Frau schlägt Mann

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Acheronta
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Frau schlägt Mann

Beitrag Mo., 03.11.2008, 23:39

Liebe Forengemeinde,

ich habe da eine Sorge, mit der ich nicht so ganz umzugehen weiß. Deshalb würde mich Eure Meinung sehr interessieren.

Mein bester Freund, mit dem ich schon seit mehr als 15 Jahren sehr familiär befreundet bin, hat Anfang des Jahres eine Ausländerin geheiratet, nachdem er lange alleine gelebt hat. Auch ich habe Anfang des Jahres geheiratet, alles schien also gut zu laufen, denn wir haben uns Anfangs alle gut verstanden.
Bald stellte sich aber leider heraus, dass seine Frau nicht immer nur nett ist, sondern wir haben schnell den Eindruck gewonnen, sie hat ihn nur geheiratet, damit sie nicht wieder in ihre Heimat zurück muss. Ok, das müssen die beiden unter sich ausmachen...

Nun haben wir im Laufe der letzten Monate immer häufiger mitbekommen, dass sie öfter mal "ausrastet" und verbal ziemlich unter die Gürtellinie haut. Auch das sollte noch nicht unser Problem sein. Aber es tut schon sehr weh, wenn unser Freund so schlecht behandelt wird.

Zur verbalen Aggression ist nun auch eine körperliche Auseinandersetzung gekommen, bei der mein Freund schon ziemlich arg verletzt wurde. Ich muss dazu sagen, dass er körperlich sehr krank ist, und kaum noch Kraft hat die Treppen zu steigen.

Als wir ihn angesprochen haben, milderte er es alles ziemlich ab. Die fremde Mentalität, die Sprachschwierigkeiten und sein überempfindlicher Körper wären daran Schuld, aber nicht seine Frau. Wir, also mein Mann, ich und unsere gemeinsamen Freunde sind alle der Meinung, dass unser Freund in großer Gefahr schwebt, weil die nächste Verletzung vielleicht schlimmer sein könnte. Aber was sollen wir tun? Sollen wir sie gegen seinen Willen anzeigen, was vielleicht sogar die Abschiebung zur Folge hätte? Das ist doch auch eine Form von Gewalt unsererseits, oder? Sollen wir diesen Vorfall der Polizei melden? Was würde das bringen, wenn er alles als Missgeschick abmildert? Gibt es vielleicht eine Stelle, an die man sich wenden kann?

Wir haben einen Brief an die Polizei verfasst, den wir aber bisher noch nicht abgeschickt haben, weil unser Freund ja so sehr hinter seiner Frau steht und wir einfach nur fassungs- und ratlos sind.

Was denkt Ihr darüber?

Danke schon mal im Vorraus und liebe Grüße
Acheronta
Flectere si nequeo superos,
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candle
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Beitrag Mo., 03.11.2008, 23:57

Hallo Acheronta!

Das ist eine sehr traurige Geschichte, aber ich befürchte Ihr könnt da nicht helfen. Der Mann ist erwachsen. An Eurer Stelle würde ich keine Anzeige erstatten, denn was würde es bringen?

Sei weiterhin wachsam und rede mit ihm, wenn er es braucht. Mehr geht wohl nicht. Vielleicht findet er ja selber irgendwann raus?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Acheronta
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Beitrag Di., 04.11.2008, 15:38

Hallo Candle,

danke erst mal für Deine Antwort. Heute Vormittag war der Freund alleine bei uns. Er hat mir erzählt, warum seine Lippe so blutig ist. Sie hat ihn absichtlich genauso verletzt, wie sie ihren Hund verletzt, wenn er nicht gehorcht. Mich macht das mittlerweile schon so fertig, dass ich wieder Panikattacken habe.
Unser Freund hat heute gesagt, dass er glaubt, seine Frau würde so unter Stress stehen, und wenn die beiden, wie vereinbart, keinen Alkohol zu Hause mehr trinken (er hat damit keine Schwierigkeiten) dann würde das wohl nicht mehr passieren. Ich habe zu ihm gesagt, dass ich bei der kleinsten Kleinigkeit bei der Polizei bin, wenn noch mal was vorkommt. Seine Reaktion: "Dann musst Du Dich nicht wundern, wenn ich Dir nichts mehr erzähle."
Ich weiß nicht, was ich machen soll.

