Vater trinkt und hat Depressionen

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Vater trinkt und hat Depressionen

Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:30

Hallo! Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich das Bedürfnis habe, mir meine Gedanken/Gefühle von der Seele zu schreiben. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Vielleicht erlebt jemand Ähnliches und kann mir Ratschläge geben. Es geht um meinen Vater. Seitdem ich denken kann, trinkt er gerne Alkohol, was sich aber in den letzten Jahren vom Konsum her gesteigert hat. Ich würde sagen, er ist ein "Spiegeltrinker", muss also immer einen gewissen "Pegel" haben. Noch dazu leidet er an Depressionen und nimmt dagegen Psychopharmaka, was ja psychisch und physisch eine sehr schlechte Kombination ist. Mit meiner Mutter kann ich darüber schon reden, wobei ich mich aber nicht sehr wohl fühle. Sie sagt, sie hat aufgegeben ihn ändern zu wollen und lebt ihr eigenes Leben, sozusagen wie in einer WG. Diese Einstellung finde ich ok, da es für mich furchtbar wäre, wenn meine geliebte Mutter mit in diesen "Suchtabgrund" gerissen werden würde. Es klingt für einige bestimmt seltsam, aber ich kann und will auch nicht mit meinem Vater darüber sprechen. Es ist für mich psychisch irgendwie immer sehr anstrengend, mein Elternhaus zu besuchen. Man weiß nie, was einen erwartet, wie Vater "drauf ist". Diese Situation ist eine Art Druck. Ich mache mir dabei viele Sorgen über die Zukunft. Wie soll das weitergehen? Auf diese Art ist noch niemand gesund gealtert... Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wenn ja, wie geht ihr mit einem suchtkranken Vater/einer suchtkranker Mutter um?

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Sehr
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:41

Was macht er denn, wie ist er denn im Suff?
Wie ist euer Verhältnis? Wie also gehst du mit ihm um, wenn - und er mit dir?
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:48

Naja, er ist einfach "scheiße", behandelt mich wie eine Fünfjährige... Es kommen abwertende Kommentare meiner Mutter gegenüber. Ich empfinde Ekel, wenn ich daran denke. Er ist einfach wie ein Gestörter. Er benimmt sich oft von Tag zu Tag sehr unterschiedlich, wie eine gespaltene Persönlichkeit, Ach, ich weiß auch nicht wie ich das beschreiben soll.

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Sehr
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:56

Ok, verstehe, ja meiner auch. Er ist auch ein totales Psychowrack, eine Art Narr!zisst, gewalttätig und so weiter. Konnte es kaum abwarten, dass sich meine Mutter von ihm scheiden lässt. Irgendwann kam sie dann drauf.

Also ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich dass er sich ändert oder ändern will. Meiner kann auch gar nicht, weil irre.

So habe ich gar keinen Kontakt mehr zu ihm.
Als ich versuchte mich ihm anzunähern, jedoch wusste ich, das bringt nix, dies wurde bestätigt und ich ließ es für immer bleiben.

Das kann ich dir raten.
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Schlüsselkind
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:05

Danke für deine Worte - da hast du ja Ähnliches durchgemacht... Mein Vater ist zwar nicht körperlich gewalttätig, aber er hat auch narzisstische Züge, hat immer Recht und ist sehr schnell wegen Kleinigkeiten beleidigt. Ich versuche mich ebenfalls von ihm, wenn schon nicht räumlich, weil ich komme manchmal auf Besuch, emotional zu distanzieren. Vielleicht muss man einfach akzeptieren können, dass man eben kein "richtigen" Vater hatte und nie haben wird. Ändern kann man diese Menschen nicht. Nur manchmal wünscht man sich halt, dass man eine normale Familie hat. Hast du manchmal Angst, dass solche Störungen vererbbar sind, also genetisch weitergegeben werden können?

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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:14

Ich denke, wir Kinder, haben da schon viel mitbekommen und mitgemacht. Ich habe Geschwister und naja, wir haben alle 'irgendwas'. Vielleicht bekamen wir mit, dass er sie bspw. schon in der Schwangerschaft prügelte, also die Launen, den Zustand der Mutter. Das ist bestimmt nicht gesund.

Ich habe eher die Befürchtung, dass wenn ich mal ein Kind bekommen sollte, es Teile von mir mitbekommt. Vielleicht auch was von Oma und Opa dann, na dann wirds e banane.
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:25

Es tut mir leid, das zu lesen - das ist ja echt brutal mit den Schlägen während der Schwangerschaft. Wenigstens weiß ich und wahrscheinlich auch du, wie wir nicht werden wollen und sind vielleicht sensibler, wenn wir merken, dass bei uns etwas nicht im Lot ist...

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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:37

Ja - aber du wolltest doch dir was von der Seele schreiben, ich hab meinem Vater zuletzt alles gesagt, was ich ihn wissen lassen wollte - der heulte auch mal hier und da. Ich glaube zwar nicht, dass es echt war, sondern ein Manipulationsversuch, doch war es sehr schön. Ich erkannte früh, was und wie er wirklich ist, als Kind wollte ich ihn persönlich ermorden, damit Ruhe eingekehrt.

Vielleicht kannst du deinem Vater auch mal klar machen, dass es so nicht geht und dich dann distanzieren, wobei es auch nicht so einfach zu sein scheint. Aber so schützt du dich - und deine Mutter macht es auch, so gut es geht.
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 13:52

Dieses ewige Selbstmitleid hat meiner auch - ich finde das zum K***** Wahrscheinlich hast du Recht, und ich muss ihm mal die Meinung sagen, dass sein Verhalten und seine Art nicht auszuhalten sind. Dann hat er wenigstens wieder einen Grund zum "arm sein"...

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Beitrag Mi., 09.08.2017, 14:17

Trau dich. Das tut dir bestimmt gut. Ansonsten schreib alles nieder und gib ihm das, ich denke, das zu tun ist wichtig und richtig.
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 14:28

Danke für dein "offenes Ohr".

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Beitrag Mi., 09.08.2017, 16:41

Nix zu danken. Lass dich nicht stressen.
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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 20:53

Eine Frage, würde Deine Mutter evt- eine Therapie für sich selber machen?
Einfach um sich selber zu stärken.
Ihn kann man nicht ändern, ohne dass er das möchte.
Und ich fände es wichtig, dass Deine Mutter spüren kann, wie sie es sich für sich gut einrichten kann.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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