Angst lesbisch zu sein

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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leuchtturm
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Beitrag Do., 19.05.2016, 17:44

lesbisch zu sein ist für dich offenbar ein NoGo.
Dass dich dann Gedanken an lesbischen Sex besonders erregen, ist m.E. nicht verwunderlich, denn allles verbotene ist außerordentlich reizvoll

Mach dir keinen kopf. Viele Menschen (angeblich sogar jeder) hat homosexuelle Anteile bzw. werden von homosexuellen gedanken erregt, ohne jedoch homosexuell zu sein, zu leben oder auch nur im Entferntesten sich als homosexuell einzuschätzen.
Das Eine schließt das andere eben nicht aus

Mich wundert nur, dass diese Frage dich so verrückt macht; warum ist sie dir dermaßen wichtig??


isabe
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Beitrag Do., 19.05.2016, 17:59

Vielleicht ist es doch so, dass das für dich schlimmer ist, als du zugeben willst oder kannst. Ich denke mal, man hat nur dann Zwangsgedanken, wenn das Thema dieser Gedanken verboten, schlimm oder tabuisiert ist. Es gibt also vielleicht eher niemanden, der den Zwangsgedanken hat, Äpfel oder Fußball zu mögen.

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Nici8116
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Beitrag Sa., 21.05.2016, 19:57

Also meint ihr das es Zwangsgedanken sind und ich also nicht lesbisch bin ?

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leuchtturm
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Beitrag So., 22.05.2016, 10:04

Nici8116 hat geschrieben:Also meint ihr das es Zwangsgedanken sind und ich also nicht lesbisch bin ?
wir können nichts meinen Wir können keine Diagnose stellen.
Das kannst eigentlich nur du herausfinden. Aber du willst es ja nicht herausfinden, weil dir der Gedanke an lesbisch sein so wahnsinnig viel Angst macht

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Candykills
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Beitrag So., 22.05.2016, 10:15

Nici8116 hat geschrieben:Also meint ihr das es Zwangsgedanken sind und ich also nicht lesbisch bin ?
Mh, also ich bin bi und das habe ich immer gewusst. Ich meine tief in mir drin, ob ich das nun sein wollte oder nicht sein wollte. Ich hab die Wahrheit einfach gekannt. Damit meine ich nicht auf die Gedanken zu hören, die es einem ein- oder ausreden. Sondern dieses unbewusste Wissen. Vielleicht kannst du mal ganz tief in dich hineinhören (die Gedanken und Bewertungen der Situation ausgeblendet). Hast du da nicht sowas wie ein Gefühl, dass dir sagt so und so ist es?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


isabe
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Beitrag So., 22.05.2016, 12:13

@ Nici:
Und was tust du, wenn dir jetzt jemand sagt: "Du bist bestimmt lesbisch"? Was macht das dann mit dir?

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Nici8116
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Beitrag So., 22.05.2016, 14:32

Ich bekomme furchtbare Angst.ich möchte so gerne "normal" sein


isabe
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Beitrag So., 22.05.2016, 14:40

Sind Lesben nicht normal?

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Et Sybille
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Beitrag So., 22.05.2016, 16:14

Ich glaube nicht, dass es noch Sinn macht, dir zu antworten, denn das, was einige von uns die geraten haben, lehnst du ab, weil du Angst vor Ergebnis hast: es ausprobieren und/oder in dich reinhorchen.

Eine Ferndiagnose können wir dir nicht geben, nur unsere Eindrücke/Erfahrungen wiedergeben.

Liebe Grüße, Sybi

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candle.
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Beitrag So., 22.05.2016, 16:31

Et Sybille hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es noch Sinn macht, dir zu antworten, denn das, was einige von uns die geraten haben, lehnst du ab, weil du Angst vor Ergebnis hast: es ausprobieren und/oder in dich reinhorchen.
Würdest du das auch deiner 17jährigen Tochter raten? Ich eher nicht und glaube auch nicht, ob das gegen Zwangsgedanken hilft.

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leuchtturm
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Beitrag So., 22.05.2016, 17:40

Würdest du das auch deiner 17jährigen Tochter raten?
Ich bin zwar nicht direkt angesprochen worden, aber ja, meiner 17 jährigen Tochter würde ich schon raten, in sich hineinzuhorchen. Auf ihre ureigenen Empfindungen zu schauen.
Und vor allem würde ich versuchen, sie zu überzeugen, dass lesbisch sein völlig normal und in Ordnung ist.

Falsch: ich hätte es schon all die Jahre vorher versucht.

