Vorliebe für bestimmte Pornos - bin ich abnormal?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

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Beitrag Mi., 25.08.2010, 09:48

Mamamaus hat geschrieben: Ich hab meinem Mann auch mal gesagt, dass ich es gerne hätte ans Bett gefesselt zu werden mit verbundenen Augen, er hat das nur belächelt passiert ist auch nichts, leider, ich warte immer noch,dass er endlich mal seine dominante Seite zeigt, naja man kann nicht alles haben.
Geht das nach jahrelangem Blümchensex überhaupt?

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coriandra
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Beitrag Mi., 25.08.2010, 12:38

geht das.

wenn man mit seinem partner offen spricht. und die beziehung eine ist, die darauf basiert, dass jedem der beiden sowohl das eigene als auch das vergnügen des anderen wichtig ist.

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julietta33
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 12:19

Danke für die Antworten, die ihr mir geschrieben habt.

Ich habe mir in den letzten Wochen hin und wieder solche Pornos angesehen. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass das kein Problem mehr sein würde. Nun hat mein Partner aber am Pc unlängst wieder "entdeckt", dass ich diese Pornos ansehe.

Wir hatten die letzten Tage wunderschönen Sex,ich fühle mich frei und lebe mich. Jedoch gestern Nacht kamen wieder die Vorwürfe von seiner Seite. Er hat mich richtig niedergemacht wegen der Pornos...mich beschimpft, mich als nicht vertrauenswürdig hingestellt. Er meint, jetzt, wo ich schwanger bin, dass ich da sowas überhaupt nötig habe, jetzt wo ich ihn habe, mit ihm so schönen Sex habe, was habe ich an diesen Pornos?

Er sagte mir, dass er, wenn er am PC sitzt und sieht, dass ich solche Pornos mir "reinziehe", dass er mich dann verachtet, und alles, was mit mir zu tun hat verachtet. Er versteht nicht, wie ich das tun kann und er ist wieder tief verletzt. Er schreit, er weint...fragt ständig nach dem Warum und ich soll das erklären und ich soll endlich sage, warum ich das mache.

Aber erstens denke ich, ich kann diese Frage nicht beantworten, denn woher weiß ich Warum? Ich kann irgendetwas sage, warum soll ich alte GEschichten aus Kindertagen aufwärmen. Warum nicht stattdessen mit dem leben, was ich mitbringe? Warum muss unbedingt jemand oder etwas "schuld" sein?

Er findest das ekelig. Er kann das nciht mit mir in Zusammenhang bringen. Ich habe fast das Gefühl, er möchte am liebsten eine "reine Jungfrau", die ihm gehört, aber nicht eine erwachsene Frau, die nach und nach ihre Sexualität entdeckt, zuerst für sich, ich muss manches auch mal für mich selbst klären, aber auch mit ihm...ich denke, er verachtet mich dafür, dass ich ein auch unabhängig von ihm sexuelles Wesen bin.

Heut morgen ging das weiter. Als meine Kinder aus dem Haus waren, bat er mich, ich soll kurz zu ihm ins Bett kommen. Er hätte viel über uns nachgedacht und geweint. Ich dachte, er wollte etwas sage. Aber es kamen wieder nur Vorwürfe, Fragen nach dem Warum, Schreiereien. Er sagte, wenn ich solche Pornos sehe, dann ist für ihn im Moment alles aus, was immer das bedeuten mag. Er schrie mich an, warum ich mir die Männer da ansehe, und wie ich solche Pornos sehen kann und immer wieder WARUM...er schrie, er weinte...

