Warten auf den Tod

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Ratlosigkeit
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Warten auf den Tod

Beitrag So., 19.06.2011, 15:54

Meine Mutter ist alt.
Jetzt war sie mehrere Wochen im Krankenhaus, und sie hat es noch mal geschafft, ist jetzt wieder zu hause.
Zuerst war ich erleichtert. Aber jetzt vergeht kein Tag, wo ich nicht daran denken muss, dass die bald nicht mehr da sein wird. Es ist so - absehbar. Auch wenn ich mir immer wieder sage, "es ist so, ich kann es nicht ändern", immer wieder durchfährt mich blitzartig das Grauen. Eigentlich ist es ein Warten auf den Tod. Wie eine schwarze Wolke, die ständig über einem schwebt.
Ich weiß nicht, wie ich das in den Griff kriegen kann...
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Annemarie
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Beitrag So., 19.06.2011, 16:33

Liebe Ratlosigkeit,

mir kommen da grad recht viele Gedanken. Es ist bestimmt sehr schwierig, einen lieben Menschen für immer los zu lassen.
Ratlosigkeit hat geschrieben:Eigentlich ist es ein Warten auf den Tod. Wie eine schwarze Wolke, die ständig über einem schwebt.
Das ist einerseits völlig nachvollziehbar .. obwohl ich noch eine andere Seite sehe ..

Deine Mutter lebt noch .. Du (ihr) kannst (könnt) diese Zeit nutzen - wie auch immer es für Dich (euch) gut ist. Vielleicht noch wichtige Dinge ansprechen oder - wenn möglich - etwas Schönes unternehmen. Was immer Dir oder/und auch Deiner Mutter am Herzen liegt . Sich auf den Tod vorbereiten zu können, kann auch (auf beiden Seiten) eine Chance sein ...

Noch etwas ... es gibt Selbsthilfegruppen, die sich mit dem Thema "Tod und Trauer" befassen. Kannst Du Dir vorstellen, in so eine zu gehen, um für Dich Energie zu tanken? So etwas könnte ich mir sehr hilfreich vorstellen.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir!

Annemarie

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Schwesterherz
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 10:34

Das was du schreibst berührt mich sehr.Ich habe selbst einen geliebten Menschen verloren weiß aber das es sehr tröstlich für deine Mutter und auch für dich sein kann wenn du jetzt alles tust mit ihr und für sie was nur geht.Nimm dir frei oder laß dich krank schreiben / esst schön zusammen / schaut euch zusammen Fotos an oder einen alten Film / hört Musik / spielt Brettspiele / trinkt Tee / Kaffee oder backe einen Kuchen.Gib ihr ganz viel Liebe und vielleicht bist du ja auch bei ihr wenn sie ihre Augen für immer schließt.Friedlich und Glücklich entschlafen was für ein Segen denn ich weiß es gibt auch andere Fälle.
Ganz viel Kraft / du schaffst das
Ich habe meinem Bruder auch die Hand gehalten als er diese Welt verlassen hat und ich würde es jederzeit wieder tun.Ich liebe ihn auch und das wird immer so bleiben.

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Anna Lüttisch
Helferlein
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 11:14

Ich weiss gar nicht,ob Buchtipps hier gestattet sind ...

Ich kann dir folgendes Buch sehr empfehlen,weil es sich - auch ueber Imagination - intensiv mit dem Thema Tod und Loslassen auseinandersetzt.

Claudia Cardinal
Weil wir sterblich sind

Mir persoenlich hat es gerade beim Los-lassen geholfen.
Lieber den Keller voller Ratten,als die Verwandschaft auf dem Sofa!

Arschlöcher leben im Gefängnis ihrer eigenen Gedanken. Es gibt wirklich keinen Grund, sie auch noch in meinen leben zu lassen.

