Vom Bekannten ausgenutzt

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Severin04
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Fr., 03.07.2009, 15:19

Wußte ich auch nicht, daß es so etwas in freier Natur gibt. Aber es gibt eben Leute, die ihre Sexualität so ausleben. Das sind nicht nur Männer, auch wenn die sicherlich in der Mehrheit sind. Auch Frauen gehen in Swinger-Clubs, sonst würde es die nicht geben.

dahira, natürlich hattest du die Möglichkeit die anderen Tage nicht mehr mit an den Strand zu kommen. Kann mir nur vorstellen, daß du so unter Schock gestanden bist, wenn du das nicht wolltest.

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Aurora
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Beitrag Di., 07.07.2009, 16:01

Klar ist das widerlich und ich wäre stinksauer auf den Bekannten, aber an sich ist sie doch selber Schuld. Nicht das sie da hingeschleppt wurde, sondern daran wie sie reagiert hat....nämlich garnicht Der Typ nimmt sie bei der Hand und zieht sie zu dem poppenden Pärchen und sie bleibt solange stehen bis er los lässt, dann am nächsten Tag geht sie wieder dahin und am übernächsten Tag auch.
In der Zeit hat man doch mehr als genug Zeit den Schock zu überwinden, sich Gedanken zu machen und sich zu sagen Ne, also echt, das geht mal garnicht, ich verbringe meine Zeit lieber alleine als mit dem Typ an diesem Strand und wäre an einen anderen Strand gefahren. Aßerdem hätte ich nicht einfach nur gesagt "nein ich will da nicht mitmachen", sondern dem mal so richtig die Meinung gegeigt, was er sich dabei denkt, dass ich das unmöglich finde und dass er die Freundschaft vergessen kann, der Idiot
Aber wer nicht den Mund aufmacht muss sich nicht wundern. Es gibt soviele Typen die leider nur klare Ansagen verstehen, alles andere interpretieren sie als "ach komm du willst es doch auch"

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(V)
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Beitrag Di., 07.07.2009, 16:35

Ich zitiere noch mal aus dem Eröffungsbeitrag:
Ich weiß nicht warum ich die anderen Tage auch noch mit zu diesem Strand gefahren bin. Ich denke ich war einfach zu schockiert um anders zu reagieren. Vielleicht war es auch gut so, denn wer weiß wozu mein "Bekannter" noch fähig gewesen wäre wenn ich so richtig auf den Putz gehauen hätte. Denn in der Zeit wo wir da waren habe ich erst sein wahres Gesicht zu sehen bekommen.
Es erübrigen sich alle Fragen, wieso noch mithingegangen ist. Das ist auch gar nicht die Frage oder das Problem der Threadstellerin, sie will wissen, wie sie jetzt damit umgehen soll.

1. Sie weiß es nicht
2. Sie stand unter Schock
3. Sie hatte Angst, u.a. weil sie in der Ferne war und ihn nicht einschätzen konnte und das Allerschlimmste befürchtete und sicherlich noch aus anderen Gründen

Ich finde einiges in diesem Thread nicht in Ordnung.

a) Dass sie immer wieder gefragt wird, warum sie noch mithing, und mal expliziter mal impliziert die Schuld zugeschoben bekommt

b) Dass ihr eigentliches Problem/Frage völlig ignoriert wird

c) Dass offenbar das Ausgangspositing gar nicht richtig gelesen wird. Sorry, entweder man interessiert sich für ein Thema oder man überfliegt es nur, aber hauptsache seinen Senf dazu geben, am besten noch um jemanden, der ein Problem hat, zu sagen: "Mädel, selbst schuld!" finde ich wirklich verwerflich und kennt man eigentlich sonst nur von... nun ja, jeder kennt sie, ich sprech den Namen jetzt nicht aus.

Aber vor allem stört mich ganz massiv...

d) JEDER EINZELNE ist hier in dem Forum, weil er IRGENDEIN Problem mit Gefühlen hat. JEDER EINZELNE hier weiß, dass man nicht immer rational handelt. Dass dann jemanden vorzuwerfen, in einem Selbsthilfeforum, finde ich unter aller Würde.

Die meisten klingen hier als ob...

... oh, deine ELtern haben dich geschlagen? Wieso bist du nicht zum Jugendamt gegangen und hast dir eine Pflegefamilie geben lassen?
... oh, du wurdest im Park vergewaltigt? Wieso bist du da auch langgegangen!
... oh, du leidest unter deiner Chef und Mobbing? Selbst schuld, such dir doch einen anderen Job! Selbst schuld!
... oh, du hast Liebeskummer? Selbst dran doof, hast dich ja selbst in die Sitatution begeben.

