Soziale Ängste und Burnout

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Nordlicht2
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Soziale Ängste und Burnout

Beitrag Di., 16.12.2008, 13:19

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet wegen eines Problems das mich sehr belastet. Aber erstmal zu mir, ich bin 26 J. alt, voll berufstätig und lebe in einer WG.
Ich würde mich freuen hier leute zu treffen, denen es ähnlich geht oder die Rat wissen oder mit denen ich mich einfach nur austauschen kann.

Nun zu meinem Problem: ich wüßte nicht in welche Sparte des Forums es gehört.
Ich habe seit mehreren Jahren eine manchmal mehr und manchmal weniger starke Angsterkrankung.
Ich habe vorallem soziale Ängste, leidete lange unter emetophobie und habe immer wieder Erschöpfungszustände die sehr heftig sind.
Eine Zeit lang hatte ich sehr starke Ängste, bis zu der Zeit als ich nach langer Arbeitslosigkeit endlich einen Job in dem Wohnort meines Freundes gefunden habe. Durch die Vorstellungsgespräche und dem Wunsch zu meinem Freund zu ziehen mußte ich meine Ängste bekämpfen, z.B. Zug fahren, mich vor Menschen präsentieren etc. NAch einiger Zeit wurden einige Ängste sogar besser. Ich bekam dann auch meine Wunscharbeitsstelle mit 40 Std. die Woche. Ich hatte Anfangs Angst wie ich das schaffen sollte.
Aber als ich dann anfing zu arbeiten lief alles super. Ich hatte keine Zeit mehr über meine Ängste nachzudenken. Nach 6 Monaten trennte sich mein Freund von mir. Seitdem bin ich alleine in der neuen Stadt, meine Familie ist weit weg was mir sehr schwer fällt.
Zudem wurde die Zeit auf der Arbeit immer schwerer für mich, Personalmangel und Überstunden waren schon ander Tagesordnung. Bis zu 12 Stunden Tage hatte ich nun. Nun arbeit ich dort seit einem Jahr, vor eine Woche bin ich auf der Arbeit zussammengeklappt mit einem Nervenzusammenbruch und vorboten eines bourn-outs. Jetzt bin ich eine Woche krank geschrieben und habe das Gefühl ich werde immer und immer schwächer. Ich weiss nicht wie ich es schaffen soll am Montag wieder in die Arbeit zu gehen. Seitdem ich aus diesem routierenden arbeiten raus bin habe ich das Gefühl immer schwächer zu werden. Meine sozialen Ängste werden wieder stärker, ich mag nicht einmal Besuch haben weil ich lieber allein sein mag. Außerdem fühle ich mich körperlich so schwach, dass ich mich immer hinlegen muß. Ich ertrage diese Schwäche nicht, kennt jemand diese Schwächezustände? wo einen die Muskeln einfach im Stich lassen und man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann?
Ich bin ganz alleine und weiß nicht was ich tun soll, ich fühle mich so schlecht wie schon lange nicht mehr.

Sorry falls es zu lang war, aber ich musste es unbedingt los werden.

Danke
euer Nordlicht
Man muß immer wieder im Leben steinige Wege gehen, dabei besteht oft die Gefahr zu stolpern, aber solange man wieder aufsteht hat man nicht verloren...

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vita
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Beitrag Di., 16.12.2008, 19:18

Hallo Nordlicht,

es tut mir leid, dass dein Freund dich verlassen hat und du so viel arbeiten musst. Jedoch kann die schwierige Zeit auch als Herausforderung gesehen werden, deine Ängste, die du schon längere Zeit mir dir rumschleppst, anzugehen.

Warum arbeitest du 12 Stunden am Tag? Wirst du dazu gezwungen? Hast du schon einmal mit der Geschäftsleitung darüber gesprochen, dass du nicht 12 Stunden am Tag arbeiten möchtest?

Hast du dir schon einmal überlegt, vielleicht mit Hilfe einer Therapie deine Grenzen besser zu erkennen und deine Ängste abzubauen?

