Burn-Out zerstört ihn, mich und das uns.

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Thread-EröffnerIn
clairdelune
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Burn-Out zerstört ihn, mich und das uns.

Beitrag Di., 19.10.2010, 20:49

Hey.
Ich mache mir etwas sorgen um meinen Freund und bin langsam etwas verzweifelt.
Er lässt sich einfach auf biegen und brechen nicht helfen und ich sehe, dass es ihm immer schlechter geht.
Wie sagt man so schön, gleich und gleich gesellt sich gern, deswegen ist es nicht verwunderlich, dass ich selbst mir jemand suche, der auch nicht ganz 'rein' ist. Ich selbst habe BPS, doch im gegensatz zu ihm arbeite ich an mir so gut ich eben kann. Er hingegen hat nun seit geraumer Zeit Burn-Out und langsam geht es in die Endphase habe ich das Gefühl. Es ist furchtbar mit anzusehen, wie er nach und nach kaputt geht, was mir selbst auch nicht gerade gut tut, im Gegenteil, es reißt mich mit ihm, doch was soll ich tun?
Was ich oder andere ihm auch sagen, er nimmt keine Hilfe an. Zwar hat er erkannt, dass er ein Problem hat, doch er tut nichts. Es ist fast so als würde ich gegen eine Wand reden und ehrlich gesagt habe ich dafür auch langsam keine Kraft mehr.
Langsam geht mir die Puste aus und vor allem die Ideen, wie ich ihn bewegen könnte sich helfen zu lassen.
Hat jemand einen Rat?

Schönen Abend noch,
Claire
Was auch immer du in deinem Leben tust, wird bedeutungslos sein, doch es ist wichtig, dass du es tust.

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Ive
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1398

Beitrag Di., 19.10.2010, 21:19

Bei allem Verständnis, aber Du wirst nicht die Verantwortung für sein Leben übernehmen können. Die trägt er selbst und sollte es auch. Mehr als mit ihm zu reden und Deine Besorgnis auszudrücken, ist kaum möglich.

Ive

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Froschkönig
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Beiträge: 13

Beitrag Mi., 20.10.2010, 16:22

Hallo Claire,

ich habe ja gerade ein ähnliches "Problem". Wir können nicht mehr tun als den Tipp "Hilfe zur Selbsthilfe" zu geben. Das Zusehen ist nicht schön, aber es sind erwachsene Menschen, so leid es uns tut.

Ich selbst habe einen Job, der viel Zeit braucht, Freunde, die mich total ablenken. Selbst war auch ich einmal BurnOut-Betroffene und kann dazu nur sagen: Wenn man etwas dagegen tun will, dann geht das auch.
Ich finde es nämlich unverantwortlich, Angehörige, Freunde etc. mit hinein zu ziehen, nur weil ich selbst etwas nicht auf die Reihe bekomme.

Versuche, Dich immer wieder ein wenig da heraus zu ziehen.

Frosch

... was ist BPS?...

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Thread-EröffnerIn
clairdelune
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Beiträge: 12

Beitrag Mi., 20.10.2010, 17:14

Hallihallo, danke erstmal für die Antworten.

@Ive
Natürlich hast du da recht und ich werde wahrscheinlich auch nicht mehr tun können, doch es ist eben nicht schön sowas mit anzusehen, da überlege ich eher (so schwer es auch sein wird) mich von ihm zu trennen, allerdings habe ich angst, dass es ihm dadurch vielleicht noch schlechter geht, das besorgt mich.
Trotzdem danke.

@Frosch
Du hast damit natürlich recht, dass es erwachsene Menschen sind und man da nicht viel tun kann, auch wenn es schwer fällt. Trotzdem will man es sich ja meist nicht eingestehen.
Darf ich fragen, wie du an dein BurnOut ran gegangen bist? Und wie du es geschafft hast dich wieder zu erholen bzw. wie lange hast du dafür gebraucht?
Und zu deiner Frage, BPS=Borderline Persönlichkeitsstörung.

Liebe Grüße, Claire
Was auch immer du in deinem Leben tust, wird bedeutungslos sein, doch es ist wichtig, dass du es tust.

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Froschkönig
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Beiträge: 13

Beitrag Mo., 25.10.2010, 19:09

Hallo Claire,

tut mir leid, dass meine Antwort so lange gedauert hat:

Wie bin ich an den BurnOut dran gegangen? Ich wusste, was das Bedeutet und habe keine Scheuklappen aufgesetzt. Ich wollte wissen, was kann ich tun und genau diesen Rat habe ich eingehalten, konsequent. Dabei habe ich auch das "Nein"-Sagen gelernt. Der Prozess der Heilung kann länger dauern, das ist unterschiedlich. Manchmal z. B., wenn permanent das Telefon klingelt o.ä. - im Job zu viele Dinge auf einmal kommen, merke ich noch Panikanfälle, die ich dann so bekämpfe, wie ich es gelernt habe.

Es hilft nur eines: Sich das eingestehen! Es wird nur schlimmer, nicht besser, wenn man nichts unternimmt.

So .- und genau aus dem Gelernten weiß ich eben, dass nur der Betroffene selbst sich in erster Linie helfen (lassen) kann. Sonst gehst DU kaputt, das ist nicht ungefährlich
Ich habe mich informiert und wusste genau, dass ich wieder gesund werden möchte und meine Familie nicht belasten will.
In der Therapie wurde mir dann allerdings auch bescheinigt, dass ich einen sehr starken Willen habe.

Frosch

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