Mein erwachsener Sohn ist psychisch seit längerem stark auffällig

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 16:56

münchnerkindl hat geschrieben:
Lotusblume56 hat geschrieben:
Es ist leider umgekehrt.
Er möchte ganz viel mit mir zusammen sein.
Da wäre auch nichts gegen einzuwenden, wenn es
a) im Rahmen ist
b) er nicht ständig versucht, mich zu vereinnahmen, indem er
mir z.B seit 5 Jahren über seine Trennung die Ohren voll jammert, aber nichts dagegen tut, damit
es für ihn erträglicher wird.
.


Und du lässt das zu. Damit sowas stattfinden kann müssen zwei Personen beteiligt sein.

Oder hat dir jemand die Pistole an den Kopf gehalten und dich so per Todesandrohung gezwungen, dem nervigen Knilch ein Schmerzmittel vorbeizubringen? Oder nachts das Telefon abzunehmen? Oder dir diese 5 Jahre lang das Gejammer anzuhören?


Es ist nicht im Rahmen, und er versucht nicht nur dich zu vereinnahmen, er schafft es jeden Tag. Womit du NICHT zu seiner Gesundung beiträgst.
Da hast du recht, münchnerkindl,

den Schuh muss ich mir anziehen, das rechtfertigt aber trotzdem nicht sein Verhalten.
Meine Güte, er ist 33 Jahre alt.
Es ist schwer von mir rüberzubringen.

Ich versuche es nochmal: Ein weiteres Beispiel:
Er kommt mich und meinen Mann besuchen, da war ich noch nicht getrennt, das ist also schon mindestens
15 Monate her.
Erst Smaltalk, dann Gejammer auf höchstem Niveau, das schlich sich immer ein.
Wie oft haben wir ihm gesagt, es reicht, wenn du damit immer noch nicht zurecht kommst, dann
such dir Hilfe.
Nichts!
Immer wieder wollte er die Absolution , die wir ihm aber nicht geben konnten.
Weil uns nämlich auch (verständlicherweise) unsere Schwiegertochter leid tat und später auch das Enkelkind.
Als er nämlich fremd ging, da war seine Ehefrau kurze Zeit später schwanger.
Sie hatte keine schöne Schwangerschaft, hatte keinen Mann, der sich mit ihr freute.
Sie musste mit der Kleinen dann vorläufig bei ihren Eltern leben, gab ihm noch eine neue Chance,
die er aber nicht nutzte.
Und dann sollten wir ihn auch noch jahrelang bedauern?
Wir haben ihn bis zu einem gewissen Grade aufgefangen, man ist ja Mutter und Vater.
Wir haben seinen Fehltritt nicht gewertet, jedenfalls haben wir ihn trotzdem wie einen Sohn behandelt und ihn
nicht fallen lassen, obwohl uns sein Verhalten schon ganz mies erwischte.
Aber wenn der "liebe " Junge, sich dann noch jahrelang selbst bedauert, dann ist es vorprogrammiert,
dass es immer wieder kracht, weil wir ihm nämlich nicht nach der Nase redeten.

Also nix mit bemuttern und bedauern und betüddeln.

Vielleicht ist es jetzt mal ein bisschen verständlicher rübergekommen, wie sich sein Klammern immer
mehr entwickelte, ohne dass wir als Eltern das förderten.

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 17:13

Nur mal so als Anmerkung: So eine Störung fällt ja auch nicht vom Himmel. Sie entsteht in der frühen Eltern-Kind-Beziehung. Nicht, dass ich dir die Schuld geben möchte (darum geht's nicht!), aber es könnte sein, dass eure Beziehung seit 33 Jahren irgendwie schwierig ist und dass sein jetziges Verhalten sozusagen nur die "logische Konsequenz" daraus ist. Damit will ich ihn nicht entschuldigen, aber vielleicht wird so klarer, dass nichts "einfach so" passiert. Du könntest dich also fragen, was damals passiert ist und was davon noch heute gültig ist.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 17:47

Lotusblume56 hat geschrieben: Da hast du recht, münchnerkindl,

den Schuh muss ich mir anziehen, das rechtfertigt aber trotzdem nicht sein Verhalten.
Meine Güte, er ist 33 Jahre alt.
Es ist schwer von mir rüberzubringen.

Ich versuche es nochmal: Ein weiteres Beispiel:
Er kommt mich ... bla...bla...blub.....



Merkst du was?

Du bist SCHON WIEDER bei ihm, nicht bei dir und DEINEN Problemen.

