Beim Onanieren gesehen worden (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Marinius
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 11:02

Marcella, kreisen Deine Gedanken eigentlich nur noch um dieses Thema? Was stößt dich denn genau ab an Deinem Mann?

Ehrlich gesagt, würden mich diese infantilen Gemeinheiten und Kleingeistigkeiten Deiner "freundlichen" Nachbarschaft mehr abstoßen und ich kann, meine ich nicht böse oder wertend, nicht nachvollziehen, dass das so einen Keil zwischen Dir und Deine Mann und Partner reintreibt.

Wieso ist das so?

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expat
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 11:22

marcella hat geschrieben:Was soll ich tun? Er ist ein superguter Vater, liebevoller Ehemann, aber mich stößt das im Moment jedenfalls ab. Ist das noch ok?
Ich bin fertig.
Ist nicht o.k. Wie könnt ihr es denn überhaupt mit solch unterschiedlichen Lebensanschauungen miteinander aushalten?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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marcella
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 21:20

Hallo, ich weiß nicht, ob ich mich richtig ausgedrückt habe: Er hat sich mehrmals oder sogar oft unverabredeterweise mit ihr getroffen. D. h. sie hat hinterm Busch gestanden und er hat es genossen, nackt im Garten zu duschen und sich dabei beobachtet zu wissen. Dabei war es ihm völlig egal, wie sie aussieht oder ob sie ihm gefällt. Die Sache an sich war für ihn heiß.

Da frag ich mich natürlich, reden wir hier von Exhibitionismus oder nicht. Ist es akzeptabel oder nicht. Ich kann kaum noch schlafen und muß mich zwingen nicht dauernd drüber nachzudenken.

Ich denke auf jeden Fall, dass ich Hilfe brauche, habe aber Angst mich einer fremden Person gegenüber äußern zu können. Ich nehme mir jeden Tag vor, bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater einen Termin zu machen. Aber wen soll ich anrufen, soll ich mit einer Frau oder einem Mann sprechen, kann ich mich dort auch wirklich so offenbaren wie ich es hier tue??

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marcella
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 21:24

Hallo, bitte seht den weiteren Verlauf unter dem Betreff "Genuss empfunden beim Beobachtetwerden" ein. Nach der letzten Aussprache habe ich erfahren, daß Beim Onanieren gesehen worden als Thema nun gar nicht mehr stimmt.

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mausale3005
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 21:43

hi,marcella,es wäre zu ergründen,was er genau dabei fühlte.schliesslich tat er es und du wurdest da doch nur reingezogen.deshalb meinte ich auch,dass es wichtig wäre,dass auch er mit jemandem spricht.vielleicht ist er sich selber nicht bewusst,was er tat und wieso.das muss festgestellt werden.es hilft dir die therapie nix,wenn dein mann nicht einbezogen wird.
du wirst dir sonst erst nicht sicher sein,alles überstanden zu haben.

wahrscheinlich habt auch ihr jung geheiratet und da kann im laufe der zeit schon was passieren,meist ohne vorher die tragweite des tuns abzuschätzen.es tut ihm leid,was geschah,aber er muss sich im klaren sein,dass nicht einfach der mantel des schweigens über alles gebreitet werden kann und das leben so weitergeht wie vorher.

ob du einen mann oder eine frau zu einem gespräch wählen sollst?mit welchem geschlecht redest du leichter,wenns um heikle dinge geht?lg.

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marcella
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 21:50

Hallo Mausale,
er fand`s geil, hat er zu mir gesagt. Nach einigen "unverabredeten" Treffen der beiden und der anschließenden Gerüchteküche hat er es dann nie wiederholt (wie gesagt es ist 3 Jahre her). Es tut ihm leid, es wird nie wieder vorkommen, hat er gesagt.
Übrigens hat du rechts, wir haben zwar nicht jung geheiratet, uns aber schon mit 16 (ich) und 19 (er) kennengelernt und 10 Jahre später geheiratet, mittlerweie kennen wir uns also schon 30 Jahre.

Reden kann ich schon besser mit einer Frau, aber vielleicht kann ein Mann , dem ich von dieser sache erzähle, sein "Tun" besser nachvollziehen???

