Kontakt zu Eltern abgebrochen n. Missbrauch i Kindheit?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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candle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 02.07.2009, 16:21

lingaroni das hast Du aber gründlich mißverstanden. Ich sagte ja auch, dass ich mich im einem anderen Stadium befinde.

Es gibt in einer Familie ja nicht nur den Mißbrauch, der keinesfalls berechtigt und gut ist! Das ist doch klar.
Ich sehe einfach Phasen der Entwicklung um selber damit zurechtzukommen. Und da spielte Familie IMMER eine tragende Rolle! Wie man sich da loslößt und welche Sicht man später dazu bekommt, ist jedem seins. Auch die Entdeckung, dass eigene Emtwicklungen daraus durchaus positiv sein könen. So empfinde ich das mittlerweile.

Die Gedanken sind mir dazu auch nicht fremd, auch die Wut... aber letztlich will nicht jeder seinen Frieden damit finden?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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vita
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Beitrag Fr., 03.07.2009, 07:04

Hallo candle,
Ich sehe einfach Phasen der Entwicklung um selber damit zurechtzukommen. Und da spielte Familie IMMER eine tragende Rolle!
Könntest du das bitte etwas näher erläutern? Inwiefern spielte bei dir die Familie bei deiner Heilung eine tragende Rolle?

lg
vita

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candle
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Beiträge: 6138

Beitrag Fr., 03.07.2009, 10:21

vita hat geschrieben: Inwiefern spielte bei dir die Familie bei deiner Heilung eine tragende Rolle?
Das ist eine lange Geschichte, aber ich war eben sehr lange eng mit ihnen verwoben. Das hat sich erst lange nicht und dann plötzlich aufgelöst.

Ich meine nur, dass ein radikaler Kontaktabbruch nichts nützt, wenn man gefühlsmäßig nicht absolut dahintersteht. Das ist sehr schwer!

candle
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lingaroni
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Beitrag Fr., 03.07.2009, 14:46

@ candle
ja, da hatte ich dich wohl missverstanden.

ich finde auch, dass ein kontaktabbruch, der nur im kopf stattfindet nichts bringt. andererseits, wenn es emotional klar ist, dann denkt man darüber nicht mehr nach, man dreht sich einfach um und geht.

LG

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Orchidee
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Beitrag Sa., 04.07.2009, 10:38

Hallo,

ich arbeite gerade auch in der Therapie meine Kindheit auf und alles was damit zusammenhängt. Auch ich habe MB erlebt, aber erst später und nicht durch jemanden aus der Familie. Dort ist es jedoch so, dass es wahrscheinlich nicht dazu gekommen wäre, wenn mich meine Mutter nicht emotinal missbraucht hätte. Die Gewalt in der Familie lass ich mal außen vor. Ist auch eine lange Geschichte. Durch die Therapie kommt natürlich unheimlich viel Wut auf und ich stehe auch an dem Punkt wo ich überlege zu alles und jedem aus meiner Familie den Kontakt abzubrechen. Meine Therapeutin meinte aber, dass das nicht gut ist und ich den Kontakt lieber in einem normalen "Maß" aufrechterhalten soll.

mir widerstrebt es natürlich, weil das eine Belastung für mich darstellt und vieles aus der Vergangenheit hochkommt und natürlich ist dann auch die Wut da- ich bin diejenige die an sich arbeitet und alle anderen machen nach Plan X weiter und werden sich nicht ändern. Ich mache mir den Umgang durch eine therapie nur erträglich und lerne damit umzugehen. Aber dann stellt sich eben die Frage, warum soll ich mich weiter "schlechten" gefühlen und Dingen aussetzen?

Du siehst, jeder hat sein Päckchen zu tragen und muß sehen, dass er das beste für sich selbst findet. Ich habe den Kontakt auf ein Minimum beschränkt um mich selber zu schützen. Alles andere würde mich noch mehr zerstören... wenn ich stärker bin, werde ich vielleicht auch den weg gehen und alles komplett abbrechen- aber noch hab ich schuldgefühle wenn es denn dann so ist- dass ist auch der grund warum meine thera meint ich solle einen normalen umgang erlernen und beibehalten.