Für mich ist es so, wenn er mich deshlab so runtermacht, dann schäme ich mich, dann kann ich mich nciht mehr nackt zeigen, ich finde mich dann ekelig zwischen den Beinen, ich empfinde gar nichts mehr. Ich soll mit ihm Sex machen, nciht alleine vorm PC.

wie soll ich mich denn hingeben und offen sein, wenn ich derart angegriffen werde? Ich habe mit ihm ausserdem darüber schon einige Male gerdet, auch einige WÜnsche in die Richtung angedeutet, leider eher in schriftlicher Form, ich getraue mich das noch nicht im gesprochenen WOrten. Ich war da aber sehr offen, ihm gegenüber, dass ich nciht verstehe, warum er denn wieder von Vorne beginnt, als hätten wir über diese Themen nciht schon kommuniziert. Ich fühle mich verarscht und unglaublich traurig. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich überhaupt daran denke, diesen Teil meiner Sexualität zu erforschen und ihn mit jemanden zu teilen. Wie soll ich das aber, auf der ienen Seite fordert er dies, das zu teilen, auf der anderen Seite wertet er es und mich ab. Ich bin selbst auch nich unsicher, was genau ich möchte und mittlerweile im 6 Monat schwagner, da hat man auch andere GEdanken, als so niedergemacht zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie das auf sexueller Ebene weitergehen soll, wenn ich jetzt über Monate hindurch immer wieder gepisackt werde und angeschrien und abgewertet. DAs tut derart weh, weil es einfach kein Randbereich ist, sonder mitten in meine Seele schneidet...

Julietta

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 13:21

Hallo Julietta,
mir fällt es schwer, mich in Dich hineinzuversetzen, weil ich selbst keine Pornos mag. In Deinen Mann kann ich mich auch schwer hineinversetzen, weil ich Deine Neigung höchstwahrscheinlich akzeptieren würde, wenn sonst alles in Ordnung ist in der Beziehung.

Wenn ich Dein werdendes Kind wäre und schon sprechen könnte, würde ich wahrscheinlich sagen: Versuch doch mal, ohne Pornos auszukommen, Mama, ich will meinen Papa nicht verlieren. Oder so ähnlich.

Schwierig, schwierig!

Was ist für Dich so toll daran, Dich mit Quasi-Missbrauchsopfern visuell zu identifizieren?
Kannst Du Dir auch vorstellen, dass ein echter sexueller Missbrauch alltäglich vorkommt und für die Opfer alles andere als toll ist?
Könnte ein bitterböses sexuelles Realerlebnis Deine Vorliebe beenden, so wie ein echter Krieg die Lust auf Kriegspiele bei den meisten Menschen beendet?
Oder schätzt Du Dich so ein, dass eine echte Vergewaltigung bei Dir die Lust auf mehr hervorrufen würde? Achtest Du Dich selbst?

BB
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tomart
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 13:29

julietta33 hat geschrieben: Er hat mich richtig niedergemacht wegen der Pornos...mich beschimpft, mich als nicht vertrauenswürdig hingestellt....
dass er mich dann verachtet, und alles, was mit mir zu tun hat verachtet. Er versteht nicht, wie ich das tun kann und er ist wieder tief verletzt. Er schreit, er weint...fragt ständig nach dem Warum und ich soll das erklären und ich soll endlich sage, warum ich das mache.
Im Grunde ist es recht klar:
ER hat ein Problem, nicht Du. Also sollte er auch was unternehmen, um das Problem zu lösen.
Er hat offenbar nicht gelernt, die Privatsphäre anderer zu respektieren und zu achten.

Ist Dir bei anderen Gelegenheiten auch schon aufgefallen, dass er ein Selbstwertproblem mit sich herumschleppt?
Das Problem liegt im Übrigen ganz klar ausserhalb des Themas "Sexualität".

lG, Tomart

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 13:46

P.S.
Es gibt auch in mir einen Widerspruch, den ich mir nicht erklären kann.
Ich habe als Jugendlicher den Kinofilm "Die letzten 120 Tage von Sodom" von Pier Paolo Pasolini gesehen (nach einem Buch von De Sade). Dieser Film hat mich fast um den Verstand gebracht. Ich bin danach rempelnd durch die Innenstadt gegangen, in der Hoffnung, dass mich jemand dafür anmachen würde, damit ich ihm die Fresse polieren kann. Hat aber keiner. Direkt danach wollte meine Freundin, die den Film auch gesehen hatte, mit mir Sex haben. Das hat mich fassungslos gemacht, ich konnte es nicht verstehen. Mir ist damals bewusst geworden, was ich eh schon wusste, nämlich dass die Menschen verschieden auf solche Darstellungen reagieren, und dass ich Gewalttäter jedweder Art aus vollem Herzen hasse.
Aber ich sehe selbst gerne Gangsterfilme, wo es ebenfalls sehr gewalttätig zugeht, nur nicht sexuell. Im echten Leben will ich mit Al Capone und Co. natürlich nicht das geringste zu tun haben.......................................................??????????????????
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tomart
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 15:41