Ich will dein Gejammer über sein Verhalten überhaupt nicht hören. Was er tut oder nicht tut interessiert nicht. Erst belastet er dich mit dem Sülz, und das langt nicht, jetzt sollen wir uns auch noch damit beschäftigen????????

Es ist UNINTERESSANT, was er macht, was für Probleme er hat, was in seinem Kopf vorgeht. Interessant ist, was du für ein Problem hast im Bezug auf ihn und was in deinem Kopf schiefgeht.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 17:49

leberblümchen hat geschrieben:Nur mal so als Anmerkung: So eine Störung fällt ja auch nicht vom Himmel. Sie entsteht in der frühen Eltern-Kind-Beziehung.

Damit will ich ihn nicht entschuldigen, aber vielleicht wird so klarer, dass nichts "einfach so" passiert. Du könntest dich also fragen, was damals passiert ist und was davon noch heute gültig ist.

Überbehütung kann übrigens auch zu psychischen Krankheiten bei den Kindern führen.

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mio
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:09

Hallo Lotusblume,
Lotusblume56 hat geschrieben: - Fremden gegenüber kann er sich super benehmen, diese aggressive Art lebt er nur zuhause aus.
mir wurde mal in einem Gespräch mit einer Person, die sich nahestehenden (in den Augen der Person abhängigen) Menschen gegenüber bisweilen ähnlich verhält wie Dein Sohn, gesagt, dass die Person das da tun dürfe/könne, weil die ja nicht weggehen können (bezog sich auf die eigene Familie). Und weil die nicht weggehen können, kann die Person sich da ja wie die Axt im Walde aufführen...

Mir ist fast der Atem gestockt und ich habe mich gefragt, ob die Person das wirklich denkt?
Und ob der Person nicht klar ist, wie respekt- und lieblos eine solche Aussage ist? Zumal sie ja auch einfach falsch ist.
Ich befürchte aber das ist wirklich der Fall, also dass die Person das glaubt.

Wie wäre es also einfach mal mit Konsequenzen ziehen Deinem Sohn gegenüber, damit er merkt, dass Du nicht "selbstverständlich" bist?

Lieben Gruss,

mio

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:11

leberblümchen hat geschrieben:N. Du könntest dich also fragen, was damals passiert ist und was davon noch heute gültig ist.
Ganz ehrlich?
Ich weiß es nicht.
Und so langsam ist es mir auch egal.

Mir geht es Sch...durch sein Verhalten und das muss ich ändern.

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:13

münchnerkindl hat geschrieben:
leberblümchen hat geschrieben:Nur mal so als Anmerkung: So eine Störung fällt ja auch nicht vom Himmel. Sie entsteht in der frühen Eltern-Kind-Beziehung.

Damit will ich ihn nicht entschuldigen, aber vielleicht wird so klarer, dass nichts "einfach so" passiert. Du könntest dich also fragen, was damals passiert ist und was davon noch heute gültig ist.

Überbehütung kann übrigens auch zu psychischen Krankheiten bei den Kindern führen.
Jaja, es gibt tausend Gründe, aber letztendlich kann ich sein Verhalten nicht ändern.
Ich muss mir das nicht fast jede Woche antun.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:13

Lotusblume56 hat geschrieben:
Mir geht es Sch...durch sein Verhalten und das muss ich ändern.

Nein, dir gehts scheisse wegen deinem co-abhängigen Denken und Verhalten.

Okay, er ist krank. Aber du kannst nicht DEINE Befindlichkeit damit rechtfertigen. Das ist dein Problem, das liegt nicht an seinem Verhalten. Das kannst du ihm nicht in die Schuhe schieben!

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:16

mio hat geschrieben:Hallo Lotusblume,
Lotusblume56 hat geschrieben: - Fremden gegenüber kann er sich super benehmen, diese aggressive Art lebt er nur zuhause aus.
mir wurde mal in einem Gespräch mit einer Person, die sich nahestehenden (in den Augen der Person abhängigen) Menschen gegenüber bisweilen ähnlich verhält wie Dein Sohn, gesagt, dass die Person das da tun dürfe/könne, weil die ja nicht weggehen können (bezog sich auf die eigene Familie). Und weil die nicht weggehen können, kann die Person sich da ja wie die Axt im Walde aufführen...

Mir ist fast der Atem gestockt und ich habe mich gefragt, ob die Person das wirklich denkt?
Und ob der Person nicht klar ist, wie respekt- und lieblos eine solche Aussage ist? Zumal sie ja auch einfach falsch ist.
Ich befürchte aber das ist wirklich der Fall, also dass die Person das glaubt.