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Shigeru
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Beitrag Fr., 15.07.2011, 11:22

Ich weiß wie schwer das ist!
Als mein Vater gestorben ist hatten wir nur sehr wenige Stunden wo er noch ansprechbar war!
Es ist traurig und schmerzhaft aber JEDE MINUTE ist ein GESCHENK!
Oder kann es sein.
Die Zeit die Du noch mit ihr verbringen kannst kann DIR NIEMAND mehr nehmen!
Als mein Vater nicht mehr reden konnte gab es noch Gesten ich war bei ihm als er gestorben ist und das ist immer noch ganz wichtig für mich!
ich wünsche Dir viel Kraft für diesen schweren Weg.
Einer der Sätze die mich bei Sofies Welt so berührt ist das man nicht verstehen kann wie kostbar und unglaublich es ist AM LEBEN zu sein ohne daran zu denken das man irgendwann nicht mehr da sein wird !

Shigeru
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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Frau Schmidt
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Beitrag Di., 19.07.2011, 20:36

Liebe Ratlosigkeit,

ich kann dich sehr gut verstehen und fühle mit dir.

Auch ich habe vor einigen Wochen meine Mutter verloren. Sie ging zu einer "simplen" Untersuchung, wo etwas schief gelaufen ist und nach knapp 3 Monaten auf der Intensivstation konnte man sie leider nicht mehr retten. Auch als sie uns kaum noch wahrgenommen hat, habe ich ihr immer wieder gesagt, dass ich sie lieb habe... Habe sie gestreichelt - und und und.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du stark bleibst und dir trotz allem immer mal eine Auszeit gönnst, um selbst wieder Kraft zu tanken. Denn das ist ganz wichtig! Ich frage mich manchmal auch, wie ich das alles schaffe, aber es geht - irgendwie. Hoffentlich hast du Freunde, die dir beistehen und dich jederzeit auffangen.

Alles Liebe und Gute für dich.

Frau Schmidt

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 24.07.2011, 20:47

Was für ein süsses Jahr...
Langsam stabilisierte sich meine Mutter wieder, obwohls schwierig ist, die Blutwerte wechseln immer, aber es ging halbwegs... und heute morgen um 5h erhielt in Anruf, dass mein Bruder, der bei ihr lebt, kollabiert ist. Also habe ich ihn ins Spital geschafft. Er muss operiert werden. Ich kann nicht mehr, seit 3 Monaten nichts als Krankheit, Krankenhäuser, Angst, wies weiter geht...
Freunde hab ich zur Zeit keine da, sind alle auf Urlaub. Da muss ich jetzt allein durch. Meine Mutter betreuen und mein Bruder im Spital.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Schwesterherz
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Beitrag Mo., 25.07.2011, 11:06

Das ist wirklich eine ganz schwierige Ausnahmesituation in der du nur deine ganze Kraft zusammennehmen kannst / dich vielleicht krank schreiben und alles für deine Familie tun wie es dir eben möglich ist mit kleinen Gesten und hole dir Hilfe / vielleicht durch eine gute Freundin und Kraft von deinem Mann oder Freund oder wem auch immer oder gehe zur Seelsorge / die müßte es ja auch in jedem Krankenhaus geben.Na ja oder hole dir Kraft aus diesem Forum durch uns / Du hast ganz viel Kraft und schaffst das auch.

GlG

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rabenmutter
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Beitrag Mo., 25.07.2011, 11:15

Hallo Ratlosigkeit,

das habe ich gerade hinter mir. Meine/unsere Mutter ist vor 4 Wochen nach 14 Jahren Krankheit gestorben. Auch sie war häufig in Krankenhäusern, und durch ihre Demenz waren diese wechselnden Aufenthalte für sie mit viel Ängsten verbunden.