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mausale3005
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Beitrag Mi., 26.03.2008, 22:23

also,ich denk,dass die doc`s geschult sind,probiers einfach mal,möglicherweise klappts nicht auf anhieb.es ist sicher eine sympathiefrage.leicht ist es sicher nicht,sich zu öffnen,einfacher gehts halt im forum.

aber du willst deinen mann verstehen,hut ab vor dir.dein mann kann froh sein,so eine partnerin zu haben.andere hätten da die scheuklappen vor augen und täten,als nichts wär.du aber stellst dich den problemen.das zeichnet dich aus.wenns deinem mann vielleicht auch im moment lieber wär,die sache beruhen zu lassen-längerfristig gesehen ist dein weg der bessere.lg.

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stillalive
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Beitrag Do., 27.03.2008, 00:47

Hallo marcella,

Ich komme auch vom Land - wie man so sagt und ich weiß, dass die Leutchen dort ganz gerne reden.
Aber ich frage ich schon, ob du das für wichtiger hältst, als eine wie du sagst schon seit langen Jahren glückliche Ehe.
Das ist ein wahrlich seltenes Geschenk und ich verstehe nicht ganz, warum du das nicht mehr schätzt!

Von meinem Standpunkt aus, ist Sexualität nichts, wofür man sich schämen muss und das beinhaltet auch Selbstbefriedigung. Noja im garten muss es ja nicht unbedingt sein, aber genau das hat ihn halt gereizt. Also ich bin keine Therapeutin, aber ich würd die Sache nicht gleich dramatisieren von wegen Exhibitionismus. Ganz erhlich ich befürchte damit wird es nur noch schlimmer.
Ich habe viel Erfahrung mit Therapie - auch beruflich und ich weiß, dass bei aller Kompetenz eine gewisse Neigung besteht, auch "normale" Verhaltensweisen zu pathologisieren.(das trifft natürlich nicht immer/ oft zu).

Ich habe ein wenig den Eindruck, dass du dich in etwas hineinsteigerst, was eurer ehe vielleicht mehr schadet, als die Sache selbst. Und jetzt von meiner Seite stark mutgemaßt frage ich ich, ob es nicht eher um eure/deine Sexualität recht bescheiden bestellt ist.

So ich hoffe ich hab dich nicht völlig verärgert.

liebe grüße aufs land
stillalive

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kalika
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Beitrag Do., 27.03.2008, 12:55

Ich möchte mich hier stillalive anschließen.
Vielleicht könnte Dir ein Freundinnengespräch auch schon weiter helfen? Ich denke, daß der wichtige Punkt wirklich der ist, daß Du aus einem unangenehmen Problemchen den Grund machst, um Deine Ehe in Frage zu stellen...zumindest gibt es bei Dir eine Tendenz in dieser Richgung.
Versuchen wir es mal mit einer anderen Blickrichtung: Schaue Dir mal die anderen Threats an. In denen wird teilw. von wirklich ernsthaften Problemen gesprochen. Die wären überglücklich Dein Problem zu haben. Was ist denn nun genau Dein Problem? Kreisen wir es ein:
Zuerst ist es Dein Ruf und was die Nachbarn von Dir (Euch?) denken. Ich glaube, das hast Du noch einigermaßen hinbekommen.
Nun hat sich aber eine ganz andere Dimension ergeben: Dein Partner war nicht passiv und zufällig... ein harmloses, naives Schaf und Opfer, sondern er war aktiv passiv (er hat sich zur Schau gestellt). Hinzu kommt, daß er Dich angeflunktert hat, weil er wußte, daß Du mit der Wahrheit schlecht umgehen kannst. Ein normales Verhalten, wenn man bedenkt, daß der Mensch durchschnittlich 200 x am Tag lügt.
Was ist für Dich schlimmer: Die Notlüge oder sein Sexualtrieb?
Oder geht beides Hand in Hand?

