Angstzustände nach Alkohol & Cannabis Konsum

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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mona88
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Angstzustände nach Alkohol & Cannabis Konsum

Beitrag Do., 20.08.2009, 20:23

Hallo,

habe ein großes Problem leide seid 8 Wochen unter großen Angstzuständen.
Zu erst mal zu der Vorgeschichte bin 32 J. alt habe seid meinen 20ten Lebensjahr regelmäßig Alkohol getrunken. In der Woche Bier
( 4-6 Fl. am Tag ) und am Wochenende Whisky ( 1 Fl. am Wochenende ) Mit 30 rutschte ich durch einen Freund in die Cannabis-Sucht. Trank nicht mehr, rauchte dafür Cannabis ca. 1 1/2 Jahre. Also ging ich von einer Sucht in die andere Bis zu einen Autounfall da bekam ich Panik und hörte von heute auf morgen auf zu rauchen. Nun kämpfe ich seid 8 Wochen mit der Angst. Die ersten 4 Wochen waren richtig schlimm bin zu einen Psychiater , der verschrieb mir Antidepressiva und sagte ich brauche eine langjährige Therapie. Ich nam die Pillen 5 Tage und wo es mir besser ging setzte ich die Pillen wieder ab , weil ich Angst hatte in eine dritte Sucht zu fallen ( Tablettensucht ) Wo es mir wieder schlechter ging rief ich den Psychiater an er fragte mich ob ich die Pillen weiter nehme, auf meine Antwort : * Nein * schrie er mich an ich solle mir einen anderen Psychiater suchen. Nach 6 Wochen dachte ich , ich bin über den Berg mir ging es wieder gut. Doch eine Woche später ging es mir an einen Morgen wieder richtig beschissen, ich bekam wieder Herzrasen , große Ängste. Konnte meinen Alltag nicht mehr bewältigen: sprich nicht mal einkaufen. Bin dann zu einen anderen Psychiater gegangen . Der wiederrum sagte ich brauche keine Antidepressiva sondern Olanzapin ( Antipsychotika ) bei Psychosen für manisch-depressive Patienten mit ungewöhnlichen Misstrauen & Orfiril bei akuten Manien. Ich sagte sofort zu Ihm: Warum sagte der andere Psychiater komplett was anderes. Darauf bekam ich keine Antwort. Ach und bei der Frage ob ich eine Therapie bräuchte sagte er : Nein ich mus Medikamentös behandelt werden. Wem soll ich jetzt glauben ? Kein Wunder daß ich misstrauisch bin Oder ?
Nun bin ich noch mehr verwirrt *haha* Heute war ich bei einer Ärztin die für Sucht spezialisiert ist. Sie sagt auch daß ich eine Therapie brauche und die Antidepressiva. Hoffe Sie hat recht muß ja jemanden vertrauen damit es mir endlich besser geht. Ich nehme die Antidepressiva seid heute , mein Instinkt sagt es ist das richtige.( Nach den Olanzapin war ich noch mehr verwirrt.)
Will doch nur das richtige machen damit die Angstzustände endlich weg gehen. Und ich wieder normal leben kann. Die Angst frisst meine Seele auf.
Wer kennt sich von euch mit den Pillen aus? Was hat euch geholfen ?
Wie kommt man aus der Angst vor der Angst- Achterbahn am besten wieder raus ???

Lg Mona

PS: Sorry daß mein Thraed so lang geworden ist *grins*

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MelaNiete
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Beitrag Sa., 22.08.2009, 10:17