@blaubaum: Dafür gibt es eben Bücher und Filme. Kulturgüter eben, die wir dazu verwenden können, uns mit unseren Abgründen, Phantasien, Schattenseiten etc. auseinanderzusetzen. Damit wir eben nicht dazu verdammt sind, diese Seiten auszuleben.

Das ist zumindest meine Ansicht.

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Blaubaum
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 16:27

Kann man so sehen, Tomart. Allerdings habe ich nach einem leichenreichen Yakuzafilm nicht die geringste Lust, es denen gleich zu tun. Das stimmt mich schon mal hoffnungsfroh
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Affenzahn
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 19:15

julietta33 hat geschrieben:Ich lebe viele Facetten meiner Sexualität. Es ist ein Teil...jedoch ist mir dieser Teil doch so wichtig, dass, wenn ich ihn unterdrücke oder nicht lebe, er über kurz oder lang meine gesamte Sexualität beieinflusst...
Und warum hast du es vor deinem Mann verheimlicht, obschon es doch so wichtig ist?

Das würde ich mich an seiner Stelle übrigens wohl auch fragen - es könnte das sein, was ihn daran vor allem belastet.

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Proge
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 19:57

Hallo Julietta!

Ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die mir wichtig erscheinen, sofern sie das wiedergeben, was er gesagt hat:
julietta33 hat geschrieben:Er meint, jetzt, wo ich schwanger bin, dass ich da sowas überhaupt nötig habe, jetzt wo ich ihn habe, mit ihm so schönen Sex habe, was habe ich an diesen Pornos?
Klar, da kommt erstmal seine Angst raus, die Pornos (vor allem die Männer, welche ja ebenfalls Darsteller in diesen Szenen sind) könnten eine Konkurrenz für ihn sein. Etwas, mit dem er nicht mithalten kann (in seinen Augen!).
Du hast es selbst schon sehr gut beschrieben: für ihn ist deine Sexualität gleichzeitig EURE! Er differnziert da nicht. Ist sich nicht bewußt, daß auch er über eine eigene verfügt... für ihn scheint sie (zumindest seiner Aussage nach) nur in den gemeinsamen Momenten mit dir zu existieren. Somit erscheint es ihm unbegreiflich, daß du es anders empfindest: daß es da ein UNS, aber auch ein ICH gibt. Und beides nicht notwendigerweise voneinander abhängt.

julietta33 hat geschrieben:Er sagte mir, dass er, wenn er am PC sitzt und sieht, dass ich solche Pornos mir "reinziehe", dass er mich dann verachtet, und alles, was mit mir zu tun hat verachtet.
Diese Aussage seinerseits finde ich immens krass! Das ist ein sehr grober Angriff auf dich.
Allerdings: Ein Aussage wie "ich verachte dich" ist ein Zeichen der Hilflosigkeit... man fühlt sich mit jemanden gerade nicht auf Augenhöhe und alles was einem bleibt ist Zuflucht zu einer selbstdefinierten Moralvorstellung, nach der man selbst gut dasteht, der andere aber nun verachtet werden kann (muss?). Somit kommt man mit seinem eigenen Gefühl der Minderwertigkeit wieder klar.

julietta33 hat geschrieben:Er versteht nicht, wie ich das tun kann und er ist wieder tief verletzt.
Was er in erster Linie nicht versteht, ist, daß es bei Selbstbefriedigung mithilfe Pornos nicht um einen anderen Menschen, sondern ausschliesslich um einen selbst geht. Das ist etwas, daß er noch nicht verstanden hat. Er deutet deine Motivation völlig falsch.

