Außenseiter - Ausschluss aus Gruppenaktionen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Kleine Maus
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Beitrag Fr., 05.11.2010, 21:23

Die Praktikanten in meiner Firma mischen sich auch unter ältere Leute, aber eben nicht die Praktikanten aus meiner Abteilung. Aber da meine Vorgängerin (sie ist 27, sieht aber wie maximal 22 aus) auch immer mit ihnen die Pause verbracht hat, ging ich davon aus dass ich das auch tun würde - schon allein deshalb, weil die Ingenieure immer unter sich sein möchten.

Eine Praktikantin hat mich gleich am ersten Tag beim Mittagessen direkt gefragt, wie alt ich sei. Das hat mich vorher in der Firma noch niemand so schnell und direkt gefragt. Vielleicht spielt es ja doch eine Rolle? Ich habe ihnen schon ein wenig über mein Leben erzählt (aber nicht zu viel, Arbeitskollegen müssen bei weitem nicht alles wissen), z. B. dass ich auch Studentin bin. Aber wenn sich die anderen über ihre Studiengänge unterhalten, beziehen sie mich gar nicht ins Gespräch ein... ich habe ab und zu mal einen kurzen Kommentar über mein Studium abgegeben, aber es kamen keine Gegenfragen. Es interessiert sie einfach nicht. Heute haben 2 Praktikanten erzählt, dass sie nächstes Jahr ein Auslandssemester machen wollen. Ich habe mich sehr interessiert gezeigt (ich finde sowas wirklich klasse) und ein bissl was gefragt, aber nicht zu viel... weil ich bald gemerkt habe, dass sie sich mit mir nicht darüber unterhalten wollten.

Mir fehlt generell der Kontakt zu Menschen unter 30. Ich mache ein Fernstudium, die meisten Leute bei uns sind in meinem Alter oder älter. Jetzt fällt mir auf, dass es - egal ob im Beruf oder privat - immer jüngere Menschen waren, die mich irgendwo ausgeschlossen haben. Dabei fühle ich mich bei weitem nicht so alt wie ich bin und mache mir kaum Gedanken um die Zahl, die da im Perso steht... schade, dass viele das anders sehen.

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 06.11.2010, 10:13

Kleine Maus hat geschrieben:Es interessiert sie einfach nicht.
Es muß sie auch nicht interessieren. Das ist jetzt nicht böse gemeint, ich könnte mir vorstellen dass die Menschen ( Deine vermutlich unbewußte ) Erwaltungshaltung spüren, kann das evt. sein ? ( Ist nur eine Vermutung ) Ich glaube, wenn Menschen spüren, dass etwas von ihnen erwartet wir, dann ziehen sie sich zurück.Ich glaube nicht dass es irgendetwas mit dem Alter zu tun hat.
Kleine Maus hat geschrieben:Dabei fühle ich mich bei weitem nicht so alt wie ich bin und mache mir kaum Gedanken um die Zahl, die da im Perso steht..
Verurteilst Du Menschen nach anderen Dingen ( z.B. weil sie mit älteren Deiner Meinung nach nichts zu tun haben wollen ? )
Kleine Maus hat geschrieben:Mir fehlt generell der Kontakt zu Menschen unter 30.
Ich glaube Dir fehlt generell der Kontakt zu Menschen, wie gesagt, ich glaube nicht, dass es so viel mit dem Alter zu tun hat.

Diese Worte: Schade, dass viele dass anders sehen.


Das klingt sehr nach Verurteilung, ich würde Dir empfehlen, Menschen so zu lieben wie sind, ohne jegliche Verurteilung und ohne jegliche Forderung oder Erwaltungshaltung, ich glaube dass bringt Dir mehr.

LG
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Kleine Maus
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Beitrag Sa., 06.11.2010, 17:35

Woher bitte schön sollen Menschen, mit denen ich erst seit einigen Tagen in einem Büro sitze und die so gut wie nichts Privates über mich wissen denn spüren, was ich denke und fühle? Überall und ständig liest man, die Menschen spüren immer und jederzeit genau, was andere denken und meinen. Sicherlich gibt es welche, die ´ne sehr gute Menschenkenntnis haben. Aber ich bin mir sicher, dass bestimmt nicht jeder der mich nur flüchtig kennt auch nur ansatzweise ahnt, was ich denke, fühle und erwarte. Schließlich kann doch nicht die ganze Menschheit hellsehen.