Wie lange lebst du den schon in der für dich noch fremden Stadt?

lg
vita

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dave
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 21.02.2009, 14:43

Hallo Nordlicht,

Ich glaube, fast jeder geht heute irgendwenn den Schritt und verlässt seine Heimatstadt und damit natürlich ein gewachsenes soziales Umfeld - Parks oder Bars, wo du früher zu jeder Zeit hingehen konntest, um Leute zu treffen (das war das gute an der Zeit, als es noch keine Handys gab). Ich habe auch an dieser Stelle festgestellt, wie schwer es ist, irgendwo neu anzufangen. Man merkt bei Freunden, die das auch hinter sich haben, dass es einigen fast spielerisch gelingt und andere arg zu kämpen haben. Die Schwierigkeit besteht ja auch darin, dass du auf einen guten Job angewiesen bist.

Drei Storys dazu: ein Freund von mir, der in unserer Heimatstadt wirklich sehr viele Leute kannte, ist für einen (recht) gut bezahlten Job ans andere Ende des Landes gezogen. Nach einem Jahr fühlte er sich dort so einsam, hat an unerklärlicher Atemnot gelitten und ist dann schließlich wieder zurück gegangen. Äußerlich sieht ihm von seinen Freunden heute keiner an, dass er an Depressionen leidet, weil er nach außen hin immer fröhlich ist. Wieder zurück ging es ihm viel besser, er hat eine viel schlechteren Job aber er sucht ständig nach Alternativen. Natürlich richtet sich die Depression jetzt wieder auf die fehlenden Perspektiven, aber das lässt sich ändern.

Die zweite Story: eine Freundin ging es nach der Ausbildung genauso: ans andere Ende des Landes, guter Job aber einsam. Sie hat die erste Zeit fast nichts unternommen, saß vor dem Fernseher und sich gefragt, was nicht stimmt. Aber dann lief es besser: ein paar Leute auf der Arbeit, Freunde von Freunden von früher, Ausgehen usw. Verreisen, Freunde besuchen, falls man das Gefühl hat, die Decke fällt einem auf den Kopf. Der Unterschied ist: sie hatte keine Depressionen und ein gut entwickeltes Selbstbewusstsein. Und sie hat sich die Zeit gelassen, denn die braucht es.

Zuletzt wie es mir ergangen ist: ich bin für mein Studium in eine fremde Stadt gegangen, wo ich keinen kannte. Gut, der Studiengang war fast wie ein Klassenverband in der Schule und mit einigen von denen habe ich jetzt eine eigene Firma. Aber während des Studiums habe ich immer bis zur Erschöpfung gearbeitet, habe mich reingehängt, übertriebenen Ehrgeiz an den Tag gelegt und wenn der Druck raus war, bin ich eingebrochen. Dann fehlt dir das Netz außerhalb der Arbeit. Dann arbeitest du noch härter, damit du es nicht so merkst. Damit steigt leider auch die Fallhöhe. Heute noch bin ich in der Stadt nicht wirklich zu Hause, einige Leute, die ich kenne sind aus meiner Heimatstadt dorthin gezogen und es wird besser.

Ich weiß nicht, wie es dir geht und was du dir gerade zutraust. Aber es ist immer das gleiche: du brauchst diese Anknüpfungspunkte: die Arbeitsstelle, die WG (was ist damit?), einen Verein oder irgendwas. Du musst dir die Zeit geben und wenn es dann nicht besser ist, ändere etwas. Besuche Leute in anderen Städten und wenn alles nichts hilft, vielleicht wieder zurück gehen. Was nützt dann der beste Job? Das geht für mich nicht auf. Und ein Job, der dich so niederschmettert ist kein guter Job.

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Nordlicht2
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 07:10

Hallo ihr lieben,

ich weiß nicht mehr weiter, ich leide seit einigen Jahren an Emetophobie, eine Zeit lange war es so schlimm, dass ich nicht arbeiten konnte. Heute habe ich einen Rückfall, ich arbeite im Kindergarten, bei uns geht Magen Darm rum, ich habe schon seit gestern Bauchkrämpfe mit Übelkeit, heute Nacht schrieb mir dann auch noch meine Praktikantin das sie sich übergeben hat. Erstmal keine Panik gehabt, bin dann vorhin aufgestanden und habe seitdem immernoch totale Bauchkrämpfe und richtige Schmerzen und so ein Brechgefühl. Meine Angst wurde immer stärker, habe jetzt auf der Arbeit bescheid gesagt, dass ich krank bin und nicht kommen kann. Ich war letztens schonmal 2 Tage krank und habe nune in schlechtes Gewissen und natürlich Angst um meinen Arbeitsplatz. aber im Moment habe ich nur noch schreckliche Angst, kann das jemand von euch verstehen? Ich habe jetzt auch so einen Selbsthass auf mich selber, weil ich mich wie eine Versagerin fühle, habe mich ja nicht übergeben, sondern nur starke Bauchschmerzen und mir ist das so unangenehm vor meinem Arbeitgeber.
Ich könnte grade nur heulen und mir selbst eine rein hauen.