Ich muss mal ganz uncharmant fragen: Geht's noch?! An all die, die meinen, sie sei selbst dran schuld (weil sie sich unter Schock und Angst nicht 100%ig rationell verhalten hat!)... zum Glück reagiert ihr auch immer absolut rational, das ist dann wohl auch der Grund, wieso ihr hier in diesen Forum und meisten auch begleitend in Therapie seid!

Sorry, das musste mal gesagt werden. Meine Meinung dazu. Und darüber werde ich auch nicht diskutieren, egal ob sich wer davon angefressen fühlt oder nicht. Ich finde sogar, dass manche sich bei der Threaderöfferin entschuldigen sollten, aber das geht mich wohl weiterhin nichts an.

Warum es hier geht ist,
... dass sie unter Vorspiegelungen falscher Tatsachen in die Situation gelockt wurde
... dass ein massiver Vertrauensbruch stattgefunden hat, der vermutlich ihr Urvertrauen einigermaßen erschüttert haben dürfte, inwieweit man Menschen überhaupt trauen/einschätzen kann
... sie nicht weiß, wie sie mit den verbliebenen Gefühlen (dem Schock, die anschließende Wut) umgehen soll
... und so weiter, nur für den Fall dass dies einigen entgangen ist.

Und niemand - absolut niemand! - geht in ein Selbsthilfeforum, öffnet sich, nur um dann eins um andere mal zu hören: "Selbst schuld!" Und wer - bitteschön - kommt auf die Idee, dass solche Aussagen irgendwie hilfreich wären oder dies die Frage wäre?

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Aurora
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Beitrag Di., 07.07.2009, 16:55

An all die, die meinen, sie sei selbst dran schuld (weil sie sich unter Schock und Angst nicht 100%ig rationell verhalten hat!)... zum Glück reagiert ihr auch immer absolut rational, das ist dann wohl auch der Grund, wieso ihr hier in diesen Forum und meisten auch begleitend in Therapie seid!
Ich bin nicht in Therapie Aber im Ernst, ich kann mir wirklich nicht vorstellen dass sie 3 Tage lang unter schrecklicher Angst stand und 3 Tage lang vor Schock (durch eine swingende Horde am Strand) keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte
Was hätte der Bekannte ihr denn tun können? Im schlimmsten Fall hätten sie sich furchtbar gestritten und sie wäre wieder nach Hause geflogen mit dem nächsten Flieger. Ich denke nicht dass er sie umgebracht hätte oder so.

Aber es lässt sich ja jetzt nicht mehr rückgängig machen.
Wie sie jetzt damit umgehen könnte, hängt ganz von ihrem Charakter ab und womit sie sich am wohlsten fühlt.
- Anzeige erstatten wegen Nötigung (fraglich aber ob sie damit durchkommt, sie wurde ja echt zu nichts gezwungen.
- sie könnte ihm einen langen wütenden Brief schreiben und den dann entweder abschicken oder auch nicht
- sie könnte allen anderen Freunden die ihn kennen erzählen was er für einer ist und gegen ihn aufhetzen (das wäre wohl meine persönliche Methode)
- sie könnte auch garnichts in Richtung Rache unternehmen und evtl eine Therapie machen um es zu verarbeiten

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Traurige_Seele
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Beitrag Di., 07.07.2009, 17:43

Ich bin ganz der Meinung von Gothika.

Ich versteh auch nicht wieso so viele sagen das Dahira selber schuld ist. Dadurch fühlt sie sich auch nicht besser, wenn nur schlechter.

Ich hatte im Leben auch Situationen wo ich im "Schockzustand" war, keine Ahnung ob sowas 3 Tage andauern kann. Aber in meinen Situationen habe ich mir im nachhinein auch gedacht "Wieso hast du das gemacht?", "Wieso hast du nicht nein gesagt?"
Ich fühlte mich wie ohnmächtig in diesen Situationen und konnte nicht "nein" sagen. Im Nachhinein verstand ich mich selber nicht...

