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Do., 17.02.2011, 19:03
Naja, die Emanzipationsdepatte ist eher eine Wirtschaftsdebatte und eine Politikdebatte. Zwei künstliche Systeme die das Leben des Menschen erleichtern sollen, nicht dominieren. Ist aus dem Ruder gelaufen. Somit sind diese ganze Quoten- und Karrenzdiskussionen reine Wirtschaftsdikussionen, der Form: Wie weit kann der einzelne versklavt werden? Wie schnell und intensiv kann der Einzelne wieder in die Wirtschaft eingegliedert werden. Um private Bedürfnisse geht es da lange nicht mehr.
Meine Meinung zur Quote, die offenbar missverstanden wurde war: Wenn es wissenschaftlich ist, dass es eine gewisse Streuung gibt, und die zeigt, dass sich in den extremeren Bereichen der Technik mehr Männer und in den extremeren Bereichen der Sozialberufe (nur als Beispiel bitte) mehr Frauen wohl fühlen, es kontraproduktiv wäre, eine Quote einzuführen. Unter einer Quote verstehe ich, dass man versucht, gleich viele Männer/Frauen einzusetzen, auch wenn nicht gleich viele Frauen und Männer ein Interesse in diesem Gebiet haben. Für gleiche Chancen bin ich allemal. Wie erkläre ich das, ohne wieder missverstanden zu werden?
Gehen wir als Beispiel davon aus, wir haben zehn Männer, zehn Frauen und jeweils zehn Stellen in zwei Berufen zu besetzen. Nehmen wir als billige Beispiele (NUR Beispiel bitte) davon aus, das eine wäre Kosmetik, das andere wäre Mechatronik. Die Quote ginge davon aus, es müssten je fünf Frauen und Männer Mechatronik machen. Auch dann, wenn aber neun Männer Mechatronik machen wollen, und nur eine Frau. Das heisst, vier Frauen, die Mechatronik machen SOLLEN werden dahin getrimmt, sich von Kosmetik abzuwenden. Entweder bietet man besondere Leckerlies oder redet ihnen ein, sie wollen nur wegen Klischees Kosmetikerin werden... usw. Umgekehrt natürlich müssen dann vier der Männer auf Kosemtik getrimmt werden, um die Quote zu erfüllen. Das Ziel ist erreichbar, wenn man nur genug Förderung und Druck investiert. Nur ist jemand, der "eigentlich" nie Mechatroniker werden wollte nie so gut/motiviert, wie einer, dessen Berufsziel das von Anfang an war. Es ist davon auszugehen, dass bei der ersten beruflichen Problematik (Arbeitslosigkeit oder ein Schicksalsschlag) die Ausbildung weg geworfen wird und die Person zurück zu ihrem eigenen Berufswunsch geht. Und ja, das selbe auch, wenn man den einen Mann, der Kosmetiker werden WOLLTE, zwingt, Mechatronik zu machen, weil Kosmetiker kein Männerberuf ist, oder Mechatroniker eben ein Männerberuf ist. Wie gesagt, nur ein Beispiel, sehr vereinfacht dargestellt. Eine Quote ist völlig idiotisch, weil sie nur Statistiken erfüllt, politische Ziele. Wichtiger ist der geschlechtsunabhängig gleiche Zugang. Wenn das Interesse eben einfach so ist, wie es ist, und weniger Frauen in technsiche Berufe gehen, dann macht das ja nichts, sofern sie in diesem Weg nicht behindert werden, und sich frei entfalten, wie auch Männern selbiges umgekehrt gestattet ist. Jeder der eine Quote in einem einzigen Beruf fordert, müsste sie in ALLEN Berufen fordern. Wer eine Quote beim Aufsichtsrat will, muss auch für eine bei der Kanalarbeit sein. Ich bin also gegen die Quote - was nicht bedeutet, dass ich dagegen bin, dass beide Geschlechter selbe Zutrittsrechte zu einem Beruf haben - und selbe Pflichten. Und das eben überall. Auch in privaten Belangen. Leider ist da die Gesetzgebung noch hinterher.
Das meint auch den Unterschied, zwischen Gleichberechtigung und Gleichmachung. Quote ist nicht Gleichberechtigung.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]