Ich musste das einfach mal raus lassen, ich habe sonst niemandem mit dem ich darüber reden kann.

Lg Nordlicht
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Betzi
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 08:14

Hey Nordlicht,

ich leide auch an Emo, und bei mir hat alles mit einer Magen Darm Grippe begonnen..

Aber vielleicht solltest du dich beruhigen und mal "nachfühlen" ob es nur deine Angst ist weswegen dir schlecht ist, oder ob du dich wirklich angesteckt hast. Und was ich immer versuche ist, mir einzureden, dass wenn ich mich tatsächlich übergeben muss es mir nachher besser geht!

Ich glaub nicht, dass du Angst um deinen Arbeitsplatz haben musst, weil sie dort ja auch wissen, dass dieser Virus umgeht und da du den ganzen Tag mit den Kindern zusammen bist ists ja klar, dass du dich anstecken könntest! Das Gleiche ist ja auch bei Grippe.

Hast du schon eine Therapie gemacht?

LG

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Nordlicht2
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 08:21

Hallo Betzi,

danke für deine Antwort.
Ich habe die letzte Stunde nur geheult, eben weil es mir so unangenehm ist auf der arbeit zu fehlen. Normalerweise klappt es jetzt ganz gut mit der Arbeit wenn grade nichts rum geht, aber sobald was rumgeht geht es mir total schlecht mit meiner Angst,aber ich habe es trotzdem schon oft geschafft arbeiten zu gehen, Nur heute war ich irgendwie zu schwach. Dazu kommt, das ich noch nicht so lange bei der Arbeitsstelle bin, erst ein halbes jahr und ich war schin einemal ne Woche krank wegen ner starken Grippe und letzte Woche war ich 2 Tage krank, da ich zudem noch an vielen anderen körperlichen Beschwerden leide.
Ich weis auch, dass es mir besser gehen würde wenn ich mich übergeben müsste, ich habe nur angst das es in der Arbeit passieren könnte, panische angst.
Ich habe vor ein paar Jahren schonmal eine stationäre Thera gemacht, weil ich nicht mehr raus gehen konnte, gar nichts mehr machen konnte. Jetzt habe ich eine ambulante Thera angefangen. Aber ich habe das gefühl es wird wieder schlimmer und ich habe leider niemand, dem ich mich anvertrauen könnte.

Umsomehr danke für deine Hilfe

LG
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Betzi
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 08:36

Hallo,

schau wenn du dich so fertig machst und rein steigerst bringt das auch nichts! Mach dir heute einen angenehmen Tag und ruh dich aus und schau, dass es dir besser geht und morgen gehst du wieder arbeiten!

Hmm.. ja ich kenn das hab auch panische Angst davor mich in der öffentlichkeit oder im Büro zu übergeben, aber dann sage ich mir immer wieder "na und, das passiert halt wenn einem schlecht ist." das hilft ein wenig! Versuch es mal. Außerdem im Kindergarten dürfte das ja eh nicht soo arg sein, und Toiletten sind auch in der Nähe! Was ich in schlimmen Phasen auch mache ist ein Sackerl mitnehmen, zur Sicherheit.

Kannst du nicht mit deiner Familie/ Partner darüber reden? Ich bin auch ab und zu mal 1 Tag zu hause bis ich mich beruhigt habe und dann gehe ich wieder arbeiten, oder ich geh sobald ich mich beruhigt habe.

LG

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Nordlicht2
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Beitrag Mi., 17.02.2010, 08:44

Hi Betzi,

ich versuche jetzt erstmal mich zu beruhigen und dann gehe ich erstmal zu meinem Hausarzt.
Ich kann schon mit meiner Familie darüber reden, aber die haben schon so viel mitgemacht mit mir und meiner angst das ich es Ihnen einfach nicht mehr zumuten möchte.
Heute Nachmittag habe ich einen Therapietermin und hoffe ich schaffe es dort trotzdem hinzugehen, ich will ihn eigentlich nicht absagen.
Im Moment bin ich ganz schlapp und erschöpft von meiner Panik. Ich ruh mich jetzt kurz aus und mach mich dann auf den Weg.