julietta33 hat geschrieben:Er schreit, er weint...fragt ständig nach dem Warum und ich soll das erklären und ich soll endlich sage, warum ich das mache.
Für mich ist das DER Knackpunkt in eurer Kommunikation. Ich komme noch darauf zu sprechen.

julietta33 hat geschrieben:Warum muss unbedingt jemand oder etwas "schuld" sein?
Weil, wenn DU oder etwas in DEINER Vergangenheit nämlich nicht "schuld" ist, dann müsste er sich ernsthaft damit auseinandersetzen, daß es seine eigene Unsicherheit ist, welche eure Beziehung bedroht.
Solange er sich in der moralisch überlegenen Rolle befindet (so hat er es zumindest in eurer Beziehung eingerichtet, da du dich und dein Empfinden selbst schon hinterfragst) bist DU das Problem... und nichts sonst.
In einem anderen Thread habe ich schon geschrieben, daß wir Männer heutzutage immer noch ein grosses Problem mit der sexuellen Freiheit der Frau haben. Leider führt das oft zu schweren Komplexen was mitunter (wie in deinem Fall) ziemlich unfaire und gemeine Blüten trägt... :(

julietta33 hat geschrieben: Er hätte viel über uns nachgedacht und geweint. Ich dachte, er wollte etwas sagen. Aber es kamen wieder nur Vorwürfe, Fragen nach dem Warum, Schreiereien. Er sagte, wenn ich solche Pornos sehe, dann ist für ihn im Moment alles aus, was immer das bedeuten mag. Er schrie mich an, warum ich mir die Männer da ansehe, und wie ich solche Pornos sehen kann und immer wieder WARUM...er schrie, er weinte...
Mit dem meisten, was ich geschrieben habe, trage ich "die Eulen nach Athen" - du hast schon so gut wie alles selbst anaylsiert und (meiner Meinung nach) richtig interpretiert. Was dir noch fehlt ist ein Ansatz zu einer Lösung.
Leider kann ich nicht viel anbieten, ausser dich auf euer Kommunikationsmuster hinzuweisen, welches sich inzwischen eingespielt hat und welches du am wahrscheinlichsten durchbrechen kannst.

1) Er versucht mit dir darüber zu reden.
2) Du versuchst es ihm rational zu erklären.
3) Er beginnt dich zu beschuldigen und beleidigen.
4) Du versuchst dich zu rechtfertigen...
5) Er bricht in Tränen aus.

Diese Muster habt ihr schon ein paarmal durchlaufen und es endet immer gleich: er ist das arme Opfer, das leidet! Obwohl er dich noch kurz zuvor mit Worten beleidigt und verletzt hat - bist du immer noch die Böse, denn es kann immer nur ein Opfer geben.
Das Schlimme an der ganzen Sache stelle ich mir so vor: er liebt dich wirklich und wenn er wieder "klar" im Kopf ist, sieht er vielleicht sogar, wie sehr er dich verletzt hat und schämt sich dafür. Aber dennoch passiert es immer wieder.

Jeder Versuch ihm mit rationalen Gründen deine Handlungen und Bedürfnisse nahezubringen wird scheitern. Dafür ist er nicht offen - vielleicht auch nur NOCH nicht. Es wäre schön, wenn man jedes Misverständnis mit sachlicher Argumentation aus der Welt schaffen könnten, aber wenn eine Sache uns emotional nahe geht, schalten wir nicht nur die Ratio aus - wir reagieren sogar feindlich auf sie!
Wir sind wütend, verletzt, wurden beleidigt, gedemütigt, misverstanden und weiss Gott sonst noch was... wir reden, denken, handeln emotional! Wenn jemand dann mit uns kommunizieren möchte, dann muss er das auf genau derselben Ebene tun.

