Bruch mit den Eltern/Ursprungsfamilie

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Bruch mit den Eltern/Ursprungsfamilie

Beitrag Mo., 01.06.2009, 13:37

Gibt es hier jemanden,der gar keinen Kontakt mehr zu beiden Elternteilen hat?
Sich aktiv von seinen Eltern getrennt hat?
Was hat dazu geführt und wie geht es euch damit?

Gruß B.

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lingaroni
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 14:01

@BOC
Ich habe mit meiner Familie gebrochen als ich 17 war. Wie es mir geht? Na gut! Es spielt keine Rolle. Aber über die Ursachen will ich hier nicht so detailliert schreiben. LG

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petrapan
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 14:01

Ich habe das mal 2 Jahre lang gemacht, weil mir meine Eltern zu sehr auf die Pelle gerückt sind und ich durch sie emotional extrem unter Druck stand. Sie haben mir nichts wirklich "Böses" getan, es war mehr eine Überbesorgtheit und ein ständiges Einmischen in meine Leben, ich war dann an einem Punkt angereicht, wo ich selbst eine Entscheidung für mich fällen musste und nicht in der Lage war, weil ich immer das Gefühl hatte, wenn ich mich so entscheide wie ich WILL, dann verstoßen meine Eltern mich. Ich hatte dann einen Nervenzusammenbruch und habe im zuge einer Therapie beschlossen den Kontakt mit meinen Eltern radikal abzubrechen. Es hat mich das Herz gebrochen. Und ihnen natürlich auch. Sie haben sich das auch nicht gefallen lassen und haben mich "gestalkt", schließlich bin ich in der Klink gelandet und auch dort haben sie mich gestalkt.
Irgendwann haben sie begriffen dass es mich immer schlechter geht je mehr sie sich um mich kümmern wollen und dann ging es plötzlich.
Inzwischen habe ich ein schönes Verhältnis zu meinen Eltern. Ich bracuhte die Zeit um mich von ihnen zu lösen, damit man wieder auf anderer Ebene zusammen finden kann.
Aber wie gesagt, es hat sowohl mir als auch ihnen das Herz gebrochen.

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Elfchen
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:02

Hallo Du!

Ich habe auch keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter, und das seid bald 20 Jahren.
Es war für mich die einzigste Möglichkeit, um zu überleben.

Mit meinem Vater hab ich auch praktisch keinen, hab ihn letztes Jahr nach über 18 Jahren mal wieder gesehen.

Mir geht es mit dieser Entscheidung sehr gut.
Mit den verbliebenen Schäden versuche ich zu leben.

glg
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Weibi2501
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:17

Hallo BouncingOffClouds!

Wie kommst du auf die Fragen?

Ich habe seit gut 15 Jahren keinen Kontakt mehr mit meinem Vater bzw dem Teil seiner Verwandtschaft! Meine Eltern liessen sich scheiden, da war ich 3 und er hatte dann eh nie das Bedürfnis, mich gross zu sehen bzw sich um mich zu kümmern. Wenn wir Kontakt hatten, ging das mehr von mir aus...aber dann hab ich gemerkt, es ist sehr einseitig und es geht mir besser, wenn wir keinen Kontakt haben. Er hat seine neue Familie und scheint das auch nicht zu vermissen. Um wirklich loszulassen, habe ich dann noch eine Familienaufstellung gemacht, die hat mir sehr geholfen.

Mit meiner Mutter hatte ich all die Jahre guten Kontakt, vor 6 Jahren bin ich 550 km von zuhause weg gezogen und es hat unserer engen Beziehung nix ausgemacht...bis vor 1 Jahr inetwa...sie hat sich sehr verändert, so eine wirkliche Erklärung für ihr teils sehr kühles Verhalten mir gegenüber habe ich nicht (x-Gespräche scheiterten mit Worten ihrerseits "das bildest du dir ein, das stimmt nicht" usw, aber ich spüre, dass ich mich sehr distanziere, zurückziehe, auch aus Selbstschutz, weil ich mir nicht weh tun lassen will...und ich will zwar nicht den Kontakt total abbrechen, aber einfach Distanz halten. Die Zeit wird es weisen, wie es weitergeht.

LG Weibi

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candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:40

BouncingOffClouds hat geschrieben:Gibt es hier jemanden,der gar keinen Kontakt mehr zu beiden Elternteilen hat?
Ja und auch zu Geschwistern und den ganzen Rest, der dann noch so dranhängt.
Sich aktiv von seinen Eltern getrennt hat?
Wie ist diese Frage gemeint?
Was hat dazu geführt und wie geht es euch damit?
Mir geht es damit richtig gut!
Die erste Frage, ich weiß ja nicht um was es bei Dir geht, aber ich hatte niemals eine Familie. Das war eine Illusion. Es ist nur jetzt was auseinandergangen, was nie beisammen sein wollte.