Wie wäre es also einfach mal mit Konsequenzen ziehen Deinem Sohn gegenüber, damit er merkt, dass Du nicht "selbstverständlich" bist?

Lieben Gruss,

mio

Ich bin dran, deshalb bin ich ja hier und habe jetzt, glaube ich kapiert,
dass ich mich schützen muss und nicht ihn.
Interessant, was dir da erzählt wurde.....regt mich sehr zum Nachdenken an.

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:20

münchnerkindl hat geschrieben:
Lotusblume56 hat geschrieben:
Mir geht es Sch...durch sein Verhalten und das muss ich ändern.

Nein, dir gehts sch*** wegen deinem co-abhängigen Denken und Verhalten.

Okay, er ist krank. Aber du kannst nicht DEINE Befindlichkeit damit rechtfertigen. Das ist dein Problem, das liegt nicht an seinem Verhalten. Das kannst du ihm nicht in die Schuhe schieben!
Ja münchnerkindl, ist ja gut.

Ich schrieb, gerade, ich arbeite dran und versuche doch selber erstmal dahinter zu kommen,
warum es mich so verletzt.
Vielleicht, weil er mein Sohn ist?
Vielleicht, weil er kein Fremder ist?
Einen Fremden würde ich bei so einem Verhalten nicht mehr mit dem A...angucken.
Und nun bin ich sehr gespannt auf deine Antwort.
Du darfst mit mir auch gerne etwas freundlicher schreiben.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:25

Mich wundert ein bisschen, dass du jetzt davon schreibst, dass es DIR seinetwegen schlecht geht. Sorry, aber ich halte das für fatal. Und darin könnte natürlich auch der Narzissmus begründet sein: Das "Kind" wird verantwortlich gemacht für den Zustand der Eltern. Das ist gruselig.

Anfangs dachte ich, es geht dir um das Enkelkind. Das Kind braucht Schutz, nicht die Oma. Die Oma kann und muss sich abgrenzen. Das Enkelkind muss geschützt werden, und was der erwachsene Sohn macht, soll er mal schön selbst überlegen.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 18:31

Jepp, da du jetzt über dich schreibst und nicht mehr ständig über ihn


Du bist verletzt, weil du dich in sein Leben emotional verstrickt hast und übermässig in sein Leben involviert bist. Also über das hinaus das ein Elternteil für ein erwachsenes Kind haben sollte.

Wie lief das eigentlich als er noch ein Kind und dann ein Jugendlicher war?

Wann haben sich denn die ersten Anzeichen davon eingestellt? Oder gab es solche Tendenzen schon immer und das ist später halt immer stärker geworden?

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 19:04

münchnerkindl hat geschrieben:Jepp, da du jetzt über dich schreibst und nicht mehr ständig über ihn


Du bist verletzt, weil du dich in sein Leben emotional verstrickt hast und übermässig in sein Leben involviert bist. Also über das hinaus das ein Elternteil für ein erwachsenes Kind haben sollte.

Wie lief das eigentlich als er noch ein Kind und dann ein Jugendlicher war?

Wann haben sich denn die ersten Anzeichen davon eingestellt? Oder gab es solche Tendenzen schon immer und das ist später halt immer stärker geworden?
Jetzt soll ich also doch weiter über meinen Sohn schreiben?
Gerade hat es dich noch gestört.

Ich mache jetzt erstmal eine Pause, denn ich muss mal abschalten.
Zur Zeit beschränken mein Sohn und ich den Kontakt nur auf das Nötigste.

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Lotusblume56
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 19:07

münchnerkindl hat geschrieben:
Du bist verletzt, weil du dich in sein Leben emotional verstrickt hast und übermässig in sein Leben involviert bist. Also über das hinaus das ein Elternteil für ein erwachsenes Kind haben sollte.
So sieht es aus.

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 02.09.2015, 19:30

Lotusblume56 hat geschrieben:
Jetzt soll ich also doch weiter über meinen Sohn schreiben?
Gerade hat es dich noch gestört..


Ja, aber nicht Sachen, über die du dich aktuell aufregst und die du deswegen um dich zu entlasten bei anderen Menschen abladen willst, sondern einfach nur ein paar Fakten aus der Vergangenheit, um den Verlauf dieser verkorxten Beziehung, gerade auch von deiner Seite aus irgendwie nachvollziehen zu können.

Weil irgendwann muss das ja angefangen haben. Vieleicht kann man dieses ungesunde Verstricktsein ja an dem Punkt aufdröseln, an dem es zum ersten Mal aufgetreten ist. Dazu müsste man aber wissen, wann und wie sein seltsames Verhalten angefangen hat und wie da die Umstände waren.

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