Frau oder Mann

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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AMC
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Frau oder Mann

Beitrag Fr., 14.11.2014, 22:56

Hi
Ich heiße AMC und ich hab irgendwie ein Problem. ich sehe es jetzt weniger als Problem, aber es kompliziert mein Leben um einiges.
ich bin eine Frau (17), wäre allerdings lieber ein Mann. Jedoch wenn ich mir jetzt vorstelle, ein Mann zu sein, würde mir die weibliche Seite in mir fehlen.
für mich fühlt es sich so an, als wären 2 Seelen in einem Körper. bis vor kurzem war ich noch in der Berufsschule und dort konnte ich eher meine männliche Seite ausleben und ich war sehr glücklich damit. Zuhause muss ich immer die weiblichere Seite zeigen, denn meine Familie versteht/sieht das nicht, dass ich lieber jemand anderes wäre.
Mit meinen Freunden kann ich offen darüber sprechen, jedoch mit meiner Familie kann ich das nicht.
ich hatte bis jetzt immer nur Beziehungen, die sich 'gewöhnlich' anfühlten. es war nichts besonderes. eher so wie der Kontakt mit dem besten Freund.

Bin gerade etwas ratlos

Lg AMC
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Eremit
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Beitrag So., 16.11.2014, 03:29

AMC hat geschrieben:ich bin eine Frau (17), wäre allerdings lieber ein Mann. Jedoch wenn ich mir jetzt vorstelle, ein Mann zu sein, würde mir die weibliche Seite in mir fehlen.
Was meinst Du mit "männlich" und "weiblich"?
AMC hat geschrieben:bis vor kurzem war ich noch in der Berufsschule und dort konnte ich eher meine männliche Seite ausleben und ich war sehr glücklich damit.
Auch hier: Was meinst Du damit?
AMC hat geschrieben:Zuhause muss ich immer die weiblichere Seite zeigen, denn meine Familie versteht/sieht das nicht, dass ich lieber jemand anderes wäre.
Dann ist es wohl langsam an der Zeit, auf Distanz zu gehen.
AMC hat geschrieben:ich hatte bis jetzt immer nur Beziehungen, die sich 'gewöhnlich' anfühlten. es war nichts besonderes. eher so wie der Kontakt mit dem besten Freund.
Warst Du schon einmal verliebt?

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ichbins(nur)
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Beitrag So., 16.11.2014, 06:12

Was genau ist es, das bewirkt, dass du lieber ein Mann wärst? Was hat für dich ein Mann, was eine Frau nicht hat?
Wenn du für einen Tag zum Mann werden könntest, was wäre für dich daran so erstrebenswert? Und was würde dir von der weiblichen Seite her fehlen?

Jeder von uns hat männliche und weibliche Anteile in sich, und mal sind die einen stärker ausgeprägt und mal die anderen. Was ich nicht verstehe, ist, was du von deiner Familie schreibst. Wenn du dich als Frau maskuliner kleidest und verhältst, hörst du doch deshalb nicht auf, eine Frau zu sein - ich verstehe da jetzt nicht so ganz, warum du zu Hause die weiblichere Seite zeigen "musst". Kannst du das nochmal näher erklären, bitte?

Wegen der Beziehungen: hattest du bisher nur Beziehungen mit Männern oder waren auch mal Frauen dabei? Vielleicht wäre es eine Idee, sich da mal "auszuprobieren". Nicht in dem Sinne, dass du deshalb lesbisch sein musst, sondern einfach um herauszufinden, was *du* für dich möchtest, um dich zu orientieren.
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]

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AMC
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Beitrag So., 16.11.2014, 08:14

ich kann nicht genau sagen,was mich daran stört eine Frau zu sein, es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass ich ein Mann sein sollte. Viele meiner Gedanken drehen sich darum. eigentlich so gut wie jeder Gedanke.
ja ich hatte bis jetzt immer nur was mit Männern, aber ich könnte es mir mit einer Frau auch nicht vorstellen. in diesem Fall geht es nicht um die Orientierung, es geht viel mehr darum, was ich machen soll.
Das mit der Berufsschule ist so: da die in der Steiermark liegt, kannte mich dort keiner und ich konnte sein, wer ich wirklich bin, deswegen stellt ich mich auch unter Alex (männlich) vor. sie wussten natürlich, dass ich eine Frau bin, allerdings akzepierten sie es. Zuhause kann ich nie dieser Alex sein, der ich viel eher bin, als die, die ich vorgebe zu sein.
auf Facebook habe ich zum Beipiel zwei Seiten, eine unter dem Namen wie ich wirklich heiße und eine unter dem Namen, wie ich gerne heißen würde (den Nachnamen habe ich erfunden).
in der Berufsschule wurde mein sein-wollen-Name als Künstlername bezeichnet, was aber nicht stimmt.

