Vasektomie /Sterilisation des Mannes Erfahrungsberichte

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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debussy
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 06:18

ist es nicht auch eine selbstverstümmelung?

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Beitrag Do., 25.02.2010, 00:52

Profan gesagt... ja, das schon

Das ist aber nicht das Thema

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Freidenker58
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Beitrag So., 19.04.2015, 20:06

Meine Erfahrungen mit Vasektomie sind durchaus positiv.
Das Langwierigste war die Beratungsphase durch den Urologen. Das sei gesetzlich vorgeschrieben, damit "mann" es sich noch überlegen kann.
Das Mindestalter in Österreich beträgt 25 Jahre, aber das war bei mir kein Thema.
Nach ca. 2½ Monaten wurde es dann "Ernst". Ich mußte glattrasiert hinkommen. Dann wurde ich vom Nabel bis zu den Knien mit Wattebäuschen und einer sehr kalten (!) Desinfektionslösung eingepinselt. Zwei Mann werkten an mir von zwei Seiten. Das Ganze dauerte knapp 20 Minuten und war vollkommen schmerzfrei, außer die zwei kleinen Stiche für die Anästhesie, aber die tun auch nicht mehr weh wie jede andere Injektion.
Anästhesie bedeutet nicht, daß mann unten völlig gefühllos ist, mann spürt schon, daß da jemand herumtut. Aber Schmerzen - Null!
Interessant waren die kleinen Rauchwolken, die bei der elektrischen Verschorfung der Samenleiter aufstiegen. Dabei ist in der Ordination Rauchverbot!
Was höllisch brannte, war der Pflasterspray nachher. (Radfahrer kennen den vom "Schotter-Ausschlag".) Aber das war auch nach ein paar Minuten vorbei.
Insgesamt - aber da war Rein- und Rausgehen schon inbegriffen - saß ich nach einer ¾ Stunde bereits beim Wirten bei einem Bier. Ich habe extra den Arzt gefragt, ob ich das nach der Narkose darf, und er meinte, kein Problem, nur Autofahren soll ich nicht.
Dann gab es drei Tage lang leichte postoperative Schmerzen, die sich irgendwie wie ein Muskelkater anfühlten.
Nach 10 und nach 12 Wochen habe ich noch jeweils eine Probe abgegeben, und dann bekam ich meinen "Freibrief".
Und einmal jährlich gehe ich zur Kontrolle. Eine "spontane Refertilisation" sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen.

Mittlerweile profitieren meine Partnerin und ich gemeinsam davon. Sie hat einen unregelmäßigen Zyklus und verträgt keine Pille, und so können wir nun beide unbeschwert und jederzeit genießen, ohne irgendwelche astronomischen Berechnungen anstellen zu müssen.

Einige Wochen später war ich Blut spenden, und die Rot-Kreuz-Ärztin fragte mich routinemäßig nach kürzlichen Operationen, und ich erwähnte natürlich die Vasektomie. Sie meinte nur "Kein Problem."

Auf Wunsch empfehle ich meinen Urologen gerne per PM.

Greez Freidenker58


stadtwolf
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Beitrag So., 19.04.2015, 23:46

Meine Erfahrungen zur Vasektomie:
Ich habe sie 1991 durchführen lassen, hat alles perfekt geklappt.
Eine Woche das bekannte dumpfe Gefühl wie nach einem Fußballtreffer.
Später die Kontrolle, alles nach Plan.
Nach immerhin 24 Jahren kann ich sagen daß ich ein einziges Mal kurz ins Zweifeln gekommen bin weil mich
die damalige Freundin ziemlich unter Druck gesetzt hat.
Ansonsten war ich all die Jahre mehr als zufrieden über die Entscheidung von 91.
Und heute bin ich glücklich darüber.

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Freidenker58
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Beitrag Di., 21.04.2015, 20:38

Wie hat sie dich "unter Druck gesetzt"?
Geschnitten ist geschnitten!
Wollte sie eine "Rückoperation"?

Übrigens: "Unter Druck setzen" gibt es in einer Beziehung überhaupt nicht. Entweder man/frau redet sich zusammen, oder es ist keine Beziehung.

Greez Freudenker58


stadtwolf
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Beitrag Di., 19.05.2015, 15:08

Stimmt genau. Sie wollte eine Rück-OP.