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debussy
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Beitrag Di., 07.07.2009, 18:28

liebe gothika,
Gothika hat geschrieben:Sorry, das musste mal gesagt werden.
nein. das musste es nicht. aber es hat sicher einen tieferliegenden grund, wrum es dich so sehr emotionalisiert.
Gothika hat geschrieben:Und niemand - absolut niemand! - geht in ein Selbsthilfeforum, öffnet sich, nur um dann eins um andere mal zu hören: "Selbst schuld!" Und wer - bitteschön - kommt auf die Idee, dass solche Aussagen irgendwie hilfreich wären oder dies die Frage wäre?
ich! ich komme auf die idee. zumindest in der einen oder anderen problemstellung.
Gothika hat geschrieben:Dass sie immer wieder gefragt wird, warum sie noch mithing,
das finde ich sogar die zentrale frage. denn erst dann wird sie antworten bekomen. alles andere sind nur (mitunter auch deine) mutmassungen, die ich alle samt nicht glaube.

gothica, dein letzter beitrag ist entbehrlich.

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just_a_thought
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Beitrag Di., 07.07.2009, 22:54

Ich hab mir das jetzt alles durchgelesen und muss sagen, dass ich mir aus meiner Erfahrung sehr wohl vorstellen kann, wieso sie nicht einfach abgereist ist. Ich weiß zwar nicht, ob es auf Dahira zutrifft, aber mir könnte so etwas passiert sein, aufgrund eines schlechten Selbstwertgefühls. Wenn man neben den masturbierenden Leuten steht und das Gefühl hat, als wäre alles nur ein böser Traum, der ohnehin gleich aufhören wird.

Ich bin einmal mit einem Mann im Auto gesessen (eigentlich wollte ich nur eine Weste holen, aber der meinte, ach setzen wir uns noch kurz hin), der angefangen hat, mit mir zu schmusen, und mich dann nicht mehr gehen lassen wollte. Ich war in dem Moment nicht in der Lage, aus dem Auto zu steigen und zu gehen. Weil ich einfach ein so zögerlicher Mensch bin bzw. war. Zum Glück waren wir vor einer Diskothek, und bevor etwas schlimmeres passieren konnte, hat die Polizei ans Fenster geklopft und seine Papiere kontrolliert. Dann bin ich wieder in die Discothek gegangen. Ich denke mir heute noch, was wäre wohl passiert, wenn die Polizei nicht angeklopft hätte. Hätte ich den Mut gehabt, mich aus der Situation zu lösen.

Dahira bitte verstehe mich nicht falsch, es muss ja nicht sein, dass es dir aus demselben Grund so gegangen ist, aber es wäre eine Möglichkeit.

LG rotation

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petrapan
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 00:07

ich seh´s auch so wie Gothika. Für Dahira ist es nur wichtig dass sie im Hinterkopf behält, dass sowas passieren kann und dass man dann gehen muss, dass man für sich eintreten muss. Das nächste Mal wenn etwas passiert was ihr nicht gefällt sollte eine Alarmglocke klingeln und den Reflex des Widerstandes bei ihr auslösen. Wenn man sich klar macht was da passiert ist, dann ist man fürs nächste Mal gewarnt und kann handeln. Das können auch viel weniger schlimme situationen sein, aber eben Situationen in denen dass was sie sagt nicht zu wollen einfach ignoriert wird. Mir ist auch mal etws sehr schlimmes passiert mit einem Mann, der ignoriert hat dass ich etwas nicht wollte, ich stand auch total unter Schock und zwar auch noch einige tage. Meine "beste Freundin" hat mir damals gesagt ich sei ja selbst schuld gewesen, ich hätte ja abhauen können. Aber es gibt Situationen, in denen ist man wie gelähmt. ich bin auch nach der schlimmen Sache nicht gegangen und es hat Jahre gedauert bis ich kapiert hatte dass ich NICHT selbst schuld war. Ich hatte nur meiner Freundin davon erzählt und die hatte ja sehr abfällig reagiert, daraufhin dachte ich ich hätte kein Recht mich als Opfer zu fühlen.
Und: Jeder ist durch unterschiedliche Sachen zu traumatisieren! Und da kann auch ein Swinger Strand durchaus ausreichen! Andere fänden das vielleicht gar nicht schlimm und bei anderen kann es zum Schock führen.

Ich war mal im Kino vor 10-12 Jahren lief da ein "Kunstfilm" und plötzlich kam eine Szene in der man eine Szene sah von Geschlechtsteilen bei der Penetration. Ich war zwar schon 22, hatte das aber noch nie gesehen, sprich noch nie nen Porno gesehen und war total geschockt. Ich hab das Bild tagelang nicht mehr aus dem Kopf bekommen und hätte es damals auch lieber nicht gesehen - zumindestens nicht so ohne Warnung und so graphisch auf ner Riesenleinwand. Heute würde mir das nichts mehr ausmachen. Aber damals hatte ich noch nie irgendwas in der Art gesehen und war echt geschockt. Wenn ich damals an einem Swingerstrand mit live poppen vorbei gekommen wäre, wäre ich komplett geschockt gewesen. Wäre ich wohl auch heute noch, aber nicht sooooo sehr. Aber bei jedem wirkt sowas anders! Jeder ist anders!