Im konkreten Fall: hör auf dich zu verteidigen! Es gibt nichts, wofür du dich rechtfertigen müsstest! Jede Begründung, jeder Erklärungsversuch stachelt ihn nur weiter an und "bestätigt, daß du ja eigentlich schuld bist"!

Der folgende... naja, "Ratschlag" ist mit grosser Vorsicht zu geniessen! Du musst selbst einschätzen, inwieweit du ihn versuchen möchtest (oder überhaupt solltest!): Deute die Situation um!

Das nächste Mal, wenn er wieder beginnt sich wie eine Prinzessin zu benehmen, dann gehe nicht auf seinen Streitversuch ein, sondern sieh ihn einfach nur an und sag ihm, wie sexy du ihn gerade in diesem Moment findest!
Und mach es glaubwürdig! Werd in diesem Augenblick scharf auf ihn und lass ihn das auch spüren - sowas wird ihn verdammt schnell aus dem Konzept bringen, da er eigentlich von dir erwartet, daß du dich zu verteidigen versuchst. Und lass dann nicht locker... Mal sehn was passiert!

Ich wünsch dir vorerst mal alles Gute!

Bye,
Ghostvoice!
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Proge
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Beitrag Mo., 27.09.2010, 20:05

@Blaubaum:

Mach zu dem Thema (deinem "Widerspruch") einen Thread auf! Würde sicher interessant werden!
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julietta33
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Beitrag Di., 28.09.2010, 14:45

Blaubaum hat geschrieben:Wenn ich Dein werdendes Kind wäre und schon sprechen könnte, würde ich wahrscheinlich sagen: Versuch doch mal, ohne Pornos auszukommen, Mama, ich will meinen Papa nicht verlieren. Oder so ähnlich.
Hallo Blaubaum!

Es geht hier nicht bloß um das schauen bestimmter Pornos, ich kann gut ohne sie leben, ich schaue oft monatelang selbige nicht. Ausserdem sehe ich mir Pornos an, die nichts mit MB zu tun haben, sondern wo FRauen einfach ihre Lust empfinden, indem sie sher devot sind. Ich finde diese gespielte Erniedrigung, die dann im Prinzip ja gar keine ERniedrigung ist, einfach erregend. Das ändert sich ja uach nicht, wenn ich keine Pornos ansehe, diese Phantsien habe ich seitdem ich Kind war. Ansonstn stelle ich mir das halt in der Phantasie vor...oder auhc nicht, das ist unterschiedlich und lediglich eine Seiter meiner gesamten Sexualität, die ich auch nach udn nach entdecken darf.

Und im Gegenteil, eine Beziehung wird weite eher in Brüche gehen, wenn einer der Partner sein selbst unterdrücken muss. Ich denke auf mein Muttersein sollte hiernicht angespielt werden. Es ist mein 4. Kind...udn trotzdem bin ich aber auch eine Frau mit Sexuellen Bedürfnissen und Wünschen und möchte ich auch bleiben..


Blaubaum hat geschrieben: Was ist für Dich so toll daran, Dich mit Quasi-Missbrauchsopfern visuell zu identifizieren?
Kannst Du Dir auch vorstellen, dass ein echter sexueller Missbrauch alltäglich vorkommt und für die Opfer alles andere als toll ist?
Könnte ein bitterböses sexuelles Realerlebnis Deine Vorliebe beenden, so wie ein echter Krieg die Lust auf Kriegspiele bei den meisten Menschen beendet?
Oder schätzt Du Dich so ein, dass eine echte Vergewaltigung bei Dir die Lust auf mehr hervorrufen würde? Achtest Du Dich selbst?
eine Krieg musste ich zum glück nie realo miterleben. Die anderen Dinge, von denen Du sprichst, kenne ich aus eigener Erfahrung. Für mich ist das ein Teil meines Lebens, den ich nicht ausradieren kann. Ich weigere mich jedoch, zu meinen Vorlieben eine direkte unausweichliche Kausalkette zu spannen. Ich denke eine ähnliche Diskussion läuft hier eh gerade in eine Thread, wo es um devote Phantasien geht...

