Meine `blackout` Stunden kommen hoch...

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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jennyfer
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Meine `blackout` Stunden kommen hoch...

Beitrag So., 12.12.2010, 15:44

Es fühlt sich an, als ob jemand mit einem Kochlöffel, ganz angestrengt in meiner offenen Seele umrührt, und ich bin bei vollem Bewusstsein.


Wo soll ich anfangen. Ich wurde vor zwei Tagen seelisch sehr gedemütigt, und kann nun nicht "orten" wo das ganze "ankommen" kann - weil es sich anfühlt, als ob es sich immer tiefer reinbohrt. Es fühlt sich gefährlich an, und "stochert" in meiner Seele herum. Ganz tief, ganz weit nach hinten. Mir ist klar, auch wenn das in der Gegenwart auch ein no-go von dieser Person war, dass sein Ursprung (da so tief gehend und nicht ankommend) weit in der Vergangenheit liegt. Natürlich weiss ich auch, wodurch Das als Kind entstanden ist.

Nun ist es so, dass ich mir durch mein Verarbeiten (von allem was ich noch wusste) meinen Selbstwert aufbauen musste, sowie das mit der Eigenliebe für mich erlernt habe. Was bedeutet, es ist nicht von Grund auf (von Kindheit auf) in mir verankert, was es jetzt schwer macht. Die Eigenliebe ist mir bis jetzt (in dieser einen Situation) geblieben, dass ich schon mal was gutes. (Bin auch ganz klar im Kopf, doch eben nicht in meiner Seele). Mein Selbstwert ist jedoch - vor mir - gehörig ins Wanken geraten. Er ist ja nur was eigens aufgebautes, auch durch mein Umfeld. Also durch beides...

Hat jemand Erfahrung mit "wenn etwas weh tut, sich überall reinbohrt, jedoch nicht "ankommt" wo es eigentlich weh tut?" (oder ankommen soll) Es ist sehr schwer zu beschreiben. Normalerweise trifft mich etwas, und dann ist es dort, bis ich mir helfen kann. Doch ich weiss dieses Mal nicht "wo" es ist. Nur wodurch es im Ursprung entstand (MB). Sonst habe ich immer so klare Erinnerungen, und kann zuordnen (orten), doch dieses Mal ist es wie "nicht in mir gespeichert" und als ob es "sucht und sucht und sucht" und mich währenddessen so dermassen quält.

Mir wird auch unter dem Schreiben ganz schwummrig. Eine Vermutung habe ich, doch was soll der Mist. Dieses Jahr war doch schon anstrengend genug für mich. Magentabletten nehme ich zur Zeit freiwillig, da es einfach besser für mich ist. Und jetzt dieser Mist, der mich gefühlsmässig einkringeln lässt..

Das ist jetzt durcheinander geschrieben doch vllt werde ich dadurch gefühlsmässig klarer, wobei ich das gar nicht haben möchte, da ich weiss, dass es mit einer grossen unbewussten Angst zusammen hängt. Der letzte Mist, sozusagen, wo mir die Stunden fehlen, als ich mit M bei seinem Bruder war.

Ich bin gerade sehr verletzlich, und fühle das meine Seele offen liegt. Gegen die Demütigung im "jetzt" habe ich mich gewehrt, also mich verbal dazu geäussert. Doch es hat trotzdem so einiges in mir angerichtet. Ich fühle, sowie sehe mich verzerrt, und hoffe, dass das wieder vorübergehen wird.



Danke fürs lesen
lg jennyfer
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jennyfer
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Beitrag So., 12.12.2010, 15:48

Seltsam ist, dass ich mich noch liebe, jedoch mich nicht wertvoll fühle. Ganz eigenartig, doch ich fühle es so, darum habe ich es so geschrieben. Auch in der Hoffnung, dass ich "so" wo hinkomme, um es verstehen zu können.

lg jennyfer
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chandelle
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Beitrag So., 12.12.2010, 16:57

Hallo jennyfer!
jennyfer hat geschrieben:
Ich wurde vor zwei Tagen seelisch sehr gedemütigt,
Ich finde, dass es wichtig ist, dass Du Dich dagegen zur Wehr gesetzt hast und sehe das als ein Heilungsansatz ohne in der Tiefe rühren zu müssen.