ich will doch nur wissen wer/was ich wirklich bin und ich weiß nicht wie ich das machen soll.
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Eremit
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Beitrag So., 16.11.2014, 10:11

Na ja, Alex ist ja auch eine Kurzform von Alexandra, insofern ist das auch nicht verwunderlich, wenn eine Frau, die sich als "Alex" vorstellt, keine Verwunderung auslöst …

Du befindest Dich ja zudem in einem schwierigen Alter, was die Findung bzw. Erschaffung der eigenen Identität angeht. Es ist nicht unüblich, als junger Mensch mehrmals seine Identitäten zu wechseln, weil man hin- und hergerissen ist zwischen dem, was man sein soll, dem, was man sein will und dem, was man sein kann.
AMC hat geschrieben:ich kann nicht genau sagen,was mich daran stört eine Frau zu sein, es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass ich ein Mann sein sollte. Viele meiner Gedanken drehen sich darum.
Solltest Du ein Mann sein, weil Du das selbst so willst, oder aus anderen Gründen? Fühlt sich die Vorstellung, ein Mann zu sein, gut an, und wenn ja, warum? Auf welche weiblichen Eigenschaften könntest Du dennoch nicht verzichten?

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leuchtturm
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Beitrag So., 16.11.2014, 10:19

Viele meiner Gedanken drehen sich darum.
was genau denkst du dann?
Was im Detail würdest du anders machen, wenn du ein mann wärst?

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ENA
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Beitrag So., 16.11.2014, 10:44

AMC hat geschrieben:ich kann nicht genau sagen,was mich daran stört eine Frau zu sein, es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass ich ein Mann sein sollte. Viele meiner Gedanken drehen sich darum. eigentlich so gut wie jeder Gedanke.
ja ich hatte bis jetzt immer nur was mit Männern, aber ich könnte es mir mit einer Frau auch nicht vorstellen. in diesem Fall geht es nicht um die Orientierung, es geht viel mehr darum, was ich machen soll.Das mit der Berufsschule ist so: da die in der Steiermark liegt, kannte mich dort keiner und ich konnte sein, wer ich wirklich bin, deswegen stellt ich mich auch unter Alex (männlich) vor. sie wussten natürlich, dass ich eine Frau bin, allerdings akzepierten sie es. Zuhause kann ich nie dieser Alex sein, der ich viel eher bin, als die, die ich vorgebe zu sein.
auf Facebook habe ich zum Beipiel zwei Seiten, eine unter dem Namen wie ich wirklich heiße und eine unter dem Namen, wie ich gerne heißen würde (den Nachnamen habe ich erfunden).
in der Berufsschule wurde mein sein-wollen-Name als Künstlername bezeichnet, was aber nicht stimmt.

