Burnout

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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hamster86
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Burnout

Beitrag Mi., 22.08.2012, 21:08

Mein Vater ist seit 8 Monaten wg burnout krankgeschrieben. Ich und meine mutter waren schon überall mit ihm, was es nur gibt. Er nimmt dzt. 2 antidepressiva und ein benzonat. Leider trinkt er dazu Alkohol,.was ihn oft sehr aggressiv macht. Wenn ich ihn darauf anspreche hilft es 3 tage danach ist es wieder das selbe. auf meine Mutter ist er besonders aggressiv. Obwohl sie alles für ihn macht. Heute ist es wieder eskaliert und sie will nun ausziehen, was ich auch verstehe, weil sie selbst auch schon krank wird. Er ist seit 6 Jahren aggressiv ggü ihr und es wird immer schlimmer. Ich weiß nicht was ich.jetzt machen soll.,ich weil nicht alleine mit ihm im Haus leben bleiben, will ich genau weiß, das ich dann die nächste bin auf die er wütend wird. Andererseits weil ich ihn helfen, aber ich habe schon soviel gemacht und ich muss mich auch abgrenzen,.mir geht es selber nicht gut, habe oft Panikattacken. Aber was, wenn er dann noch mehr abdriftet???

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hope_81
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Beitrag Mi., 22.08.2012, 21:23

Hallo lieber Hamster,
aus Deinem Bericht lese ich Deine seelische Not und auch Deine Ambivalenzen deutlich heraus. Es ist immer ein sehr schmaler Grat auf dem man balanciert, wenn ein Familienmitglied/ Freund psychisch erkrankt. Einerseits fühlt man sich verantwortlich und will helfen, andererseits spührt man seine eigene Ohnmacht/ Hilflosigkeit, weil alles was man tut letztlich ins Leere läuft. Jetzt ist es auch noch dein Papa und Du liebst ihn sicher sehr. ABER du bist nicht für ihn und sein Seelenheil verantwortlich, du merkst selbst, dass sowohl deine Mama als auch du an der Belastungsgrenze angekommen seid. Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen dich genauso abzugrenzen wie es deine Mama vorhat. Vielleicht zieht ihr zwei zusammen. Ansonsten nur noch so für deinen Papa dasein wie es Dir gut tut. Möglicherweise holst du dir selber ein wenig Hilfe von einem Therapeuten um deine Ambivalenzen aufzuarbeiten?
Ich denke es wird dir vielleicht helfen besser zu verstehen und dich ein wenig stärker machen.
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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hamster86
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Beitrag Mi., 22.08.2012, 21:32

Danke für deine Worte. Ich hab einfach angst, dass er sich umbringt, wenn wir beide weg sind,.oder er noch mehr trinkt. Andererseits ist er in psychologischer Betreuung und ich hoffe ja doch, dass.die ihm helfen können. wir haben alles probiert um ihm zu helfen. hab ihn zu jeder Therapiesitzung begleitet, war bei seinem Neurologen, war mit ihm im kh für psychisch kranke. Man schöpft immer wieder Hoffnung, aber er.behandelt meine mutter und teilweise mich wie scheiße. Und ob dass alles nur wehen dem burn out ist wage ich schon zu bezweifeln. Ich.werde vermutlich zu meinem freund ziehen, werde meinen Vater natürlich besuchen.

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hope_81
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Beitrag Mi., 22.08.2012, 22:49

Ich denke das ist die beste Entscheidung die Du treffen kannst. Ich kann Dich so gut verstehen. Meine Mama ist psychotisch geworden und gab mir indirekt die Schuld dafür und auch wenn ich sie rein rational betrachtet natürlich nicht habe, belastet es mich. Deine Gedanken sind für mich völlig nachvollziehbar und auch Deine Ängste... Aber egal was Du tust, Du wirst sein Problem nicht lösen können, das kann er nur ganz alleine.
Das schlimmste ( Du machst es schon, was aber normal ist) ist Dir die Schuld zu geben. Selbst wenn er sich tötet, noch mehr trinkt, es ist nicht Deine Verantwortung. Ich weiß, diese Worte klingen so verdammt hohl und es hilft nicht, aber das ist die Realität.
Anders, interessiert es ihn in seiner Lage wie es Euch/ Dir geht? Oder sieht er nur sich? Das halte Dir vor Augen..
Hach es ist zum verzweifeln, in einem Forum kann man nicht sooo auftreten, wie ich jetzt eigentlich auftreten wollen würde, es sind halt nur aneinander gereite Buchstaben... Sei Dir aber gewiss, diese transportieren Deine Emotionen, wenn auch nur in meine subjektive Welt...
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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hamster86
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Beitrag Do., 23.08.2012, 06:32

Danke hopeless.

Eigentlich sieht er nur sich. Meine Mutter hat zb oft 12h schichten im pflegebereich und ist danach mehr als . Platt. Zuhause geht der Terror aber dann weiter. Er tut immer so, als würde nur er arbeiten, obwohl er zuhause ist und ein bisschen ums Haus Heim arbeitet.

Wir sind eigentlich immer die blöden. Und ich weiß, wenn meine Mutter weg ist, dann bin ich die nächste die er immer anmotzt.

Es ist halt alles so schade. Gerade wäre das Haus fertig renoviert, haben 2 Katzen die ich sehr liebe, es tut mir auch weh wenn ich hier ausziehen muss, nur weil er nicht gesund werden will.

