Bipolarer Ehemann / Vater

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Sine
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 15:47

Mein Mann nimmt Quilonum retard, das ist Lithium. Manchmal läßt er es aber auch weg, weiß der Himmel warum. Und dann kommt die nächste Episode. Kann aber auch trotz guten Lithiumspiegels passieren, hat mir mal ein Arzt gesagt.
Leider können wir nicht gut über Konflikt-Themen reden. Er verträgt keinen Widerspruch. Das ist das Dumme. Sonst könnte man für alles gute Lösungen finden.

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Beitrag Sa., 08.01.2011, 15:52

Hi Sine
. Er verträgt keinen Widerspruch. Das ist das Dumme. Sonst könnte man für alles gute Lösungen finde
Das meinte ich. Sein verachtendes Verhalten dir gegenüber hat nicht was mit seiner Krankheit zu tun

Ich denke, da solltest du ansetzen um für dich, für euch und insbesondere die Kinder (hier das Kind welches den eigenen Raum gern hätte) einzustehen

Rosenrot

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Sine
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:10

Wie macht man das: Für sich einstehen? Wie fordert man respektvolles Verhalten ein?
Sine


Gast
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 16:39

Dazu Sine, müsstest du die Frage beantworten, was du genau mit mobben meinst.

Ich würde auf sowas
"Dich hat doch niemand gefragt".
z.B sagen" ich muss auch nicht gefragt werden um eine Meinung zu haben"

Auf Drohungen zum Suizid oder Auszug: "ich lasse mich nicht erpressen und ich kann nicht schlafen weil du schnarchst."

Ich würde so etwas ehrlich gesagt nur eine sehr eng begrenzte Zeit mitmachen und die Konsequenzen ziehen. Droht er mit Auszug: "bitte, die Tür ist da wo der Maurer das Loch gelassen hatte"

Liebe ist für mich unter anderem Achtsamkeit, Respekt, Wohlwollen, Akzeptanz. Gegen und wechselseitig.

Rosenrot

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Virtu
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 17:57

Sine hat geschrieben:Mein Mann nimmt Quilonum retard, das ist Lithium. Manchmal läßt er es aber auch weg, weiß der Himmel warum. Und dann kommt die nächste Episode.
Nicht nur.
"Bei zu raschem Absetzen kann es zu Reizbarkeit, Ängstlichkeit, labiler Gemütslage und innerer Unruhe kommen. Bei bipolaren Erkrankungen kann das abrupte Absetzen von Lithium zum Ausbruch einer manischen Phase führen."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lithiumthe ... cheinungen

Ich nehme auch Quilonorm/Quilonum Retard, abgesetzt habe ich die noch nie, auch weil nach dem Absetzen und erneuter Einnahme angeblich ein Wirkungsverlust eintreten kann.

Einfach absetzen ist sehr verantwortungslos, nach dem Motto - hinter mir die Sintflut.
Wenn er mit Lithium nicht klarkommt, dann könnte er auch etwas anderes probieren, wie Quetiapin (Seroquel) oder andere Stimmungsstabilisierer.
Sine hat geschrieben: Kann aber auch trotz guten Lithiumspiegels passieren, hat mir mal ein Arzt gesagt.
Hab ich auch schon gehört, das ist bei mir aber in 11 Jahren nicht passiert.

LG

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:34

Sine hat geschrieben: Leider können wir nicht gut über Konflikt-Themen reden. Er verträgt keinen Widerspruch. Das ist das Dumme. Sonst könnte man für alles gute Lösungen finden.
Wenn er aber allgemein keinen Widerspruch verträgt dann hat das nichts mit seiner Krankheit zu tun sondern ist ein Charakterproblem.

Und jemand der in einer Beziehung lebt und durch Weglassen von Medis einen manischen/depressiven Schub provoziert, mit allen Belastungen die das für die Menschen in der Umgebung mit sich bringt ist ein verantwortungsloser Egoist, allein schon das tolerierst du und machst es mit???????

Daß er dann vor den Kindern rumflippt und dich mit Krankenhauseinweisungen, Gerichtsbeschluss etc belastet nur weil er seine Pillen nicht nehmen mag?

Wie gesagt, eine psychische Krankheit entschuldigt nicht ein grundsätzliches Charakterproblem.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:37

Virtu hat geschrieben:
Ich nehme auch Quilonorm/Quilonum Retard, abgesetzt habe ich die noch nie, auch weil nach dem Absetzen und erneuter Einnahme angeblich ein Wirkungsverlust eintreten kann.
Genau das ist bei einem Bekannten vermutlich passiert. War gut eingestellt und stabil, dann hat er mit Unterstützung des Psychiaters einen Absetzversuch gemacht, er ist sofort manisch geworden.

Und seitdem wirkt bei ihm nichts mehr richtig und es geht ihm seit Jahren richtig dreckig.