Viele Grüße

Nordlicht
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Nordlicht2
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 14:11

Hallo ihr lieben,

ich habe schon lange Ängste, aber sie waren lange Zeit besser, jetzt werden sie von Tag zu Tag schlimmer. Ich wollte grade einkaufen gehen, aber habe es nicht geschafft, ich stand schon vor dem Geschäft und bin wieder umgedreht, ich fühle mich so wie eine richtige Versagerin. Ich hatte auch nie Angst vor dem Auto fahren, seit ein paar Tagen kriege ich beim Autofahren einen Kloß in Hals und mir wird schlecht , so dass ich mich kaum noch aufs Auto fahren konzentrieren kann weil ich das Gefühl habe gleich erbrechen zu müssen. Das Problem ist, ich wohne ganz alleine und habe das Gefühl keiner kann mir helfen und habe Angst das ich mich nicht mehr selber versogen kann. Ich habe eine Therapie vor kurzem angefangen, doch die KK hat diese nicht bewilligt, deswegen musste ich sie nun wieder abbrechen, was soll ich nur machen? Alleine komme ich aus diesem Loch nicht mehr raus. Ausserdem bin ich Vollzeitbeschäftigt und schaffe es nur noch mit größter Kraft meinen Job zu meistern. An Ausgehen mit Freunden oder sonstiges ist nicht zu denken. So kann es doch nicht weitergehen. Ich habe das Gefühl ich kann bald gar nicht mehr das Haus verlassen, ich würde gerne eine stationäre Therapie machen, weil ich denke das würde mir helfen, jedoch habe ich Angst dadurch meinen Job und meine Wohnung zu verlieren und Angst vor der Reaktion meiner Familie. Ich fühle mich total hilflos und alleine in meiner Situation, aber vielleicht bin ich ja gar nicht alleine damit, vielleicht gibt es hier jemanden dem es ähnlich geht.

Nordlicht
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Delphin2
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Beiträge: 240

Beitrag Sa., 13.03.2010, 16:10

Hallo Nordlicht2!
Erst einmal du bist keine Versagerin!!!!
Darf ich fragen ob du einen Wiederspruch bei deiner Krankenkasse eingelegt hast? Weil sie deine Therapie nicht bewilligt haben.
Ich habe jedenfalls das schon mal gemacht, damals hat es einmal geklappt. Ich bin zwar privat versichert denke aber doch das man es bei jeder Krankenkasse machen kann, oder?
Klar klappt nicht immer sofort aber ein Versuch ist es wert!
Stationär ist auch gut. Würde dir das denn deine KK genehmigen? Wenn ja würde ich es mir überlegen es zu machen.
Weiss deine Familie nicht wie es dir geht? Frage ich nur weil du meintest das du Angst hast vor der Reaktion. Was befürchtest du den da ganz genau?
Ach und noch was du bist nicht alleine. Ich habe eine sehr starke Sozialphobie und kenne Ängste daher sehr gut. Und kann das alles sehr gut nachempfinden.
Mit freundlchen Grüssen Delphin2
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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Nordlicht2
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 16:28

Hallo Delphin,

danke für deine Antwort und deine lieben Worte, das tut gut. Ich habe bei der KK angerufen und soll mich jetzt Montag nochmal melden, dann werde ich auch wegen der Klinik fragen. Meine Familie weß das ich unter Ängsten leide, aber nicht das ich in letzter Zeit so stark unter den Ängsten leide, denn meiner Mutter geht es selbst nicht so gut grade und die anderen Familienmitglieder haben da nicht so viel Verständnis. Ich habe einfach angst, dass wenn ich in die Klinik gehe es meiner Mutter vor Sorge um mich noch schlechter geht und das ich natürlich meine Arbeitsstelle verlieren würde und somit meine Wohnung nicht mehr bezahlen könnte. Ich will einfach niemanden Sorge bereiten oder zur Last fallen.
Sozialphobie habe ich auch, im Moment habe ich soo viele Ängste, es war lange nicht mehr so schlimm wie im Moment.
Wie lange leidest du schon unter deiner Angst? und wie kommst du damit zurecht?

LG Nordlicht
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Schwarz-Weiß
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Beitrag Sa., 13.03.2010, 17:50

Hallo Nordlicht2,

wie eine Versagerin liest sich Dein Posting nicht. Ich finde es gut, das Du Dir Hilfe suchst, das ist schon mal der richtige Weg.