ich will doch nur wissen wer/was ich wirklich bin und ich weiß nicht wie ich das machen soll.
Ich hab mal den Beitrag von Dir heraus genommen und markiert, was mir aufgefallen ist:
Fast jeder Gedanke geht darum, dass Du ein Mann sein solltest: Wer sagt Dir das, dass Du das sein solltest? Sind es vielleicht Zwangsgedanken? Seit wann hast Du das schon? Wie hast Du Dich als Kind empfunden?
Es geht nicht um Orientierung, sondern um das, was Du machen sollst: Ja, was sollst Du machen? Was möchtest Du denn gerne tun? Wie möchtest DU gerne sein, ohne auf andere zu hören, ohne auf das Gefühl, die Gedanken zu hören, wie Du sein solltest? Wie möchtest DU sein? Kannst Du das beschreiben?
Du kannst zu Hause nicht der sein, der Du eher bist: Man kann auch unterschiedlich sein, weil man unterschiedliche Seiten, unterschiedliche Rollen, unterschiedliche Beziehungen, Aufgaben hat. Was passiert, wenn Du mehr bist, wie Du gerne sein möchtest?...und: Du wirst ja auch nicht ewig in dieser Familie leben, sondern ausziehen, eigene Kontakte, etc. haben.
Du weißt nicht, wie Du herausfinden kannst, wer Du bist: Ich würde sagen, durch ausprobieren und tief in sich rein spüren, was man gerne möchte, wo man den Sinn drin sieht, Interessen hat, wo man gerne in 5,10,15,20 Jahren sein möchte. Das kann sich auf dem Lebensweg nochmal ändern, aber vielleicht hilft das schon, um klarer zu werden.
Was Sexualität angeht: Nun, da gibt es ja auch Möglichkeiten zwischen "nur mit Mann" und "nur mit Frau".
Mögliche Hilfen wären auch sich zu überlegen: Was ist für mich typisch Mann, typisch Frau? Was davon lehne ich ab, hätte ich gerne, ist schon da?...und was davon könnte ich trotzdem in mir vereinen, ohne auch meinen Körper entsprechend zu verändern (OP, Hormone,...)?
Kann ich mich so akzeptieren, wie ich bin?
Ich meine, die Zeiten, wo Frauen keine Hosen mehr tragen, kein Autofahren und manchen Sport nicht machen dürfen, ist zum Glück vorbei. Männer dürfen auch lange Haare tragen und gehen mit den Kindern spazieren.
Die Rollenzugehörigkeiten weichen immer mehr auf. Mehr Individualität, mehr Flexibilität ist möglich. Manchmal bringt einen das auch durcheinander, fehlt der Halt. Wohin gehört man? Das kann ein langer Weg sein, aber vielleicht geht das auch schneller, als man glaubt.

Ach, und wegen Facebook: Irgendwie ist das ja auch ein bisschen wie Betrug, den anderen vorzugaukeln, X1 wäre jemand anders als X2. Schreibst Du da in jedem Account etwas anderes mit den Leuten, die sich melden? Letztlich bleiben die Meinungen und Eigenschaften, das was man im Alltag tut,... ja relativ gleich, egal ob die Person nun Alex von Alexandra oder Alex von Alexander ist.


Eremit
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Beitrag So., 16.11.2014, 10:53

ENA hat geschrieben:Männer dürfen auch lange Haare tragen und gehen mit den Kindern spazieren.
Eher nicht - man(n) wird nämlich heutzutage sehr schnell als Kinderschänder abgestempelt. Deswegen verschwindet dieser Anblick (Mann, der mit Kind unterwegs ist) mehr und mehr aus der Öffentlichkeit. In den letzten zwanzig Jahren hat sich da sehr viel geändert.

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ENA
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Beitrag So., 16.11.2014, 11:17

Hm, also ich sehe hier noch viele Männer, die mit ihren Kindern was unternehmen: Spielplatz, einkaufen, Radfahren üben, zur Kita bringen, Ball spielen,... .

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AMC
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Beitrag So., 16.11.2014, 14:40

das läuft scho einige Jahre so, kann allerdings keine genaue zahl sagen, da ich nicht auf das Datum gesehen habe, seit wann das ist.
als kleines Kind musste ich immer die sachen von meinem Bruder anziehen und das gefiel mir sehr gut. mittlerweile kaufe ich mir so gut wie alles selbst. wenn ich ausgezogen bin ( ca. ein zwei Jahre vermutlich) werde ich weiteres ändern (Gewand bezogen). ich habe sehr kurze Haare (einige Männer haben längere), ich liebe Männerhosen (hab aber nur kurze Hosen von der Männerabteilung) T-shirts sind sowieso relativ gerade geschnitten und ich schminke mich nicht. ich hasse es mich zu schminken, es ist so unecht und klebt auf der Haut. mag ich gar nicht.
bei schöneren Anlässen, würde ich lieber einen Anzug oder Lederhose anziehen (besitze ich leider nicht), aber ich muss dann immer ein Kleid/Dirndl anziehen.
außerdem hab ich eine stärkere behaarung (Beine, Arme) und es dauert mindestens eine halbe Stunde (eher eine dreiviertel Stunde) bis ich NUR meine Unterschenkel rasiert habe. ich mag meine Haare, warum soll ich sie mir dann abrasieren??? nur damit ich in einem Kleid nicht aussehe als hätte ich Kaktusbeine (meine Haare spießen sich durch die Strumpfhose und stehen Waagrecht davon). Nein danke!
außerdem hasse ich Handtaschen. die sind unpraktisch, rutschen nur von den Schultern und hineinpassen tut auch nichts.
was ich vermissen werde, keine Frau mehr zu sein? - Keine Kinder mehr auf die Welt bringen zu können. das ist eigentlich der einzige Grund, dafür ist er sehr schwerwiegend.
niemand sagt mir, dass ich ein Mann sein soll, aber es fühlt sich richitg an, daran zu denken, einer zu sein, nicht so bei einer Frau.

