Ignoranz - Wahrgenommen werden wollen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.10.2008, 15:33

Hi,

ich kenne diese Ängste auch sehr gut!

Bei mir ist es mittlerweile so daß jemand der sich mir gegenüber so verhält einfach aus meinem Leben fliegt. Wer mit mir nicht kommunizieren WILL, der will offensichtlich mit mir und meinem Leben nichts zu tun haben und so handhabe ich das dann auch. Man kann den Dackel nicht zur Jagd tragen, es gibt Andere die an mir interessierter sind.

Liebe Grüsse,

Petra

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 16:01

Sicherheit in Beziehungen ist nicht alles, aber eines von vielen Bedürfnissen.
Keins, dessen Erfüllung man einfordern kann, bei dem, der sie nicht gibt.
Wenn du bei Nichterfüllung gehen kannst (wie Petra das tut) bist du sicher.
Dir deiner selbst.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 16:43

*kopfschief leg*

Mal sehr provozierend gefragt: Also, wenn ich niemanden nah an mich ranlasse, dann kann ich auch nicht verletzt werden? Dann bin ich sicher?

Nein, zumindest mir ging es nicht um die Sicherheit des eigenen Selbst oder Schutz vor Verletzungen. Sondern um die Grundsicherheit in einer Beziehung. Wenn man bei allem gleich denkt: "Und? Wenn's mir net passt, denn geh ich halt. Bäh!" dann wird sie niemals Tiefe gewinnen, stimmt auf der anderen Seite etwas nicht.

Feuer mit Feuer bekämpfen? Entweder der andere läuft einen dann hinterher, dann ist gut. Wenn nicht, auch egal. Macht man dann nicht genau das selbe Machtspielchen in grün?

Kommunikation ist ein Beziehungsproblem. In dem Moment, wo mir die Beziehungsprobleme egal sind, ist mir auch die Beziehung egal.

Bei reinen Bekanntschaften ist es natürlich anders. Da gilt tatsächlich das Motto: "Wer nicht will, der hat schon!"
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 17:03

Ist wohl so zutreffend - wenn du niemanden nah an dich ranläßt, der dich zu sehr verletzt, so wirst du nicht zu sehr verletzt.
Blaue Flecken vs. Blattschuss. Blaue Flecken sind sicher unvermeidlich. Blattschüsse nicht.
Wenn man bei allem gleich denkt: "Und? Wenn's mir net passt, denn geh ich halt.
Nicht bei allem.
Sondern bei nicht Akzeptablem.
Zuletzt geändert von today am Mo., 06.10.2008, 17:13, insgesamt 2-mal geändert.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 17:05

Und noch was: da, wo du generalisiert die Beziehung über dich selbst stellst, bist du dir egal.
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.10.2008, 18:15

Gothika hat geschrieben:*kopfschief leg*

Mal sehr provozierend gefragt: Also, wenn ich niemanden nah an mich ranlasse, dann kann ich auch nicht verletzt werden? Dann bin ich sicher?
Nein das meine ich nicht. Ich meine wenn jemand entweder so unreif ist daß er Psychospielchen spielt (und auch nach Gesprächsversuchen keinen Willen zeigt zumindest daran zu arbeiten) oder so gleichgültig daß ich ihm einfach egal bin, dann finde ich eine engere Beziehung nicht wünschenswert.

Man kann sich eine Person ja auch erstmal anschauen bevor ich sie so nahe an mich ranlasse. Also ob sie solche Tendenzen hat schon beim Kennenlernen abchecken.

Ausserdem, Verletzung kann nur entstehen wenn bei mir eine Erwartungshaltung vorhanden ist. Also liegt die Verantwortung wie sehr ich verletzt werde immer auch zu einem Teil bei mir. Also eben indem ich an eine andere Person die Erwartung habe daß sie mich glücklich machen soll etc usw.

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 18:22

Okay, das dachte ich mir schon. Du meinst also quasi im Vorfeld, und ja, da stimme ich dir zu *nick*.