In den letzten Wochen haben wir unsere Mutter bewusst nach Hause geholt, um dort umsorgt von ihrer Familie (unter Mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes) einschlafen zu können. Die letzten Tage waren für Alle eine Tortour. Wir haben Tag und Nacht an ihrem Bett gesessen, ihr erzählt, die Hand gehalten, sie mit Schmerzmitteln versorgt. Waren einfach nur da. Am letzten Tag hat sie sich noch
einmal - zumindest per Augenkontakt - von uns Allen verabschiedet und wir konnten sie mit einem Vogelkonzert draussen in die Anderswelt übergeben. Es war sicherlich ein schmerzhafter Prozess, vor allem die Wochen vor dem Tod. Aber im nachhinein sind wir glücklich, Mama bis zum Schluss begleitet zu haben. Sie durfte in ihrer gewohnten Umgebung im Beisein der Menschen,die ihr wichtig waren, sterben. Das gibt uns heute die Kraft den ehemals gewohnten Alltag wieder aufzunehmen und dankbar an diese letzten Tage zurückzudenken.

Aber wie immer du das auch handhaben wirst, es gibt kein richtig oder falsch. Handele aus deinem Bauchgefühl heraus.

Ich wünsche dir Kraft und liebe Menschen, die dir zur Seite stehen!

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 25.07.2011, 21:13

Ich danke Euch für Eure Antworten. ich stehe etwas neben mir, darum schreibe ich etwas konfus. Ich habe einfach Angst, dass ich das alles nicht packe. Sowohl meine Mutter als auch mein Bruder klammern sich an mich, ich bin diejenige, die alles regelt und organisiert, die sich um sie kümmert. Ich selber bin allein - da ist kein Mann oder Freund. Meine Freunde sind zur Zeit überwiegend in Urlaub, daher nicht erreichbar.
Heute rief mich zufällig eine alte Bekannte an (ich kenne sie schon sehr lange, sehe sie aber nur 1-2 Mal im Jahr). Ich erzählte ihr kurz, wie es mir zur Zeit geht. Ich fragte sie, ob wir uns treffen können, irgendwie hoffte ich innerlich total, dass sie sich mit mir kurz trifft - ich hätte so gerne mal mit jemandem geredet, aber irgendwie kam das nicht an. Sie meinte, wir könnten uns ja sehen, wenn meine Situation besser sei... Obwohl ich ihren Gedankengang nachvollziehen kann (so eng sind wir nicht, dass sie an meine persönlichen Problemen teilhat), in dem Moment habe ich das richtig übel genommen. Naja, was solls. Durch solche Situationen muss man sowieso alleine durch. Und die Antworten hier geben mir insofern Kraft, als ich sehe, dass es ja anderen auch nicht anders geht.
Kennt ihr dieses grauenhaft Gefühl, dass man sich insgeheim wünscht, alles würde irgendwie vorbei sein, egal wie? Weil man die ständige Anspannung einfach nicht mehr aushält. Weil man endlich in der Früh aufstehen will ohne den Gedanken: was passiert heute wieder Schreckliches? Weil man ja weiß, dass es nie wieder "gut" werden wird, höchstens "nicht ganz so schlecht"??? Ich will so nicht denken, bin total konfus im Moment.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Schwesterherz
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Beitrag Di., 26.07.2011, 11:10