Lg Julietta

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julietta33
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Beitrag Di., 28.09.2010, 14:52

tomart hat geschrieben:
Ist Dir bei anderen Gelegenheiten auch schon aufgefallen, dass er ein Selbstwertproblem mit sich herumschleppt?
Das Problem liegt im Übrigen ganz klar ausserhalb des Themas "Sexualität".
Hi Tomart,

Ja, ist mir schon aufgefallen. Ist mit seinem Verdienst nicht zufrieden und hat oftmals das Gefühl, einfach versagt zu haben. DAs kann gut sein, was Du sagt. Er meinte auch, dass er, wenn ich Pornos sehe, er das Gefühl hat, er kann mir nicht geben, was ich brauche, oder er befriedigt mich nicht genug..oder was weiß ich...ich verstehe das auch nicht ganz von der gelebten Sexualität her, wo ich wirklich abgehe und er der erste Mann in meinen Leben ist, mit dem ich Orgasmen als explosives Erlebnis erlebe und regeläßig ejakuliere, was mich anfangs ganz schön erschreckt hat.

Ich denke auch manchmal, er legt sich selbst einen ungeheuren Druck auf, was er gar nicht nötig hätte, da er mir gerade auch auf körperlicher Ebene das vermittelt, was ich mir wünsche und was ich nicht mal geahnt hätte, je erleben zu dürfen...

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julietta33
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Beitrag Di., 28.09.2010, 14:58

[quote="Affenzahn]Und warum hast du es vor deinem Mann verheimlicht, obschon es doch so wichtig ist?

Das würde ich mich an seiner Stelle übrigens wohl auch fragen - es könnte das sein, was ihn daran vor allem belastet.[/quote]

Ich habe es ihm nicht verheimlicht. Natürlich habe ich aber auch nciht in den ersten Monaten unseres Kennenlernens ihm auf die Nase gebunden, dass ich auch mal ab und zu Pornos sehe. Ich habe aber nichts versteckt. Verheimlichen würde ja beduete, ich hätte absichtlich alles dazu getan, damit er nie dahinter kommt.

Danahc ist mir aber gar nicht. Ich will, dass er das weiß, nur werde ich ihm sicher nicht jeden Pornokonsum auf die Nase binden, das ist auch klar...

Vielleicht bringt es mal was, wenn wir uns gemeinsam soetwas ansehen. Das war auch sein Vorschlag. Allerdings weiß ich dafür keine geeigenten #Pornos...

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julietta33
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Beitrag Di., 28.09.2010, 15:24

Ghostvoice hat geschrieben: Du hast es selbst schon sehr gut beschrieben: für ihn ist deine Sexualität gleichzeitig EURE! Er differnziert da nicht.
Hi Ghostvoice!

Erstmal Danke für diese ausführliche Antwort. Das gibt einiges zu denken!

JA, das trifft es sehr gut. Er sagt das fast wortwörtilich so, wie Du dies beschrieben hast...Er reduziert im Moment sein Ich auf ein Wir...auch in anderen Bereichen...das macht mir Angst...Angst, weil ich mich davor fürchte, dass dies in einiger Zeit der Todesstoß für unsere Beziehung sein könnte. Vielleich tist es sogar DER Punkt. Ich merke das deutlich auch in anderen Bereichen unseres Zusammenlebens. Ein totaler Verschmelzungswunsch seinerseits mit mir. Ich fühle mich da oftmals irgendwie bedrängt, ausgeschaltet. Auf der andern Seite klagt er über zuwenig Platz...

Da werden wir dran arbeiten müssen..

