Lange Wartezeit auf Therapieplatz

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Seanna
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 15:09

Ich habe in den letzten Monaten auch etliche Therapeuten abtelefoniert, ohne Erfolg. Nun riet mir meine Hausärztin, ich solle die Diagnose (Borderline Persönlichkeitsstörung) verschweigen und nur die akuten Symptome nennen beim Anruf. Und siehe da, in etwas über einem Monat habe ich einen Termin zum Erstgespräch

Gefunden habe ich die Praxis über eine Art "Lehrpraxenverband". Viele Menschen scheuen sich vor Therapeuten, die noch in Ausbildung (aber schon fertige Dipl-Psychologen) sind, daher bekommt man da oft eher Termine als woanders.

Alternativ können auch die Krankenkassen Adresslisten zuschicken. In grossen Städten gibt es oft auch eine zentrale Hotline, wo die freien Therapieplätze gemeldet sind.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 20:56

Bist Du sicher, das Berufsanfänger in der Lage sind eine Borderlinestörung zu therapieren, wenn erfahrenen Psychotherapeuten dies bereits als zu schwierig für sie empfinden?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 21:14

Hallo Dekadent,
ich habe damals recht schnell jmd gefunden, tatsächlich gar keine Wartezeit gehabt und beim zweiten mal wieder nicht. Woan es genau lag weiß ich nicht, aber ich hatte mich an eine Beratungsstelle gewandt und wurde beim zweiten mal von meiner "alten" Kinder- und Jugendthera weiter vermittelt, ich denke aber, dass du hiermit:
http://www.psychoanalyse-mainz.de/hilfe ... nktion.htm
sicher noch eine Möglichkeit hast nachzufragen wo und wann es plätze gibt. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche, Grüße
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Seanna
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Beitrag Fr., 18.02.2011, 21:19

Bist Du sicher, das Berufsanfänger in der Lage sind eine Borderlinestörung zu therapieren, wenn erfahrenen Psychotherapeuten dies bereits als zu schwierig für sie empfinden?
Da ich in der Therapie schon sehr weit fortgeschritten bin und "nur" noch mit Dissoziationen, Schlafproblemen und Identitätsproblemen zu kämpfen habe, ja. Die Verhaltensweisen, die das Arbeiten mit Borderlinern so schwierig machen, habe ich im Griff.

Hab dazu auch meinen Ex-Therapeuten befragt und er meinte, das wäre ne gute Idee. Und wer, wenn nicht er sollte das beurteilen können.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Schattenmädchen
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Beitrag Sa., 19.02.2011, 14:48

Lockenkopf hat geschrieben:Bist Du sicher, das Berufsanfänger in der Lage sind eine Borderlinestörung zu therapieren, wenn erfahrenen Psychotherapeuten dies bereits als zu schwierig für sie empfinden?
Ich glaube, wichtig ist nicht die Anzahl der praktizierten Jahre (wie man an etlichen älteren Therapeuten sieht, die mit Boderline nicht klar kommen), sondern der Wille sich auf die Borderline-Welt einzulassen. Ich glaube nicht an "die ganz, ganz schwierigen Fälle", als die Boderliner oft dargestellt werden. Es ist eine Beziehungsstörung, und insofern betrifft es die Therapeuten-Klienten-Beziehung natürlich mehr als andere Erkrankungen. Darauf muss man gefasst sein und den richtigen Weg finden, selbst damit umzugehen. Manche können's, manche nicht. 70 behandelte Depressionen helfen da m. E. wenig weiter.


Aventura
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Beitrag Di., 15.11.2011, 19:25

Hallo zusammen,

ich habe mich aus folgendem Grund angemeldet.
Mein Freund benötigt eine Therapie, weil er in seiner Jugend ein Erlebnis hatte, das er noch nicht verarbeiten konnte und ihn immer wieder einholt.
Jedenfalls belastet es ihn schon ein paar Jahre. Er hat richtige Angstzustände, die sein Leben teilweise stark einschränken. Soviel dazu.

Es ist wichtig, das er selbst einsieht, dass er Hilfe braucht und das tut er. Das ist der erste Schritt.
Er hat sich in den letzten Wochen bemüht bei Therapeuten anzurufen, doch kaum einer meldete sich zurück, wenn er aufs Band sprach. Er versuchte weiter täglich jemanden ans Telefon zu bekommen.
Das ist sehr demotivierend und einschüchternd für Jemanden, der schnelle Hilfe braucht.
Jedenfalls habe ihn jetzt unterstützt, weil er einfach keine Hoffnung mehr hat, und habe auch mal den Hörer in die Hand genommen.
Ich hatte Glück und habe mit einem Therapeuten reden können.
Leider teilte er mir mit, dass es momentan Wartezeiten von bis zu 6 Monaten gibt. Uns ist klar, dass man nicht von heute auf morgen einen Termin bekommt. Aber 6 Monate sind sehr lang, wenn man Probleme hat, die einen immer mehr im eigenen Leben einschränken und man quasi dabei zusehen kann, wie die eigene Lebensqualität gen Nullpunkt geht.


Ich habe herausgefunden, dass seine Krankenkasse eine Art "psychologische Beratung" anbietet. Er möchte sich dort melden und ich hoffe, dass sie ihm Therapeuten anbieten können, die nicht so lange Wartezeiten und/oder wenigstens eventuell probatorische Sitzungen mit ihm machen, damit er sich einstellen kann und das Gefühl hat, dass sich jemand seinem Problem annimmt.