Und dass ich Menschen so nehmen muss wie sie sind, das weiß ich schon lange... und ich versuche auch seit Jahren nicht mehr jemanden zu ändern.

Und ja, mir fehlt der Kontakt zu Menschen... und das obwohl mein Leben gut ausgefüllt ist und ich wenig Zeit habe. Ich bin unter der Woche täglich um die 10 Stunden im Büro, habe 90 Minuten Fahrtzeit in eine Richtung, einen Nebenjob, das Fernstudium sowie diverse Hobbies und Interessen. Wenn ich mit Menschen Kontakt haben möchte, muss ich meistens selbst die Initiative ergreifen. Es gibt nur 2-3 Leute, die mich wirklich regelmäßig von sich aus kontaktieren - und regelmäßig heißt bei ihnen einmal in 5-10 Wochen. Vielleicht bin ich verwöhnt... denn bis vor 4 Jahren hatte ich Freunde, die sich jede Woche 1-2x gemeldet haben und mit denen ich 1-2x wöchentlich unterwegs war. Bis dahin war das Wort Einsamkeit jahrelang für mich kein Thema gewesen.

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 06.11.2010, 19:07

Kleine Maus hat geschrieben:Aber ich bin mir sicher, dass bestimmt nicht jeder der mich nur flüchtig kennt auch nur ansatzweise ahnt, was ich denke,
O.K. Du kannst ja diese Meinung haben. Ich sehe dass anders.
Kleine Maus hat geschrieben:Und dass ich Menschen so nehmen muss wie sie sind, das weiß ich schon lange... und ich versuche auch seit Jahren nicht mehr jemanden zu ändern.
O.K. dass glaube ich Dir.
Kleine Maus hat geschrieben:Vielleicht bin ich verwöhnt...
Dass glaube ich nicht ! Ganz sicher nicht !

Ich habe Dir schon öfter versucht klar zu machen ( in Deinen anderen Threads ), dass Du offenbar ein unerfülltes Bedürfnis hast. Es ist ja ehrenwert, dass Du versuchst Menschen so zu nehmen wie sind ( davon mal abgesehen, glaube ich dass es kaum Menschen gibt, die dass immer zu jeder Zeit können, aber dass ist ein anderes Thema ) aber Du bleibst doch offensichtlich auf der Strecke, darum doch vermutlich diese Unzuzfriedenheit.
Nochmal in aller Deutlichkeit: Es ist gut Menschen so zu nehmen wie sie sind, aber es ist auch wichtig bei Deinem Bedürfnis zu bleiben und endlich genug soziale, befriedigende Kontakte zu haben.
Wie man dass am besten anstellen kann, darüber können wir uns ja unterhalten !
Ich will Dir wirklich nur helfen !

Liebe Grüße

Tigerkind
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Kleine Maus
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Beitrag Sa., 06.11.2010, 19:37

Hallo Tigerkind,

vielleicht ist es durch das Internet ein wenig falsch rübergekommen, aber ich habe deinen Kommentar sicher nicht als Angriff aufgefasst. Aber mich würde jetzt wirklich mal interessieren, warum du glaubst dass alle Menschen einander so leicht durchschauen können. Ich bin ADHS-lerin und habe Probleme mit der Wahrnehmung. Und ich habe schon oft festgestellt, dass ein Mensch andere Leute ganz falsch eingeschätzt hat.