habt ihr denn noch nie das Gefühl gehabt, dass etwas richitg ist, auch wenn man dabei die ganze Welt auf den Kopf stellt? Man kann nicht so genau sagen, was daran richtig sei, doch man weiß, dass es das ist.
ich denke, dass mein Leben anders läuft, auf eine andere Art und Weise, als es jetzt tut. ich wäre glücklicher als jetzt.
es klingt blöd ich weiß, aber es stört mich irgendwie eine Frau zu sein.
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leuchtturm
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Beitrag So., 16.11.2014, 15:01

habt ihr denn noch nie das Gefühl gehabt, dass etwas richitg ist, auch wenn man dabei die ganze Welt auf den Kopf stellt?
schon.
Aber nur weil du dich weigern würdest, dir die beine zu rasieren, stellst du noch lange nicht die Welt auf den Kopf.
deine Beispiele zeigen mir eine junge Frau auf, die von ihrer Umgebung sehr starke Vorgaben bekommt, wie eine junge Frau zu sein hat.
Und die sich damit unwohl fühlt. Weil es nicht ihr entspricht.
Dagegen zu opponieren, ist eigentlich das Normalste der Welt. Viele Leute hinterfragen, was die Eltern ihnen als "man macht aber...." vorleben.

Wer zwingt dich denn, ein Dirndl zu tragen??
In anderen Gegenden wäre es eh total schräg, im Dirndl rumzulaufen.

Wer zwingt dich, deine Beide zu rasieren?
Wer zwingt dich, dich zu schminken?

Dein Frauenbild scheint arg eingeschränkt worden zu sein.
Dabei haben gerade Frauen heute soooo viele Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten.
Lange Haare, kurze Haare, blond, braun, lila, halbrasiert, Rock, Hose, Highheels, Moc M.rtens Schuhe...
Krankenschwester, Chirurgin, Mechatronikerin, Lackiererin, Lehrerin, Ingenieurin, Künstlerin,....die Bandbreite ist immens.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich traust, sie zu entdecken und dabei auch dich selbst entdeckst. Ohne Dreinreden von Anderen und ohne dein eigenes Geschlecht zu hassen.

Welches Gefühl hast du gegenüber deinem Körper?

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ENA
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Beitrag So., 16.11.2014, 15:49

Hi,

nur kurz, da ich Leuchtturm ansonsten Recht gebe.
AMC hat geschrieben: werde ich weiteres ändern (Gewand bezogen).
Was für ein Gewand?
AMC hat geschrieben:ich schminke mich nicht.
Ich auch nicht.
AMC hat geschrieben:und es dauert mindestens eine halbe Stunde (eher eine dreiviertel Stunde) bis ich NUR meine Unterschenkel rasiert habe.
Das klingt für mich eher nach falschem Rasierer. Solange würde bei einem guten Rasierer auch kein Mann brauchen, wenn er sich die Unterschenkel rasieren würde (was einige Männer tun, auch ohne schwul zu sein.)
AMC hat geschrieben:außerdem hasse ich Handtaschen. die sind unpraktisch, rutschen nur von den Schultern und hineinpassen tut auch nichts.
Deswegen nehme ich eher einen Rucksack.
AMC hat geschrieben:niemand sagt mir, dass ich ein Mann sein soll, aber es fühlt sich richitg an, daran zu denken, einer zu sein, nicht so bei einer Frau.habt ihr denn noch nie das Gefühl gehabt, dass etwas richitg ist, auch wenn man dabei die ganze Welt auf den Kopf stellt? Man kann nicht so genau sagen, was daran richtig sei, doch man weiß, dass es das ist.
Es gibt noch die Möglichkeit, sich mal in einem Trans-Forum oder auf entsprechenden Seiten umzuschauen. Vielleicht entdeckst Du dort, dass Du auch so sein möchtest. Vielleicht entdeckst Du aber auch, dass es bei Dir doch anders ist.
...und vielleicht entdeckst Du nach Deinem Auszug aus dem jetzigen Umfeld, dass es doch ganz schön so ist, wie Du bist, wenn andere Dich ebenso akzeptieren, wie Du jetzt schon bist.

