Kann man bisexuell werden?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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candle.
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Beitrag So., 11.01.2015, 23:23

Sai hat geschrieben: Klartext: Nimm mal an Du hast einen Wunsch frei, wäre dieser Wunsch ich bin verzweifelt - so finde ich das traurig und auch nicht gesund
Sich wünschen verzweifelt zu sein?

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Sai
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Beitrag So., 11.01.2015, 23:45

candle. hat geschrieben:
Sai hat geschrieben: Klartext: Nimm mal an Du hast einen Wunsch frei, wäre dieser Wunsch ich bin verzweifelt - so finde ich das traurig und auch nicht gesund
Sich wünschen verzweifelt zu sein?
candle du hast geschrieben: Nach dem Chat damals Sai, sehe ich deine Beiträge auch völlig anders
und candle: Du hast mir tatsächlich Verzweiflung unterstellt.
Da ich nicht verzweifelt bin, kann ich nur von einem Wunschdenken bzw. Interpretation/Gefühl von dir ausgehen. So was finde ich aber gar kein gutes Gefühl, solltest Du dir bei niemand wünschen!
Liebe Grüße Sai

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candle.
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Beitrag So., 11.01.2015, 23:50

Sai hat geschrieben: So was finde ich aber gar kein gutes Gefühl, solltest Du dir bei niemand wünschen!
Habe ich ja auch nicht getan, du kamst hier mit dem Flaschengeist an. Nicht verdrehen bitte!

candle
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Sai
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Beitrag So., 11.01.2015, 23:57

montagne hat geschrieben:Lies doch mal genau.. ich schrieb, ich finde deine Liebesfähigkeit, derer du dich ja so rühmst, klein und mickrig
montagne ich bestehe aber auch aus meiner Liebesfähigkeit - es nimmt sich nichts ob Du meinen Körper meine Liebesfähigkeit oder sonst was an mir klein und mickrig findest. Und hör auf dich da raus zu reden. Du hast gesagt, dass Du an jemand anderen etwas klein und mickrig findest. Punkt. Wenn Du magst kannst Du Dich dafür entschuldigen. Ich komme vielleicht etwas vorlaut an, aber wenn mir so was passiert fallt mir kein Zacken aus der Krone mich dafür zu entschuldigen.

Nachtrag:
Übrigens, wenn ma grad beim Entschuldigen sind ...muss ins bett und möcht mich bei allen die einen Beitrag von mir als belehrend/übergriffig interpretiert haben entschuldigen. Möchte nur mit geben ...alles, jedes Wort kommt so an wie man es auffassen oder interpretieren möchte. Einige hier sind diesbezüglich regelrechte Artisten und das ist nicht nur meine persönliche Meinung.
Liebe Grüße Sai


montagne
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 00:12

Ja Sai, ich finde etwas an dir klein und mickrig, nicht dich. Da liegt schon ein großer Unterschied. Klein hätte sicher gereicht, mickrig war nicht nötig. Kam daher, dass ich eben den Unterschied zwischen dem was du behauptest zu können und dem was du hier in deinem Sprachhandeln zeigst derart frappierend finde, dass es schon kurios auf mich wirkt.

Das du den Unterschied zwischen Kritik an Aspekten von dir und Kritik deines Selbst nicht verstehen kannst, sagt schon auch was ueber deine Fähigkeit zu lieben. Vor allem dich selbst zu lieben.

Ansonsten würde mich eine Antwort auf meine Frage schon noch interessieren..
amor fati

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candle.
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 00:32

Sai hat geschrieben: und das ist nicht nur meine persönliche Meinung.
Wessen denn noch?