Vielleicht wäre auch eine Tagesklinik gut, das müsstest Du aber dann mit dem Arbeitgeber klären.

Du schaffst das, gib nicht auf.

LG

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Rosenblüte
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Beiträge: 203

Beitrag Sa., 13.03.2010, 18:19

Hallo, ich kann dir nur kurz von mir berichten. Bei mir begann es so mit 28 Jahren, verheiratet, zwei kleine Kinder, voll berufstätig, konnte ich plötzlich nicht mehr denken. Ich hatte eine Leere im Kopf, weinte nur mehr kam aus dem Bett nicht mehr heraus. Ich habe mich, wie mir ein Arzt erklärte, wie ein Hamster im Rad gedreht. Zwischen meinem Mann und meiner Mutter (wir lebten im selben Haushalt) wollte ich eine Harmonie herstellen, für die Kinder natürlich die perfekte Mama sein und im Beruf über hundert Prozent geben.
Darüberhinaus sagten die Ärzte, daß ein sog. Nährboden vorhanden sei, da seitens der Linie meiner Mutter immer wieder Nervenkrankheiten aufgetreten sind und noch auftreten. Zu meiner Beruhigung, es muss nicht ausbrechen, aber es kann ausbrechen. Ich habe natürlich Angst, daß es meine inzwischen volljährigen Kinder auch bekommen. Angst besteht bei mir auch schon sehr lange. Man kann sagen, ich bin damit groß geworden. Als ich klein war, erzählte mir meine Mutter immer von ihren Ängsten und ich war total überfordert. In der Pubertät hatte ich massive Ängste und eben seit meinem 28 Lebensjahr beherrscht mich wieder die Angst. Ich war sehr viel in verschiedenen Krankenhäusern, mache zur Zeit auch eine Therapie. Doch genau mit dem Zyklus haben wir beobachtet. Ich werde müde, schaffe im Haushalt gar nichts und habe immer wieder Angstzustände. Das dauert über eine Woche dann geht es wieder. Ich hebe beim Handy wieder ab, mache die Hausarbeit, gehe aus dem Haus und erledige alles.
Ich schreibe inzwischen Tagebuch. Das hilft mir auch sehr. Seit dem Jahre 1996 bin ich in einer befristeten Berufsunfähgikeitspension. Ich würde so gerne wieder arbeiten. Man fühlt sich sonst so nutzlos. Doch ich muß ganz klein mit meiner Therapeutin Wege aus meiner Krankheit, die inzwischen als manisch-depressiv diagnostiziert wurde, finden.
Es würde mich freuen, von dir zu hören und glaub mir, du bist nicht alleine. Ich habe schon sehr viele Menschen kennengelernt, denen es ähnlich geht wie mir. Du schaffst es glaub nur daran und gib nicht auf.
Alles Liebe Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9573

Beitrag Sa., 13.03.2010, 19:25

Wenn es so schlimm ist, daß du Probleme mit Arbeiten hast könntest du eine Reha beantragen. Stationäre Psychotherapie in einer psychosomatischen Klinik.

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Nordlicht2
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sporadischer Gast
weiblich/female, 26
Beiträge: 21

Beitrag So., 14.03.2010, 11:21

Hallo ihr lieben,

danke für eure lieben Antworten, das hilft mir sehr und macht mir Mut. Ich fühlte mich so allein damit, ich würde sehr gerne in eine Tagesklinik oder in eine Stationäre Therapie gehen, das Problem ist einfach, dass ich erst seit einem halben Jahr bei meiner neuen Arbeitsstelle bin und wenn ich nicht da bin muss Ersatz her, dass wird mit viel Umstäden für meinen Arbeitgeber verbunden sein. Für mich ist beides wichtig, meine Gesundheit natürlich, aber genauso brauche ich auch meinen Job.

@ Rosenblüte: Tut mir leid, dass Du deine angst auch schon so lange mit dir rum trägst, ich habe auch manchmal Tage, da schaffe ich gar nichts, Haushalt, Arbeit, einkaufen, einfach alles ist zuviel und ich könnte nur schlafen. Das mit dem hamster im Rad trifft es da schon sehr gut. Was machst du für eine Therapie, und welcher deiner bisherigen Therapien haben dir bislang am besten geholfen?

@ münchnerkindl: sind nicht psychosomatische Reha und stationäre Psychotherapie unterschiedliche Dinge? und welchen Weg muss man gehen um das zu beantragen?

vielen Dank

Lg Nordlicht
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