Beziehungsunfähig

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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evian123
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Beziehungsunfähig

Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:08

Hallo,
ich bin 44, m, und habe das Problem, dass ich den grössten Teil meines Lebens als Single verbracht habe.
mein Elternhaus war eine ziemliche Katastrophe, meine Eltern waren nie glücklich miteinander, ausserdem haben die beiderseitigen Schwiegereltern, die nebenan wohnten, immer sich in alles eingemischt, so dass ich als Kind eigentlich nie soetwas wie Harmonie in der elterlichen Partnerschaft erlebt habe.
Meine erste Freundin hatte ich mit ca 20, die Beziehung hat ca 9 Monate gehalten, ich fühlte mich aber nie so reht glücklich und eher eingeengt. Auch bei späteren Beziehungen war das so. Jetzt habe ich schon seit ca 11 Jahren keine Partnerschaft mehr, ich würde jetzt nicht sagen dass ich die ganze Zeit unglücklich war, aber irgendwie hoffe ich doch noch, eine Partnerin zu finden. Irgendwie ploppt hatl immer, sobald ich eine Frau kennenlerne, im Hintergrund meine Kindheit hoch und ich blocke unbewusst ab. Ich hab auch einige weiblcihe Freunde, mit denen ich was unternehmen kann oder mich unerhalten kann, aber den Sprung zu einer Partnerschaft schaffe ich komischerweise nicht. Was meint ihr dazu?

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Nico
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:33

Wenn man ein Problem so lange hat wie du und wenn man sich dieses Problems so bewusst ist wie du, warum arbeitet man dann nicht an diesem Problem, sondern begründet es nur immer wieder mit seiner Kindheit ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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evian123
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:40

Naja, ich würde sagen: WEnn ich mal davor stand eine Beziehung einzugehen dachte ich immer: Die Alternative ist so weitermachen wie bisher und das war doch auch ganz schön. Stimmt auch irgendwie, man kann machen was man will, usw. Wie könnte man denn deiner Meinung nach daran arbeiten?

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candle.
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:44

Hallo evian123!
evian123 hat geschrieben: WEnn ich mal davor stand eine Beziehung einzugehen dachte ich immer: Die Alternative ist so weitermachen wie bisher und das war doch auch ganz schön.
Wenn es als Single für dich vorteilhaft ist warum weiter über eine Beziehung nachdenken? Es ist doch OK als Single zu leben!

Viele Grüße!
candle
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Nico
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:49

Na wenn du dich z.B. in Beziehungen eingeengt fühlst, müsstest du halt schon vom Typ her einmal eine Partnerin wählen die nicht klammert und Freiräume gibt.
Dann müsstest du halt von Anfang an in diese Richtung kommunizieren damit eine potenzielle Partnerin gleich weiß woran sie ist und was sie erwartet.

Aber das wird ja nicht das einzige Thema sein, dass dir Probleme bereitet nehme ich an.

Weißt du, einfach nur zu sagen " bei meinem Elternhaus hat dies und das nicht gestimmt und darum bin ich so" ist halt ein bissl schwach.
Wenn du es alleine nicht schaffst aus diesem Muster rauszukommen, könntest du dir dabei ja auch von einem Profi helfen lassen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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evian123
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 16:59

Das trifft schon irgendwie den Kern. Ich habe manchmal in meinem Bekanntenkreis Beziehungen kennengelernt, wo beide aneinander klebten wie zwei kletten. Vor nicht so langer Zeit hat sich ein Paar aus meinem Bekanntenkreis getrennt, die waren zwanzig Jahre immer zusammen und haben ausserhalb der Beziehung auch jeweils nix eigenes. Für mich war so eine Konstellation immer wie eine Lebensform aus einer anderen Welt, ich dachte immer: Wie kann man freiwillig so leben. Stimmt schon, das ist a bisserl schwach, ich wusst halt immer, ich will jetzt nciht so sein wie meine Eltern, immer so tun als passt alles aber innerhalb der Familie läuft ueberhaupt nix, weder Kommunikation noch irgendwas Positives. Ich meine, mir gehts jetzt nicht um Sex in einer Beziehung oder so, den kann man so auch haben, aber ich fänds halt schön wenn ich jemanden hätte mit dem man sich einerseits gut unterhalten kann und der einem was bedeutet. Allerdings würd ich gerne ab und zu mal auch meine eigenen Wege gehen. Aber vor kurzem zum Beispiel hat mal eine aus dem Bekanntenkreis versucht mit mir in Kontakt zu kommen und ein bisschen zu reden, irgendwie wenn ich merke das könnte auf sowas wie Beziehung rauslaufen krieg ich dann immer kein Wort raus und entwickle so ein Vermeidungsverhalten, die hats dann auch bald wieder aufgegeben. DAs ist der Punkt wo ich drüber müsste, fragt sich wie? Indem ich mich mit einer Nadel pikse und sage: Vorwärts, weiterreden sonst wirds nix?