Ich geh jetzt nur mal auf seinen Sexualtrieb ein: Er hat in 30 Jahren eine kleine Phase gehabt, wo er seinen sexuellen Phantasien ein wenig nachgegeben hat. Er war nackt im Garten unterwegs und ließ sich bespannen. Hier muß man sich fragen, wie aktiv hat die Nachbarin gespannt? Ich meine, wenn ich mein eigenes Leben habe, dann habe ich keine Zeit/Lust bei anderen Menschen durch Heckenlücken oder Fenster bei ihrem Leben zuzuschauen. Ich denke, soweit war das für Dich o.k.. Für Dich ist das Problem da, daß er überhaupt sexuelle Phantasien hat und sie ausnahmsweise mal nicht mit Dir ausgelebt hat. Ich weiß ja nicht, wie Deine Nachbarin aussieht... wenn es ihm egal war, dann hat sich da vielleicht schon einiges aufgestaut? Ich versuche mich mal hier in Deinen Mann hinein zu versetzen.... er ist da nackt draußen und merkt, daß er von einer anderen Frau bespannt wird. Wie könnte er denken? Wenn das länger passiert und auch öfters, dann wird ihr wohl gefallen, was sie sieht, oder? Ich meine, wer nimmt sich so viel Zeit? Für ihn ist das ein Kompliment! Wann passiert ihm das so, in dieser Art? Vielleicht hast Du damals indirekt davon profitiert? Freu Dich, daß Du (noch) einen Mann hast, hinter dem noch andere Frauen herschauen!
Schau mal Dich als Frau an: Du gehst zum Frisör, ziehst Dir etwas Tolles an und gehst aus. Männer schauen Dir hinterher oder pfeiffen Dir nach, sie lächeln Dich an, machen Dir Komplimente, ... sag nicht, Du würdest das nicht toll finden! Jeder freut sich über ein positives Feedback, egal auf welcher Ebene. Und wenn Du älter wirst, die Haut erschlafft, ein paar Speckröllchen vorzufinden sind, dann ist das wie Weihnachten! Menschen, die sich bestätigt fühlen, bzw. denen gesagt wird, daß sie noch attraktiv sind, die bekommen so viel positives Input, das sich dann natürlich auch auf die Libido auswirkt...
...und sei froh, daß er sich diese Bestätigung so einfach holen kann! Andere Männer treffen sich gleich mit Frauen oder gehen zur Prostituierten!

Ich glaube nicht, daß er ein echter Exhibitionist ist... wenn das nur mal eine Ausnahme war. Aber da kommen wir zum Punkt Vertrauen. Der ist wohl bei Dir angeschlagen? Denkst Du, daß da evtl. mehr verborgen ist? Denkst Du, daß ein Therapeut das herausfinden könnte?
Wenn er tatsächlich ein paar Phantasien hat - was ja durchaus normal ist, dann ist es besser Du sprichst mit ihm darüber. Sprich den Punkt Vertrauen an, denn wenn nach und nach immer neue Sachen über ihn herauskommen, wird das dem Vertrauen mehr schaden, als eine kleine Phantasie, die er in seinem Garten auslebt. Du solltest ihm auch klar machen, daß jetzt die Zeit ist, ehrlich zu sein. Wenn er mal bei Prostituierten war, wenn er mal nackt in einem Waldsee schwimmen war (Gott, wer war das nicht?), etc., dann muß das nun auf den Tisch. Denn die Welt ist wirklich klein. Sobald die Leute anfangen zu reden, kommen auch alte Geschichten evtl. raus und es werden auch welche erfunden. Deshalb ist es wichtig für Dich die Wahrheit zu kennen. So kannst Du besser auf das Getratsche reagieren.
Was ist besser: Ein Gartenexhibitionist oder eine regelmäßiger Nachbarbespannerin?
Ich denke, mit einer Freikörperkultur (es gibt auch FKK-Strände) wirst Du besser zurecht kommen, als mit Lügen und Halbwahrheiten.

Und noch was: Sollte ein echter Ausrutscher rauskommen, der Jahre zurück liegt (egal ob Prostituierte oder ONS), dann ist das machbar (Gott, Ihr habt es schon so weit geschafft!)! Sobald es mehr wird, empfehle ich dann doch den Therapeuten.

Seh es ein wenig in Relation: Er hat Dich nicht geprügelt, Du hast Deine Ehe bisher als gut bezeichnet, ... er ist ein Mensch und keine Maschine!

