Erschreckende entwicklung am karlsplatz

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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lovely_2000
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Erschreckende entwicklung am karlsplatz

Beitrag Fr., 20.02.2009, 15:30

hi an alle!

muss leider jeden tag am kp umsteigen,da ich in der nähe arbeite!

erst heute habe ich mir gedacht,wie schlimm sich die szene dort entwickelt hat.

streitereien usw sind dort an der tagesordnung,leider werden diese meist nicht nur verbal ausgetragen.

mich interessiert der beruf sozialarbeiterin sehr,aber ich denke mir,dass man da irgendwann verzweifeln muss,da bei vielen anscheinend kaum oder kein wille mehr vorhanden ist aus dem leben etwas machen zu wollen.


ich selbst hab auch einen guten bekannten der ab und zu dort verkehrt,aber selbst er hält es dort nicht mehr aus.

kommt nur mir das so vor oder findet ihr auch dass die szene dort immer mehr ausufert?

zudem werden die jugendlichen dort immer jünger?

schlimm...den die meisten hätten wirklich noch chancen etwas aus ihrem leben zu machen

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w_s_
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 15:33

Du, die Szene am Karlplatz war immer schon schlimm - wie ich noch an der TU war, hat man dann zusätzlich die Spritzen in den WCs der Uni gefunden. Mein Eindruck war, dass dies besser geworden wäre - wie sie vor Jahren die Polizeistation in der Fussgängerpassage eingerichtet hatten. Kann aber gut sein, dass es jetzt wieder schlimmer geworden ist, soo oft bin ich dort nicht mehr.

Aber es erstaunt mich in keiner Weise, deine Beobachtung. Ist halt leider so...

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 15:54

ja,das mit den spritzen ist noch immer arg..

von politikern wird zwar gesagt,dass sich durch die schutzzone was verändert/gebessert hat,aber durchs vertreiben von kranken menschen hilft man niemandem.

mehr sozialarbeiter und längere öffnungszeiten bei den drogenanlaufstellen direkt vor ort würde ev die situtation ein wenig verbessern. vielleicht auch durch konsumräume..aber die feine gesellschaft des 1 bezirks(siehe u. stenzel) ist da ganz anderer meinung.

wie gesagt,man darf nicht vegessen,dass diese menschen nicht freiwillig süchig sind und durch das zerschlagen der kpszene würde sich das problem nur auf andere u-bahnstationen verschlagen.

traurig aber wahr

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anarchistin
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 16:00

also der KP war schon immer heftig. es hat sich weder verschlimmert noch verbessert. naja viell.sogar ein wenig verbessert. früher wars teilweise noch wilder...kann aber auch sein das mir das nur so vorkommt. und zu den spritzen: also ich hab die eigtl. so gut wie nie liegenlassen da man die ja tauschen kann. mein ex hat die immer in alte milchkartons gesteckt oder so bevor er die weggeschmissen hat. oder er hats zumindest zugestoppelt...
und das uni -wc...ja- das war eine sehr beliebte anlaufstelle für uns, denn auf den klos am KP konnte man ja nicht spritzen weil die echt dauernd unter kontrolle standen.
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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w_s_
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 16:11

Ja, dass diese sogenannte "Schutzzone" keine Lösung für Menschen war, die in Wahrheit krank war, das liegt ja auf der Hand. Aber so ist sie halt die liebe Politik - notfalls lieber unter den Teppich kehren, als die Probleme wirklich angehen, wie du sagst etwa mit Sozialarbeitern. Und natürlich kann es nicht sein, dass dieses Gsindel sich soo nahe an den tollen Einkaufszentren aufhalten darf. Mich wundert immer, dass man die nicht lieber in klassische Arbeiterbezirke abgeschoben hat - Simmering etwa wäre doch ideal dafür. Noch dazu jetzt, wo die U-Bahn bis dort hinaus geht....

