Beziehung/Familie vs Job

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Beziehung/Familie vs Job

Beitrag So., 21.09.2008, 07:30

Hallo alle zusammen!

Ich sitz grad zwischen zwei Stühlen.
Auf der einen Seite mein Job, der mir im Großen und Ganzen Spaß macht. Leider muss ich viele Überstunden schieben was sich in mangelnder Freizeit und ziemlich hohem Stressfaktor niederschlägt.
Auf der anderen Seite meine Freundin, die ich sehr liebe. Mit ihr werde ich meine Zukunft teilen und in absehbarer Zeit werden wir heiraten, eine Familie gründen, uns ein Haus anschaffen, usw.

Ich bin recht sensibel gestrickt und habe permanent ein "schleches Gewissen". Da ich viel arbeite tut mir meine Freundin leid weil ich ja nicht viel Zeit für sie hab. Wie wird das dann erst mit einem Kind (oder zwei Kindern) werden, frag ich mich oft. Verbring ich mehr Zeit mit meiner Partnerin staut sich meine Arbeit in der Firma (da ich dort der einzige für derartige Arbeiten bin) und es kommt zu massiven Problemen. Vom steigenden Druck red ich gar nicht. Mit dem Chef und Kollegen rede ich manchmal darüber ohne dass wirklich was dabei rauskommt (Personalkosten ). Und dass ich nur schwer Nein sagen kann (egal ob zur Partnerin oder zum Chef) machts nicht besser.

Mich interessieren Eure Meinungen:
Wie habt ihr Beruf und Beziehung/Familie unter einen Hut gekriegt?
Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen?

lg, Repo

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Una
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Beitrag So., 21.09.2008, 12:02

Hallo Repo,

das ist ein fast nicht zu lösendes Problem, für niemanden.
Ich kenne die Schuldgefühle leider auch zu gut. Der Tag ist immer zu kurz.
Die Frage ist, kannst Du Deine Arbeitszeit auch mal flexibel gestalten- oder geht es immer nur 100% +- sprich zu regulären Arbeitszeiten Überstunden dazuaddieren?

Was macht Deine Partnerin? Wird sie bei den Kindern bleiben? Kannst Du Elternzeit nehmen, wirst Du es machen? Oder ist sie für das "Innere" eurer Familie zum größten Teil alleine zuständig?

Davon hängt es ab, wie das ganze anzugehen ist.
Wenn ihr es traditionell haltet, dann ist jeder ziemlich einseitig belastet,
was auch Krisen mit sich bringen kann.

Wie sieht es da bei euch aus?

Grüße Una
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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elias
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Beiträge: 137

Beitrag So., 21.09.2008, 14:47

Hi,
kenn ich sehr gut: hatte guten Job, gutes Geld verdient, Haus gekauft, 2 Kinder - aber 70 Std Arbeit- . Ergebniss: Scheidung , Haus weg, Arbeit weg weil krank geworden.
Heute: verrentet- verrückt- depressiv.
Es lohnt sich nicht, sich alles vom Chef gefallen zu lassen.1. Partnerschaft und Familie, 2. Job, 3. Haus oder Ähnliches. Dies ist die wichtigere Reihenfolge, kein Job der Welt ist es wert alleine zu sein.
mfg
elias


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candle
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Beitrag Mo., 22.09.2008, 08:30

Hallo Restposten!

Du hast es ja schon bemerkt: Nein sagen! Das kann man lernen... Ein kranker Arbeitnehmer nützt ja auch nichts, wenn Du dann vor lauter Stress umklappst. Und einer Partnerin eben auch nicht.

Vielleicht solltest Du ganz konkret mal mit Chef und Partnerin sprechen wie man die Zukunft anders bewältigen kann.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Schneekugel
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Beiträge: 1065

Beitrag Mo., 22.09.2008, 10:10

Besteht eventuell auch die Möglichkeit sich erst unverzichtbar zu machen und danach ein paar Forderungen an den Chef zu stellen? Da du deine Arbeit als einziger ausführst, müsste da doch nach einer gewissen Zeit, zumindest ein gewisser Ansatzpunkt da sein. Eventuell auch mal mit dem Chef besprechen ob es Arbeiten gibt die du Abdeligieren kannst. Ob jetzt du oder ein Bürogehilfe jede Woche insgesamt 8 Stunden mit Nonsensetätigkeiten wie Kopieren usw... verbringt ist egal, der Bürogehilfe wird jedoch weniger Stundenlohn kosten.

Weiters schätze ich mal, dass es doch ein etwas besserer Job sein wird, wie sieht es mit Möglichkeiten aus zusätzliche Zeit zu erwirtschaften z.B. durch eine wöchentliche Gartenhilfe oder auch Reinigungskraft?

Besteht eventuell die Möglichkeit auch mal von zu Hause zu arbeiten? Ich persönlich fand es eigentlich recht angenehm, da man so dem Partner doch näher ist, als durch die Firma getrennt.

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Beitrag Mi., 24.09.2008, 14:30

Una hat geschrieben:... Arbeitszeit auch mal flexibel gestalten ...
Ich hab sowieso gleitende Arbeitszeiten, wobei ich aber so gut wie nie weniger als mein Soll erbringe.
Una hat geschrieben:Wie sieht es da bei euch aus?
Meine Partnerin würde schon beim Nachwuchs bleiben aber ich möchte auch für die Kinder in ausreichender Form da sein. Mein Vater mußte sehr weit pendeln und war demzufolge kaum zuhaus, was uns Kinder oft traurig machte und meine Mutter zur Verzweiflung trieb.
elias hat geschrieben:Es lohnt sich nicht, sich alles vom Chef gefallen zu lassen.
Das stimmt ja. Aber wo ich wohne sind für mich geeignete Arbeitsplätze extreme Mangelware und die meisten Leute mit ähnlicher Ausbildung müssen wegziehen weil sie hier keinen Job bekommen. Deshalb lass ich mir halt auch einiges gefallen.
candle hat geschrieben:Nein sagen!
Fällt mir unheimlich schwer aber ich praktiziere es bereits manchmal. Ergebnis: man wird oft um-/hintergangen, falsche Gerüchte werden in Umlauf gebracht, Termine werden verschoben bis ich Zeit habe, ...

Ich zermartere mir den Kopf wie ich meine Zukunft gestalten soll. Wegziehen, anderer Job, usw. kommt mir dabei alles in den Sinn. Es ist aber nicht das was ich will. Achja, und mein Chef dreht sein Gesicht stets aus dem Wind, will von etwaigen Problemen nix wissen.
Schneekugel hat geschrieben:... sich erst unverzichtbar zu machen und danach ein paar Forderungen an den Chef zu stellen?
Im Grunde bin ich unverzichtbar, aber halt trotzdem ersetzbar. Leider gibt es viele Chef-Freunde, wenn ich zu etwas "nein" sage bleibt das nur solange so bis einer dieser Freunde ein Problem damit hat und sich beim Chef "ausweint".
Von zuhause arbeiten geht leider nicht, möcht ich aber sowieso nicht.

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