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stern
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 00:47

Sai hat geschrieben:Liebe Stern, leberblümchen... mir ist klar, dass Ihr Recht habt was Bisexualität ist. Ist Dir die Frage wichtig ob wir über solch elementare Dinge beim Thema Bisexualität nachdenken? Oder nur beim Thema Treue? oder nur beim Thema Betrügereien? Du kannst dies natürlich nur als flammende Feuerrede für Poly auslegen und mir die Dutzend Male vorhalten. Willst Du Thread Polizei sein und entscheiden ob ich ein Strafmandat verdiene? Dann frage Dich bitte warum?
Obwohl ich es als OT empfinde, habe ich nichts gemeldet... aber angemerkt (und begründet), dass die Bissexualität keine polyamore Form der Liebe/Sexualität ist. Mich stört, dass das hier ein Thread über Bisexualität ist, er sich aber (ähnlich wie Tröte recht treffend anmerkte) wie eine Werbeveranstaltung für Polyamorie anhört.

Wäre so ähnlich, wie wenn sich jemand über Homosexualität austauschen wollte... und dann schreibt jemand, dass er fremd geht... und dann dreht sich der Thread nur noch über die Vorzüge des Fremdgehens. Ist halt ein anderes Thema...
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 06:24

Guten Morgen montagne,

bevor Du Bezüge zwischen Physiotherapie Massage, natürlicher Körper Reaktion, Missbrauch und Sekten herstellst und bevor Du Eigenschaften von anderen Menschen als klein und mickrig bezeichnest und andere als übergriffig bezeichnest solltest Du Dich fragen ob und warum du das notwendig hast? (Du siehst ja hier, dass das kaum jemand so extrem macht wie du) Falls das bei Dir nicht funktioniert. …Ich schrieb: Trotzdem hab ich Euch lieb und weil das so ist rüttle ich an Euch über das Wesen Mensch nachzudenken. Meine Intention ist nicht dienliche Illusionen durch dienliche Überlegungen zu ersetzen. Dazu Ideen und Beweise zu diskutieren. Egal welche Beziehungsform.

Dabei ist jeden selbst überlassen vorgenanntes in seinem Zusammenhang zu lesen oder Zwecks Entstellung (wie Du montagne das richtig findest?) sich an Teilinhalten festzumachen. Es hat schon was mit zuhören zu tun, was du erwähnt hast, vielleicht auch mit Deinem zuhören. montagne an was könntest Du Dich festgemacht haben? Z.B. am RÜTTELN (nicht speziell für Dich) Anmerkung: So was ist gar nichts so sehr Böses, kann leicht durch die Vorlage von Beweisen entstehen.
montagne hat geschrieben: …Wie vermessen und arrogant kann man sein? ...undifferenziert und übergriffig …wo du meinst das Recht herzunehmen, an meinem Menschenbild zu rütteln …ich finde etwas an dir klein und mickrig
Tja montagne, ich glaub ich kann da nicht helfen, vielleicht bist emotional in Flammen aufgegangen. Kann ich was dafür? Sagst ja selbst meine emotionalen Fähigkeiten sind klein und mickrig. Sai kann doch nicht mal Wasser zum Kochen bringen. Und wie Du sagst gibt es andere Menschen, die das können. Ich habe aber Respekt zu Deiner Seele, sollte es Dir tatsächlich helfen Inhalte aus ihren Zusammenhang zu reißen um dich daran festzumachen tu das. Auch das ist menschlich, Du hast mein volles Verständnis und ich bin dir deshalb nicht böse.
montagne hat geschrieben:Lebe und liebe wie du sein möchtest! Bitteschön! Aber lass andere auch leben und lieben, wie sie es möchten.
Ja klar, lass ich doch eh leben und lieben (gerne auch ein bisschen mehr). Ich kann nur meine gute Laune nicht immer unterdrücken. Du musst nichts an Dir rütteln lassen. Falls Du Probleme damit hast meine Beiträge könnten zu lächeln, zu explodieren oder zu sonstigen Veränderungen von Meinungen oder Schwingungen bei dir führen - bitte meine Beiträge einfach nicht lesen.
Liebe Grüße Sai

