Meine Lebenspartnerin (wir sind beide 35) hat vor ca. 2 Jahren zu trinken begonnen. Die Exzesse wurden immer heftiger, sodass letztlich die Beziehung daran zerbrochen ist.
Nach ärztlich betreuten Trockenlegungsphasen folgen immer wieder Rückfälle. Das Schema ist immer das gleiche: Mit Alk die Welt ausblenden, sich ins Koma schießen.
Ich habe durch einen Zufall Geschichten und Gedichte entdeckt, die sie vor ca. 2 Jahren geschrieben hat. Diese kamen mir einfach düster vor. Ich habe sie mit einem Psychologen erörtert. Die Interpretation des Psychologen war eindeutig: Sexueller Missbrauch in der Kindheit, wahrscheinlich im familiären Nahbereich.
Meine Lebenspartnerin hat dies nunmehr vor kurzem bestätigt und "rausgelassen", weiss aber nicht wer der Täter ist (oder will es nicht wissen).
Sie sagt, dass sie seit ca. 2 Jahren an diesem Verdacht leidet, der immer mehr zur Gewissheit wurde und "daran verbrannte". Sie sagt, sie sei erleichtert, weil sie jetzt dieses "Geheimnis" nicht mehr alleine zu tragen hat und, dass es heraus ist. (Sie ist selbstverständlich in therapeutischer Behandlung.)
Nun meine eigentlichen Fragen bzw. Gedanken:
Kann es sein, dass bei Aufarbeitung dieses Problems der Drang nach dem Koma-Trinken wegfällt?
Kann so ein Missbrauch nach vielen (verdrängten) Jahren das Trinken ausgelöst haben?
Ergänzung: Im Teenager-Alter war sie magersüchtig.
Alkoholkrank wegen sexuellen Missbrauchs als Kind ?
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo du..Wenn deine Frau weiß dass sie als Kind missbraucht wurde, ist es kein Wunder dass es ihr sehr schlecht geht...manche sind magersüchtig, andere fettleibig...die einen trinken, die anderen nehmen Drogen..manche verletzen sich selber oder bringen sich um. Der Grund ist einerseits das Betäuben ihrer Gefühle und somit der Drang dieses furchtbare Erlebnis auszublenden. Auch wenn ihr eure Beziehung beendet habt, mußt du wissen dass sie gut versorgt wird. Dass sie noch nicht weiß wer sie verletzt hat heißt nicht, dass sie es niemals erfahren wird. Es kann alles noch schlimmer werden..wie es aussieht befindet sie sich erst am Beginn ihres Heilungsprozesses. Ein körperlicher Entzug ist natürlich wichtig und richtig...aber noch wichtiger ist das was nachher kommt. Deine Frau braucht die Möglichkeit ausführlich darüber zu sprechen, zu trauern..Wut zuzulassen und jemanden der sie in dieser Phase beschützt...dann schafft sie es vielleicht dem Schmerz ins Auge zu blicken und muss ihn auch nicht mehr "ertränken". Liebe Grüße!
Hallo,
willkommen hier im Forum. Bin mir sicher das man dir mit Sicherheit etwas helfen kann, hab die Erfahrung schon selbst gemacht.
Als ich mich an den Missbrauch in meiner Kindheit erinnert habe, habe ich mit Alkohol- und Drogemissbrauch reagiert - ich denke die Gruende sind aehnlich. Wollte mich aus der Realitaet fluechten. Der Alkohol und die Drogen haben meine Wahrnehmung abgestumpft, es tat nicht mehr ganz so weh. Es kann also gut sein, dass bei ihr das Auftreten der Erinnerung diesen massiven Alkoholmissbrauch ausgeloest hat.
Ja, das ist ja u.a das Ziel der Therapie. Um ein Problem beheben zu koennen, muessen die Ursachen gefunden werden. Als ich beispielweise mit meiner Therapie anfing, litt ich noch an SVV, nahm Drogen und trank zu viel (wie schon oben erwaehnt). Durch die Therapie wurde das allerings besser, vom SVV war ich lange Jahre clean, Drogen habe ich immer noch keine genommen und ich bin seit kurzem ganz trocken (Hab vorher mal ein Glas Sekt getrunken oder hier mal ein Bier und da mal einen Schnaps). Es sollte dir aber bewusst sein das eine Therapie ein ganz langer Prozess ist bei dem es immer wieder zu Rueckfaellen kommen kann.
Ergänzung: Im Teenager-Alter war sie magersüchtig.
willkommen hier im Forum. Bin mir sicher das man dir mit Sicherheit etwas helfen kann, hab die Erfahrung schon selbst gemacht.
Kann so ein Missbrauch nach vielen (verdrängten) Jahren das Trinken ausgelöst haben?
Als ich mich an den Missbrauch in meiner Kindheit erinnert habe, habe ich mit Alkohol- und Drogemissbrauch reagiert - ich denke die Gruende sind aehnlich. Wollte mich aus der Realitaet fluechten. Der Alkohol und die Drogen haben meine Wahrnehmung abgestumpft, es tat nicht mehr ganz so weh. Es kann also gut sein, dass bei ihr das Auftreten der Erinnerung diesen massiven Alkoholmissbrauch ausgeloest hat.
Kann es sein, dass bei Aufarbeitung dieses Problems der Drang nach dem Koma-Trinken wegfällt?
Ja, das ist ja u.a das Ziel der Therapie. Um ein Problem beheben zu koennen, muessen die Ursachen gefunden werden. Als ich beispielweise mit meiner Therapie anfing, litt ich noch an SVV, nahm Drogen und trank zu viel (wie schon oben erwaehnt). Durch die Therapie wurde das allerings besser, vom SVV war ich lange Jahre clean, Drogen habe ich immer noch keine genommen und ich bin seit kurzem ganz trocken (Hab vorher mal ein Glas Sekt getrunken oder hier mal ein Bier und da mal einen Schnaps). Es sollte dir aber bewusst sein das eine Therapie ein ganz langer Prozess ist bei dem es immer wieder zu Rueckfaellen kommen kann.
Ergänzung: Im Teenager-Alter war sie magersüchtig.
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