Hallo,

Willkommen hier!
mona88 hat geschrieben:Die ersten 4 Wochen waren richtig schlimm bin zu einen Psychiater , der verschrieb mir Antidepressiva und sagte ich brauche eine langjährige Therapie. Ich nam die Pillen 5 Tage und wo es mir besser ging setzte ich die Pillen wieder ab , weil ich Angst hatte in eine dritte Sucht zu fallen ( Tablettensucht )
Antidepressiva machen nicht süchtig.
Heute war ich bei einer Ärztin die für Sucht spezialisiert ist. Sie sagt auch daß ich eine Therapie brauche und die Antidepressiva. Hoffe Sie hat recht muß ja jemanden vertrauen damit es mir endlich besser geht. Ich nehme die Antidepressiva seid heute , mein Instinkt sagt es ist das richtige.
Eine Kombination aus Psycho- und Pharmakotherapie bringt bei einer schwereren Symptomatik meist mehr als eine dieser beiden Therapieformen alleine. Zusätzlich zu dem Antidepressivum könnte ggf. noch ein Benzodiazepin eingesetzt werden, als Bedarfsmedikament für Notfälle – oder, falls das aufgrund Deines Drogenmißbrauchs nicht in Frage kommt, Buspiron. (Ebenso wie Antidepressiva braucht dieses Medikament jedoch länger, bis es seine volle Wirkung zeigt.)
Bezüglich der Psychotherapie empfehle ich eine Verhaltenstherapie, am besten mit Expositionstraining (d.h. man setzt sich Situationen, vor denen man Angst hat, gezielt aus, um die Erfahrung zu machen, daß sie eigentlich gar nicht so schlimm sind).
Wer kennt sich von euch mit den Pillen aus? Was hat euch geholfen ?
Ich.
Ich litt bis zu etwa meinem 20. Lebensjahr unter (vorrangig sozialen) Ängsten und bin diese losgeworden durch gezielte Exposition mithilfe eines Benzodiazepins. (Immer wenn ich einer absehbaren angstbesetzten Situation zum ersten Mal ausgesetzt war, habe ich vor Eintreffen der Situation eine bestimmte Dosis genommen, beim zweiten Mal dann weniger und beim dritten Mal noch weniger oder gar nichts mehr usw.)
PS: Sorry daß mein Thraed so lang geworden ist *grins*
Der ist nicht lang. (Schau mal in das Unterforum für lange Beiträge. )

VG, Melanie
Dosis sola venenum facit. (Paracelsus)

Über mich: viewtopic.php?f=34&t=6483
Dort schreibe ich auch: Depri.ch – Psychiatriegespraech.de

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Morgen
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Beitrag So., 23.08.2009, 10:41

Hallo Mona!

Deine Angstzustände (die Angst vor der Angst) und die Panikattacken sind leicht erklärlich.
Das chemische Gleichgewicht in deinem Kopf muss wieder hergestellt werden und das benötigt Zeit.
Ich habe einen Benzo & Cannabis Entzug hinter mir seit 4 Monaten.

Die ersten 2 Monate waren richtig heftig was Angst und Panik betrifft.
Erst jetzt wird es leichter obwohl noch starke Unruhe in mir herrscht.
Es wird noch länger dauern bis diese Nervosität beseitigt ist und das ist auch bei dir der Fall.
Nur die Zeit kann diese Wunden heilen und kein Antidepressiva!

Natürlich ist es möglich durch Antidepressiva diese Angst und Panik aubzufangen aber...
im Gegensatz zu MelaNiete sehe ich die Komplikationen beim absetzen der AD´s.
Antidepressiva machen nicht süchtig.
Kann mir mal bitte einer erklären wo der Unterschied ist, zwischen süchtig und Absetzproblemaitik!?
Psychopharmaka haben eine große Absetzproblematik. Ausschleichen, nettes Wort aber das wars dann auch schon!
Antidepressiva machen nicht süchtig, Worte eines Allgemeinmedizieners der keinen Schimmer von der Problematik hat.
Frag doch mal Patienten, die gerade versuchen AD oder NL abzusetzen und dabei durch die Hölle gehen weil man plötzlich nicht mehr chemisch die Rezeptoren flutet. Wo bitte ist den da der Unterschied zum Benzoentzug MelaNiete, kannst du mir den mal erklären!? Ich habe natürlich nicht mehr auf deinen letzten Beitrag (bzgl. Deanxit) geantwortet weil mir das alles zu theoretisch ist was du schreibst. Kommt mit vor als käme das von einem Hobby Neurologen! Was interessiert mich der chemische Aufbau von Melitracen, mich interessiert die Wirkung.

Deine Geschichte:
Ich litt bis zu etwa meinem 20. Lebensjahr unter (vorrangig sozialen) Ängsten und bin diese losgeworden durch gezielte Exposition mithilfe eines Benzodiazepins.
Es freut mich dass du damit Erfolg hattes und ich habe auch nichts gegen dich (versteh das bitte nicht falsch), auch ich bin für die Konfrontation der Problematik aber ich kann doch nicht jemanden der ein ausgeprägtes Suchtverhalten an den Tag legt, Benzos in die Hand drücken.
Ich gebe dir die geladene Waffe aber abdrücken musst du schon selber oder wie?