Liebe Grüße
Acheronta
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Nozi
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Beitrag Di., 04.11.2008, 15:59

wenn sie ihren hund schlägt, gehört sie wegen tierquälerei angezeigt, weil DER ist kein erwachsener mann, der sich auch selbst wehren könnte (durch taten oder/und worte). nehmt ihr erstmal den weg. sauerei, sowas!
ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht ein schriftstück, wo drin steht, wenn ihm was zustößt, wer das war und wie die ganze story bos jetzt ausschaut, mit ihrem wissen an einem sicheren ort deponiert, im falle einer schweren verletzung seinerseits ab an die polizei, sie zur raison bringt ... und in der zwischenzeit zu einer beratungsstelle.

lg
nozi

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Aditi
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Beitrag Di., 04.11.2008, 16:06

hallo acheronta,

da laufen ganz interessante mechanismen ab.
.)dein freund wird geschlagen und dir geht es dadurch schlecht. bekommst sogar panikattacken
.)dein freund erzählt dir von den misshandlungen durch seine frau und sagt auch im selben atemzug dazu, wenn du es weitererzählst (zur polizei gehst), sage ich dir gar nix mehr.

dein freund, und ich bin mir bewusst, dass ich jetzt hart formuliere, missbraucht dich! es ist ihm wahrscheinlich gar nicht bewusst.

sein leiden (an sich selber) ist wahrscheinlich noch nicht groß genug, sonst würde er an der situation mit seiner frau etwas verändern!
dein freund missbraucht dich als "mistkübel". er kotzt sich bei dir aus, fordert geheimhaltung und geht wieder in die alte situation zurück. macht er sich genau so sorgen um dich, wie es dir damit geht: zu wissen und schweigen zu müssen!?

mein vorschlag: wenn er nächstes mal wieder kommt und sich ausweinen will, dann sage klipp und klar: "entweder du entbindest mich von der schweigepflicht, oder will ich gar nichts mehr hören davon! behalte es für dich!"
du kannst nur so aussteigen! gib ihm die verantwortung für SEIN leben zurück. - das bedeute für mich freundschaft.

mlg
aditi

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Harlekin
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Beitrag Di., 04.11.2008, 16:42

Hallo,
über den Kopf des Freundes hinweg zu handeln, ist schwierig. Wenn nicht sogar unmöglich. Aber ich stimme zu: er ist ein erwachsener Mensch und muß seine Grenzen selber stecken.
Ich bin aber nun auch entsetzt, dass hier ein Tier wissentlich gequält, geschlagen wird und man DAGEGEN nichts unternimmt.
Der Hund kann nicht wählen, ob er möchte, dass ihm geholfen wird oder nicht.
Wenn Du davon Kenntnis hast, dass die Frau den Hund verletzt, dann ist es Deine Pflicht, hier Anzeige zu erstatten. Und zwar zügigst.
Grüße

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candle
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Beitrag Di., 04.11.2008, 19:36

Hallo Acherontas!
Ich schrieb wie ich es tun würde.
Acheronta hat geschrieben: "Dann musst Du Dich nicht wundern, wenn ich Dir nichts mehr erzähle."
Dir ist hoffentlich bewußt, dass Du ihn absolut in die Ecke gedrängt hast? Lass ihn seinen Weg gehen und mache Dich ohne Einmischung als Zuhörer bereit. Nur so kannst Du ihn vielleicht doch bewegen für sich selbst etwas zu tun. Im Moment will er sich nur aussprechen und muß sich dem ganzen erst bewußt werden. Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass die beiden sich gemeinsam Hilfe holen. Hast Du das schon vorgeschlagen? Ich habe den Eindruck, dass Dir die Frau einfach nicht paßt, aber das kannst Du in diesem Fall so nicht einbringen. Wenn Du es nicht aushalten kannst, ohne Dich einzumischen, dann hast Du sicher bald einen Freund weniger.

Wegen dem Hund kannst Du Dich an den Tierschutz wenden, wenn Du etwas gesehen hast, ansonsten wird da auch nicht groß was passieren.