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 16:17

im 10 ten ist es ja auch recht schlimm...

aber du hast recht..

es wird zu wenig getan.

zb am ganslwirt sind man die interoleranz der leute.anstatt froh zu sein,dass diese menschen einen anlaufstelle haben,regen sie sich auf. aber das ist die österr. mentalität. leider kann und wird man diese menschen nicht ändern können..

zb in der schweiz oder holland, ist das btmg nicht so streng,doch es gibt weitaus weniger schwerstabhängige.

das nächste problem liegt an den verschreibenden ärzten und den pharmafiremen siehe substitol.

ich meine,das sagt einem der hausverstand,dass man einem heroinabhängigen nicht ein noch stärkeres opiat zukommen lassen sollte.

ist doch klar,das dies dann iv konsumiert wird.
einfach unglaublich und von mundipharma wien wird auf ihrer hp noch gross damit geworben.

textauszug:

Seit 1998 engagiert sich Mundipharma mit seiner über 30-jährigen Erfahrung im Umgang mit suchtmittelhaltigen Arzneimitteln auch in der Substitutionsbehandlung. Mit der Zulassung einer Arzneispezialität für die Erhaltungstherapie im Oktober 1998 trägt das Unternehmen maßgeblich zu der im Rahmen der Europäischen Drogenstrategie geforderten Verbesserung des Zugangs zu gezielten, breit gefächerten Therapieprogrammen von Heroinabhängigen bei. Mundipharma kooperiert dabei eng mit Ärzten, Apothekern und den zuständigen Behörden in diesem schwierigen Therapiebereich zum Wohle des Patienten und der Gesellschaft.



hab mir eh schon überlegt ich denen schreiben soll.aber ich denke das bringt sowieso nichts.

ich denke methadon wäre die bessere variante,da dieses nicht zum iv konsumieren geeignet ist

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w_s_
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 16:26

Denen schreiben wollen? Du, du bringst mich gerade zum herzhaften lachen!

Den ich frage mich, wie gut du die Wiener Politikerszene kennst - ich habe die vor Jahren kennen gelernt und dann rasch aufgegeben. Gerade die Sozialdemokratie hat hier kaum griffige Konzepte, dass es die Konservativen nicht haben wundert eh keinen.

Und ja, Favoriten wäre auch eine Lösung. Nur lustigerweise wollen die dort nicht hin...

Wien ist anders...

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 18:05

ja,komsich ist alles in wien..

aber was solls!

ist halt so

leider!

ich hoffe dass ich nie in der lage sein werde,die stellen in anspruch nehmen zu müssen.

denn es wird va im soz. bereich gespart wos nur geht

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w_s_
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 18:08

Geh, ist doch immer so, dass die Umverteilung ungenügend gut läuft. Im sozialen Bereich, im medizinischen Bereich - sonst auch überall, wo man nur hinschauen will.

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comus
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 18:13

lovely_2000 hat geschrieben:denn es wird va im soz. bereich gespart wos nur geht
Zum Glück haben wir noch genügend Geld für den AUA Vorstand, Banken etc. denen geht es ja auch nicht so gut.

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Beitrag Fr., 20.02.2009, 18:19

Na ist ja klar: wenn du die AUA mit diesen Banken finanzieren willst, dann muss es ja eng werden - den die haben 280 mio Euro im Osten versenkt, und dass mußt du erst mal abpuffern.

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lovely_2000
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Beitrag Fr., 20.02.2009, 18:34

eben:-)

oder die strassen im 1 ten neu asphaltieren

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anarchistin
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Beitrag Sa., 21.02.2009, 11:27

also ICH habe mich entschlossen was zu tun und den Verein GETAWAY gegründet.

http://neueidee.beepworld.de
(vorläufige HP)
wir wollen was tun- aufklären und mit unserer erfahrung nach draussen gehen. je mehr leute wir werden desto eher können wir was erreichen!
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w_s_
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Beitrag Sa., 21.02.2009, 12:58

Finde ich bewundernswert, so eine Initiative - und ich würde dir wünschen dass die greift.

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lovely_2000
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Beitrag So., 22.02.2009, 17:31

ja dieses projekt ist echt super!

denn wer könnte besser drüber erzählen als ex-süchtige

wenn mir mein freund aus seiner vergangenheit was erzählt ist das realistisch und authentisch..

hatte mal eine professorin,die bei uns sozialmanagement unterreichtete.
sie arbeitete mir drogenabhängigen prostituierten und das war auch sehr interessant.

wie gesagt,leute die auch praktisch mit drogen zu tun hatten.
das ist interessant und nicht:wir kinder vom bahnhofzoo

aber trainspotting zb ist wieder ein toller drogenfilm..den hab ich mind schon 20 mal gesehen.

es gibt so eine reportage(ist leider nur übers internet zu sehen) die heisst:
tanja-protokoll einer hilflosigkeit.

schaut sie euch am besten selbst an..

unglaublich traurig..aber leider wahr

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