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 17:21

man könnte sich auch vorstellen, solch ein Problem mit professioneller Hilfe zu bearbeiten

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Nico
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Beitrag Mi., 12.08.2015, 17:26

Ach geh jetzt vergiss einmal die Eltern, wennst immer denkst " wie war das bei meinen Eltern" dann wird sowieso nix draus.
Ich z.B. bin in sehr vielem völlig anders als meine Eltern, manches werde ich sicher unbewusst von ihnen übernommen haben und wenn es nicht bewußt ist, ist es auch nicht leicht zu ändern, aber wenn ich mir dessen bewußt bin, kann mich nix dran hindern es anders zu machen.

Ich lebe mit meiner Frau sehr eng zusammen, wir machen praktisch alles zusammen und das passt uns so, ich verstehe aber auch wenn das jemand nicht so haben will. Jedem das Seine...

Vielleicht solltest du nicht immer gleich von 0 auf 100 denken ?
Warum gleich an Fixe Beziehung denken, warum nicht einmal von Freundschaft auf engere Freundschaft und dann halt langsam steigern ?
Wenn eine Bekanntschaft mit dir in Kontakt kommen möchte und ein bisserl reden will, brauchst ja echt nicht gleich in Panik ausbrechen, da hast du dann doch gleich die Gelegenheit deine Vorstellungen verbal Stück für Stück an die Frau zu bringen und kannst einmal schauen wie sie drauf reagiert.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


dieeineundandere
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Beitrag Sa., 05.09.2015, 10:42

Ich bin auch beziehungsunfähig, das wurde mir bei meiner vorletzten gescheiterten Partnerschaft klar. Ich schaffe es nicht, einen Menschen täglich zu sehen, da entwickle ich Ausbruchgedanken und wird aus Zuneigung Ablehnung. Das gilt es sich einzugestehen und daraus zu lernen, es muss nicht jeder Mensch eine Beziehung führen, wie sie die Eltern hatten, weder in Bezug darauf, dass man deren Fehler wiederholt, noch zusammenleben, sich durch Kinder, hohe Kredite hoffnungslos in ein Netz aus Verbindlichkeiten und Enge zu begeben, aus dem man dann nur mehr mit sehr viel Anstrengung herauskommt.

Man kann genauso eine Partnerschaft mit Freiräumen haben, sich nicht täglich sehen und geht dann eben bewusst die Schattenseite des Modells ein: die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwann einmal alleine stirbt, ist sehr hoch. Denn solche unverbindlichen Konstrukte sind natürlich nicht unbedingt dafür geeignet, dass sie ein Leben lang halten, aber dafür hat man im Gegenzug nicht ein Leben lang in einem Konstrukt ausgeharrt, das gar nicht zu einem passt.
Hier gilt es schlicht abzuwägen, es gibt auf diesem Planeten jedenfalls nicht nur Menschen, die zusammenleben und sich gegenseitig einengen wollen. Um jemand passenden zu finden, muss man jedoch zuerst einmal wissen, was man wirklich möchte und das dann auch von Anfang an klar artikulieren und durchziehen, sonst gerät man an jemanden, der/die mitunter gar nicht zu einem passt.

Ich habe jedenfalls jemanden gefunden, mit dem ich auf eine Weise zusammen sein kann, die mir die Freiheit gibt, die ich brauche und zugleich meine Bedürfnisse nach phasenweiser Nähe und Austausch stillt. Wie lange das hält, weiß ich nicht, aber darauf richte ich ohnehin nie den Fokus.Alles ist vergänglich.
When I see the light, true love forever
burn my shadow away
Oh, how I love you

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Harmonia
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Beitrag Mo., 07.09.2015, 08:18

Hallo!