Zum Thema "unerfülltes Bedürfnis" werde ich jetzt mal ganz deutlich meine Wünsche äußern:

Arbeitsplatz:
- gemeinsam verbrachte Zeit mit den Kollegen während den Pausen.
- täglich muss nicht sein, ist auch nicht schlimm wenn manche mal unter sich sein möchten
- aber ständig ausgeschlossen zu werden geht für mich gar nicht
- Entstehung von Freundschaften ist ein "Kann", aber kein "Muss"

Privates Umfeld:
- Kontaktwünsche müssen auch mal von meinen Freunden/Bekannten ausgehen und nicht fast immer nur von mir
- Zuverlässigkeit (dass meine Mails und SMS beantwortet werden und die Leute mich zurückrufen, wenn ich sie nicht erreichen kann)
- Leute, die sich öfters melden als nur alle paar Wochen/Monate
- 1-2 Menschen, mit denen ich zumindest einmal pro Woche regelmäßigen Kontakt habe - ist natürlich nicht schlimm, wenn jemand mal mehrere Wochen am Stück keine Zeit hat, aber Dauerzustand sollte es nicht werden

Dann bin ich mal gespannt, ob und wie ich das umsetzen kann...

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nofling
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Beitrag So., 07.11.2010, 18:50

Kleine Maus, ob die anderen Menschen perfekt hellsehen können und deine Einstellungen und Gedanen wirklich korrekt erspüren können oder ob es sie nur falsche Eindrücke haben, spielt im Endeffekt keine Rolle. Du scheinst etwas auszustrahlen, das andere davon abhält, mit dir eine persönlichere Beziehung eingehen zu wollen. Dein Einliegen läuft im Grunde auf die Frage hinaus, warum sucht niemand die Nähe zu mir. Den Grund kann ich dir leider auch nicht sagen. Mir fällt aus deinen Erzählungen nur auf, dass du trotz Zurückweisungen dich immer noch "aufdrängst". Das alleine kann aber auch nicht der Grund sein. Denn ich kenne Menschen, die die Einstellung haben, dass andere sie einfach "haben müssen" und damit prima zurecht kommen und viele Freunde haben. Das alleine erklärt es also nicht.

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Kleine Maus
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Beitrag So., 07.11.2010, 22:17

Wem dränge ich mich denn auf? Wenn ich privat irgendwelche Leute kennenlerne, man Telefonnummern oder Mailadressen austauscht und die Leute nicht auf mich reagieren, lass´ ich sie in Ruhe. Mir ist es zu stressig, jemandem hinterherzulaufen. Habe ich auch gar nicht nötig.

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Tigerkind
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 20:24

Hallo Kleine Maus !
Kleine Maus hat geschrieben:Schließlich kann doch nicht die ganze Menschheit hellsehen.
Dass was ich meine hat mit hellsehen auch nicht so viel zu tun, ich glaube auch eine ( evtl. unbewußte ) Erwartungshaltung spüren viele Menschen einfach.Nicht alle, einige habe sehr sensible Antennen, andere weniger.Ist nur meine persönliche Meinung.
Kleine Maus hat geschrieben:Arbeitsplatz:
- gemeinsam verbrachte Zeit mit den Kollegen während den Pausen.
- täglich muss nicht sein, ist auch nicht schlimm wenn manche mal unter sich sein möchten
- aber ständig ausgeschlossen zu werden geht für mich gar nicht
- Entstehung von Freundschaften ist ein "Kann", aber kein "Muss"

Privates Umfeld:
- Kontaktwünsche müssen auch mal von meinen Freunden/Bekannten ausgehen und nicht fast immer nur von mir
- Zuverlässigkeit (dass meine Mails und SMS beantwortet werden und die Leute mich zurückrufen, wenn ich sie nicht erreichen kann)
- Leute, die sich öfters melden als nur alle paar Wochen/Monate
- 1-2 Menschen, mit denen ich zumindest einmal pro Woche regelmäßigen Kontakt habe - ist natürlich nicht schlimm, wenn jemand mal mehrere Wochen am Stück keine Zeit hat, aber Dauerzustand sollte es nicht werden

Dann bin ich mal gespannt, ob und wie ich das umsetzen kann...
In meinen Ohren klingt dass alles stark nach Erwartungshaltung.
Wie wäre es denn, wenn Du Dich umguckst wen Du besonders sympathisch findest, dieser Person Deine Aufmerksamkeit zukommen läßt ohne etwas zurückzuerwarten, sollte diese Person keinen Kontakt zu Dir wünschen, dann ist es eben so.Ich weiß es ist alles leichter gesagt als getan, ich weiß auch gar nicht ob dass was ich vermitteln will, übers Internet so rüberkommt.
nofling hat geschrieben:Dein Einliegen läuft im Grunde auf die Frage hinaus, warum sucht niemand die Nähe zu mir.
Auch dem stimme ich zu, hast Du schon mal daran gedacht evtl. eine Gruppentherapie zu machen ? Da könntest Du Rückmeldungen kriegen wie Du auf andere wirkst ? !