LG Orchidee

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lingaroni
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Beiträge: 666

Beitrag Sa., 04.07.2009, 10:44

Hallo Orchidee,

und mit welcher begründung sagt sie das? kann ja sein, dass das in deinem fall wirklich geht.

aber in manchen fällen, also wenn die missbraucher uneinsichtig sind und nie für ihre tat bestraft wurden und auch von sich aus nicht genugtuung leisten, dann möchte ich mit solchen menschen nichts zu tun haben. egal ob das jetzt verwandte sind oder nicht. sondern einfach, weil ich nicht dazu gehöre.

achso sehe ich erst jetzt: dich plagen schuldgefühle. na dann geht es natürlich nicht so einfach.

LG

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Thread-EröffnerIn
Ravelli
sporadischer Gast
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Beiträge: 5

Beitrag Di., 07.07.2009, 19:08

Hallo,

also ich habe seitdem ich dank meiner Thera den größten Teil meiner Schuldgefühle weggefegt habe, erkannt das sie es waren die mir diese verdammten Schuldgefühle von klein auf auch immer eingeredet haben, wir können ja nichts für diese Gefühle.

@Orchidee: Wissen deine Eltern warum du den Kontakt eingeschränkt hast bzw. das und warum du in Therapie bist? Bei mir ist es ja so und es kam auch ganz plötzlich der Kontaktabbruch weil ich ja meine Kindheit in Gedanken nochmal erlebt habe, Retraumatisierung nach der Geburt meines eigenen Kindes.

Ich finde auch das mir der Kontakt nicht gut tut und mir geht es seit dem momentanen Bruch besser, aber ich muss noch ein richtiges Ende für mich finden, so oder so. Wie sieht der Minimalkontakt bei dir aus? Wie geht es dir dabei? Machst du es deinetwegen den Kontakt zu halten oder ihretwegen?

LG
Ravelli

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Orchidee
Helferlein
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Beiträge: 98

Beitrag Do., 09.07.2009, 20:32

Hallo Ravelli,

nein meine Eltern wissen nicht warum der Kontakt eingeschränkt ist. Würde es Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich auch nicht sagen. Mein Vater würde es nicht verstehen und meine Mutter würde das kleine beleidigte Kind spielen und mich wahrscheinlich ganz vertsoßen oder zumindest dafür sorgen, dass es mir dann noch schlechter geht. Sprich ein schlechtes Gewissen einredet.

Das ich in Therapie bin, habe ich einmal versucht meiner Mutter zu erzählen ... es ging viel mehr darum dass ich leise hab anlauten lassen, dass ich nicht weiß was in der Kindheit alles war. Muss dazu sagen, dass ich bis ich war 13 Bettnässer war und sich niemand darüber gedanken gemacht hat. ...hab es also versucht darauf zu schieben .... naja dann kam sofort meine Mutter, wie schlecht es ihr doch ging, etc. ... naja sie hat halt ein talent dafür einen emotional nieder zu machen und keine eigenen bedürfnisse zu haben.

Insofern weiß sie es nicht ... es gibt nur einen aus der familie dem ich es erzählt habe ...wobei ich es schon wieder bereue, weil ich wahrscheinlich zuviel vertraut habe - aber ist ne andere geschichte - .

Minimalkontakt halte ich aus dem Grund, da ich auch Mutter einer fast 5 jährigen Tochter bin. Sie versteht natürlich schon eine Menge und fragt ja auch nach den Oma´s und Opa´s auf der einen und natürlich auch anderen Seite. extrem schlimm wurde der Kontakt bzw. meine Gefühlswelt auch mit der Geburt meiner tochter .. da kam eine menge hoch ... und wenn ich heute sehe und höre wie meine mutter und auch vater mit den enkelkindern -nicht mit meiner tochter, da pass ich auf wie ein löwe - umgehen, da kommt auch bei mir ne menge hoch und das kalte graußen. - auch eine lange geschichte ...

naja und letztenendes versuch ich eben auch meiner therapeutin gerecht zu werden - weil sie eben meint, ich soll einen normalen umgang versuchen - wie gesagt, ich falle von einem extrem ins andere ... habe viele schuldgefühle und denke, dass ich an allem schuld bin ... und glaub es dann meist auch nicht, dass das alles passiert ist ....

aber zumindest ist es für dich schonmal schön, dass es dir mit dem Bruch gut geht!..verstehe wie du dich fühlst, dass du gerne etwas endgültiges haben willst. Aber das wird sicher schwer - denn solange deine Familie da ist, wirst du auch die Gedanken daran nicht abstellen können. Musst eben nur lernen, dass dir nicht mehr weh getan werden kann. dass zumindest versuch ich mir immer zu sagen -klappt nur noch nicht immer.

Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden

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