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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:53

Hallo alle!
Danke,dass ihr antwortet!

Ich habe mich schon öfter gefragt,ob es für mich einfacher wär,wenn ich den Kontakt zu meiner Mor abbrechen würde.
Es wühlt mich jedes Mal so auf,wenn ich hinfahre oder wir telefonieren.


Sie hatmir auch nichts Böses getan, im Gegenteil,wir ahtten immer
eine sehr enge verbindung,aber einiges lief schief.
Mir geht es aber vor allem um das hier und jetzt.

Ich kann mich so schwer abgrenzen,möchte sie jedes Mal schütteln,
und sagen,Mensch guck dich mal an was du mit dir machst.

Und dann diese starke Einheit zwischen ihr und ihrer Schwester.
Seit Mormor und Morfar gestorben sind,hängen die nur noch zusammen.

Richtige Gespräche sind nicht möglich,
immer ist bei Treffen das verdammte Essen
im Vordergrund.
Da wird aufgefahren bis zum Gehtnichtmehr.
Gleichzeitig ist meine Mor aber auch Gold-Mitglied bei den „Gewichtswächtern“ und es geht ständig ums Abnehmen.m E. Sind alle Frauen meiner Familie essgestört,
ich bin die einzige,die dahingehend Therapie gemacht hat.
(noch nicht 100 % ig erfolgreich,sonst würde mich ihr Verhalten ja nicht stören,
denke ich grade)

Außerdem lehnen sie (unausgesprochen) meinen Freund ab,da er eher introvertiert ist,
(d.h. es wären gespräche und Interesse nötig um ihn kennenzulernen,oh nein oh nein)
zweitens ist er Allergiker,(alle haben und Hunde und Katzen)
Treffen gestalten sich schwierig,da sie gewohnt sind,dass alle zu ihnen kommen.
Und drittens macht er sich nichts aus Essen.
Schon gar nicht in Gesellschaft,da is(s)t er angespannt.
D.h. Sie können ihn nicht „abfüttern“
Jemand,der nichts oder wenig isst,wird als „komisch“ abgestempelt.
Nicht offen,aber ich spüre das.

Ich bin ja schon dabei,mich loszulösen,
und fahre so selten wie möglich hin.
Aber fällt es mir schwer,meine ehrliche Meinung
zu sagen.Kritikfähigkeit ist etwas,dass meiner Mor total abgeht,
da wird sie entweder bissig-eingeschnappt oder sie weint.
Selbst wenn ich es nicht anklagend formuliere sondern im „Ich würde mir wünschen,dass......“-Stil.
Keine Auseinandersetzung möglich.

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candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:57

BouncingOffClouds hat geschrieben: Keine Auseinandersetzung möglich.
Das ist wohl der Hauptpunkt.

candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 15:57

candle hat geschrieben:Wie ist diese Frage gemeint?
um ehrlich zu sein hatte ich bei der Formulierung an dich gedacht candle,
da ich gelesen hatte,dass es bei dir so ist/war,dass die Familie dich ausgegrenzt hat.

Also ich meinte es so,dass man selbst den Kontakt abbricht,obwohl es von der anderen Seite her o.k. wäre.

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Beitrag Mo., 01.06.2009, 16:01

candle hat geschrieben:Das ist wohl der Hauptpunkt.
Ja,aber "reicht" das,um den Kontakt abzubrechen?
Denn oberflächlich ist ja "alles gut".

Ist das dann nicht eher Vogel Strauß?

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Elfchen
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 16:05

Ich finde, du musst entscheiden, was für dich stimmt. eigene Wege gehen.
Die sind manchmal anders, als "es sein müsste", oder als andere es sehen.

Ist es denn mit Farfar und Farmor besser? Und wie wäre es für Far, wenn du dich abgrenzen würdest? Könnte es sein, dass dich das auch beschäftigt, da die Familie ja nicht alleine aus Mor besteht? Und könntest du mit den andren Kontakt haben, ohne grosse Erklärungen?
Ich weiss wovon ich rede, es hängt ja immer so viel daran. Von der andren Seite sieht immer alles anders aus. Darum ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
candle hat geschrieben:Es ist nur jetzt was auseinandergangen, was nie beisammen sein wollte.
Und bei mir was sollte.

lg
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candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 16:17

BouncingOffClouds hat geschrieben:
um ehrlich zu sein hatte ich bei der Formulierung an dich gedacht candle,
da ich gelesen hatte,dass es bei dir so ist/war,dass die Familie dich ausgegrenzt hat.
Uiiiie, an mich gedacht. Na bei mir ist es wohl eine sehr ungewöhnliche seltene Sache.

