Die Macht der Worte, sie können schwächen oder stärken

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Hiob
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 19:23

Wenn du dir die beiden Worte sagst, Sonnige Zukunft, dann gehts dir besser und du strahlst.
Bestimmt setzt du das manchmal ein, um bewusst etwas fröhlicher oder aufrechter zu sein, hmm?

Zwei Worte und du fühlst dich anders.
Weil die Worte im Denken mit etwas verbunden sind? Gleichgesetzt?

Dein Innenleben reagiert damit auf eine Art Schalter?
Du schalterst dich auf „positiv“?
Bei Bedarf?
Möchtest du eine Maschine sein, die man, wenn nötig, positiv macht?
Welche Aufgabe hat eine Maschine denn? Gut zu funktionieren, wenn nötig?
Sei positiv?

Fragt Hiob

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Eremit
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 19:31

@Hiob: Yup.

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schmetterling.1983
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 20:05

Ich finde Sprache allgemein eine Interessante Kommunikationsebene.
Immer wenn ich ein wenig mehr einer Fremdsprache hinzulerne spüre ich wie mein Wahrnehmungsfeld in "fremde Welten" (meine hiermit zB. andere Länder und Menschen, Arten zu leben,..) erweitert wird, ein schönes Gefühl.
Nirgendwo wie im Wort kann so viel Detail mitgeteilt, aber auch falsch verstanden werden.

Im Moment muss ich sagen bin ich jedoch eher enttäuscht über die Begrenztheit die Wörter bieten, denn mir fehlen oft die Worte um zu beschreiben was ich wirklich denke und fühle, suche Vergleiche über andere bekannte Situationen um ausreichend Einblick in das zu geben was ich sagen will.

Auch die Art und Weise wie viele die Sprache nutzen stört mich oft....
Sicher kann ich auch nicht immer darauf achten wie ich etwas sage, aber ich gebe mir schon Mühe erlich zu sein.
Es wird etwas gesagt was indirekt anders gemeint wird oder so verwirrend formuliert, dass man nicht wirklich etwas verstehen kann / soll? So nach dem Motto, jetzt habe ich demjenigen ja nicht gesagt das ich es so und so meine, man spürt trotzdem, dass das Gesagte einem etwas bestimmtes sagen soll.
Ich bin es leid bei vielen Personen die Mimik und Gestik zu studieren um zu "erraten" ob der/diejenige es wirklich so meint oder vielleicht anders.
Leider wird man auch irgendwie durch die sozialisierte Gesellschaft dazu erzogen gewisse Dinge durch die Hintertür zu sagen, weil "das darf man nicht so sagen", ...

Ich finde auch, dass Worte sehr viel heilen wie verletzen können, ersteres dauert leider länger wie letzteres, was meiner Meinung nach meist auch schlimmer ist wie körperliche Verletzungen.
Ich hoffe (wahrscheinlich vergeblich) das sich die Kommunikation der Menschen noch vereinfachen lässt denn ich glaube, so wie es im Moment läuft gibt es einfach zu viele Missverständnisse.
LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Carry
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 20:30

Liebe sonnige Zukunft,
Worte können so befreiend sein auch wenn sie nicht gesprochen sondern geschrieben werden.
Wenn du ganz bei dir bist, ohne irgendetwas verschönern zu müssen, wenn dann die Worte sprudeln ohne dass du sie kontrollieren mußt, auch wenn du beim niederschreiben weinst, geben sie dir eine ungeahnte Kraft und Stärke
Ich liebe es mir selbst zu schreiben und die Briefe am Ende im Kamin zu verbrennen.

Carry
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat.
Peter Sirius

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sonnige zukunft
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 21:02

Hiob hat geschrieben:......Zwei Worte und du fühlst dich anders......
ja hiob, genau so ist es. unter der voraussetzung, dass ich bewusst bin und die energie verspüre, die diese worte verströmen.

was ist daran falsch?

oft genug habe ich an mir feststellen können, wie ich - lange zeit unbewußt - mich von negativen worten, bildern, begebenheiten, .... beirren habe lassen. irgendwann ist dann der knopf aufgegangen und ich habe mir gedacht: "mach es anders. stärke dich doch selbst, sei dir der nächste! umgib dich mit positiven dingen."

diese methode wie eine maschine ein- und auszuschalten - wäre schön, wenn das funktionieren täte. ob es erstrebenswert ist lass ich mal im raum stehen.