Auch Zustimmung zu Letzterem.
Besser formuliert wäre "hab mich unter Druck setzen lassen".
Jede Beziehung ist nur eine Vorbereitung für die nächste.
So sehe ich es schon lange. Das Leben ist voller Beziehungen und voller Abschiede.
Drama findet nur im Kopf statt weil alles völlig normal ist.
Auch die Schmerzen.

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Freidenker58
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Beitrag So., 24.05.2015, 00:28

In Fachkreisen (und auch beim Urologen meines Vertrauens) wurde gesagt, daß Rückoperationen zwar theoretisch möglich, aber sehr teuer sind, und nicht immer (nur 25%) von Erfolg gekrönt.
Also ich für mein Teil betrachte diesen Schr(n)itt als etwas Endgültiges.

Diskussionen sind in jeder Beziehung erwünscht, auch heftige. Aber kein Streit, und schon gar keine Gewalt.
Und wenn die Gegensätze wirklich unüberbrückbar sind, dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Greez Freidenker58


Eremit
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Beitrag So., 24.05.2015, 13:49

Freidenker58 hat geschrieben:In Fachkreisen (und auch beim Urologen meines Vertrauens) wurde gesagt, daß Rückoperationen zwar theoretisch möglich, aber sehr teuer sind, und nicht immer (nur 25%) von Erfolg gekrönt.
Die 25% Erfolgsquote gilt NUR, wenn zwischen Vasektomie und Vasovasostomie maximal ein Jahr verstreicht. Nach einem Zeitraum von zehn Jahren sinkt die Erfolgsquote – diesbezüglich gibt es verschiedene Statistiken – auf 2% bis 5%.

Dann ist noch ausschlaggebend, ob und in welchem Umfang Antikörper gegen die Spermien gebildet werden, dies kann mitunter zu einer völligen Unfruchtbarkeit führen, dann hilft auch eine Vasovasostomie nichts. Insofern sollte man davon ausgehen, dass die Folgen des Eingriffs unumkehrbar sind.

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Freidenker58
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Beitrag Sa., 30.05.2015, 07:15

Es erscheint mir unwahrscheinlich, daß sich ein Mann so rasch nachher zur Rückoperation entschließt.
Wenn er schon nach einem Jahr wieder hingeht und sagt: "Bitte reparieren!", dann hätte er es genau so gut gleich bleiben lassen können.
Angeblich ist ein Fall dokumentiert, daß es nach acht(!) Jahren zu einer spontanen Refertilisation gekommen sein soll.
Mein Urologe hat mir gesagt, daß die Samenleiter nicht nur einfach durchtrennt werden, sondern jeweils ein ca. 15 mm langes Stück herausgeschnitten wird. Die Enden der verbliebenen Schläuche werden 5 mm umgelegt, elektrisch verschorft, und dann im Hodensack in zwei total voneinander entfernte Ecken geschoben.
Bis jetzt hat bei ihm noch jede Vasektomie geklappt.

Adresse auf Anfrage.

Greez Freudenker58

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Freidenker58
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Beitrag Fr., 15.01.2016, 23:02

Jetzt gibt es angeblich eine Methode, bei der sich ein Mann zwei kleine Hähne einsetzen lassen kann, die er nach Lust und Laune öffnen und schließen kann. Nach dem Öffnen ist er sofort wieder zeugungsfähig, nach dem Schließen muß er zwei Monate oder 30 Ejakulationen abwarten, wie bei der normalen Vasektomie.
Ich für meinen Teil möchte das nicht. ENTWEDER oder ODER. Dazwischen gibt es nichts!

Greez Freidenker58

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Freidenker58
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Beitrag Fr., 15.01.2016, 23:15

Freidenker58 hat geschrieben: Und einmal jährlich gehe ich zur Kontrolle. Eine "spontane Refertilisation" sei zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen.
Mein Urologe hat mir gesagt, daß ich das zwischendurch auch selber machen kann.
Ein Schülermikroskop mit einer 400er Linse reicht dazu.
Mein altes Reichert (geht unter Blaulicht sogar bis 3000x!) zeigte mir früher, daß es in meiner Probe zuging wie im Kaulquappentümpel.
Jetzt: tote Hose!
Aber ich gehe trotzdem jährlich zum Urologen.
a) wegen der Gesundenuntersuchung
b) dessentwegen

Greez Freidenker58

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