Klinik am Korso- Erfahrungen?

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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Maij
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Klinik am Korso- Erfahrungen?

Beitrag Di., 10.05.2011, 06:14

Hallo an euch alle!

Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch schon einmal stationär in der Klinik am Korso war und falls ja, wie es ihm/ihr "gefallen" hat?

Danke im Voraus und liebe Grüße

Maij

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Geistlein
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Beitrag Mi., 01.06.2011, 13:15

Hey du, sorry ich hab deinen Beitrag jetzt erst gelesen... :.-(

Ja ich war da und ich fand es gut! Ist allerdings schon nen paar jahre her und ich war noch auf der Jugendstation...

Wenn du irgendwelche spezielleren Fragen hast, nur heraus damit, ich antworte gern!
Wegen was gehts du denn da hin wenn ich fragen darf?

Lieben Gruß und alles Gute,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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maya-sophie
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Beitrag Sa., 11.06.2011, 21:47

He!

Ich war schon zwei mal dort: 2008 und 2009.

Mir hat es unglaublich viel geholfen. Gerade wo ich nun auch den Vergleich zu anderen Kliniken ziehen kann, denn da hab ich Erfahrung, ist mein Urteil sehr positiv. Das Gruppenkonzept, dass man also die ganzen Therapien immer mit denselben Leuten hat, die einen irgendwann besser kennen als jeder Therapeut, ist für mich sehr hilfreich gewesen. Wir haben uns gegenseitig sehr gut weiterhelfen können.
Außerdem hast du im vergleich mit anderen Kliniken doch ziemlich viel Therapie, also immer einen Tagesplan von halb acht bis um fünf am Nachmittag.

Das kommt natürlich auch ein bisschen auf die Therapeuten an, die du bekommst. Im Schnitt sind die aber alles ganz nett und kompetent. Vor allem die Körpertherapie fand ich sehr hilfreich.

Mich hat das Schwesternzimmer einige Male aus einer Krise helfen können. Die sind immer da, haben sehr praktische und schnell helfende Tipps und du hast noch einmal eine andere Beziehung zu ihnen als zu den Ärzten und Therapeuten. Gerade wenn bei mir mal wieder Reaktanz aufkam, haben wir das so wieder ein bisschen verbessern können.

Nicht so gut fand ich die Einführung der Basisgruppe, also einer kleinen Gruppe für die ersten zwei Wochen für diejenigen Leute, die noch mehr Hilfe/ Kontrolle bei den Mahlzeiten brauchen. Ich bekam den Eindruck, dass da eine gute Idee stark nach hinten losgegangen ist, weil man sich gegenseitig stark runterzieht.

Insgesamt geht es sehr starl darum, eigenverantwortlich zu sein. Beim Essen sind nur selten Ernährungstherapeuten dabei; dafür aber deine Gruppenmitglieder. Für Magersüchtige gibt es auch Gewichtsverträge, wenn es nicht anders geht und natürlich gibt es auch Restriktionen, wenn man so etwas nicht einhalten kann. Aber du wirst nicht total zu etwas gezwungen. Niemand hindert dich wirklich dabei, dir auch noch die letzten Kalorien abzutrainieren.
Du musst, selbstverständlich mit guter Unterstützung, lernen, wieder selbst Sorge für dich zu tragen.
Für mich war es genau der richtige Weg.

Das Problem war nur, dass ich auch noch eine PTBS habe und die mit den Symptomen ein bisschen überfordert haben. Wobei man auch sagen muss, dass sie an sich ja nicht dafür verantwortlich sind und es gibt auch eine kleine Gruppe, die sich einmal wöchentlich trifft und sich genau damit auseinandersetzt.