Also ich stelle jetzt mal die Frage: was bedeutet es denn beziehungsunfähig zu sein?
Die Tatsache, dass man in keiner Beziehung lebt, bedeutet doch noch nicht, dass man beziehungsunfähig ist. Auch, dass man für sich Freiräume beansprucht oder benötigt, bedeutet doch noch keine Unfähigkeit in Beziehungen leben zu können.
Vielmehr bedeutet dies doch die Auseinandersetzung mit einem Partner, mit dem man dann Kompromisse schließt, dem man sein Vertrauen schenkt und schenken kann und klar man sollte dementsprechend natürlich auch Nähe zulassen können.
Herzliche Grüße
Harmonia

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ohmshanti
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Beitrag Mi., 15.06.2016, 00:03

Hallo,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich etwas tun muss um meinen schmerz im zaum zu halten.
Ich bin 39 jahre und soeben geht die längste liebesbeziehung meines lebens endgültig zu ende.
Sie hat 2 jahre gedauert und in diesen 2 jahren wurde sie 3x beendet. Schuld sind meine depressiven verstimmungen. Denke ich zumindest.
Das einzige was für mich sinn in meinem leben und mich halbwegs zufrieden und ruhig macht ist eine liebesbeziehung.
Und doch bin ich nicht fähig eine solche am leben zu halten.
Wie kann man nur mit all dieser einsamkeit, sinnlosigkeit und all diesem schmerz weiterleben?
Meine antwort ist meine 17jährige tochter, die nur mich hat und für die ich sorgen und funktionieren muss.
Aber ich weiß nicht mehr wie.
Bisher hatte ich doch immer wieder die hoffnung, dass durch therapie, dem richtigen mann, älter werden oder weiß ich was, alles noch ein gutes ende nimmt.
Aber mit dem heutigen tag bin ich hoffnungslos.
Ich hatte gute männer, welche die sich wirklich mühe gegeben haben. Aber keiner hat es mit mir ausgehalten.
Es gibt auch sonst keine sozialen kontakte in meinem leben. Aber die brauch ich auch nicht.
Ich will nur lieben und geliebt werden. Ich denke das ist der einzige sinn in unserem dasein.
Leider gibts niemanden der meine liebe aushält.

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 15.06.2016, 14:16

du bist nicht ohne Liebe: du hast deine Tochter!!

so, wie du schreibst, bist du arg auf einen Mann als Liebesobjekt fixiert. (fast) irgendeinen. Zumindest wirkt es auf mich so.

Ohne soziale Kontakte, nur mit einem Partner, kann übrigens kein Mensch leben. Du solltest rausgehen, Leute kennenlernen (Leute, nicht einen Mann fürs Leben!).

Warum brauchst du dermaßen nötig einen Mann, um deinem Leben einen Sinn zu geben? Was ist mit deiner Tochter, deiner Herkunftsfamilie? Einem Hund?

Ganz ins Blaue hinein geraten, weil ich ja die Umstände und dich überhaupt nicht kenne:
so absolut, wie du hier dein Bedürfnis nach einem Mann darstellst, könnte ich mir vorstellen, dass es erdrückend auf jeden Mann wirkt.

Ist das so? Sind deshalb deine bisherigen Beziehungen gescheitert?

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ohmshanti
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Beitrag Mi., 15.06.2016, 21:29

Danke für deine antwort. Hilft ein bisschen wenn man eine nachricht im posteingang hat.
Du hast sicher recht mit deinen vermutungen.
Andere kontakte sind aus verschiedenen gründen keine option und ganz allein sein halt ich immer schwerer aus. Tatsächlich brauch ich einen mann um meinem leben einen sinn zu geben. Und glaub mir, ich hab schon einiges anderes probiert ua auch gesprächstherapien, psychopharmaka, hobbies, webkontakte usw.
Es ist schwer denkmuster, noch dazu unbewußte, los zu werden. Nächste woche probier ich energetische psychotherapie, meine letzte hoffnung.

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leuchtturm
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Beitrag Do., 16.06.2016, 06:54

Nächste woche probier ich energetische psychotherapie, meine letzte hoffnung. --
Könntest oder magst du formulieren, worauf genau es deine letzte Hoffnung sein soll?

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ohmshanti
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Beitrag Do., 16.06.2016, 07:57

Ein zufriedenes leben zu leben

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