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marcella
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Beitrag Do., 27.03.2008, 13:52

Hallo, vielen Dank für Eure Zusprüche. Ganz ehrlich hatte ich sogar hier wahnsinnige Angst verurteilt zu werden, obwohl ich ja nichts dafür kann. Ich habe mich keiner Freundin anvertraut, außer meiner Schwester. Aber das auch nur einmal vor einem halben Jahr während eines Weinkrampfes am Telefon. Und das hat mir zwar in dem Moment gut getan, aber irgendwie ist es mir auch seit daher etwas peinlich. So bin ich nun mal. Und weil ich so "komisch" zu sein scheine, habe ich zueben bei einer Psychotherapeutin angerufen, aber leider kann ich erst morgen einen Termin machen. Hoffentlich habe ich dann noch den Mut.

Ich bin mir sicher, dass er mir sonst nichts verheimlicht, und es ist richtig, daß er um mich zu schonen bzw. weil er mich kennt, mir jetzt nach meiner dauernden Fragerei erst die ganze Wahrheit gesagt hat. Ich fühle mich besonders von kalika als sehr gut verstanden.

An unserem Sexualleben habe ich nichts auszusetzen. Wir haben auch nach so langer Zeit immer noch mindestens 1mal die Woche Spaß miteinander . Das einzige, daß alle Aktivitäten schon eher von ihm ausgehen und ich selten zeigen kann, was ich will. Vielleicht sollte ich wirklich fragen, ob ihm was fehlt in unserer Beziehung.
Er hatte aber auch gesagt, daß vor 3 Jahren, als das ganze passiert ist, wir viel Streit miteinander hatten und auch sonst nicht viel lief. Keine Ahnung - weiß ich nicht mehr.

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kalika
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Beitrag Do., 27.03.2008, 17:35

Dann kommen wir hier auf ein Problem, das zwar auf einer anderen Ebene ist, aber sich auswirkt. Du hast keine Gesprächspartnerin, bzw. gute Freundin, der Du so weit vertrauen kannst, um ihr wirklich alles zu erzählen. Ist es ein Vertrauensproblem oder ein Darstellungsproblem oder beides?
Du machst Dir heute Gedanken darüber, wie sogar Deine Schwester über diesen Ausrutscher denkt, nicht wahr? Du fühlst Dich durch diese menschliche Schwäche angreifbar, weniger respektiert, weniger bewundert, etc. ... oder was geht da in Dir vor?
Geht es denn hier wirklich um Deinen Mann? Er ist mit seiner menschlichen Seite besser umgegangen. Er akzeptiert sie. Er hat sogar ganz direkt gesagt, daß Ihr eine Krise hattet. Sein Selbstwertgefühl war ziemlich unten. Zufällig bekommt er mit, wie er von einer Nachbarin bespannt wird... und er merkt, daß ihn das wieder aufbaut. Hinzu kommt, daß er im absoluten Notstand lebte... da freut sich Mann vermutlich über jeden bewundernden Blick... Madel, sei froh, daß da nicht mehr passiert ist.
Kann es sein, daß er Dich auf sexueller Ebene immer gefördert hat? Wie bist Du aufgewachsen? Ich meine, wie viel Sex kommt aus Dir? Wie ist Dein Selbstverständnis? Ich vermute hier einfach, daß er ein wenig lockerer mit Sex umgeht, im Vergleich zu Dir. Vielleicht hat er einfach auch den stärkeren Druck? Aber solange es für Euch o.k. ist.... .... scheinbar hat sich bei diesem damaligen Streit der kleine Unterschied bemerkbar gemacht?
Für viele hier ist das Geschehene eigentlich kein Problem... nur ein kleiner Unterschied, mit dem man umgehen kann... den Mittelweg finden... auf den anderen eingehen... etc. (ein großer sieht übrigens anders aus... siehe andere Threats, wo über Fetisch, SM, offene Beziehung, ... geschrieben wird )
Du hast Dir ja auch schon Gedanken darüber gemacht ... und ich vermute mal, daß Du ihm in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken möchtest... durch Verführung, mehr Aktivität, u.ä. ... da ist schon noch ein wenig Liebe da, nicht wahr?