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Aditi
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Beitrag Mo., 06.10.2008, 19:23

Gothika hat geschrieben:Okay, das dachte ich mir schon. Du meinst also quasi im Vorfeld, und ja, da stimme ich dir zu *nick*.
und genau dieses sogenannte vorfeld ist manchmal die krux. nicht umsonst gibt es die aussage "blind vor liebe". wir müssen und werden im vorfeld manchmal blind vor liebe, damit wir uns überhaupt auf den menschen einlassen, mit dem wir viel zu lernen haben. freiwillig und sehend würden wir uns nicht dahin begeben. in diesem stadium sehen wir nur die guten seiten. seine macken, schwächen und neurosen blenden wir aus.
damals, vor 25 jahren, hätte ein mann, der viel geredet hätte bei mir absolut keine chance gehabt (ein viel-redner hätte mir viel zu viel angst gemacht). ich schätzte (wenn ich ehrlich zu mir selber bin) sein schweigen.
ich habe mich verändert. meine ängste wurden geringer. nun wollte ich einen mann, der reflektiert, mit mir diskutiert, sich mit mir auseinandersetzt und mit sich selber. und schon begann der "wahn", von dem weiter oben geschrieben wurde.

mlg
aditi

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yasae
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Beitrag Mo., 06.10.2008, 19:36

Gothika hat geschrieben:*kopfschief leg*...
Genau diesen Gedankengang hatte ich vor 2 Jahren auch. Und ich bin auch zum selben Ergebnis gekommen wie du. Aber hat es mich "satt" gemacht? Nö.

Gothika, du hast ja recht...aber was ändert das? Du hast sicherlich keine zu hohen Erwartungen...aber bohrst du nicht letztlich nur in der Wunde?



y

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Beitrag Mo., 06.10.2008, 21:04

Ich? *umschau und lächel*

Nein, ganz im Gegenteil. Ich öffnete das Topic, weil es mir IMMER WIEDER NEU Wunden riss, obwohl ich schon vieles drumherum gedacht, gewerkelt, getan, probiert habe. Da kam ich einfach bisher einfach nicht weiter. Jetzt begreife ich langsam, jetzt fängt sie zum erst Mal langsam an sich zu schließen...Langsam bzw. ich einen Schutzschild dagegen aufzubauen.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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vita
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Beitrag Di., 07.10.2008, 09:59

Hallo Gothika,

ich möchte auf die von dir formulierte Negativspirale etwas näher eingehen:

Dein Schweigen verunsichert mich. Zu Recht.
Warum lässt du dich durch Schweigen verunsichern? Die Verunsicherung ist zu Recht oder Unrecht DEIN Gefühl, für welches du allein verantwortlich bist. Er hat dir das Gefühl nicht gegeben.

Denn man kann nicht sicher sein, was in dem anderem vor sich geht.
"Man" impliziert, dass das bei allen Menschen so ist - dem ist aber nicht so. Verantwortung in ich-Form übernehmen - und richtig, du kannst nie sicher sein, was in einem anderen Menschen vor sich geht. Ist das für deine eigene Sicherheit zwingend notwendig?

Dass du mir keine Chance gibst irgendwie mit dem Gefühl umzugehen und es zu bearbeiten, macht mich wütend,
Die Chance hast du nur selber, denn es ist de facto DEINE Unsicherheit.

obwohl ich dich eigentlich liebe und nur möchte, dass du wieder mit ihr redest.
Hier wird die Liebe in Frage gestellt

Ich will nicht wütend sein. Aber du schneidest mich in meinen berechtigen Bedürfnisse nach einer grundlegenden Sicherheit ein. Obwohl ich dir nichts getan habe. Warum?
Hier handelt es sich um eine Schuldzuweisung "Du Schuft bist schuld, dass ich mich mies fühle". Dein Bedürfnis mag berechtigt sein, aber es ist nicht von ihm abhängig, da wäre der Adressat einfach überfordert, die Verantwortung für deine Sicherheit zu übernehmen.

Wenn du mir sagst, was ich falsch gemacht habe, dann können wir darüber reden.
Wer behauptet denn, dass du etwas falsch gemacht hast? Doch nur du.

Bedeuten ich und die Beziehung dir etwa gar nichts? Und das soll ich nicht persönlich nehmen?
Ein versteckter Angriff bzw Erpressung, der den Typen nun endlich zum Reden bringen soll.

...die sogar eine Gefahr für unsere Beziehung ist...
und wieder
....Nimmst mich überhaupt nicht wahr......
und wieder.
Das sind ja keine Fragen, sondern Unterstellungen.

Wenn ich mich in den Schweiger versetze, der nun auf dem Stuhl der Inquisition sitzt, frage ich mich, warum der da sitzen bleibt.
Ich würde einfach gehen.

lg
vita

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Beitrag Di., 07.10.2008, 13:02

Womit wir wieder beim Anfang wären...

Solange da dieses Vertrauen da ist, dass es NICHT persönlich gemeint ist, entsteht diese Spirale gar nicht erst.

Vertrauen ist bekanntlich so eine Sache, hängt auch von den Erfahrungen ab und den Umständen ab.