Demütigung bleibt Demütigung, nur das wir es vielleicht als solche nicht erkennen- uns eben nicht wehren, was andere durchaus wie Selbstverständlich tun.

Will sagen, dass der Ursprung zwar indirekt in der Kindheit liegt, dass wir die Situation falsch bewertet haben, ABER es ja nun richtig tun können.

Hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt.
Ich fühle, sowie sehe mich verzerrt, und hoffe, dass das wieder vorübergehen wird.
Es wird sicher vorrübergehen, aber was bedeutet verzerrt sehen? Vielleicht bist Du Dir Deiner neuen Abwehr einfach noch nicht sicher und mußt es noch mehrmals üben bevor es sitzt?!

chandelle

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jennyfer
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Beitrag So., 12.12.2010, 17:23

Hallo chandelle
chandelle hat geschrieben: Ich finde, dass es wichtig ist, dass Du Dich dagegen zur Wehr gesetzt hast und sehe das als ein Heilungsansatz ohne in der Tiefe rühren zu müssen.
Ich dachte auch, dass das mich wehren ausreicht. Es fühlt sich jedoch an, als ob es von selber "rührt" in einer Tiefe, die ich nicht orten kann, da sie mir nicht bewusst ist (in diesem einen Fall).
Es wird sicher vorrübergehen, aber was bedeutet verzerrt sehen? Vielleicht bist Du Dir Deiner neuen Abwehr einfach noch nicht sicher und mußt es noch mehrmals üben bevor es sitzt?!
Mittlerweile gelingt es mir sehr gut, mich immer "gleich" zu wehren. Das Problem war, dass es eine sehr intime tiefe Grenzüberschreitung war (ich vermute aus Dummheit sowie unreife dieser Person heraus) die stattgefunden hatte. Ich hoffe, dass ich eine solche an sich nicht "üben" muss, doch ich finde deinen Ansatz gut und sehr verständlich.

Noch zu verzerrt - Mit mich verzerrt fühlen meine ich, mich hässlich zu vernehmen.

Ich schaue mal was ich mit deinem Ansatz anfangen kann, und melde mich wieder. Danke für deinen guten Beitrag.

Liebe Grüsse
jennyfer
Zuletzt geändert von jennyfer am So., 12.12.2010, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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chandelle
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Beitrag So., 12.12.2010, 17:25

jennyfer hat geschrieben: mich hässlich zu vernehmen.
Häßlich im Sinne von "böse sein"? Oder wie meinst Du das?

chandelle

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Beitrag So., 12.12.2010, 18:10

chandelle hat geschrieben: Häßlich im Sinne von "böse sein"? Oder wie meinst Du das?
Im Sinne von äusserlich hässlich sein. Meine Weiblichkeit wurde angekratzt, und ich weiss nun nicht wie ich da wieder raus komme. (fühle mich gerade nicht mehr als Frau)

lg jennyfer
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Beitrag So., 12.12.2010, 18:14

jennyfer hat geschrieben: Im Sinne von äusserlich hässlich sein. Meine Weiblichkeit wurde angekratzt, und ich weiss nun nicht wie ich da wieder raus komme. (fühle mich gerade nicht mehr als Frau)
OK, dass Du Dich so fühlst, ist dann so. Aber vielleicht kannst Du es auch versuchen so zu sehen, dass einfach Deine persönliche Grenze verletzt und überschritten wurde, denn mit Weiblichkeit hat es ja so erstmal nichts zu tun.

chandelle

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Beitrag So., 12.12.2010, 18:16

chandelle hat geschrieben: denn mit Weiblichkeit hat es ja so erstmal nichts zu tun.
Doch, es war eine intime Grenzüberschreitung. Ich mache eine Net-Pause, und schaue Abends nochmals rein.