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Traurige_Seele
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 10:31

@Petrapan&Rotation

Ich habe wie schon kurz gesagt auch solch eine Situation in meiner Jugendzeit erlebt. Ich hatte sexuell etwas mit einem mehr oder weniger Bekannten auf einem Festl. Ich wollte es in dem Moment nicht wirklich, aber ich war wie im Schockzustand und konnte nicht "nein" sagen. Ich wollte einfach nur das es schnell wieda vorbei ist. Ich hatte Angst davor wenn ich "nein" sage, das er dann rumerzählt das ich frigide bin oder sonst was. Oder das dann doch irgendwann rauskommen könnte das ich Vaginismus habe.
Danach war ich wie in Trance und ich habe furchtbar geweint, ich habe lange Zeit mit niemanden darüber sprechen können, weil es mir so peinlich war. Er hat natürlich lauthals verkündet was wir miteinander gehabt haben.
Ich wollte einfach nur vergessen....
Ich habe mit meinem Freund auch darüber gesprochen und er verstand lange Zeit auch nicht wieso ich das Ganze gemacht habe wenn ich es nicht wollte.

Und bis heute kann ich mich selber nicht verstehen warum ich nicht "nein" sagen konnte!

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Joy
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 16:09

Danke Gothika, ich finde das sollte gesagt werden. Da ich selber in Therapie bin und über Vertrauen so rein garnichts sagen kann (ich habe selber garkein Vertrauen in jemanden!) kann ich leider nicht weiterhelfen. Aber ich will mich bei Dir bedanken Gothika, Du sprichst mir aus der Seele!

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debussy
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 16:37

hallo traurige seele,

du hast dir den grund für deine handlungsweise ja gerade selbst gegeben.
Traurige_Seele hat geschrieben:Ich wollte es in dem Moment nicht wirklich
das ist grund nummer eins! "nicht wirklich" ist eben eine viel zu schwache motivation, starke schamgefühle zu überdecken und die damit verbundene abgrenzung zu schaffen.

"nicht wirklich" hat immer ein wackelpotential.

und wenn dann das dazukommt:
Traurige_Seele hat geschrieben:Ich hatte Angst davor wenn ich "nein" sage, das er dann rumerzählt das ich frigide bin oder sonst was. Oder das dann doch irgendwann rauskommen könnte das ich Vaginismus habe.
dann ist dein verhalten nicht nur nachvollziehbar sondern auch die LOGISCHE KONSEQUENZ!

und deine angst war auch berechtigt:
Traurige_Seele hat geschrieben:Er hat natürlich lauthals verkündet was wir miteinander gehabt haben.
ich bin aber überzeugt davon, dass du heute anders agieren würdest.

lg
deb

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(V)
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Beitrag Mi., 08.07.2009, 17:02

Was ich noch anmerken wollte:

Selbstredend ist es eine Sache, wann und warum jemand in eine solche Situation kommt, wo man sich hilflos unter Druck gesetzt fühlt. Es ist AUCH wichtig zu ergründen, wie man in diese Situation kam.

ABER... das alles ist keinerlei Rechtfertigung dafür, dass es immer wieder A****löcher gibt, die so eine Situation schamlos, uneinsichtig und egoistisch ausnutzen. Besonders wenn sich dies im engen Umfeld ereignet, also von Leuten, denen man vertraute, ist das ganz besonders schlimm.

Die Aussage "selbst dran schuld!" impliziert (zumindest für die Meisten) gleichzeitig eine Legitimisierung derer, die dergleichen gewissenlos und unter aller Würde ausnutzen.

Manche Menschen stehen scheinbar jahrelang so neben sich, dass sie keinen klaren Gedanken fassen können. Zum Beispiel wenn man über Jahre hinweg in einer gewalttätigen Ehe verbleibt. Ja, dann könnte man auch sagen, diejenige ist "selbst dran schuld"... und der Schläger "schuldfrei" davon kommen lassen.