Ich denke nicht dass Du Dein Leben in einer unfreiwilligen Einsamkeit leben mußt, es gibt bestimmt eine Lösung für Dein Problem. Auch wenn es sicher nicht leicht ist, aber Du bist Dir Deines Problems bewußt, dass ist schon mal ein Vorteil !

Liebe Grüße

Tigerkind
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Kleine Maus
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Beitrag Mo., 08.11.2010, 22:56

Ich mache seit kurzem eine Gruppentherapie und hatte heute meine zweite Sitzung. Leider haben wir nur 1 Stunde Zeit, und heute waren 12 oder 13 Leute da... viel zu viele, da kommt nicht jeder ausreichend zu Wort. Außerdem ist mir ein großer Teil der Leute dort unsympathisch, diese "Ey Alder"-Typen, die als Türsteher arbeiten und gerne mal handgreiflich werden, wenn jemand ihrer Meinung nach dumm kuckt.

Mich würde aber mal interessieren, warum ich immer wieder lesen muss, dass ich von anderen Menschen nichts erwarten darf. In meinen Ohren klingt das schon danach, als ob ich mir alles bieten lassen muss und keine Grenzen setzen darf. Und das kann es auch nicht sein.

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Schneekugel
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Beitrag Di., 09.11.2010, 10:28

Klar kannst du für dich Grenzen setzen. Nur gibt es nicht DIE Grenze, sondern es gibt nur die persönlichen Grenzen des einzelnen. Wenn du sagst für dich ist es in einer Freundschaft wichtig, dass SMS sofort beantwortet werden, dann ist das absolut in Ordnung. Wenn ich sage, dass Freundschaft für mich bedeutet sich nicht gegenseitig zu stressen und ich ständiges Rumsimsen als Stress empfinde, dann ist das auch in Ordnung. Wenn wir von daher objektiv einsehen, dass eine Freundschaft zwischen uns wohl eher schlecht funktionieren könnte, dann ist das auch in Ordnung. Wenn ich akzeptiere, dass die für dich gesetzten Grenzen für dich wichtig sind um für dich ein glückliches Leben zu führen und die von mir für mich gesetzten Grenzen für mich wichtig sind um für mich ein glückliches Leben zu führen, alle Menschen unterschiedlich sind und diese Grenzen eben auch mal nicht kompatibel sein können, was aber kein Grund ist sich abzuwerten, dann ist das sogar total supertoll in Ordnung.

Aber selbst auf seine Grenzen zu bestehen, die Grenzen des anderen aber abzuwerten, ihn zu manipulieren versuchen um ihn dazu zu bringen zum eigenem Vorteil seine Grenzen zu verschieben usw... das ist überhaupt nicht ok.

Du darfst von anderen Menschen nichts erwarten, weil kein Mensch auf die Welt gekommen ist DICH glücklich zu machen. Du kannst dir aber problemlos Menschen suchen, mit denen deine Grenzen komatibel sind und mit diesen gemeinsam einfach glücklich sein, ohne das jemand bewusst für dich und dein Glück "arbeitet". Nicht weil diese Leute ihre Grenzen an deine Erwartungen und Wünsche anpassen, sondern das sie so wie sie sind, mit ihren Bedürfnissen sich selbst glücklich zu machen, auch deinen Bedürfnissen entsprechen.

Die Erwartung aber, dass ich meine Grenzen, die dazu dienen mich glücklich zu machen, einreisse und ein unglückliches Leben führe damit du glücklich bist, ist grob gesagt egoistisch. Du darfst dir jede Grenze setzen die du willst. Wenn du dir die Grenze setzen willst, dass Pünktlichkeit für dich extrem wichtig ist, dann ist das in Ordnung. Wenn du dementsprechend gemäß deinen Grenzen deinen Freundeskreis darauf aufbaust, auch Freunde zu finden denen Pünktlichkeit wichtig ist, ist das auch ok. Also niemand verbietet dir deine Grenzen zu setzen. Und wenn du Leute triffst, deren Grenzen in Punkto Pünktlichkeit mit deiner nicht übereinstimmt ist es absolut ok, wenn du entsprechend deinen Grenzen weniger Kontakt zu diesen versuchst.