Mona!
Du musst noch ein wenig Geduld beweisen, diese Angst und Panik vergeht, unproblematisch durch abwarten (das benötigt aber noch ein wenig Zeit) oder problematisch (früher oder später) durch die Einnahme weiterer Psychopharmaka.

Ich konnte meine Panikattacken durch Einnahme von Betablockern (Inderal) in den Griff bekommen. Die Wahl eines Betablockers ist m.M.n noch zu vertreten für die Entzugsphase danach aber sicher kein AD das nur weitere Komplikationen herbeiführen wird. Rede mal mit deinem Arzt darüber, deiner Angst mit Betablockern entgegen zu treten.

Viel Glück und Liebe Grüße!
Rene

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MelaNiete
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Beitrag So., 23.08.2009, 18:53

Morgen hat geschrieben:
Antidepressiva machen nicht süchtig.
Kann mir mal bitte einer erklären wo der Unterschied ist, zwischen süchtig und Absetzproblemaitik!?
Sicher. Bei einer Sucht muß man ständig die Dosis steigern, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wird die Substanz weggenommen, kommt es zu Entzugserscheinungen. Zu Entzugserscheinungen gehören körperliche Symptome, psychische Symptome und das sogenannte craving, jene wahnsinnige Gier nach der Substanz, die nur durch die Substanz selbst zu stillen ist und durch die alle anderen Gedanken und Gefühle in den Hintergrund treten. Absetzerscheinungen hingegen sind körperliche und/oder psychische Symptome ohne craving. Außerdem muß man bei Antidepressiva nicht ständig die Dosis steigern, sondern nur in der Einschleichphase.
Absetzerscheinungen lassen sich durch (sehr) langsames Ausschleichen in den meisten Fällen vermeiden.

Und bevor Du wieder mit dem Argument kommst, das sei reine Theorie: Ich war vor einigen Jahren opioidabhängig und kann mich noch gut an den grauenhaften Entzug erinnern. Die Symptome, die ich vom abrupten Absetzen meines AD – das meine Lebensqualität erheblich verbessert und nach mehr als 2 Jahren immer noch genauso gut wirkt wie am Anfang – hatte, waren nichts dagegen.
Darüber hinaus habe ich nicht nur als Patientin bereits sehr häufig und z.T. lange Kontakt mit der Psychiatrie und mit anderen Patienten, sondern habe auch einige Monate lang auf einer akutpsychiatrischen Station (wo u.a. Suchtpatienten waren) gearbeitet.
Psychopharmaka haben eine große Absetzproblematik.
Man kann's aber auch übertreiben und Leuten unnötig Angst einjagen.
Ausschleichen, nettes Wort aber das wars dann auch schon!
Antidepressiva machen nicht süchtig, Worte eines Allgemeinmedizieners der keinen Schimmer von der Problematik hat.
Hast Du denn einen Schimmer. – M.E. schimmert bei Deiner Polemik nicht allzu viel Kompetenz durch.
Frag doch mal Patienten, die gerade versuchen AD oder NL abzusetzen und dabei durch die Hölle gehen weil man plötzlich nicht mehr chemisch die Rezeptoren flutet.
Bei langsamem Absetzen treten nur geringe und bei vielen Patienten auch gar keine Absetzerscheinungen auf. Das Problem ist, daß häufig nicht langsam genug abgesetzt wird.
Wo bitte ist den da der Unterschied zum Benzoentzug MelaNiete, kannst du mir den mal erklären!? Ich habe natürlich nicht mehr auf deinen letzten Beitrag (bzgl. Deanxit) geantwortet weil mir das alles zu theoretisch ist was du schreibst. Kommt mit vor als käme das von einem Hobby Neurologen! Was interessiert mich der chemische Aufbau von Melitracen, mich interessiert die Wirkung.
Es ist immer einfach, das Geschriebene von anderen als "zu theoretisch" abzukanzeln, nur weil man selber nicht durchblickt.
Deine Geschichte:
Ich litt bis zu etwa meinem 20. Lebensjahr unter (vorrangig sozialen) Ängsten und bin diese losgeworden durch gezielte Exposition mithilfe eines Benzodiazepins.
Es freut mich dass du damit Erfolg hattes und ich habe auch nichts gegen dich (versteh das bitte nicht falsch), auch ich bin für die Konfrontation der Problematik aber ich kann doch nicht jemanden der ein ausgeprägtes Suchtverhalten an den Tag legt, Benzos in die Hand drücken.
Ich gebe dir die geladene Waffe aber abdrücken musst du schon selber oder wie?
Ich habe lediglich wahrheitsgemäß auf die Frage der Threaderstellerin geantwortet. Ich habe nicht behauptet, daß diese Methode auch für sie in Frage kommt. Auch in dem Abschnitt darüber habe ich bei der Erwähnung von Benzodiazepinen angedeutet, daß die für sie möglicherweise nicht in Frage kommen. (Ganz ausschließen würde ich es jedoch nicht, denn ich habe ja selber auch eine Suchtgeschichte und dennoch keine Tendenz zu einer Benzodiazepinabhängigkeit.)
Die Wahl eines Betablockers ist m.M.n noch zu vertreten für die Entzugsphase danach aber sicher kein AD das nur weitere Komplikationen herbeiführen wird.
Du bist also ein Prophet, oder warum sonst maßt Du Dir an, solche Vorhersagen zu machen.
Wenn das der Fall ist, dann könntest Du doch auch helfen vorherzusagen, welches Medikament welchem Patienten hilft. Du könntest damit den Patienten die Prozedur des Ausprobierens mehrerer Medikamente ersparen. Das ist nämlich bisher noch nicht möglich.