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Sai
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 06:35

candle. hat geschrieben:
Sai hat geschrieben: und das ist nicht nur meine persönliche Meinung.
Wessen denn noch?
Von mein LG (er liest mit) ...manchmal schickt er mir auch was in der Arbeit auf mein Tablet. Er sagt bitte beschäftige dich nicht zu viel mit dem PT Forum und wenn, dann lieber so was:
Kranke Seele, kranker Körper - Scobel heute 21 Uhr 3sat
kaja hat geschrieben:"Kranke Seele, kranker Körper
Zusammenwirken von seelischem und körperlichen Schmerz

Sieben von 100 Erwachsenen in Deutschland leiden nach aktuellen Studien an chronischen Schmerzen. Schmerz ist eine elementare Form menschlichen Empfindens und jeder Mensch kennt sie. Wir spüren den Schmerz nach körperlichen Verletzungen und seelisch leidvollen Erfahrungen. Jetzt weist die Wissenschaft nach: durch seelisches Leiden ausgelöstes Schmerzempfinden unterscheidet sich nicht vom Schmerz, der beispielsweise durch körperliche Verletzungen ausgelöst wird.

In der aktuellen Schmerzforschung wird mittlerweile dem Zusammenhang zwischen Körper und Seele große Bedeutung beigemessen. Trauer, soziale Isolation und Traumatisierungen verursachen körperliche Schmerzen und Erkrankungen in gleicher Weise wie die Folgen eines Unfalls.

Gert Scobel präsentiert mit seinen Gästen Dr. Regine Klinger (Psychotherapeutin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologische Schmerztherapie und -forschung), Prof. Dr. Peter Henningsen (Arzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, TU München) und Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede (Neurophysiologe und Schmerzexperte, Mannheim) den aktuellen Stand der Forschung und stellt die neuesten Therapiekonzepte, darunter den ganzheitlichen Ansatz der multimodalen Schmerztherapie vor."
Quelle: http://www.tvinfo.de
Schad, hab ich versäumt - aber passt auch nicht zum Thema liebe Stern
Liebe Grüße Sai

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mitplauderin
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 15:14

Sai hat geschrieben: Übrigens, wenn ma grad beim Entschuldigen sind ...muss ins bett und möcht mich bei allen die einen Beitrag von mir als belehrend/übergriffig interpretiert haben entschuldigen.
Das ist freilich äusserst bequem:
1. verwende Verallgemeinerungen, Übertreibungen, Gemeinplätze
2. gib die Schuld dem anderen
3. schmeiß alles in einen Topf
das erspart mir:
1. mit jemanden persönlich in Kontakt zu treten
2. mich selbst, mein Tun zu hinterfragen
3. zu differenzieren
so bin ich selbst fein aus dem Schneider, denn:
1. ich habe mich eh gleich mal bei allen entschuldigt
2. was kann ich dafür, dass andere meine Beiträge so interpretieren.

Abschließend ist mir völlig ein Rätsel, wie du dich für etwas entschuldigen willst/kannst, wo du doch der Meinung bist, der andere würde das tun. Dein Hang zur Grandiosität nimmt schon etwas bizarre Formen an.

Und im übrigen soll ich dir von meiner Seele ausrichten, sie braucht dieses Liebesgesäusel von Seele zu Seele nicht. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?

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Tröte
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 16:54

Schneerose hat geschrieben: Liebe sollte man fühlen, egal ob Mann oder Frau...
Meiner Ansicht nach verliebt man sich in einen Menschen, nicht in ein Geschlecht...und ob man nur einen liebt oder viele Partner gleichzeitig muss jeder für sich entscheiden (für mich persönlich wäre dies nichts, aber ich bin nicht das Maß der der Dinge). Nur hat diese Lebenseinstellung meiner Meinung nach nichts mit sexueller Orientierung zu tun.
Ebenso denke ich, dass jeder Mensch bisexuell ist, es aber nur je nach Erziehung, Charakter,..... mehr oder weniger auslebt.
Was mich an diesen Thred jedoch ein wenig stört ist, dass hier zu viel "Bisexualität = Poligamie" Werbung gemacht wird. Mehr will ich gar nicht sagen

