ungeklärte Emotionen

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sara72
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ungeklärte Emotionen

Beitrag So., 11.03.2018, 09:14

Hallo,

mich bringen mit schöner Regelmäßigkeit "ungeklärte Emotionen" meiner Mitmenschen "aus der Fassung" und ich weiß nicht warum, bzw. was noch wichtiger ist, wie ich das in den Griff bekomme.

Am meisten fällt es mir bei meiner Mutter auf. Sie hat ein Lieblingsthema: Sie sagt, ihr Nachbar ist aggressiv. Ich hab davon noch nichts bemerkt während meiner Besuche bei ihr. Wenn sie davon erzählt, steigert sie sich derart rein - und ist selbst dabei aggressiv, schimpft über ihn.

Es ist wie eine Schallplatte die hängt. Sie erzählt immer dasselbe, kommt aber nicht in die Bearbeitung. Ich hab selbst eine Coaching und eine Lebens- und Sozialberater-Ausbildung und versuche sie immer wieder auf ihre Gefühle hinzuweisen. Sie will aber nur über den Nachbarn reden und auf ihre Gefühle gar nicht hinschauen.

Für mich ist das nervtötend, weil ich mir in dem Moment so hilflos vorkomme. Ich glaube zu wissen, dass sie die Gefühle aufarbeiten muss, damit sie aus der Nummer raus kommt - das tut sie aber nicht und so beißt sich die Katze in den Schwanz.

Bei anderen Menschen fällt mir das auch auf, aber bei meiner Mutter halt am eindringlichsten. Witzigerweise hab ich ja in dem Moment dasselbe Problem. Nur, dass es halt nicht meine Gefühle sind, sondern ich das Gefühl hab, dass ich sie überneheme.

Wenn ich mit Freundinnen, Kolleg_innen und Menschen zusammen bin, die schon viel aufgearbeitet haben, oder wenn ich alleine bin, hab ich das Problem nicht.

Wie kann ich mit so aufgewühlten Menschen, die sich nicht beruhigen lassen wollen, bzw. weiterhin suboptimale Handlungen setzen wollen, umgehen? Wie kann ich in solchen Situationen in meiner MItte bleiben? Warum triggert mich das so?

Ganz liebe Grüße
Sara

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Krümmelmonster
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Beitrag So., 11.03.2018, 11:30

Hallo sara,
meine Therapeutin macht das mit Fragestellungen, hört sich aber die Schallplatte an und stellt ab und zu Fragestellungen immer und wieder und irgend wann kommt es bei mir an. Hilft mir zum Beispiel!

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willowtree
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Beitrag So., 11.03.2018, 12:52

Hi Sara.

Vielleicht möchte deine Mutter in dem Moment gar nicht ihre Gefühle aufarbeiten. Vielleicht möchte sie in dem Moment ihren Ärger ausdrücken und das Gefühl haben der andere versteht was sie ärgert und warum. Da wäre es hilfreich ihr das Gefühl zu geben, indem du einen Teil ihrer Aussage paraphrasierst, oder am Ende ihres Satzes fragst: und das ärgert dich?!
Das könnte ihre Schallplatte viel eher beenden. Es könnte ja sein, das sie ständig wiederholt, weil sie das Gefühl hat, dass du ihren Ärger gar nicht richtig verstehst, weil du es 1. Nicht so empfindest und 2. über etwas anderes ( ihre Gefühle) anfängst zu reden.
Ich sage nicht, dass du so tun sollst als wärest du ihrer Meinung. Aber es kann helfen ihr zu zeigen, das du zuhörst und ihre Sicht der Dinge siehst.

Lg

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sara72
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Beitrag So., 11.03.2018, 14:54

Krümmelmonster hat geschrieben: So., 11.03.2018, 11:30 Hallo sara,
meine Therapeutin macht das mit Fragestellungen, hört sich aber die Schallplatte an und stellt ab und zu Fragestellungen immer und wieder und irgend wann kommt es bei mir an. Hilft mir zum Beispiel!
Hallo Krümmelmonster,

meine Mutter meint auch, dass es ihr helfen würde, wenn sie darüber reden kann - nur ich kann mittlerweile nicht mehr (nach Jahrzehnten). Es kostet mich so viel Kraft. Ich glaub schon, dass es irgendwann möglicherweise was bringt - mir fehlt nur mittlerweile die Motivation.

Danke Dir trotzdem für Deine Antwort!

Ganz liebe Grüße
Sara

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sara72
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Beitrag So., 11.03.2018, 15:01

Hallo willowtree,

na ja das mit dem nachempfinden wird halt ein wenig schwer, weil sie paranoid ist. Da müsste ich mich auf ihre Ebene begeben. Dann kann es sein, dass ich da nicht mehr raus komm - so wie Jennifer Lopec in "The Cell". :lol:

... aber ich werds einmal mit dem Paraphrasieren und mit dem Anhang "... und das ärgert dich?" probieren - danke für den Tipp!

Ganz liebe Grüße
Sara

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