Ja das Gefühl was du da beschreibst kenne ich gut.Sage dir einfach ganz oft das es vielen Menschen so geht und diese Bekannte kennst du ihr Leben etwas ?Ging zufällig bei ihr immer alles grade und Komplikationslos / ist sie vielleicht einfach auch so ein Mensch der das einfach nicht verstehen kann.Wenn das so ist kann sie dir auch nicht helfen in Gesprächen.Die meisten Leute schieben den Tod von sich und holt er sie irgendwann ein da kann ja kein Mensch vorbei stehen sie vor der großen Katastrophe.
Ich habe mal von einer guten Freundin eine Geschichte erzählt bekommen.Sie hatte eine Freundin auf Arbeit und diese wollte ihnen den neuen Freund vorstellen.Es war wohl ein schmucker Kerl von über 30 Jahren doch dieser Mann so sagte meine Freundin hatte einen Blick wie ein 5 jähriges Kind / sie sei regelrecht erschrocken.Es stellte sich heraus das er auch wie ein 5 jähriges Kind war / naiv / hatte immer alles auf dem Präsentierteller erhalten und dachte das Leben sei ein Ponnyhof.Er hatte keinerlei Verständniss / Lebenserfahrung / Mitgefühl und er war nicht gewachsen denn an unseren Erfahrungen wachsen wir.Ich denke auf solche Freunde kannst du im Augenblick verzichten oder ?
Es ist ganz wichtig und das mußt du dir immer wieder sagen genieße jetzt die Zeit mit deinen lieben / nimm Dinge mit in die Klinik / hört Musik und mach ganz viel was möglich ist mit deiner Familie / du schaffst das vielleicht sogar besser als wenn du einen Freund an deiner Seite hättest der dich nicht versteht.

Ganz viel Kraft

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Frau Schmidt
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Beitrag Di., 26.07.2011, 17:25

Liebe Ratlosigkeit,

es ist völlig normal, dass du neben dir stehst. Geht mir momentan ebenso.
Das, was du schreibst, erinnert mich stark an meine eigene Situation. Bei mir ist es allerdings die Schwester, auf die ich nach Mama's Tod aufpassen will oder muss. Sie ist sehr krank und aufgrund dieser Erkrankung psychisch angeschlagen und ich mache mir große Sorgen um sie.
Nun denn, wir müssen das so annehmen wie es ist, dürfen unsere Bedürfnisse dabei allerdings nicht aus den Augen verlieren.
Ich wünsche mir manchmal auch Freunde, die mich auffangen, aber leider ist da niemand. Ich hatte gehofft, dass sich ein Freund von mir ein bisschen Zeit nimmt für mich, allerdings kommt außer Demütigung von ihm nichts rüber und darauf kann ich sehr gut verzichten. Also mache ich alles mit mir allein aus. Vielleicht ist das wirklich besser so...

Diese Anspannung, die du erwähnst, kann ich sehr gut nachvollziehen, ich habe das ja selbst mitgemacht. Als Mama starb, dachte ich, okay - nun musst du nach vorn blicken und dich auf dich selbst konzentrieren, dir etwas Gutes tun - nur leider hat's noch nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin erst mal in ein tiefes Loch gefallen und fühle mich in meiner Trauer gefangen, das scheint allerdings auch normal zu sein. Denn wenn man Monate unter Strom steht, braucht's einfach seine Zeit, bis Körper und Seele wieder zur Ruhe kommen.
Also werde ich mir auch weiterhin die Zeit geben, die ich dafür brauche.

Liebe Ratlosigkeit, verzweifle nicht und selbst wenn du konfus oder verwirrt bist, alles ist "normal". Zeugt es doch davon, dass wir Gefühle haben und sie auch zeigen können.

Ich wünsche dir weiterhin, dass du stark bleibst! Und denke daran, du bist nicht allein. Auch wenn wir hier nur virtuell miteinander kommunizieren, so sind doch immer Menschen da, die Anteil an unserem Schicksal nehmen.

Liebe Grüße

"Frau Schmidt"

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mi., 27.07.2011, 20:38

Liebe Frau Schmidt,
vielen Dank für Deine Worte, Du hast recht, auch wenn es nur virtuell ist, vielleicht auch WEIL es virtuell ist... ich muß nicht so tun, als hätte ich alles im Griff, kann hier mal meine Ängste und Zustände rauslassen. Im Alltag muß ich, wie wohl alle, funktionieren. Es tut einfach gut, mal sagen zu können: Ich finds scheisse und ich habe Angst.