Womit das mit dem "nicht persönlich gemeint" ebenfalls zu einem Ideal wird. Wie viele Männer gehen fremd und sagen dann: "Es hatte nichts mit dir zu tun"? Weh tut es der Frau dann meistens trotzdem.
Auch das könnte man auseinander nehmen.

Mein Anliegen als ich diese Spirale beschrieb, war auch nur das: Ein Beschreiben wieso die eine Seite darunter leidet. Was da im Kopf abgeht. Ich habe es in der Zwischenzeit begriffen, sonst hätte ich das nie so klar formulieren können. Siehe den Unterschied zu meinem ersten Beitrag hier, der genau exakt mitten in so einem Anfall geschrieben wurde.

Geleugnet, dass es an der eigenen Einstellung liegen muss, habe ich nicht. Es war je mein Anliegen, diese Muster -auf der Seite derjenigen, die noch darunter leiden - zu ergründen. Und das habe ich nun getan.
Also, ja. Ich stimme dir zu. Das meiste war mir bereits bewußt, es fehlten aber noch ein, zwei Puzzelteile um es zusammensetzen zu können.

Zumal eben in meinem Fall noch ein paar indiduelle Aspekte dazu kommen, sprich: es bleibt eine 50 zu 50 Verteilung. Ganz klassisch: Wenn mein Gemahl sich ohne Grund zurückzog, dass hieß das defakto "GEFAHR" und nicht nur in meiner Wahrnehmung. Ergo gab es handfeste in ihm begründete Ursachen für meine Verunsicherungen. Folglich bleibe ich dabei: In diesem Fall war ich zu Recht verunsichert. Was dann daraus gemacht wurde (s.Spirale) ist wieder eine andere Sache...;-/

Anders in anderen Fällen.

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kamikatze
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 23:11

Gothika hat geschrieben:Ergo gab es handfeste in ihm begründete Ursachen für meine Verunsicherungen. Folglich bleibe ich dabei: In diesem Fall war ich zu Recht verunsichert. Was dann daraus gemacht wurde (s.Spirale) ist wieder eine andere Sache...;-/
dass deine verunsicherung berechtigung hat ist voraussetzung für die annahme der problematik an sich, denke ich mal.

mögliche affirmation, die mir für dich in den sinn gekommen ist (vielleicht ist sie ja auch VT-kompatibel *g*):
ich lasse mich vom schweigen nicht anstecken
will heissen: ich gehe auf die meta-ebene um mich vor ebenfalls übergriffigen gegenreaktionen selbst zu schützen (ja: ich schreibe bewusst selbst schützen vor meinen gegenattacken): es verunsichert mich, wenn ich keine reaktion erhalte etc....

lg,k.
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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Beitrag Mi., 08.10.2008, 23:24

*schmunzel*

Das hast du jetzt etwas komplex ausgedrückt *find*, aber wenn ich das richtig sehe, ist es genau das, was ich gerade tue.
dass deine verunsicherung berechtigung hat ist voraussetzung für die annahme der problematik an sich, denke ich mal.
Wenn du meinst, dass in mir eine grundlegende Resonanz sein muss, wieso ich ausgerechnet dieses Mann so anzog und nahe an mich ranlass: Ja, mit Sicherheit. Und die ist auch noch immer noch gegeben. Sie begründet sich ja auf so viel mehr als dieses eine Problem...

Meta-Ebene... ja, das beschreibt es sehr, sehr gut. Nur eben dass die alten Gewohnheiten natürlich erst mal noch einem zerren.

Für jeden Gefühlssatz überlege ich mir einen Gegensatz.

Deine vorgeschlagene Affirmation ist es noch nicht ganz. Mit dem "Es ist nicht persönlich gemeint" komme ich ein wenig weiter. Aber es bedeutet ungefähr dasselbe:

Ich bin ich. Ich lasse mich nicht hineinziehen.

Beziehungsweise was hilft sind alle Gedanken, mit denen ich mir meiner Sicherheit bewußter werde. Alles, was mit "Ich weiß ganz genau, dass..."

Oder auch so was wie "Fels in der Brandung"... "Ich bin ein Stein! Ich bewege mich jetzt nicht!"... bis die Versuchung drauf eingehen vorbei ist *zwinker*

Oder eben aus der Situation rausgehen... in dem Fall auf die "Meta-Ebene" wechseln.

Der 100%ig perfekte Satz ist noch nicht dabei. Aber der wird schon noch kommen.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Aditi
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Beitrag Do., 09.10.2008, 07:48

Der 100%ig perfekte Satz ist noch nicht dabei. Aber der wird schon noch kommen.
wie wäre es denn damit: "ich muß nicht jede heiße kartoffel, die er mir zuwirft auffangen. ich darf sie fallen lassen!"

mlg
aditi

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