Aber jemanden ständig manipulieren zu wollen, sich an deine Grenzen anzupassen hat überhaupt nichts damit zu tun selbst keine Grenzen setzen zu dürfen, sondern hat nur damit zu tun die gesetzten Grenzen des anderen nicht zu akzeptieren.

Du musst dir gar nichts bieten lassen. Ich weiss ich bin ein notorischer Zuspätkommer und ich habe kein Problem damit, wenn jemand damit nicht zurecht kommt und entsprechend den Kontakt zu mir vermindert. Das ist sein Recht, denn wenn ihn mein Verhalten ärgert da es seine persönlichen Grenzen umgeht, dann ist es natürlich sein Bedürfnis lieber glücklich zu sein anstatt sich zu ärgern. Wenn es jemand ist mit dem ich mich ansonsten sehr gut verstehe kann mich das auch durchaus traurig machen, deswegen habe ich trotzdem die Grenzen desjenigen zu akzeptieren und ihm weiterhin das Beste zu wünschen. Aber wenn seine Lösung so aussieht, dass er auf die Einhaltung seiner Grenzen besteht, aber auf meine Grenzen einfach scheisst und mir kommt mit: "Aber das würde doch eigentlich eh super funktionieren, du müsstest nur auf dich und deine für dich notwendigen Grenzen scheissen und schon könnten wir die besten Freunde sein und du könntest unglücklich dein Leben für mich leben und dazu mich glücklich zu machen." dann soll er doch bitte mit nacktem Hintern den Buckel des Großglockners runterrutschen.

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Kleine Maus
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Beitrag Di., 09.11.2010, 11:05

@Schneekugel: Sicherlich setzt jeder einzelne Mensch seine persönlichen Grenzen anders. Schließlich sind wir alle unterschiedlich. Wahrscheinlich komme ich hier wesentlich kleinlicher rüber, als ich in Wirklichkeit bin.

@Thema Zuverlässigkeit in Sachen Anrufe, SMS und Mails: Ich erwarte ganz sicher von niemandem, mir auf meine Mail am selben oder nächsten Tag oder auf eine SMS sofort zu antworten. Jeder hat mal Stress und weniger Zeit. Ich kann auch nicht jede Mail am selben Tag beantworten, und mein Handy ist auch nicht rund um die Uhr eingeschaltet und bei mir. Manchmal bekomme ich gar nicht mit, wenn mich jemand angesimst hat. Manchmal kommt es auch vor, dass ich vergesse das Handy einzuschalten oder mitzunehmen. Und wenn ich jemanden anrufe und nicht erreiche, dann erwarte ich auch keinen schnellen Rückruf. Wenn die Person gerade viel zu tun hat, habe ich Geduld und kann warten. Ich habe auch viel Geduld mit Zuspätkommern, obwohl ich immer pünktlich bin… ich finde, dass ich ganz allgemein sehr locker mit solchen Dingen umgehe und niemanden unnötig stresse.

Mir geht es nur darum, dass auf meinen Kontaktversuch überhaupt eine Reaktion kommt. Am Sonntag hat mich noch spätabends jemand angerufen, aber ich lag schon im Halbschlaf im Bett und bin nicht rangegangen. Gestern habe ich nicht zurückgerufen, weil ich nach einem stressigen und langen Arbeitstag sehr müde war. Aber heute werde ich ihn definitiv anrufen. Wer mich kontaktiert, der bekommt auf jeden Fall eine Reaktion meinerseits – ob die nun positiv oder negativ ausfällt, spielt hier keine Rolle.