Danke
jennyfer
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Beitrag So., 12.12.2010, 21:07

Einen weiteren Ansatz habe ich von einem Freund erhalten. Ich sagte ihm, dass ich nun eingemauert bin, und nun Angst habe, darin alleine zu sein. Er sagte mir "du bist nicht alleine" und ich sagte "ich fühle mich aber so". Er sagte zum Abschied "Kopf hoch" und ich " ich versuche es in meiner Mauer". Er sagte "nix Mauer, Trauer". Und ich fühle, dass er recht hat. Ich bin einfach so sehr verletzt worden, da Demütigungen sexueller Art schon in meiner Kindheit stattgefunden hatten. Daher rührt es so tief in mir.

Was mir so weh tut ist der Schmerz, der damit verbunden ist. Das macht mich gleichzeitig sehr traurig, doch mir kam nicht der Gedanke das es einfach eine Erschütterung sein könnte, die einfach auch sehr traurig für mich ist. In meiner Ehe ist was kaputt gegangen was nicht mehr reparierbar ist. Daher, es wird "anders" weitergehen - wie auch immer.

Was mich gerade verunsichert ist, dass ich mich schon wieder "anders" fühle. Also wieder eine Veränderung wahrnehme. Mich schon wieder stärker, jedoch "wo" anders fühle. Alles rast so, es ist einfach so vieles in diesem einen Jahr geschehen. Und im dem Jahr davor, und dem davor und dem davor und.....so weiter.

Meine Gedanken
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Beitrag So., 12.12.2010, 21:19

Ich will gesund sein. Daher mir meine schönen Dinge vor Augen halten. Ich will einfach nur leben, sowie glücklich sein. Daher werde ich nirgends wühlen. Das eigenständige "suchen" (wie im Eingangspost beschrieben) habe ich freigegeben. Soll es ohne mich suchen, und mich in Ruhe lassen. Im Jetzt heisst das für mich, meine Beziehung hat sich nun verändert, und wenn es weh tut, möchte ich mich mit Menschen umgeben, die mir gut tun. Ich habe vorhin Gutes für mich getan. Ich habe mit Liebe sehr gut für mich gekocht. Wenn ich schon vernehme, dass mein Selbstwert wackelt, dann pflege ich wenigstens meine Selbstliebe. Es ist mir lieber es tut mir was weh, und ich kümmere mich trotzdem um mich, als es tut was weh, und ich sumpfe ab. Das lass ich nicht zu...Und wenn mir die lieben Menschen um mich gerade fehlen, da es Abend ist, dann denke ich an sie, und sie sind bei mir...


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Beitrag So., 12.12.2010, 22:27

Mein grosser Fehler war, dass ich meinen Mann zu nah an mich rangelassen habe. Ich habe mich seelisch zu weit geöffnet, obwohl ich um seinen starken Narzissmus weiss. Das konnte ja nicht gut gehen. Nur weil ich wo anders vollstes Vertrauen, sowie Sicherheit erhalte, heisst das im Umkehrschluss nicht, dass ich das auch von meinem Mann erwarten kann. Er ist mit mir in meinen Lebenslagen überfordert, und das darf ich nicht vergessen. Also wieder umschalten, sowie switchen. In letzter Instanz entscheiden, wie mein Leben weiter gehen wird. In erster Linie auf eigen Beinen stehen, sowie gehen. Daher mich weiterhin um Bildung/Zukunft kümmern. Und wenn dies nicht geht, weitersehen. Daher es war mein Fehler davon auszugehen, dass er einfühlsam sein könnte. Was hat mich da geritten, es war ja noch nie anders. Weg von der rosa Wolke, hin zu den Tatsachen.

jennyfer
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