Sollte Dir das Gejammer dann irgendwann auf den Nerv gehen, mußt Du Dich eben abgrenzen.

Warum mischt Du Dich so arg in diese Ehe ein?

candle
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SilentPain
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 00:17

candle hat geschrieben: Warum mischt Du Dich so arg in diese Ehe ein?
candle
das find ich ganz schön hart! macht man sich in einer freundschaft nicht gedanken um den anderen und möchte das es ihm gut geht?
das muss doch nicht heißen das ihm die frau seines freundes nicht passt...*kopf schüttel*

ich denke das du da wenig machen kannst. es gibt menschen die müssen "am boden liegen" bis sie verstehen. vielleicht hier und da ein ratschlag aber das war es auch schon.

ich hab einen onkel da lief das gleiche ab. sie hätte jeden geheiratet. hauptsache nicht zurück in die heimat.
anfangs war sie freundlich und nach einiger zeit entpuppte sie sich zu einem richtigen drachen. sie hat meinen onkel total unterm pantoffel. einmal ist sie mit einem messer auf ihn losgegangen. wurde alles unter den tisch gekehrt. ist ja nichts passiert also halb so schlimm. da hilft alles reden nicht...muss man halt zuschauen...

grüße
SilentPain
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-

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Nozi
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 10:14

mich hat das thema dazu angeregt, mal zu hinterfragen, ob es für mich persönlich einen unterschied macht, ob frau mann oder mann frau schlägt. ich komm immer mehr drauf, irgendwie schon. aber ich kann´s nicht festmachen. der mann ist für mich mehr der schwache, wenn sowas geschieht, die frau mehr die arme. warum ist das so? ist das überhaupt korrekt? warum denk ich so? wie wär´s richtigrum? *grübel*
lg
nozi

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frozen rabbit
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 10:48

Das könnte sein, weil du noch genug Möglichkeiten hast Frust und Ärger abseits der körperlichen Gewalt abzureagieren, die Männern manchmal mehr manchmal weniger fehlen.

Diese werden auch der Frau des Freundes im Vergleich zur durchschnittlichen Ehefrau fehlen. Sie kann sich nicht scheiden lassen (weil sonst ausgewiesen), ihn nicht für ein paar Tage vor die Tür setzen (weil Anzeige als Ausländerin vermutlich etwas schwieriger, er zudem körperlich schwach und damit als "böser Gewaltmensch" nicht hinstellbar, kein Trinker(?)), ihm keine Kinder emotional vorenthalten, das Geld nicht zum Fenster rausschmeißen (schätze, sie hat einen eingeschränkten Zugriff auf die Finanzen bzw. nur Taschengeld oder arbeitet selbst), weniger Möglichkeiten bei (eigenen) Freunden über ihn zu lästern (wegen Sprachschwierigkeiten und weil er so nett ist), etc.

Der Alkohol wurde ja jetzt auch schon aus dem Haushalt entfernt, noch ein Weg weniger den Frust zu ertränken.

Will er sich absolut nicht trennen, müsste er herausfinden, warum sie aggressiv ist und ihr die Möglichkeiten geben diese woanders als bei ihm auszuagieren (Sport, Frauenrunden, ...). Aber ob das hilft? Bei solchen Abhängigkeiten wie Ausweisung kann man ja selten sicher sein, ob aus Liebe, Angst oder beidem geheiratet wurde.

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Acheronta
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 20:07

Hallo alle zusammen,

ganz ganz herzlichen Dank erst mal für Eure ganzen Antworten. Hatte ich doch wirklich Vieles, worüber ich gut nachdenken konnte. Genau das wollte ich, so viele Gedanken wie möglich in die inneren Waagschalen einwerfen.

Tierschutz: Ich habe einmal mitbekommen, dass sie so mit ihrem Hund umgegangen ist. Da komischerweise hat mein Freund gefragt, warum sie denn zu dem Hund so böse ist und gesagt, dass er das wirklich nicht gut findet und sie das bitte nicht noch mal machen soll. Seit dem habe ich das auch nie wieder gesehen. Ansonsten liebt sie ihren Hund sehr, auch der Hund liebt sie, ebenso meinen Freund. Wenn einer der beiden unterwegs war freut sich der Hund ganz doll, wenn die beiden wieder zu Hause sind. Auch ansonsten macht der Hund nicht den Eindruck, dass er regelmäßig misshandelt wird, oder gestört ist. Ich habe das halt eben einmal gesehen und es war die selbe Verletzung, wie sie es mit dem Freund gemacht hat. Daraufhin habe ich die gedankliche Parallele gezogen, dass der Freund in manchen Situationen genauso behandelt wird, wie der Hund in den schlimmsten Momenten.