Ich sehe Dein eigentliches Problem in Dir: Deine (vielleicht etwas zu starke?) Angst um Dein (Euer?) Selbstbild und Ansehen, das Dir das Leben unnötig kompliziert und schwer macht. Viele von uns hier haben in ihrem Freundeskreis mind. eine Person, mit der sie sich über sehr persönliche Dinge austauschen können... oder je nach Thema unterschiedliche Vertraute. Diese Menschen können frühzeitig verhindern, daß man sich in etwas hineinsteigert und lockerer wird. Vielleicht ist es jetzt für Dich zu spät und Du brauchst wirklich einen Therapeuten, der das (v.a. die Anfänge) ein wenig auflöst? Ein realer Mensch ist sicherlich auch besser, als virtuelle Menschen. Ich denke trotz allem, daß auch Dein Therapeut Dir langfristig zu einer Vertrauensperson raten wird. Du wirst übrigens feststellen, daß andere Menschen ganz andere Leichen im Keller versteckt haben
Das Forum gibt Dir ja einen Anhaltspunkt dafür.
Du verhälst Dich übrigens komisch, weil Du nicht weißt, wie Du mit dem Geschehenen locker umgehen kannst. Wie darüber reden? Wie bewerten? Du möchtest Dich darüber unterhalten und reflektieren. Aber da ist scheinbar niemand da, mit dem das gut geht... auch nicht mit Deinem Mann? Dich beschäftigt das Thema ständig... es arbeitet in Dir... es ist ungewohnt, sich damit zu beschäftigen.... Du platzt förmlich.

Vielleicht liege ich bei manchen Dingen falsch? Ich kenne Dich ja nicht persönlich. Aber vielleicht paßt ja das eine oder andere?

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marcella
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Beitrag Do., 27.03.2008, 19:47

Hallo Kalika, Du hast das meiste auf den Punkt genau getroffen. Ich habe viele Freundinnen, darunter auch einige sehr gute, aber es gibt einige wenige Dinge in meinem Leben, die kann ich (machmal auch leider) nur mit mir ausmachen, weil ich mich davor fürchte, angreifbar oder verletzbar oder mit anderen Augen angesehen zu werden.


Es stimmt auch, dass er mich auf sexueller Ebene gefördert hat und mich oft positiv überrascht hat, so dass ich auch heute noch eine Gänsehaut bekomme, wenn ich an bestimmte Situationen mit ihm denke. Es wäre vielleicht gut, es ihm auch zu sagen. Ich habe mir vorgenommen mit ihm darüber zu reden, ob er sich irgendwas von mir wünscht und vermisst.

Ich bin wie gesagt schon als Kind eher verklemmt gewesen und habe vor allem auch Probleme mit Nacktheit, die sich aber schon gegenüber früher gelockert haben. Andererseits denke ich aber auch, müssen alle gleich frei sein, warum kann ich nicht anders sein.

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kalika
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Beitrag Do., 27.03.2008, 20:23

Weil Du einfach Du bist und das ist an und für sich auch gut so
Hier zeigt sich einfach zu Deinem Mann ein kleiner Unterschied, den Du zu einem großen Graben gemacht hast. Und deshalb solltest Du zumindest versuchen, ein wenig toleranter zu sein. Schau, es ist o.k., wenn Du für Dich festlegst, daß Du Dich ein wenig mehr genierst als andere. Wenn Du es allerdings auf andere übrträgst und es Deine Ehe gefährdet, wird es wirklich zum Problem.
Schau, es gibt ja Gesetze, die Menschen, wie Dich schützen: Man darf sich nicht nackt in der Öffentlichkeit bewegen und man darf auch dort keinen Sex betreiben. Wenn sich die Menschen davon entfernen und privat aktiv werden, ist das ihr Bier. So wird das auch Dein Mann sehen.

Ich finde es übrigens eine großartige Idee, daß Du Dich mit Deinem Mann unterhalten möchtest. Vielleicht hat er auf Dich immer Rücksicht genommen... aus Liebe... vielleicht hat er es immer ganz süß gefunden, wie er Dich beim Sex gefördert hat? Vermutlich hat er nie daran gedacht, daß das auch zu derartigen Schattenseiten führen könnte? Könntest Du Dich denn ein wenig bewegen? Du sollst Dich ja nicht verbiegen. Aber vielleicht würde es ihm schon reichen, wenn Du zumindest ein wenig toleranter werden würdest? Schau, er hat Dich immer positiv überrascht... und Dir hat es doch gefallen....glaubst Du, daß er Dich nicht langsam noch ein wenig weiter führen könnte? Du sollst ja nicht zur Pornoqueen werden.
Aber so ein klein wenig bewegen... immerhin hat er nicht wirklich was böses getan. Er hat sich so oft Dir in der Öffntlichkeit angepaßt, Du hast Dich von ihm im Gegenzug ein wenig verführen lassen... für Dich war das vielleicht immer etwas sehr Privates... und er hat es ein wenig öffentlich gemacht... Du sollst Dich ja nicht gleich mit zur Schau stellen. Aber ihm zumindest verzeihen wäre fair. Er ist ein Mensch! Ihr hattet eine Krise und er hat SB getankt... ohne auf das Geschwätz und die Folgen zu achten.