sonnige zukunft (auch wenn es draussen bereits dunkle nacht ist !)
Alle guten Grundsätze sind in der Welt schon vorhanden... man braucht sie nur anzuwenden...
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 21:11

Carry hat geschrieben: Worte können so befreiend sein auch wenn sie nicht gesprochen sondern geschrieben werden.
liebe carry,
es ist lange her. es existiert noch. ein einfaches tagebuch. es ist bereits 20 jahre alt. dieses einfache tagebuch war mir damals forum-ersatz. ich hab einfach alles hinein geschrieben, was mich belastet hat, was mir schmerz zugefügt hat. ich schrieb einfach all die negativen gedanken auf, dann waren sie einfach weg. meist nur kurze zeit, weil dann wieder neue schlechte und negative gedanken kamen. mit jedemmal schreiben, gingen sie einfach von mal zu mal mehr weg. die negativen gedanken.

so einfach war das. viele tränen und großer schmerz sind darin verborgen. ich habe es nie mehr wieder geöffnet. weiß nicht mal mehr, ob ich einen schlüssel dazu habe.

sonnige zukunft
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Hiob
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 21:21

Wenn du das sog. positive anstrebst, wird m.E. genau das Gegenteil nie von deiner Seite weichen, du musst ewig ringen, wie Josch. Es wird immer neue Seminare geben, die dich ansaugen. Immer Unzufriedenheit. Kurz eine verbesserung, dann wieder das Loch, dann wieder motivieren, dann das schwarze.

Das ist das Gegenteil von meinem heutigen Verständnis.
h.

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sonnige zukunft
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Beitrag Mo., 03.08.2009, 21:35

und wie ist dein heutiges verständnis, hiob?

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comus
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Beitrag Di., 04.08.2009, 10:48

Hiob hat geschrieben:Wenn du das sog. positive anstrebst, wird m.E. genau das Gegenteil nie von deiner Seite weichen, du musst ewig ringen, wie Josch. Es wird immer neue Seminare geben, die dich ansaugen.
Wer einen Blick auf den Buch- bzw. Seminarmarkt macht wird feststellen es gibt tausende Anbieter die Menschen mit ihren einfachen positiven Suggestionen glücklich stimmen wollen, das da nicht die Freude an der Freude sondern ein wirtschaftlicher Selbstzweck dahinter steckt liegt auf der Hand. Und nachdem man das xte Seminar oder Buch konsumiert hat wo suggeriert wird wie einfach es ist glücklich zu sein, wie einfach es ist das Leben zu führen welches man sich erträumt mit Traumjob und all das, wo man schon in der Früh beim aufstehen freudig auf seine selbstgestellten Aufgaben des Tags wartet steigt auch bei vielen der Frust und die Verzeiflung. Warum das, wenn doch alles schaffbar ist und es nur Lösungen anstatt Probleme gibt usw., ja gerade weil das ständig suggeriert wird "auch du kannst es schaffen" steigt der Druck noch mehr, kein Versager sein zu wollen. Weil wer versagt - warum auch immer kann sich das selbst zuschreiben, weil niemand muss heutzutage mehr versagen wie Seminar X und Buch Y weiss. Ständig wird an die Eigenverantwortung appeliert und irgendwann glauben wir für alles in unserem Leben verantwortlich zu sein, verantwortlich dafür immer besser und besser gelaunter zu werden, noch besser zu funktionieren.
Sogar wenn wir depressiv werden, werden wir dann mal wissen es lag ja nur daran weil wir selbst was falsch machten, zu wenig auf die "innere Stimme" gehört, also auch das müsste ja nicht sein, schnell noch ein Buch mehr lesen oder Seminar besuchen.

LG, comus


Eremit
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Beitrag Di., 04.08.2009, 10:54

Gibt es eigentlich auch Bücher GEGEN Bücher?

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lovely25
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Beitrag Di., 04.08.2009, 13:03

Eremit hat geschrieben:Gibt es eigentlich auch Bücher GEGEN Bücher?
Gibt es eigentlich auch Bücher GEGEN Bücher?
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!


Eremit
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Beitrag Di., 04.08.2009, 13:16

Wer lacht da in den billigen Reihen?