Der Bruch kam von meinen Eltern ja immer im Laufe meines Lebens, indem man sich bei mir dann nicht mehr meldete. So langsam dämmert mir, warum es bei MIR so ist.

In meinen Inneren bin ich frei von ihnen seit kurzem. Das ist ein gutes Gefühl.
Ja,aber "reicht" das,um den Kontakt abzubrechen?
Welche Worte und welchen Anlass Du wählst oder ob Du Dich einfach nicht mehr meldest, ist völlig unerheblich.

Wichtig ist wie es in Deinem Herzen aussieht. Ich glaube Du willst von ihr noch gehört werden und das macht es so schwierig. Ich lese raus, dass Du es nicht wirklich willst, sondern eher "seht mich- hört mich" oder so ähnlich.
Und das mußt Du in Deinem Inneren klären, ob Du wirklich nie wieder Kontakt willst oder ob es nur mal eine Funkpause sein soll.

Bei mir ist es ja sehr konkret.

candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 16:39

elfchen!
meine Eltern sind seit meinem fünften Lebensjahr geschieden.

die Situation mit meinem schweigenden Vater und seiner neuen Familie ist auch oft schwierig.Ich kämpfe da teilweise an zwei Fronten gleichzeitig
Seine Eltern sind beide tot,ich hatte zu ihnen keinen Kontakt.
Zu meinem Vater auch ein paar Jahre nicht,weiß ich aber nicht genau,sehr verschwommen alles,und keiner redet drüber.
candle hat geschrieben:Wichtig ist wie es in Deinem Herzen aussieht. Ich glaube Du willst von ihr noch gehört werden und das macht es so schwierig. Ich lese raus, dass Du es nicht wirklich willst, sondern eher "seht mich- hört mich" oder so ähnlich.


candle,du bringst es auf den punkt!voll cool,Du bist so klar und klug!
wie kann ich es denn hinkriegen,dass sie mich hört?
oder muss ich mich von dem Wunsch verabschieden?

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candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 17:54

BouncingOffClouds hat geschrieben: candle,du bringst es auf den punkt!voll cool,Du bist so klar und klug!
wie kann ich es denn hinkriegen,dass sie mich hört?
oder muss ich mich von dem Wunsch verabschieden?
Ich spreche aus Erfahrung.
Ich kenne Deine Mutter nicht. Ich weiß also nicht, ob Du das hinkriegen kannst. Bei mir hat es nicht funktioniert.
Dein Weg muß wohl der des Abschieds sein für Deinen inneren Frieden. Daneben kann aber weiterhin die Beziehung zu Deiner Mutter bestehen bleiben. Du wirst nur einen anderen Blick auf die Dinge bekommen und möglicherweise, wenn Du für Dich etwas veränderst, verändert sie sich vielleicht mit- zum Positiven.

candle
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Beitrag Mo., 01.06.2009, 20:23

Ich weiß nicht,ob ich die Kontaktsperre nicht dann doch bereuen würde.
Deswegen wollte ich ja auch mal die Erfahrung anderer hören.
So was Vorübergehendes wie bei petrapan könnte ich mir schon eher vorstellen.

Ich denke aber es ist ganz viel Wut da und eigentlich möchte ich nur mal ein Zeichen setzen,
oder so.Sone bockigeReaktion.Zum Beispiel nichts mehr essen,wenn ich da bin,nur um sie zu ärgern.Oder gleich sagen:“ Wenns mit Essen ist,dann komm ich nicht mehr:“pah!
Ich könnte,wenn ich wollte jedes Mal n Streit vom Zaun brechen;
reden und fragen ist ja unerwünscht,das ginge ganz schnell.
Ich tus aber nicht,weil 1. bin ich ja das „brave Mädchen“,
und zweitens will ich meiner Mutter auch nicht wehtun.
Es ist so zwiespältig,verdammt.


Candle schreibt ich muss es in meinem Inneren klären,was ich will.
Ich merke gerade,dass mir das Schreiben hilft.

Und wenn ich lese,dass elfchen den Kontakt abbrechen MUSTTE um zu überleben,
dann komm ich mir total blöd vor mit meinen Pippieierleicht-Problemen.

Ich hoffe,die Menschen mit den richtig schweren Päckchen sehen mir das nach.
Ihr dürft ruhig mit den Augen rollen und „pffff“ machen!!

B.

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