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Fiasei
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 22:26

Also mir kommt so vor, dass der Typ seine Krankheit einfach ausnutzt und sein Verhalten auf die Krankheit schiebt!
Als Erwachserner Mensch - der eine Familie hat und somit auch Verantwortung hat und eine Frau zu Hause hat - der hält sich an die Spielregeln und die besagen nun mal, dass es ohne Medis nicht geht. Wenn ihm z. B. die Chemischen Medikamenten nicht zusagen oder er arge Nebenwirkungen davon bekommt dann könnte man etwas anderes ausprobieren, sprich Homöopathie oder AlternativMedizin. Ist sicher aufwendiger und kostpieliger aber er würde es doch für die Familie tun, und nicht aus Jux und Tollerei!
Mir ist das sehr unverständlich wie Sine das so lange aushält und sich von dem Typen solange verarschen lässt!
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat

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münchnerkindl
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Beitrag So., 09.01.2011, 11:19

Fiasei hat geschrieben:Wenn ihm z. B. die Chemischen Medikamenten nicht zusagen oder er arge Nebenwirkungen davon bekommt dann könnte man etwas anderes ausprobieren, sprich Homöopathie oder AlternativMedizin.

Sowas kannst du bei einer manisch-depressiven Erkrankung komplett knicken....

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Fiasei
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Beitrag So., 09.01.2011, 17:19

Zumindest als Zusatztherapie, münchnerkindl!
Ein Versuch wäre es zumindest wert. Und ich denke mir das wäre er seiner Familie schuldig!
Manchmal vermögen 1000 Worte es nicht wieder gut zu machen, was ein einziges unbedachtes Wort zerstört hat

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münchnerkindl
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Beitrag So., 09.01.2011, 18:02

Er braucht

A, eine optimale Einstellung auf schulmedizinische Medikamente die er dann REGELMÄSSIG einnimmt und
B, therapeutische und sonstige Unterstützung bei den restlichen psychsichen Problemen und zum Umgang mit der Krankheit

Kann es sein daß er bis heute die Einsicht verweigert, daß er wirklich eine chronische Krankheit hat, so wie ein Diabetiker oder Rheumakranker?

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Sine
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 20:03

Könnte teilweise sein. Er versucht meistens, sein Quilonum regelmäßig zu nehmen. Aber zum Therapeuten geht er nicht. Seine Begründung: Der redet nur ODER Der redet nicht mit mir.
Er ist jetzt schon seit ein paar Tagen nicht mehr garstig gewesen.
Das Thema Sauna trau ich mich aber nicht anzusprechen. Dann wür´s mit dem Frieden vorbei.
Sine

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worst case
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Beitrag Di., 11.01.2011, 02:48

lebst du da nicht in ständiger anspannung, wann der nächste ausraster kommt?
und mußt die themen umgehen, die ihn so reizen.

wie lebt ihr als ehepaar?

ich stelle mir das schwierig vor. da sieht man den partner schon mit anderen augen.
mir würde die erotik flöten gehn. im grunde bist du seine therapeutin. du hast deinen platz als liebende ehefrau doch schon verlassen. jetzt meine ich nicht, du kannst ihn nicht mehr lieben. aber diese liebe verändert sich doch.
ich war in einer lebensgemeinschaft mit einem psychisch gestörten mann. er hatte keine diagnose, sie haben nichts passendes gefunden. ausgerastet ist er auch. und wenn er keinen grund dazu hatte, dann produzierte er einen. das wurde im verlauf immer schlimmer, bis ich gegangen bin. das war sehr schwierig, weil er auf hilfe im alltag angewiesen war. am ende blieb bis heute ein tiefes mitgefühl. ich bin ihm nicht mal böse wegen seinen tätlichkeiten und beschimpfungen. also gewissermaßen hatte und hat er narrenfreiheit.

ich bin sehr froh, dass da keine kinder dazwischen waren. aber nachdem ich ihn wirklich erlebt habe, habe ich erst verhütet um mich dann dem sex mit ihm ganz zu entziehen. das geht nicht mehr. mir war er als partner iregndwann so egal, er wollte ins rotlichtviertel gefahren werden, ich hätte das gemacht und es hätte mich nicht gejuckt.

durch solche ausraster kann doch der respekt so wie er war nicht bleiben.

du bist da in einer sehr schwierigen situation, er ist nicht mal einsichtig. hast du ihm mal gesagt, was das bei dir auslöst?
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Sine
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Beitrag Di., 11.01.2011, 12:39

Ich glaube, aus der bewundernden Liebe ist (mit-)leidende Liebe geworden. Seine verletzende, ungerechte Art löst in mir Abneigung aus, vor allem, da wir kaum etwas im Gespräch klären können. Die Kinder leiden auch oft unter seiner Art, aber wie gesagt, er kann auch der nette Papa sein. Sowohl bei mir als auch bei den größeren Kindern hat er wahrscheinlich ziemliche Narrenfreiheit.

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worst case
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Beitrag Di., 11.01.2011, 13:27

das ist ja oft so, dass menschen auch nette seiten haben.
neben der unangenehmen seite.
das eine mit dem anderen schönreden funktioniert nur bedingt und du schreibst auch von abneigung.

wie kannst du so leben? du leidest, die kinder leiden. was hast du denn für eine vorstellung von eurer zukunft?

stell dir mal vor, du wärest eine selbstbewußte frau, stehst mit beiden beinen im leben, sorgst gut für deine kinder. was würdest du dann in dieser situation tun?

das mit der narrenfreiheit, er weiß das wohl, und reizt das auch aus. da hast du keinen fuß in die tür bekommen. er hat die freiheit rumzuspinnen, wie es ihm in den kopf schießt. es hat ja keine konsequenz.
Zuletzt geändert von worst case am Di., 11.01.2011, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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