OT: solange man überhaupt sagen muss, ob man lieber mit Frauen oder Männern zusammen ist, kann unsere Gesellschaft nicht tolerant genug sein... OT/OFF
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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Sai
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Beiträge: 665

Beitrag Mo., 12.01.2015, 17:19

mitplauderin hat geschrieben:Abschließend ist mir völlig ein Rätsel, wie du dich für etwas entschuldigen willst/kannst, wo du doch der Meinung bist, der andere würde das tun.
Dieses Rätsel lässt sich sehr leicht klären mitplauderin: Es handelt sich um Deine Ansicht, nicht um meine (wie auch in den meisten Punkten deines Beitrages)

wo du doch der Meinung bist, der andere würde das tun ich beobachtete, dass Du anderen Deine Ansichten unterstellst aber wenn es um dich geht (z. B. bei Einmischung) relativ rasch die Bezeichnung Übergriffig verwendest. Hm, ist wohl auch eine menschliche Eigenschaft und bin dir deswegen nicht bös.

OT: Wer sich dafür interessiert "Kranke Seele, kranker Körper"- hier der Link (komplette Sendung)
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=45862
Liebe Grüße Sai


leberblümchen
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 17:31

Tröte, ich habe mich noch nie in eine Frau verliebt - klar, ich wurde auch homophob erzogen. Ich hätte mich sozusagen gar nicht in eine Frau verlieben KÖNNEN, ohne dass die Welt zusammengebrochen wäre. Erst als ich anfing, mich Thema Homosexualität zu öffnen (aus einem Grund, der außerhalb von mir war und mit mir zunächst nichts zu tun zu haben schien), konnte ich die immense Angst ablegen, überhaupt jemals für lesbisch gehalten zu werden. Ich hab mich zwar noch immer nicht in eine Frau verliebt, aber ich kann zärtliche Gefühle, wenn man so will, für eine Frau empfinden, die auch mehr sind als Sympathie. Aber ich glaube, verlieben tu ich mich schon nur in einen Mann - warum auch immer das so ist.

Also, ich würde sozusagen gerne glauben, dass man sich in den Menschen verliebt, weil mir das auch 'ethischer' und nachvollziehbar erscheint. Aber ich kann es nicht, und ich frage mich wirklich, WAS es ist. Es kann doch nicht nur ein Stück Fleisch sein. Das 'Mannsein', also das Geschlecht, muss doch irgendwas symbolisieren. 'Macht' und sämtliche anderen Zuschreibungen alleine können es eigentlich auch nicht sein. Ich finde Macht auch nicht erotisch. Aber irgendwas in meinem Kopf muss so programmiert sein, dass ich mich nur in Männer verliebe, selbst wenn ich sogar gelegentliche sexuelle Phantasien mit Frauen habe - die ich aber niemals umsetzen wollen würde - schätze ich jedenfalls nach meinem jetzigen 'Wissensstand'... Verlieben hat für mich auch was mit Beziehung-Leben zu tun, und selbst wenn die sexuellen Phantasien eindeutige Hinweise zu geben scheinen, muss es nicht sein, dass man sich auch eine Beziehung vorstellen kann.

Wichtig finde ich, sich zu öffnen und den eigenen Ängsten und Vorurteilen ins Auge zu sehen.


montagne
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 17:55

@leberblümchen: Lass mich unverblümt sein.
Wenn irgendjemand ein lebender beweis dafür ist, dass Menschen von der Anlage her bisexuell sind, dann bist du es.
Du wurdest homophob erzogen und sagst ja offen, dass dein verhältnis zu Frauen gernell schlecht war/ist. Du hälst nicht viel von Frauen. ich meine das nicht als Vorwurf, nur so, was du öfters mal sagst.
Und TROTZDEM ist dir bewusst, dass du zärtliche, erotisch angehauchte Gefühle für Frauen oder für eine Frau, weiß nicht so genau haben kannst und hast.
Also ich fand das frappierend, als ich es las.