Dass es sie vielleicht zur Raison bringt, wenn da jemand ist, der im Notfall zur Polizei geht, dachte ich mir halt auch. Deswegen habe ich es ihr auch gesagt. Ich denke, sie muss lernen, dass man hier nicht einfach so rumprügeln kann, wie es in ihrer Heimat zu sein scheint (kann ich mir nicht vorstellen, aber sie sagt, dass es dort ganz normal ist.).

Über den Gedanken des Missbrauchs habe ich viel nachgedacht. Letztendlich ist es so, dass ich nicht zum Schweigen verdonnert bin, sondern er nicht will, dass ich zur Polizei gehe. Ich rede auch mit Anderen darüber und das "darf" ich auch. Ich denke auch, dass er sich Gedanken darüber macht, wie es mir damit geht, ich denke aber auch, dass er sich nicht vorstellen kann, wie heftig das wirklich für mich ist. Ich verkrafte das alles viel schlechter, als die Anderen in unserer Runde.
In den vergangenen Jahren ist er immer für mich da gewesen, wenn ich Hilfe brauchte. Und an Punkten, wo bei Anderen die Freundschaft endet, hat unsere noch mal so richtig angefangen sozusagen.
Ich habe ihm auch klar gemacht, dass ich ja auch damit leben müsste, wenn etwas Schlimmeres an Verletzungen passiert. So geht es also auch mich etwas an. Natürlich haben wir ihn ganz schön bedrängt. Es ging auch darum, dass er wirklich mal beginnt nachzudenken und es ging auch darum, dass er merkt, wir halten nicht einfach still, sondern sind für ihn da, denn wir reagieren, wenn etwas passiert. Es hat also auch noch eine positive Seite, nicht nur etwas Bedrängendes. Ich habe ihn auch danach gefragt, er sagt, es war nicht schlimm.

Über die Idee, dass beide sich gemeinsam Hilfe holen haben wir schon öfter geredet, aber sie will das nicht. Sie hat Gewalterfahrungen am eigenen Leib gemacht und das auch sehr heftig. Das berücksichtigen wir auch alle. Sie könnte auf jeden Fall Hilfe gebrauchen, und wenn sie nicht alleine gehen will, würde er ganz sicher auch mitgehen.

Gerade darum, den Mittelweg zu finden, ihm zu helfen, ihn nicht im Stich zu lassen und trotzdem ihm seine Verantwortung nicht wegzunehmen, geht es ja hier. Deshalb schreibe ich ja hier, um Eure Meinungen zu lesen. Wie ich oben schon geschrieben habe, halte ich es auch für eine Form von Gewalt, wenn ich über seinen Kopf hinweg etwas unternehme. Aber wegsehen und gar nichts tun ist doch auch nicht ok, oder?

@frozen rabbit:
Scheiden lassen kann sie sich nicht, das stimmt. Sie kann ihn auch nicht vor die Tür setzen, aber sie kann für ein paar Tage Urlaub in der Heimat machen und er zahlt. Sie hat auch alle Freiheiten. Im Moment macht sie den Führerschein, er zahlt. Sie macht einen Sprachkurs und kann wegen der Verständigung nicht arbeiten. Ich denke, sie steht aber auch ohne Job genug unter Stress. Ich denke schon, dass hier alles nicht so leicht ist. Aber deswegen zu schlagen? - Nein, das finde ich einfach unverzeihlich.
Sie hat auch vollen Zugriff auf alle Finanzen. Sie wollte nur keine eigene EC-Karte, weil sie dachte, er würde sie mit irgendwas, was sie sprachlich nicht versteht, übers Ohr hauen. Lästern kann sie auch, denn sie hat zahlreiche Freundinnen, mit denen sie regelmäßig feiern geht und telefoniert. Die sprechen ihre Muttersprache.