Ghostvoice hat geschrieben:
julietta33 hat geschrieben:Warum muss unbedingt jemand oder etwas "schuld" sein?
Weil, wenn DU oder etwas in DEINER Vergangenheit nämlich nicht "schuld" ist, dann müsste er sich ernsthaft damit auseinandersetzen, daß es seine eigene Unsicherheit ist, welche eure Beziehung bedroht.
Solange er sich in der moralisch überlegenen Rolle befindet (so hat er es zumindest in eurer Beziehung eingerichtet, da du dich und dein Empfinden selbst schon hinterfragst) bist DU das Problem... und nichts sonst.
[/quote]

Da finde ich mich auch selbst wieder gut in die "alte " Rolle angepasst. Ich tendiere auch stark dazu, Schuld anzunehmen. Im Prinzip mache ich damit aber nichts anderes, als verantwortung abzuschieben, nämlcih die Verantwortung für mich selbst, indem ich mein Denken danach richte, ob mich jemand in ein SChuldeck drängen möchte oder nicht...ich scheine davon selbst sehr abhängig zu sein.


Ghostvoice hat geschrieben:
Diese Muster habt ihr schon ein paarmal durchlaufen und es endet immer gleich: er ist das arme Opfer, das leidet! Obwohl er dich noch kurz zuvor mit Worten beleidigt und verletzt hat - bist du immer noch die Böse, denn es kann immer nur ein Opfer geben.
Das Schlimme an der ganzen Sache stelle ich mir so vor: er liebt dich wirklich und wenn er wieder "klar" im Kopf ist, sieht er vielleicht sogar, wie sehr er dich verletzt hat und schämt sich dafür. Aber dennoch passiert es immer wieder.
Es ist schlimm...aber das könnte meine eigene Mutter sein, die Du da beschreibst... ...nur, dass sie sich absolut NIE geschämt hat, bzw. man es ihr nicht anmerken konnte, was bei meinem Mann dann doch anders ist...

Ghostvoice hat geschrieben: Im konkreten Fall: hör auf dich zu verteidigen! Es gibt nichts, wofür du dich rechtfertigen müsstest! Jede Begründung, jeder Erklärungsversuch stachelt ihn nur weiter an und "bestätigt, daß du ja eigentlich schuld bist"!
Danke, diesen Ratschlag kann und sollte ich wohl in vielen anderen Situationen auch beherzigen. ICh tendiere schnell dazu, mich rechtfertigen zu wollen für meine Wünsch, wenn diese nciht mit denen anderer konform gehen und laufe damit genau der "Schuldfalle" in die Arme.

Wichtig ist doch, wie wir diese meine Vorlieben dazu "verwenden" können, um einander besser kennenzuleren und immer wieder neu kennen und erfahren zu dürfen. Dazu muss man sich selbst zuersteinaml zulassen können, denke ich. Wichtig ist, was wir daraus machen, nicht woher etwas kommt, das würde absolut nichts ändern in diesem Fall.

Ich hoffe nur, dass ich selbst den nötigen Mut aufbringe, mich ihm so anzuvertrauen, dass er nicht das Gefühl hat, ich schließe ihn aus Teilen meines Lebens aus. Ich würde mir total wünschen, mit ihm diese devote ARt auch ab und an mal leben zu können und gerade die Sexualität bietet den Platz dafür an. Ansonsten realo bin ich das ja nciht. Vielleicht habe ich auch selbst sehr Angst davor, einmal nmicht nur ihm von meinen Wünschen zu schreiben, sondern einfach in direkter Weise mal ein paar Dinge zu probieren. Vielleicht wäre das gemeinsame Sehen eines Pornos da wirklich ein Anfang..

Der folgende... naja, "Ratschlag" ist mit grosser Vorsicht zu geniessen! Du musst selbst einschätzen, inwieweit du ihn versuchen möchtest (oder überhaupt solltest!): Deute die Situation um!

Das nächste Mal, wenn er wieder beginnt sich wie eine Prinzessin zu benehmen, dann gehe nicht auf seinen Streitversuch ein, sondern sieh ihn einfach nur an und sag ihm, wie sexy du ihn gerade in diesem Moment findest!
Und mach es glaubwürdig! Werd in diesem Augenblick scharf auf ihn und lass ihn das auch spüren - sowas wird ihn verdammt schnell aus dem Konzept bringen, da er eigentlich von dir erwartet, daß du dich zu verteidigen versuchst. Und lass dann nicht locker... Mal sehn was passiert!
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