PTBS / Imagination

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Thread-EröffnerIn
Anna-NÖ
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Beiträge: 1

PTBS / Imagination

Beitrag Sa., 03.12.2011, 09:45

Hallo,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Habe schon länger mitgelesen und mich heute endlich mal angemeldet.
Ich bin seit etwa drei Monaten aufgrund einer PTBS und depressiven Episoden in psychotherapeutischer Behandlung.
Ich habe als Kind und Jugendliche sehr ausufernde körperliche Gewalt erlebt und habe, bis auf kurze Momente, bis vor einiger Zeit das alles recht gut
verdrängt. Nun aber sind diese Bilder da, mit aller Gewalt, all der Angst, all der Sprach- und Hilflosigkeit.
Ich verletze mich seit ca. zwei Wochen. Ich beisse mich, ich schlage meinen Kopf vor die Wand......und ich schäme mich so sehr dafür. Aber wenn diese
Bilder auftauchen....ich kann irgendwie gerade nicht anders.

Ich habe einen wirklich engagierten Therapeuten und ich beginne so langsam ihm zu vertrauen. Gestern hatte ich eine Stunde bei ihm und es ging mir total schlecht.
Wir haben schon vorher ein paar Mal Imaginationsübungen gemacht, mich an einen sicheren Ort "gebeamt". Gestern haben wir versucht, eins dieser mich quälenden Bilder etwas zu entschärfen, was auch eigentlich gut funktioniert hat. Letzte Nacht hat die Sitation leider anders ausgeschaut.
Manchmal denke ich, ich sollte die Therapie abbrechen und einfach hoffen, dass ich all das Geschehene wieder gut verdrängen kann. Allerdings weiss ich auch, dass es wohl nicht funktionieren würde. Ich habe Angst, wahnsinnige Angst, dass alles immer schlimmer wird. Ich habe Angst, dass ich mich weiter verletze, dass ich mich nicht unter Kontrolle bringe.

Mein Therapeut sagte mir, ich solle in solchen Momenten versuchen, Imaginationsübungen zu machen, mich an meinen sicheren Ort zu bringen. Ich schaffe es allerdings in solchen Momenten überhaupt nicht. Je mehr ich es heute Nacht beispielsweise versuchte, desto mehr geriet ich unter Druck.

Hat jemand von euch Erfahrung mit Imaginationsübungen? Helfen sie euch und was kann ich tun, damit es mir besser gelingt?

Liebe Grüße, Anna

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gina64
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weiblich/female, 47
Beiträge: 4

Beitrag Di., 13.12.2011, 12:18

Hallo Anna,
ich weiß aus eigener Erfahrung,das es nicht so leicht ist,in akuten Situationen rational zu agieren.
Für mich war erst eine Stationäre Therapie hielfreich.Ich war in geschütztem Rahmen und hatte jederzeit einen Ansprechpartner.Außerdem hatte ich die Möglichkeit des Rückzugs ohne andere Verplichtungen zu haben.Dort hab ich es geschafft mich auf Imaginationsübungen ein zu lassen.
Die Flashbacks habe ich aber erst in einer 2ten stationären Thera angehen können.Ich hatte das große Glück eine EMDR Thera machen zu können,die bei mir bereits in der ersten Sitzung eine RIESIGEN Erfolg hatte.Flashbacks habe ich heute so gut wie gar keine mehr.
Depressive Episoden dagegen habe ich trotz medikamentöser Einstellung nach wie vor.

Manchmal ist es einfach hilfreich,sich in einen geschützten Rahmen zu begeben!Vor allem in den Nächten ist es sehr hilfreich,da man jederzeit Hilfe bekommen kann.Aber man muß sich auch darauf einlassen können.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und ganz liebe Grüße Gina

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 822

Beitrag Di., 13.12.2011, 16:56

Liebe Anna,

das PT-Forum ist nicht dazu da, jemanden bezüglich diverser Therapie-Übungen zu "coachen" oder Fragestellern mitteilen, wie man es (aus deren Sicht.. )"besser" machen kann. Bedenken Sie bitte, dass Sie hier ja nicht mal jemand persönlich kennt, niemand das genaue Ziel diverser "Übungen" kennt, geschweige denn den aktuellen Verlauf Ihrer Therapie einschätzen kann usw., sondern was anderen für Rückmeldungen zur Verfügung steht, sind lediglich ein paar Sätze Selbstbeschreibung (!).
Das PT-Forum dient deshalb vor allem zum allgemeinen Erfahrungaustausch bezüglich des
Therapieprozesses, diverser Phasen, die man dabei mitunter durchlaufen kann und für Fragen
bezüglich Verlauf, Setting usw. (siehe auch "Netiquette"/Benutzungsregeln, Link rechts).

Für die Diskussion diverser Methoden oder diesbezügliche Beschreibungen oder detaillierte Tipps (auf der Basis von "Ferndiagnosen") ist mir die Integrität des jeweiligen Therapieprozesses, in dem sich ForumsbesucherInnen (und stille MitleserInnen) befinden könnten, aber zu heikel - insbesondere gerade auch bei der Psychotherapie einer posttraumatischen Belastungsstörung...

Wenn Sie Schwierigkeiten mit diversen Übungen haben, wenden Sie sich bitte unbedingt an Ihren Therapeuten und teilen Sie ihm mit, wie es Ihnen damit geht und was so in Ihrem Kopf diesbezüglich "abgeht". Das ist ganz wichtig und im Grunde ein elementarer Teil der Therapie! Wenn es Ihnen das leichter macht, drucken Sie Ihren Beitrag aus und bringen sie ihn Ihrem Therapeuten bitte zum Lesen in die nächste Stunde.
Erst wenn das überhaupt nichts bringt oder Sie sich längere Zeit (mit ihm) "im Kreis drehen", ohne, das sich eine Veränderungsperspektive ergibt, oder andere, allgemeinere Fragen auftauchen, sollte das PT-Forum genutzt werden.

Bitte um Verständnis, dass ich hier im Sinne der Seriosität des Forums eine Grenzlinie ziehe
und den Thread schließe.

Wenn Sie allgemeine Fragen zu Ihrer Therapie haben oder es um Fragen zum Therapieprozeß geht, können Sie diese wie erwähnt aber wirklich gerne stellen.

Freundliche Grüße und den Mut, Ihre Sorgen direkt in die Therapie zu bringen!

Richard L. Fellner

(Hinweis: Beiträge mit konkreten "Tipps" zu den angesprochenen Übungen wurden aus den o.g. Gründen aus dem Thread entfernt. Bitte um Verständnis.)

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