Traumafolgestörung oder echte Lust?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

montagne
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Beitrag Di., 22.03.2016, 14:26

@hannah:
Ich sage nicht, das sich jemand schämen soll. und wenn du alles unter Kontrolle hast, sehr gut für sich.
Hier ging es aber um die TE udn da war doch schon im ersten Posting absehbar, dass sie längst nicht alles unter KOnrolle hat und da was passieren wird, was ihr nicht gut tut. das war aus meiner Perspektive absehbar.
Sowas nicht sehen zu können, bei sich und anderen zeigt für mich auch von traumatischer Dissoziation: nicht wahrhaben wollen, nicht sehen können, Gefahr ignorieren...

Und richtig die meisten (erfassten) Vergewaltigungen passieren so wie du es beschreibst... Date, sie kommt mit ihm mit oder er bringt sie... sie flirtet, er kann das NEIN dann nicht mehr akzeptieren..
Aber auch da denke ich strickt: Egal wie romantisch das Date gewesen sein mag, egal wie nett er oder sie gewesen sein mag: Beim ersten oder auch zweiten und dritten mal mit nach Hause nehmen oder zu ihm/ihr nach Hause gehen, in eine Zweiersituation, in der man sich nicht mehr schützen kann, nicht fliehen kann: NEVER. Halte ich auch für naiv bis dumm.
amor fati

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hannah_1880
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Beitrag Di., 22.03.2016, 14:32

@ montagne

Es hat mich sehr berührt, den Thread zu lesen. Weil ich mich halt lange geschämt habe. Ich wünschte, mir hätte schon vor langem mal jmd gesagt, dass ich mich nicht schämen muss. Dass es ok ist so wie ich empfinde.
Mir hat es sehr geholfen, als ich dann erfahren habe, dass auch andere Frauen so empfinden wie ich.

Kann sein, dass ich auf dieses für mich emotionale Thema sofort angesprungen bin und zu wenig auf die TE eingegangen bin. Dann tut es mir leid.


montagne
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Beitrag Di., 22.03.2016, 14:50

@hannah
Mir persönlich geht es nicht darum sexuelle Vorlieben zu verurteilen, wirklich nicht. Warum sollte man sich schämen?
Mir ging es darum, dass die TE oder Frauen die Opfer in der Kindheit wurden, lernen sich slebst zu schützen. Lernen ein Gespür für Menschen oder Situationen zu entwickeln und auch lernen bestimmte Dinge einfach zu tun und zu lassen.

Ich würde niemals sagen eine Frau hat selbst Schuld. NIE. Kein mann hat das Recht, egal welche Umstände eine Frau gegen ihren Willen anzufassen oder gar zu vergewaltigen. (Auch Frauen haben nicht das Recht dies zu tun.)
Aber man hat doch selbst einige Faktoren in der Hand. Nur weil wir als Frauen theoretisch diese Rechte haben, finde ich, muss man trotzdem praktisch gucken wo man bleibt.

Dazu gehört für mich kein Date beim ersten mal mit nach Hause zu nehmen, Nachts nicht allein in zwielichtigen Gegenden, die es in jeder Stadt gibt herumlaufen. Dazu gehört auch sich kennen zu lernen und eine klare Sprache entwickeln können, darüber was man will und was nicht.
Denn es zeigt sich ja auch, dass Täter sich Frauen ausuchen, die eine gute Gelegenheit bieten, weil sie eben leicht zu verunsichern sind, keine klare Sprache beherrschen, Frauen denen man was einreden kann "Du wolltest es doch auch." "Das gehört dazu." "Du tust das, wenn du mich liebst.." Frauen die ausgehungert nach Liebe sind und daher nicht wirklich wissen wie Liebe aussieht, bzw. Liebe mit Unterwerfung gleichsetzen.

So sorry, das wollte ich mal sagen. Ist für mich auch ein emotionales Thema.
Und ich denke Appelle an Männer und die Gesellschaft sind gut und schön. Aber jede Frau sollte die inneren und äußeren Fertigkeiten entwickeln und beherrschen, um sich schützen zu können.
amor fati

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