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hope_81
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Beitrag Do., 23.08.2012, 08:40

Das kann ich sehr gut verstehen. Es muss vielleicht kein Auszug für immer sein. Möglicherweise reichen ja 2-3 Wochen um ihn wachzurütteln. Ich denke er muss merken, dass er schon lange Grenzen überschritten hat und das er mit seinem Verhalten so wie es derzeit ist alleine da steht. Ab und an hilft so eine "Schocktherapie". So lange sich nichts ändert, hat er überhaupt keinen Grund über sich nachzudenken. Ich denke mit Worten werdet ihr sicher schon alles versucht haben, aber nichts bewirkt.
Natürlich ist die Gefahr gegeben, dass er sich etwas antut und sei es auch nur um euch zu erpressen (ohne ernste Absicht sich selbst zu töten). Aber das darf eben kein Grund sein Dich selbst zu verlieren.
Sprich mal mit einem psychiatrischen Dienst wie man sich in solchen Situationen am besten verhält. Die haben sicher bessere Tipps auf Lager als ich.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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krawallbürste
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Beitrag Do., 23.08.2012, 12:43

@hamster

war dein vater denn mal in einer rehabilitationsklink????
wenn nicht, wäre es eine gute lösung für beide parteien. deinen vater erst mal raus aus seinen belastungen zu bringen und dir und deiner mutter mal zeit zum verschnaufen!

eine reha kann schon mal über 12 wochen gehen eine zeit die euch eventuell auch hilft!


vg krawallbürste

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hamster86
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Beitrag Do., 23.08.2012, 13:25

Er geht ja einfach nicht!!! Und alle anderen sind immer die.bösen, nur er ist der liebe

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hamster86
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Beitrag Fr., 24.08.2012, 11:04

es ist echt heftig. meine mutter und ich haben ihm jetzt gesagt, dass wir ausziehn und sie sich in absehbarer zeit scheiden lässt.
das sie geht ist anscheinend kein problem, es geht nur ums geld.

gestern fielen sätze wie:

wenn ich das haus verkaufen muss, bring ich mich um.
wenn ich einen kredit wegen ihr aufnehmen muss, bring ich mich um.

aber was sollen wir noch machen?
ich war mit ihm bei 6 verschiedenen neurologen/psychiatern/etc.
nix bringt etwas und wir haben beide schon angst.

jeder streit eskaliert schlimmer. die worte werden immer härter, es fehlt glaube ich nicht mehr viel und es wird zugeschlagen.

:(

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Freifrau
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Beiträge: 446

Beitrag Fr., 24.08.2012, 12:37

Hallo Hamster,

ich glaube nicht, dass Dein Vater "nur" unter Burnout leidet. Sein Verhalten ist sehr destruktiv und ich denke, dass da mehr dahinter steckt. Wieso hat denn das Konsultieren dieser 6 Psychiater nichts gebracht?

Deine Mutter und Du - Ihr werdet auch noch krank, wenn Ihr Euch das weiter gefallen lasst. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass genau dieses Abgrenzen und "ihm nicht helfen" die einzige wahre Hilfe ist. Denn wie hopeless schon sagt - so lange er sich noch auf Eurem Rücken austoben kann, hat er weniger Grund, sich selber Hilfe zu suchen. Manchmal muss jemand ganz unten sein, damit sich was ändern kann.

Was die Selbstmordandrohungen betrifft - selbst wenn er es wirklich tut, dann ist es nicht Eure Schuld, sondern seine Entscheidung. Oder sollt lieber ihr vor die Hunde gehen als er?

Meine Mutter ist psychisch krank und als mein Vater sich scheiden lassen wollte, hat sie ihm auch gedroht, dass sie sich dann umbringt, weil sie ohne ihn nicht leben kann. Aber sie hat ihn ständig beschimpft und sogar geschlagen. Das war vor ca. 10 Jahren. Mein Vater ist bei ihr in dieser destruktiven Ehe geblieben, weil er Angst hatte, dass sie sich sonst umbringt. Vor drei Jahren ist mein Vater an Krebs gestorben. Sicher ist er so krank geworden, weil er so gelitten hat durch sie. Und meine Mutter - die lebt heute noch.

Ich wünsche Dir viel Kraft und viel Glück
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)


jhonsmith
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 27.12.2012, 08:26

Hallo dear lieber Hamster,,,,
ABER du bist nicht für ihn und sein Seelenheil verantwortlich, du merkst selbst, dass sowohl deine Mama als auch du an der Belastungsgrenze angekommen seid. Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen dich genauso abzugrenzen wie es deine Mama vorhat. Vielleicht zieht ihr zwei zusammen. Ansonsten nur noch so für deinen Papa dasein wie es Dir gut tut. Möglicherweise holst du dir selber ein wenig Hilfe von einem Therapeuten um deine Ambivalenzen aufzuarbeiten?
Anders, interessiert es ihn in seiner Lage wie es Euch/ Dir geht? Oder sieht er nur sich? Das halte Dir vor Augen,
Hach es ist zum verzweifeln, in einem Forum kann man nicht sooo auftreten, wie ich jetzt eigentlich auftreten wollen würde, es sind halt nur aneinander gereite Buchstaben... Sei Dir aber gewiss, diese transportieren Deine Emotionen, wenn auch nur in meine subjektive Welt...!!!!!
!!!..<<..Usman Gee..>>..!!!

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