Heute wars wieder ganz schlimm - Mutter hat Herzrhytmusstörungen und fühlt sich schlecht. Sie ist aber nach der Zeit im Spital im Mai und Juni immer noch in der medikamentösen Einstellungsphase, so dass man nix machen kann - sie hat alle Medis, die sie braucht. Das Einstellen braucht eben Zeit und würde vor allem Ruhe brauchen. Sie war auch auf dem guten Weg, aber jetzt ist mit Ruhe halt nix mehr. Die Aufregung wegen meinem Bruder verhindert das. Der liegt frisch operiert im Spital, wird wohl noch bis nächste Woche dort bleiben müssen. Aber er hats gut überstanden (das ist die gute Nachricht). Wobei es aber für meine Mutter egal ist, ob eine Nachricht gut oder schlecht ist, jede ist zu aufregend.

Ich habe Angst, schlafen zu gehen.

Und dabei weiß ich, dass es nicht mehr lange dauern wird. Sie ist 90 Jahre alt. In den letzten 10 Jahren hat sie massiv abgebaut, es ging so kleinweise, eine Sache nach der anderen setzte aus. Und weil es eben so langsam und schrittweise ging, wars nicht so schlimm. Man hat sich an jedes Manko gewöhnt, sich darauf eingerichtet, Erleichterungen organisiert. Bis das nächste dazukam. Dann hat man sich auch auf das eingestellt, und es ging weiter.
Aber irgendwann wird es aus sein. Und man kann NICHTS tun als darauf zu warten und sich vor der nächsten Katastrophe zu fürchten.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Schwesterherz
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Beitrag Do., 28.07.2011, 09:09

Es ist sicher leicht gesagt aber mach dich nicht jetzt schon fertig.Die Zeit der Trauer später wird dir genug abverlangen und deshalb versuch dich jetzt auf nur gute Dinge mit deiner Mutter zu konzentrieren / wenn du ihr eine gute Nachricht überbringst hab keine Angst davor / auch positive Energien im Körper haben viel viel Kraft auch bei deiner Mutter und sie wird doch sicher große Freude empfinden von z.b. einem kleinen Brief ihres Sohnes den könntest du ihr ja überbringen oder paar Worte die er ausrichten läßt an sie.

Ganz viel Kraft und heul soviel du willst das erleichtert

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 29.07.2011, 06:15

Schwesterherz hat geschrieben:.Die Zeit der Trauer später wird dir genug abverlangen und deshalb versuch dich jetzt auf nur gute Dinge mit deiner Mutter zu konzentrieren /
Da hast Du absolut recht, Schwesterherz! Mich macht es JETZT schon fertig, dass ich IRGENDWANN in der Trauerzeit stecken werde und ich habe Angst, dass ich bis dahin keine Kraft mehr haben werde. Genau das ist das Problem. Es fällt mir unheimlich schwer, jetzt irgendetwas positiv zu sehen, weil dahinter immer die Gewissheit steht, es nutzt ja eh nix, es geht auf jeden Fall schlecht aus.
Und ich bin ständig auf dem Sprung, immer darauf vorbereitet, dass es gleich passieren wird.

Eigentlich bin ich seit 10 Jahren in diesem Zustand, damals gings so richtig los mit einem Schlaganfall bei meiner Mutter und einem schweren Psychosomatischen Zusammenbruch bei meinem Bruder. Es folgten: Hüftoperationen, Nierensteine (Bruder), Erblinden, und immer wieder Herzprobleme (Mutter). Ich kann mein Leben nur ganz selten mal "genießen" und immer nur für kurze Phasen. Seit 3 Jahren traue ich mich nicht mehr auf Urlaub zu gehen, weil fast jedes Jahr irgendetwas los war. Heuer im Herbst wollte ich endlich mal wieder verreisen - eh nur für ein paar Tage. Der Flug ist schon gebucht, aber ich bin am überlegen, ob ich das absage. Dann denk ich mir wieder, ich muss mal raus. Und ausgerechnet in den 5 Tagen wird schon nix passieren. Aber man weiß eben nie.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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