Ob nun wirklich lesbisch oder bi oder hetero oder was auch immer: schlimm ist doch, dass dieser Gedankle so eine Angst macht, dass er mittlerweile zwanghafte Züge angenommen zu haben scheint. Egal, wie die sexuelle Veranlagung sein mag. Und DAS würde mir als Mutter Sorge machen, denn irgendwoher muss diese Angst vor einem eventuellen Lesbischsein ja kommen

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lamedia
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Beitrag So., 22.05.2016, 18:24

Wir können hier nur leider die Arbeit der Therapeutin nicht übernehmen. Es geht ja schon seit Wochen so, es kommen immer dieselben Fragen und immer dieselben Antworten, ohne dass sich etwas verändert. Kurzfristige Beruhigung ist vielleicht möglich, bis der nächste Impuls kommt, doch noch einmal nachzufragen, ob das wirklich "nur" Zwangsgedanken sind... Ja, es sind Zwangsgedanken, die dich quälen, nach allem, was man hier als Laie von außen sagen kann.

Es ist zwar verlockend, *die* das Problem auflösende Einsicht provozieren zu wollen. Aber ich glaube, das Problem kann nur in deiner Psychotherapie, mit einem stabilen Vertrauensverhältnis und mit der aktiven Mitarbeit von dir, Nici, gelöst werden. Das Problem ist kein Alltags-Problem, wo wir hier viel raten können, sondern es ist eine psychische Erkrankung, die in Behandlung gehört. Du bist schon in Behandung und nimmst schon Medikamente. Bleib da einfach dran.

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Et Sybille
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Beitrag So., 22.05.2016, 18:54

@Candle: Ja, ich würde das auch MEINER Tochter raten, zumindest vor dem Hintergrund und mit dem Wissen um meine eigene Geschichte. Meine drei wissen, dass es weder für mich noch meinen Mann ein Problem wäre, sollte eines von ihnen lesbisch/schwul sein.

Und, ja, ich denke, genau das kann helfen. Ich schlage mich seit meiner Pubertät mit langen Pausen dazwischen immer wieder mit dem Thema rum, und glaube mir, es hat mir viele Jahre meines Lebens vergällt, vor allem seit ich verheiratet mit Kindern und Haus und allem Drum und Dran bin. Ich habe die ganzen Jahre aber nie agiert. Und das war ich leid und habe gedacht, ich stelle mich diesem Thema, und so habe ich in den letzten Monaten mehrere Male sexuellen Kontakt zu Frauen gesucht. Und, sie da, es hat mir überhaupt nicht gefallen, ich mochte das Gefühl nicht, ihrem nackten Körper nahe zu sein. Emotional habe ich mich eh nie über eine normale Freundschaft hinaus zu ihnen hingezogen. Von daher gehe ich davon aus, dass es Zwangsgedanken sind. Und warum das so ist, das versuche ich in einer Therapie ab September herauszufinden.

Ich kann dir weiterhin nichts anderes raten als dass: Versuche es herauszufinden, denn, wenn es so ist, kannst du es eh nicht ändern. Und wenn es sich nur in Gedanken so angefühlt hat, kannst du die Gedanken evtl. endlich als das erkennen, was sie sind: Zwangsgedanken, die dein Leben nicht mehr bestimmen sollten.

Liebe Grüße, Sybi

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candle.
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Beitrag So., 22.05.2016, 18:57

Oh, ich wurde falsch verstanden. weil es mir primär um die Zwangsgedanken geht. Wie stützen Eltern das?

candle
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mondlicht
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Beitrag Mo., 23.05.2016, 18:40

Hallo Nici8116,

ich wollte fragen, ob Du Dich mit dem Thema "Zwangsstörung" schon mal beschäftigt hast? Vielleicht würde Dir das helfen, Geschichten anderer Personen zu lesen, die Zwangsgedanken haben. Vielleicht erkennst Du da etwas von Dir wieder. Ich lese schon eine Weile mit und mir ist die Geschichte eines jungen Manns eingefallen, der Angst vor Unkrautgift hat.

viewtopic.php?f=13&t=30918

Ich glaube nicht, dass Dein Problem hier unter der Rubrik "Sexualität" richtig eingeordnet ist. Es geht doch nicht um Deine Sexualität, sondern um Gedanken dazu, und zwar um ewig kreisende und beängstigende. Da sind zwanghafte Gedanken.

Wenn Du die Frage stellst, "lesbisch" oder "Zwangsgedanken", dann ist das irreführend. Du hast Zwangsgedanken und bist entweder lesbisch oder nicht oder beides oder vielleicht irgendwann einmal eine Frau liebst und danach nie wieder ...

Lieben Gruß

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