Mich macht es unheimlich wütend, wenn ich ignoriert werde. Um ehrlich zu sein gibt es nichts was mich mehr ärgert als Ignoranz. Ich benötige sicherlich nicht täglich Aufmerksamkeit von anderen Menschen (und schon gar nicht rund um die Uhr), ich kann auch tagelang glücklich und zufrieden alleine sein. Aber wenn ich jemandem eine Frage stelle, dann erwarte ich auch eine Antwort bzw. muss die Person mir natürlich nicht konkret drauf antworten, ein „ich will nicht darüber reden“ ist völlig in Ordnung. Aber wenn eine Mail oder SMS von mir einfach ignoriert wird, kann ich ganz schön sauer werden. Wenn es sich um Leute handelt, die ich kaum kenne, ziehe ich mich zurück und kontaktiere sie nicht mehr. Jemand mit dem ich befreundet bin, würde nicht so leicht davonkommen. Zum Glück sind meine jetzigen Freunde nicht so drauf.

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Phaedra
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Beitrag Mi., 10.11.2010, 00:04

Hallo Kleine Maus!

Meiner Meinung nach sind deine Erwartungen, nicht ausgeschlossen zu werden vollkommen legitim. Was du erlebst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Es ist ein Prozess, der alle Tage vorkommt und scheinbar natürlich ist. Und dabei kann man selbst ein ganz sympathischer Mensch sein. Umso unerklärlicher ist es. Vielleicht ist es der Fall, dass du dir deiner wahren Stärken nicht hinreichend bewusst bist, deiner wahren Liebe oder deiner wahren Zugehörigkeit? Wichtig ist, dass du dir keine zermürbenden Gedanken über deine vermeintlichen Fehler machst, und eine gute Beziehung zu dir selbst pflegst, denn dann hast du zumindest ein sicheres Fundament.

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Kleine Maus
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Beitrag Mi., 10.11.2010, 05:14

Ich hab´ ja gar kein Problem mit mir selbst. Jeder Mensch hat seine Fehler, und ich hab´ eben meine. Dazu gehört u. a., dass ich nicht mit Zeitdruck umgehen kann. Ich bin ein eher gemütlicher Mensch und kann leicht zickig werden, wenn mich jemand anfängt rumzuhetzen. Das überfordert mich. Wenn ich unter Zeitdruck oder auch wenn ich einfach nur müde bin, kann es passieren dass mein Tonfall nicht mehr ganz angenehm ist... ich kann das auch gar nicht leiden, wenn mich jemand anspricht während ich mich auf etwas konzentrieren muss, weil mich in dem Moment das Gerede der Person in meiner Konzentration stört... aber ich werde trotzdem nicht beleidigend und schreie auch nie von sich aus irgendwelche Leute an. Dauerstress geht mir auf die Nerven, und meine Laune ist dann nicht mehr so gut. Und dann sieht man mir auch an, dass ich genervt bin.

Gestern war ich übrigens beim Zahnarzt und hab´ eine Prophylaxe machen lassen. Mache ich 3-4x im Jahr, weil ich zwar einerseits ganz gute Zähne, aber dafür andererseits mit Zahnbelägen zu kämpfen habe. Zwar putze ich regelmäßig und tue auch sonst eine Menge dafür, hatte aber trotzdem in letzter Zeit ganz schön Mundgeruch. Im Sommer war ich nämlich aus finanziellen Gründen nicht bei der Prophylaxe. Und mir ist - gerade auf der Arbeit - aufgefallen, dass mir in den letzten Wochen öfters irgendwelche Leute Kaugummis oder Bonbons angeboten haben. Das kann eine nette Geste sein, aber ich weiß dass es auch bedeuten kann, dass sie mich auf meinen Mundgeruch aufmerksam machen wollen. Mir war das total unangenehm, und gerade auf der Arbeit hab´ ich in letzter Zeit öfters einen Sicherheitsabstand zu den Leuten gehalten, weil ich nicht wollte dass ihnen beim Gespräch der Geruch auffiel. Viele Leute kennen sich mit dem Thema nur wenig aus und wissen von daher, dass Mundgeruch nicht unbedingt immer mangelnde Zahnpflege bedeuten muss.