Und genau so ist es, denke ich: Wenn man offen genug in sich guckt, wird man sowas in sich finden. Das heißt ja nicht, dass jeder Mensch Frauen und Männer genau gleich lieben kann. Sicher wird es da Abstufungen geben, dass der/die eine*r sich eher zu Frauen der/die andere*r sich eher zu Männern hingezogen fühlt.
Aber wnen man offen mit sich ist, wird man eben solche Gefühle in sich finden, wenngleich sie bei manchen nur gering ausgeprägt sind. Aber auch das ist doch im weiteren Sinne Bisexualität.

Das es natürloch sehr viele, vielleicht die Mehrheit gibt, die aufgrund ihrer Sozialisation oder ihres Selbstbildes eines von beiden für sich so stark ausschließen, dass es ihnen niemand ins Bewusstsein kommen wird, sehe ich auch. Trifft auf Heten zu, aber auch auf Lesben denke ich. habe da jedenfalls einige kennen gelernt, für die es Teil der Identität war, Sandkastenlesbe zu sein und nie einen Mann auch nur von der Sete angeschaut zu haben. Na da wird sicher nie die Attraktiktivität eines Mannes ins Bewusstsein rücken. Muss ja auch nicht....

Obwohl.. ich wiederum denke, dass verdrängte homoerotische Empfindungen ein wichtiger Grund für Homophobie ist. Ich glaube wnen Menschen ihre homoerotischen Tendenzen annehmen, dann erledigt sich Homophobie. Aber das ist schwer, weil viele sicher dem falschen Verstandnis aufsitzn, dass sie mit solchen entdeckten Tendenzen etwas machen müssten. Weil sie so identifiziert mit ihrer bisherigen Sexualität sind, dass es tatsächlich gefährlich erscheint, da etwas anderes zuzulassen, auch wenns im Grunde nur wenig ist.
amor fati


leberblümchen
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Beitrag Mo., 12.01.2015, 18:18

Ja, das meinte ich auch, bzw. ich hab es von tröte übernommen: dass ein Großteil dessen, was wir glauben zu sein, also wirklich zu SEIN, davon abhängt, wie wir erzogen wurden. Für meine Mutter ist Homosexualität mit Minderwertigkeit verbunden, und obwohl Deutschland angeblich in Bezug auf sexuelle Vielfalt besonders offen sein soll, vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht irgendwo einen Typen sagen höre: "Ich bin doch nicht schwul!" - in allen möglichen Zusammenhängen, wo es gar nicht um Sex geht, sondern um einen Arztbesuch, um ein Duschbad, um Freundschaft, um die Lieblingsfarbe.

Und auch wenn mein Verstand mir schon immer gesagt hat, dass Homosexualität natürlich NICHT minderwertig ist, schleppte ich mit mir das Gefühl herum, dass es das wohl doch irgendwie sein muss, sonst hätte mich der Gedanke daran nicht so in absolute Panik versetzt. Einmal dachte mein Therapeut, ich sei in eine Frau verliebt (das war nach ca. 20 Therapiestunden), und ich war über Wochen am Boden zerstört, dass er "so was" von mir annehmen könnte! Ich hatte diese ganze homophobe Schei.ße meiner Mutter in mir, ohne es zu wollen. Heute, drei Jahre später und bei jemand anders auf der Couch, rede ich ganz offen über meine Schmetterlinge im Bauch, wenn ich sie sehe; ich fühle mich insgesamt viel, viel offener. Aber das hab ich nicht nur in der Therapie gelernt, sondern vielleicht vor allem in der Uni - wobei ich mich dafür ohne die Therapie nie so weit hätte öffnen können.

Ja, vielleicht gehört diese Aufregung, die ich verspüre, wenn ich diese Frau sehe, tatsächlich in den Bereich der Sexualität, auf jeden Fall ist es wohl erotisch. Vielleicht muss ich einfach noch ein bisschen weiter gucken und mich noch mehr weiten, damit sich solche Gefühle und Phantasien auch entwickeln können.

Ich kann es nur jedem empfehlen... Ich empfinde das als unheimlich bereichernd.

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