Melanie

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Sauterelle
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Beitrag So., 23.08.2009, 21:15

hallo mona

es ist zwar jetzt eine allgemeine und kurze antwort, aber ich habe manchmal das gefühl, dass der austausch mit einem psychiater nicht die alleinige lösung ist und damit auch nicht die beste. vielleicht solltest du einer selbsthilfegruppe beitreten? zu sehen, dass es anderen genauso geht und der damit verbundene zusammenhalt bringt vielleicht auch viel bzw. eventuell sogar mehr, weil betroffene die probleme logischerweise besser nachvollziehen können.

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Morgen
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 13:57

Morgen hat geschrieben:Antidepressiva machen nicht süchtig.
Kann mir mal bitte einer erklären wo der Unterschied ist, zwischen süchtig und Absetzproblemaitik!?
MelaNiete hat geschrieben:Sicher. ...
Die Definitionen sind mir sehr wohl bekannt, das ändert allerdings nichts daran, dass psychische Symptome in physische Schmerzen umschlagen und dann gibts keinen Unterschied mehr beim Ausschleichen von Benzos od. AD´s od. NL
MelaNiete hat geschrieben:Und bevor Du wieder mit dem Argument kommst, das sei reine Theorie: Ich war vor einigen Jahren opioidabhängig und kann mich noch gut an den grauenhaften Entzug erinnern. Die Symptome, die ich vom abrupten Absetzen meines AD hatte, waren nichts dagegen.
Gerne glaube ich dir das natürlich aber auch ich kann von der ganzen Palette aus persönlicher Erfahrung sprechen.
Einer meiner besten Freunde kämpft schon seit Ewigkeiten damit, Seroxat abzusetzen und kommt davon nicht los wegen "psyhischer" Symptome, die wahnsinnige körperliche Auswirkungen haben in der sogenannten "Ausschleichphase". Ich kann das leider nicht so belächeln wie du.
Morgen hat geschrieben:Psychopharmaka haben eine große Absetzproblematik.
MelaNiete hat geschrieben:Man kann's aber auch übertreiben und Leuten unnötig Angst einjagen.
Natürlich kann man es übertreiben und mag auch nicht vorteilhaft sein aber die Taktik der Ärzte finde ich einfach unverschämt dem Patienten gegenüber. Die "mögliche" Absetzproblematik zu verschleiern durch Worte wie "Antidepressiva machen nicht süchtig". Das mag nach Definition korrekt sein aber in der Praxis siehts dann leider etwas anders aus.
Morgen hat geschrieben:Ausschleichen, nettes Wort aber das wars dann auch schon!
Antidepressiva machen nicht süchtig, Worte eines Allgemeinmedizieners der keinen Schimmer von der Problematik hat.
MelaNiete hat geschrieben:Hast Du denn einen Schimmer. – M.E. schimmert bei Deiner Polemik nicht allzu viel Kompetenz durch.
Ich weiß sehr wohl wovon ich spreche und ich bin absolut der Meinung, dass es kontraproduktiv für den Patienten ist, nach einer Entzugsphase ein AD zu geben gegen Panikattacken. Dieser Zustand ist einfach eine Reaktion auf den Entzug, in diesem Fall eine Reaktion auf Cannabis. Diese Attacken vergehen nach einiger Zeit und sollten nicht mit eine Krankheit verwechselt werden. Ich finde es erheblich übertrieben wegen einer Reaktion auf einen Entzug, ein AD einzuschleichen oder vielleicht sogar ein NL zu geben.