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|||
Helferlein
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Beitrag So., 16.08.2009, 09:33

Guten Morgen,

die "Macht der Worte" ist ein Phänomen, welches ich auch immer wieder wahrnehme. Es ist verblüffend, wie leicht durch Worte manipuliert werden kann, indem beispielsweise recht primitive Spiegelungen des jeweiligen Gegenübers vorgenommen werden. Und siehe da, schon fühlt sich das Gegenüber verstanden, oder man wirkt plötzlich sympathisch, etc.

Für mich persönlich ist all dies nur Show. Andererseits ist für mich überhaupt nahezu alles nur eine Show. Besonders witzig ist es für mich, wenn ich mit Menschen verhandle, welche eine NLP-Ausbildung absolvierten und tatsächlich meinen diese anwenden zu müssen. Gelegentlich fühle ich mich von solchen Menschen in meiner Intelligenz beleidigt, aber meistens ignoriere ich dies und versuche selbst unter der ganzen nutzlos vermittelten Information die eigentliche Aussage zu entdecken. Oft sprechen diverse Menschen eine Stunde mit mir und vermitteln gerade mal 10-15 Minuten Inhalt.

Meiner Ansicht nach liegt dies wohl daran, dass die Meisten denken, dass es besser ist dem jeweiligen Gegenüber auch sympathisch zu sein, da man sich dadurch einen Vorteil erhofft und dies ja auch meistens tatsächlich einen Vorteil bringt. Mich langweilt das, habe mir aber abgewöhnt Sätze wie "Nun kommen Sie bitte endlich auf den Punkt!", oder "Ihre persönliche Befindlichkeit ist nicht Gegenstand dieser Verhandlung!" von mir zu geben, da ich feststellte, dass die Meisten dann entweder irritiert sind, vollkommen aus dem Konzept gebracht werden, aggressiv reagieren, weil sie sich ertappt fühlen, oder sogar richtig beleidigt sind. Mir scheint es so, dass der Inhalt den Meisten gar nicht so wichtig ist, sondern mehr die Art und Weise wie dieser Inhalt vermittelt wird.

Mit freundlichen Grüßen


Eremit
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Beitrag So., 16.08.2009, 10:28

@|||: Gehört auch zur Kunst des "Cold Readings", mit diesen Spiegelungen umzugehen.
||| hat geschrieben:Oft sprechen diverse Menschen eine Stunde mit mir und vermitteln gerade mal 10-15 Minuten Inhalt.
Na ja, ich wäre ja meistens schon froh darüber, wenn überhaupt 10-15 Minuten Inhalt in einer Stunde herauskäme!

Das Phänomen kommt aber auch umgekehrt vor, aber nur bei großer Offenheit und Ehrlichkeit der teilnehmenden Parteien, jenseits von NLP, Cold Reading usw. - das finde ich dann immer ein beglückendes Erlebnis. Kommt nur leider viel zu selten vor - aber es kommt vor...

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hungryheart
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Beitrag So., 16.08.2009, 10:46

in der verhaltenstherapie lernt man, dass gedanken/worte eine riesige macht haben, die man gegen sich, aber auch für sich einsetzen kann.
welchen weg man wählt ist eine entscheidung und liegt in unserer macht.


wenn mir mal was schief geht kann ich sagen:
"ich bin ein versager, nichts mache ich richtig, alles geht immer schief, ich bin nichts wert, alle werden mich verachten usw."

oder ich kann den gleichen sachverhalt realistischer für mich selbst kommentieren
"diese sache ist schief gegangen, aber dafür läuft xyz gut. ich kann was draus lernen, das nächste mal mache ich es besser. andere sachen mache ich gut, zb dies oder das. wegen einem missgeschick bin ich noch lange nicht auf ganzer linie ein versager. heute ist mir einiges auch gelungen usw."


meine thera hat mal eine gute stuhlübung mit mir gemacht.
sie hat mich auf dem einen stuhl all die negativen gedanken aussprechen lassen und nach den gefühlen gefragt, die diese gedanken/worte auslösen (natürlich sehr unangenehme: angst, wut, enttäuschung, trauer, verzweiflung)

auf dem anderen stuhl sollte ich eine vorher erarbeitete, realistischere, positivere sichtweise formulieren und wurde nach den gefühlen gefragt, die diese anderen worte auslösen.....
ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ich mich auf dem positiven stuhl sehr viel besser gefühlt habe.

worte haben große macht.....
Nimm was du willst und zahl dafür.

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