Nun wollte ich Euch fragen, ob ihr eventuell Tipps habt, wie man so eine Wartezeit ggf. beschleunigen und wo man sich noch melden könnte?


Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Aventura.

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candle.
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Beitrag Di., 15.11.2011, 19:41

Hallo Aventura!

Ich mußte leider auch lernen eine lange Wartezeit zu überbrücken. Wie lange ich jetzt für einen Therapeuten gebraucht habe, sage ich jetzt lieber nicht.

Was kann dein Freund tun: Ich würde sagen, dass er sich jetzt auch dringend einen Termin beim Psychiater holt. Dort kann er zur Überbrückung Medikamente bekommen, die die Angst etwas unterdrücken.

Dann kann ich noch empfehlen eine entsprechende Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Wenn das mit der Kasse klappt mit den Gesprächen, ist er für den Übergang erstmal ein wenig stabilisiert.

Man kann in der Not auch die Seelsorge anrufen und zu guterletzt gibt es dann noch eine Klinik wo er akut in jedem Falle hingehen kann und sich stationär behandeln ließe.

Man ist also nicht ganz allein, aber Hilfe suchen frustet tatsächlich, wenn man nicht auf dem Damm ist.

Alles Gute für ihn!

Viele Grüße!
candle
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Susi93
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 21:24

Hallo ihr,

Eine Therapeutin meinte zu mir, dass sie mir leider keinen Therapieplatz anbieten kann..
Ich soll mich ab und zu melden, da oft Termine abgesagt werden, die sie mir dann anbieten könnte..
Hatte dies schon öfter gehört, aber..
1.Ich will ihre freie Zeit nicht in Anspruch nehmen
2.Komme ich mir blöd dabei vor und
3.Ist es nicht irgendwie blöd?

Wäre schön, wenn sich jemand meldet, der ähnliche Erfahrung gemacht hat oder etwas weiß etc.

Ganz liebe Grüße
Susi

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Wandelröschen
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Beitrag Mo., 11.02.2013, 23:06

Hallo Susi,

bei meiner ersten Thera hatte ich zu Beginn Lückenspringen gemacht. Ich war sehr flexibel in meiner Zeit. Einen festen regelmäßigen Platz hatte sie erst in vier Monaten.
Für mich hatte es gepasst, denn ich hatte so auch immer einen Termin so alle 1 – 1,5 Wochen.
Allerdings war unsere Vereinbarung: Sie rief mich an. Spätestens zwei Tage vorher. Manchmal konnten wir auch schon einen neuen Termin direkt am Ende einer Stunde ausmachen.
Wenn ich dort wöchentlich immer hätte anrufen müssen, hätte ich auch Probleme damit gehabt, käme mir dann vor wie Betteln.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Susi93
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Beitrag Di., 12.02.2013, 09:03

Hey du,

Ja und irgendwie komme ich von dem Gedanken nicht los, dass sie es einfach aus "Pflicht" gesagt hat oder ich nach einem Termin fragen kann, wenn es gar nicht mehr geht..
Und jede Woche anzurufen, vor allem weiß man nie wann ein Termin frei wird, ist echt ätzend.
Genau das mit dem Betteln habe ich nämlich auch gedacht. Komme mir blöd dabei vor..

Lg

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hope_81
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Beitrag Di., 12.02.2013, 11:13

Susi93 hat geschrieben: 1.Ich will ihre freie Zeit nicht in Anspruch nehmen
2.Komme ich mir blöd dabei vor und
3.Ist es nicht irgendwie blöd?
1. Du beanspruchst nicht ihre Freizeit, Abgesagter Termin= kein Geld, also muss sie ihn anderweitig vergeben...Es ist also nicht altruistisch gedacht von deiner Thera...
2. Das kann ich verstehen und...
3 nein es ist nicht blöd, es sei denn du findest es blöd dich um dich zu kümmern....
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Susi93
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Beitrag Di., 12.02.2013, 14:29

ja schon..also wäre es wirklich legitim einfach ab und zu anzurufen oder zu schreiben?mir geht es nämlich echt nicht gut :/

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Henrike76
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Beitrag Di., 12.02.2013, 14:43

@Susi93
Das mit den Wartezeiten war schon vor 20 Jahren so.

Was helfen könnte?

Hab selbst mal recherchiert dazu und zumind. für die BRD folgenden Ausweg gefunden (hab es noch nicht ausprobiert).
BPtK-Ratgeber ( u.a. Anleitung zur Umgehung der langen Wartezeiten bei Kassen-PT).

Herausgeber
Bundespsychotherapeutenkammer
Klosterstraße 64, 10179 Berlin
www.bptk.de

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hope_81
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Beitrag Di., 12.02.2013, 14:58

Susi93 hat geschrieben:ja schon..also wäre es wirklich legitim einfach ab und zu anzurufen oder zu schreiben?mir geht es nämlich echt nicht gut :/
Absolut, ja klar!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Susi93
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Beitrag Di., 12.02.2013, 15:47

sicher?ich mein sie hat ja gesagt, dass sie mir nur das so anbieten kann..blieb ihr ja auch nichts anderes übrig,was soll sie sonst sagen?ich bitte sie um hilfe (kenne sie aus der klinik) und nach dem einen ternin einfach "byebye,schönes leben noch sagen"?
haha..ich nerve damit,ich weiß.sollte einfach weniger nachdenken :D

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