Besonders dann, wenn gerade das komplette Weltbild tief erschüttert wurde, braucht es oft einige Zeit und erst mal Abstand, bis die Emotionen dem Verstand folgen oder umgekehrt. Und das kann bisweilen noch sehr, sehr viel länger dauern als "nur" 3 Tage. Wie bereits gesagt, es wäre schön einfach, wenn alle Menschen stets logisch und rational handeln würden... das dem nicht so ist, dürfte allen bekannt sein.

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petrapan
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Beitrag Do., 09.07.2009, 11:32

Es kommt ja auch immer drauf an wie man aufgewachsen ist. Wenn man dran gewöhnt ist, dass ein NEIN übergangen wird z.B. schon immer von den Eltern, dann sagt man zwar nein und will auch wirklich nicht, aber man ist es ja gewöhnt übergangen zu werden und kann sich dann auch als Erwachsener schlecht effektiv wehren. Das muss man dann erst lernen.
Bei meinen Eltern war das z.B. so, dass überhaupt nicht drauf gehört wurde was "die Kinder" wollen oder was sie nicht wollen. Das spielte einfach keine Rolle, weil es immer so gemacht wurde wie die Erwachsenen es für richtig hielten. Kindermeinungen wurden nur mit "jaja" quittiert und dann wurde es gemacht wie die Erwachsenen es wollten. Auch bei Sachen die z.B. mich direkt betrafen. Als ich z.B. nicht in die Musikschule wollte um ein INstrument zu lernen, wurde einfach gesagt wir fahren zu Tante soundso, damit ich ins Auto steige und dann bogen sie ab und es ging doch in die Musikschule. Sowas erschüttert das vertrauen natürlich sehr, auch wenn es nur kleine Dinge sind. Aber wenn man gewöhnt ist, dass eine NEIN übergangen wird, dann muss man erst lernen dass das eigene NEIN auch wirklich NEIN bedeutet!!! Dass das eigene NEIN zählt!! und kein Mensch das Recht hat es zu ignorieren. Das konnten die Eltern tun, aber wenn man erwachsen ist, dann darf keiner mehr die Macht haben ein NEIN zu ignorieren!

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sera4
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Beitrag Do., 09.07.2009, 14:54

Liebe dahira,

deine Empfindung ist schon richtig, er hat die Situation schamlos ausgenutzt. Richtig schamlos.
Er hat auch deine Schwäche ausgenutzt, dass du zu schwach warst um Nein zu sagen, oder dein NEIN! zu behaupten. Kennen wir alle ja, dass es Leute gibt, die kein Nein behaupten können, sind dann immer die denen man eine Zusatzarbeit aufschwatzen kann. Die Menschen können sehr subtil herauslesen in welche Bresche sie bei einem Schlagen können. Welche Schwäche dieser hat und wie man sie wohl ausnutzen kann. Und diese Schwäche hat halt dein Bekannter ziemlich übel ausgenutzt. Und dass noch im Ausland wo man halt nicht einfach die Tür hinter sich zuschlagen kann und mal schnell weg kann. BoA! Man ist der übel gewesen. Und wenn das noch stimmt mit dem Schirm, den er dir weggenommen hat, und du fast einen Sonnenstich davon getragen hast, weil du nicht so wolltest wie er?
Mit solchen Verhaltensänderungen noch einen Druck auszuüben.
Wie konnte es überhaupt sein, dass du 8 Jahre, diese Seite von ihm nicht bemerkt hast? ist da nie irgendwas zuvor durchgedrungen?

s4

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Traurige_Seele
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Beitrag Do., 09.07.2009, 16:09

Danke debussy für deine Worte.

Ich möchte das Erlebte einfach vergessen, aber leichter gesagt als getan.
Leider ist/war dieser Bekannte auch in dem Bekanntenkreis von meinem jetztigen Freund. Und dann kamen so Kommentare von Bekannten zu meinem Freund: "Du bist mit der zammen, die dem "Stefan" einen geblasen hat??"

Hat mich natürlich komplett frustriert, das ich da so als Schlampe dargestellt wurde, und mein Freund war anfangs natürlich auch wenig davon begeistert

Und ich kann halt nicht damit abschließen, weil ich es selber net versteh warum ich sowas (gegen meinen willen) getan habe. Ich hatte ja in meiner Vergangenheit auch sexuell was mit andren Männern, aber das war halt ganz was Anderes, weil ich das immer gerne gemacht habe. Und daher ist dies auch kein Thema mehr für mich.

Ich weiß es klingt abartig: Ich sehe manchmal das oral befriedigen beim Mann als Wiedergutmachung bzw. Entschädigung, weil man ja aufgrund meinem Vaginismus nicht mit mir schlafen kann

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