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 10.11.2010, 23:22

Hallo Kleine Maus !
Kleine Maus hat geschrieben:Ich mache seit kurzem eine Gruppentherapie und hatte heute meine zweite Sitzung. Leider haben wir nur 1 Stunde Zeit, und heute waren 12 oder 13 Leute da.
Ja, dass macht dann natürlich nicht viel Sinn, wie wärs mit einer neuen Gruppe ? Es gibt sicher gute, hochwertige Gruppen. Das wäre es mir wert.
Kleine Maus hat geschrieben:Mich würde aber mal interessieren, warum ich immer wieder lesen muss, dass ich von anderen Menschen nichts erwarten darf.
Du darfst auch von anderen Menschen nichts erwarten, sie sind wie Schneekugel gesagt hat, nicht dafür da Dir Deine Bedürfnisse zu erfüllen.
Kleine Maus hat geschrieben:n meinen Ohren klingt das schon danach, als ob ich mir alles bieten lassen muss und keine Grenzen setzen darf. Und das kann es auch nicht sein.
Nein, so ist das natürlich nicht.Ich finde Schneekugel hat sehr gut ausgedrückt, was ich meine. Deshalb schreibe ich jetzt nicht mehr so viel dazu, ich habe da so ziemlich die gleiche Meinung wie Schneekugel.

Das mit dem Mundgeruch, glaubst Du jetzt dass es daran liegt ? Deine sozialen Probleme hattest Du doch schon bevor Du einmal die Prophylaxe verpasst hast, oder ?

Liebe Grüße

Tigerkind
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 16:12

Natürlich ist der Mundgeruch nicht der entscheidende Grund dafür. Im Büro ist es was anderes, weil zu viele Leute auf engem Raum zusammen sitzen und wenig Platz vorhanden ist.

Mir ist aber eins klar geworden: Menschen scheinen es nicht zu mögen, wenn man sie ins Herz schließt und das auch offen zeigt. Es gibt 3 Menschen, die mich regelmäßig (=1x im Monat) kontaktieren. Es handelt sich dabei um 3 Männer, mit denen ich rein platonisch bekannt bin. Zwei davon rufen mich an und reden dann stundenlang mit mir am Telefon (sie wohnen in einem anderen Bundesland). Der Dritte ist ein alter Kumpel aus Schulzeiten, mit ihm gehe ich was trinken wenn er mal in der Gegend ist und seine Freundin es erlaubt (sie möchte nicht, dass er viel Geld fürs Weggehen ausgibt).

Das Auffällige an der Sache ist: Ich mag diese 3 Männer wirklich gerne, aber ich kann nicht behaupten dass sie mir menschlich sehr am Herzen liegen. Da gibt es Menschen, bei denen das weitaus mehr der Fall ist... aber die melden sich wenig bis gar nicht bei mir, da muss immer ich Kontakt suchen. Wenn ich mit einem dieser 3 Männer telefoniere oder ausgehe, erzählen hauptsächlich sie aus ihrem Leben und ich bin in der Zuhörer-Position. Über mich erzähle ich diesen Männern nicht so viel, denn zwei von ihnen verplappern sich leicht und der Dritte im Bund redet halt unheimlich gerne und ausführlich über sich selbst. Menschen, denen ich mehr vertrauen kann und bei denen ich mich mehr öffne, melden sich fast nie... obwohl sie natürlich auch das Recht haben, mir über sich zu erzählen.

Wenn ich in der Zuhörer-Position bin, werde ich oft kontaktiert. Herrscht ein Gleichgewicht oder erzähle ich etwas mehr über mich, meldet sich kaum jemand. Das gilt in erster Linie im Bezug auf Männer (ich hab´ ja kaum Freundinnen).

Und wenn ein Mehr an Gefühl im Spiel ist, war das auch immer ganz genauso: Solange die Männer nur von sich erzählt haben und ich eher gleichgültig und desinteressiert war, sind mir so einige hinterhergelaufen. Sobald ich mal Gefühle entwickelt und dies auch offen gezeigt hatte, wurde ich ruckizucki uninteressant. Ich habe einfach keine Lust, mich ein Leben lang zu verstellen, nur um glückliche Freundschaften und eine schöne Beziehung aufrecht zu erhalten. Ich wünsche mir, dass mir auch mal jemand zuhört und dass ich mich in Gegenwart eines potenziellen Beziehungskandidaten auch mal gefühlvoll zeigen kann, ohne gleich wegen Verdacht auf Bedürftigkeit abgewiesen zu werden.

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