Eine Maßnahme, die wir getroffen haben ist, dass wir unsere Samstagsrunde nicht mehr bei ihm, sondern mit ihm, aber woanders machen, weil sie von dem vielen deutschen Gerede überfordert wird. Vielleicht nimmt das einige Aggressionen heraus.

Soweit erst mal liebe Grüße an Euch
Acheronta
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 20:14

Hi,

könnte es sein daß sie an Borderine oder einer anderen schwerwiegenderen psychischen Störung leidet?

Liebe grüsse,

Petra

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candle
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 20:25

Naja falls Du Borderline meinst, halte ich das für gewagt. Wenn man aber bedenkt: Fremdes Land mit all den Problemen, kann ich mir vorstellen, dass man da überfordert ist.

Wie auch immer: Acheronta, ich verstehe deine Hilflosigkeit nicht helfen zu können. Und Dein letzter Beitrag klingt, als hättest Du auch wieder etwas runtergefahren. Letztlich spielen immer zwei Menschen in einer Beziehung eine Rolle. Also er tut auch was dazu, obwohl es nicht so scheint... Schlagen geht gar nicht, aber was will man machen?
Er muß das selbst regeln.

candle
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Acheronta
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Beitrag Fr., 07.11.2008, 01:03

Hallo Petra,

ich glaube, Du hast den Nagel fast auf den Kopf getroffen. Ob es dabei nun um eine Diagnose namens Borderline geht, oder nicht möchte ich lieber nicht beurteilen. Ich bin ja keine Psychiaterin, der ich lieber das Diagnostizieren überlasse. Aber das, was Du schreibst scheint der Sache schon recht nahe zu kommen, heute habe ich wieder etwas gehört, was mich etwas klarer sehen lässt. Ich war bei ihm, sie ist in die Heimat gefahren und kommt nächste Wochen wohl wieder.
Er hat mir von Gewalterfahrungen erzählt, die mir vollkommen klar machen, dass sie nicht gesund sein kann. Sie selbst hat wohl zu ihm gesagt, dass sie früher mal ganz lieb gewesen ist, aber nun, nach diesen Erfahrungen in erster Ehe eben ist sie "kaputt". Mein Freund wollte mit ihr über eine Therapie reden, aber das hat wohl nicht ganz gut geklappt mit dem Gespräch. Er kennt aber eine Freundin von ihr schon seit Jahren und mit der will er sich mal darüber unterhalten, damit diese als Dolmetscherin helfen kann. Es geht darum, ihr den Vorschlag einer Therapie zu machen und ihr dabei klar zu machen, dass es nichts Kränkendes und nichts Beleidigendes hat, wenn man sowas vorschlägt. Das ist bei ihren Deutschkenntnissen eher schwer. Mein Freund sagt auch, dass er sich trennen will, wenn sich an dem zustand nichts ändert. Ich denke allerdings, dass er ihr auch die notwendige Zeit geben wird, sich zu verändern/gesünder zu werden.
Er selbst sagt, dass diese Dinge keine Gewalt entschuldigen. Diese Einsicht seinerseits finde ich schon mal gut.

Zur Zeit wird ihre Familie durch ihren Ex bedroht. Um mit dem ins Reine zu kommen ist sie nun hingefahren. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir mulmig dabei ist. Auch wenn sie sich mit ihrem Verhalten deutlich unbeliebt gemacht hat bei mir, gönne ich ihr nicht diese Gefahr, in der nun sie sich zur Zeit befindet. Meine Güte, wo soll das alles noch enden? Trotz allem tut sie mir irgendwie leid.

Candle, als ich ihn heute besucht habe, haben wir noch einmal darüber gesprochen, dass wir (Mein Mann und ich) hinter ihm stehen, was immer auch geschehen mag und wie auch immer er sich entscheidet. Aber Gewalt werde ich dennoch nicht noch einmal zulassen. Beim nächsten Mal werde ich Anzeige erstatten, mit dem Wissen meines Freundes. Es ist einfach unheimlich schwer einen Mittelweg zu finden und dabei das Wegschauen gleichermaßen zu verhindern wie auch das zu heftige Einmischen.

Liebe Grüße
Acheronta
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