hmmmm, aber das Wort Mensch ist es wohl, das es schwer macht... die Nacktheit gehört zum Menschen... Adam und Eva waren nackt ...
Warst Du denn jemals in einer Sauna?
Wie geht es bei Euch im Bett zu? Ist dort Nacktheit o.k.?

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marcella
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Beitrag Do., 27.03.2008, 20:52

Hallo, doch ich gehe in die Sauna, allerdings nur in die Damensauna und ich bin auch dort nicht völlig frei von Scham. Im Bett ist Nacktheit bei mir mittlerweile fast schamfrei. Das hat er geschafft.

Ich weiß noch, als wir am Anfang zusammen waren und wir schwimmen gegangen sind (ich mags kaum sagen), musste er wegsehen, bis ich im Wasser war, weil ich mich völlig beobachtet und kritisiert fühlte und immer nur dachte, was er jetzt wohl denkt. Dabei war meine Figur recht ok. Solche Allüren habe ich heute trotz einiger Pfunde mehr gottseidank nicht mehr.

Ich hatte als Kind auch z. B. Weihnachten das Problem, dass, wenn wir uns bei den Großeltern mit allen Verwandten trafen, ich mich in die Toilete einschloss, weil ich mich nicht traute, ins Wohnzimmer zu gehen, weil die dann alle "gucken" würden.

Ich konnte und kann auch heute noch schlecht auf der Straße, wenn man unterwegs ist, essen. Als junges Mädchen haben sich meine Freundinnen totgelacht, wenn ich eine Portion Pommes wegwarf, weil ein paar JUngs um die Ecke kamen.

Dies alles habe ich heute so ziemlich im Griff und wenn ich heute jemandem davon erzähle, der glaubt es kaum.

Was allerdings geblieben ist, ich kann vor mehr als 5 Leuten schlecht frei spechen, obwohl ich das Zeug dazu habe. Ich will was sagen und haben einen Herzschlag von 200, obwohl ich nichts sage.

Vielleicht hängt das alles irgendwie zusammen. Ich fühle mich von dir - kalika - ziemlich gut durchleuchtet, frage mich sogar, ob ich noch zum Psychotherapeuten gehen soll, oder mich vielleicht ersteinmal auch mit entsprechender Literatur beschäftigen sollte (habe ein Buch bestellt, womit man lernt, gegen die Panik anzugehen.

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kalika
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Beitrag Do., 27.03.2008, 21:47

Ich denke, daß ein Therapeut nicht schaden wird. Es kommt aber darauf an, was für einer das ist. Du brauchst Hilfe, um Dein Verhalten in den Griff zu bekommen und auch ein wenig die Ursachen zu verstehen....ein Verhaltenstherapeuten?
Manches kann man mit einem Buch machen, aber ich habe den Eindruck, daß Du schon 'richtige' Hilfe brauchst. Damit meine ich, daß Dich auch jemand ein wenig anstupsen muß, so wie Dein Mann das gemacht hat.
Ein Buch gibt auch nur eine Meinung wieder und ein Therapeut kann vieles anders beleuchten und besser auf DICH und DEIN Problem eingehen (Schließlich hast Du keine Panik vor Spinnen, Plätzen, engen Räumen,...). Ich denke, daß das Sprechen mit einem Menschen für Dich bereits schon Therapie ist. Ein Mensch, der sich kein X für ein U vormachen läßt. Den Du die peinlichsten Sachen fragen kannst/sollst/mußt und der Dir die entsprechenden Antworten gibt.
mit einem Buch kneifen gilt nicht!
Du bist ein Stück des Weges gegangen, aber Du mußt wohl noch ein wenig weiter gehen.

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