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AMC
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Beitrag So., 16.11.2014, 17:18

welches Gefühl ich gegenüber meinem Körper habe? - ich fühle mich unwohl. ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben, aber mein Körper passt nicht so ganz zu mir.

ja ich hoffe, dass ich nach meinem Auszug mein Umfeld ändert und ich auf einen grünen Zweig gelange.
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 00:08

AMC, für mich klingt das bis jetzt eigentlich so, als hättest Du weniger ein tatsächliches Problem mit Deiner eigenen Geschlechtlichkeit, sondern mehr mit Deinem Elternhaus.
AMC hat geschrieben:(…) ber ich muss dann immer ein Kleid/Dirndl anziehen.
WTF? Du darfst zuhause nicht einmal die Kleidung tragen, die Du tragen willst? Nee, ich glaube, da liegt der Hund ganz woanders begraben.
AMC hat geschrieben:niemand sagt mir, dass ich ein Mann sein soll, aber es fühlt sich richitg an, daran zu denken, einer zu sein, nicht so bei einer Frau.
Du willst eben nicht die Frau sein, zu der Dich Dein Elternhaus machen will. Das ist aber etwas völlig anderes als Dein eigenes, ganz persönliches Frau-sein, das Du selbst bestimmst.
AMC hat geschrieben:habt ihr denn noch nie das Gefühl gehabt, dass etwas richitg ist, auch wenn man dabei die ganze Welt auf den Kopf stellt? Man kann nicht so genau sagen, was daran richtig sei, doch man weiß, dass es das ist.
Das kenne ich selbst sehr gut. Ich hatte jahrelang Probleme mit der Männerrolle, die mir mein Elternhaus aufzuwingen wollte. Durch den Abstand zum Elternhaus konnte ich schließlich mein eigenes Mann-sein entdecken und aufbauen, dadurch konnte ich männliche und weibliche Anteile auf meine Art und Weise kombinieren, so wie ich das wollte und brauchte.
AMC hat geschrieben:ich denke, dass mein Leben anders läuft, auf eine andere Art und Weise, als es jetzt tut. ich wäre glücklicher als jetzt.
Da irrst Du Dich ziemlich sicher. Wenn Dein Elternhaus Dir diktiert, wie eine Frau zu sein hat, dann würde sie das auch tun, wenn Du ein Mann wärst - und Du wärst damit genauso unglücklich.
AMC hat geschrieben:ja ich hoffe, dass ich nach meinem Auszug mein Umfeld ändert und ich auf einen grünen Zweig gelange.
Ich kann mir gut vorstellen, daß ein gewisser Abstand positive Effekte nach sich ziehen wird.

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Krang2
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 15:27

@AMC,
es gibt Verhalten, was von "Männern" oder "Frauen" eher erwartet wird, aber du bist nicht dazu da, Rollenklischees deiner Freunde und Familie zu bestätigen. Insofern kann ich dir nur empfehlen: Sei einfach DU. Denke, fühle, rede und verhalte dich so, wie es für dich authentisch wirkt. Wenn andere das dann "zu unweiblich" (die Kritik bekomme ich oft) finden, ist das deren Problem. Du kannst ja mal "austesten", wie es ich als Mann lebt, indem du dich "verkleidest" und schaust, ob die Menschen dir anders gegenübertreten. Vielleicht ist es für dich in der Öffentlichkeit auf Dauer leichter, als Mann zu leben, dann kannst du sogar deinen Namen ändern lassen. Deinen Körper kannst du auch beeinflussen z.B. durch Training oder Hormone, aber das würde ich nur im Extremfall tun, wenn du dich in deiner Haut gar nicht wohlfühlst. Überlege jedenfalls einmal, wieviel von deinem Unwohlsein "von außen" kommt.

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