Für mich war es genau das Richtige, vor allem auch die Intervallbehandlung.
An deiner Stelle würde ich alles versuchen, da hin zu kommen; egal um welche Form es sich bei der Essstörung nun handelt. Da haben alle Erfolge verzeichnet

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Maij
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Beitrag So., 12.06.2011, 15:45

hallo und vielen dank für eure antworten!
ich hatte mich bereits in anderen foren umgesehen und konnte auch schon viele informationen über die klinik finden. so grob geschätzt finde ich ca. 85 prozent positive erfahrungsberichte und auch was du schreibst klingt für mich sehr interessant und weckt mein interesse nochmals.
ende dieses monats habe ich mein ambulantes vorgespräch und werde mir einen ersten persönlichen eindruck machen können.
ich finde es einfach sehr schwierig, unter der auswahl an kliniken die richtige zu finden,bin aber generell auch immer sehr skeptisch. wenn es klappt, werde ich aufgrund von magersucht/ bulimie in die klinik gehen.
generell empfinde ich es als angenehm und positiv, dass dort alles recht zwanglos und frei abzulaufen scheint, jedoch habe ich angst vor meiner kranken inneren stimme, die zeitweise sicherlich aufschreien wird und diese freiheit auskosten möchte...

liebe grüße und einen schönen sonn- und feiertag euch!

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Maij
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Beitrag Di., 14.06.2011, 06:13

@ maya-sophie

könntest du mir vielleicht noch etwas mehr zur intervallbehandlung sagen? was genau bedeutet dies? warst du deswegen zweimal dort anstatt einmal länger? wie lange dauerten deine aufenthalte im schnitt?

über die basisgruppe würde ich mich auch noch gerne genauer informieren. klingt ja so auf den ersten blick sinnvoll, aber wenn es eher kontraproduktiv ist (kann mir das schon auch vorstellen), würde ich es wohl lieber lassen.

danke u liebe grüße!

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Geistlein
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Beitrag Di., 14.06.2011, 13:24

Hey Maij,

Klar, gern^^

Ja das meiste was man hört ist echt positiv, ich hab damals auch geguckt..
aufgrund von magersucht/ bulimie in die klinik gehen.
..ja bei mir wars das gleiche^^

Hmm zwanglos und frei..Hmm ja okay was das Essen angeht ist es so, also gezwungen wird man kaum. Aber es gab dennoch so ein paar Dinge die ich schon ziemlich krass fand wie zb die Kontaktsperre oder die Tatsache, dass man kein Handy o.ä. haben darf.. Na ja..
angst vor meiner kranken inneren stimme, die zeitweise sicherlich aufschreien wird und diese freiheit auskosten möchte...
das kann ich verstehen. Bei mir war diese kranke Stimme vorallem am Anfang sehr laut. Man klammert sich halt noch irgendwie dran und hat Angst loszulassen.. Aber es wird mit der Zeit

Lieben Gruß und schönen Tag,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!

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maya-sophie
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Beitrag Mi., 15.06.2011, 18:40

@maij:
Klar gibt es viele Freiräume, aber die musst du dir verdienen und mitunter können die Regeln auch tatsächlich echt hart sein. So hast zu zum Beispiel in den ersten beiden Wochen absolute Kontaktsperre, bekommst keine Anrufe, keine Post, darfst dich nicht mal beim Surfen im Internet erwischen lassen. Klinik verlassen ist in der Zeit eh nicht.
Du gehst in der Zeit die Wände hoch. Aber im Nachhinein betrachtet war das schon nützlich, um voll und ganz anzukommen.
Man muss keine Intervallbehandlung machen, kann es aber. Ich glaube, dass der größere Teil keine macht oder zumindest mit einem größeren Abstand als bei mir mit dem einen jahr dazwischen.
Ich war beide Male für zwölf Wochen da und kann froh sein, dass ich beim zweiten Mal tatsächlich noch die vollen 12 Wochen von meiner Kasse bekommen habe.
Aber es ging mir unglaublich schlecht und ich war bei einem Nachtreffen, meiner Therapiegruppe nach einem Jahr, saß da auf dem Stuhl, habe zugehört, wie alle anderen auch noch ihre Probleme haben, andere - eine bewundernswerte Leistung - ein vollkommen neues Leben angefangen habe ... und ich saß da, weinte und war fertig.
Da hat mir meine ehamlige Therpuetin gesagt, ich können ja noch einmal einen Antrag stellen und seitens der Klinik kam viel Unterstützung, um das ganze durchzufechten; was ja auch erfolgreich war.

Beim zweiten Mal habe ich richtig große Fortschritte gemacht, was alle umgehauen hat, die mich vom Jahr zuvor kannten. Für mich war es einfach so wichtig und richtig. ich brauchte mehr Zeit und die habe ich bekommen

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