Hier werden sich die Meinungen aber immer scheiden! Das ist rein eine persönliche Meinung, entstanden durch eigene Erfahrung.
Morgen hat geschrieben:Die Wahl eines Betablockers ist m.M.n noch zu vertreten für die Entzugsphase danach aber sicher kein AD das nur weitere Komplikationen herbeiführen wird.
MelaNiete hat geschrieben:Du bist also ein Prophet, oder warum sonst maßt Du Dir an, solche Vorhersagen zu machen.
Wenn das der Fall ist, dann könntest Du doch auch helfen vorherzusagen, welches Medikament welchem Patienten hilft. Du könntest damit den Patienten die Prozedur des Ausprobierens mehrerer Medikamente ersparen. Das ist nämlich bisher noch nicht möglich.
Oje, jetzt kommste mir mit "Du bist also ein Prophet".
Die Komplikationen von Psychopharmaka müssen wir nicht weiter erörtern denke ich. Auch wenn wir beide niemals zu einem Ergebnis kommen werden, musst auch du eingestehen, dass ich in gewisser Hinsicht recht habe. Keine Frage, ich bin erzürnt (NEIN: nicht über Dich) über die Medizin. Der Rezeptblock ist einfach zu schnell in der Hand und es wird nichtmal nachgedacht darüber was verschrieben wird.

To be continued ...

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Morgen
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 13:58

... Der Ansatz einen Betablocker in einem Fall wie diesen oder meinem (nach dem Benzoentzug) zu geben, ist in jedem Fall wert, erwogen zu werden und bei näherer Betrachtung sogar logisch. Ich bin sicher, dass dir die Wirkungsweise eines Betablockers bestens bekannt ist und du erkennen kannst, dass durch die Stressabschirmung des Herzens, die Attacken wunderbar abgefangen werden können. Nach meinem Benzo Entzug (70mg Diazepam) & Cannabis (tägl. mehrere Joints), litt ich unter wahnsinnigen Angst und Panikanfällen. Nach meiner persönlichen Erfahrung mit NL & AD nach meinem Morphin (Vendal) Entzug (vor einigen Jahren), war für mich klar, ich nehme kein AD oder NL für die Zeit nach dem Entzug (den es ist nur eine reaktive Zeit die überbrückt werden möchte). Ich bin damals von der Opiat Sucht in eine Benzo Sucht geschlittert und wollte natürlich nicht Gefahr laufen (diesmal) in eine AD od. NL "Abhängigkeit" zu geraten.

Natürlich bin ich aber der Meinung, der Schweregrad muss abgewogen werden. Ich bin sicher der letzte der sagt, ADs od. NLs sind generell eine falsche Entscheidung. Sicherlich ist es schlimmer mit Panikattacken (als Krankheitsbild) oder einer Depression leben zu müssen, als ein Medikament dagegen einzunehmen. Hier sprechen wir aber nicht von einem Krankheitsbild (Panikstörung) sondern von einer Reaktion auf einen Entzug.

Ich sehe die Sache aus der Sicht des Patienten und du aus der Sicht der Medizin. Hier gibts kein Zusammenfinden.
Ich bin verärgert über die Leichtigkeit des Umgangs mit Medikamenten.
Du bist es leid, Parolen wie meine "Negativschlagzeilen über Ärzte & Pharmakonzerne" zu hören.

Das Ergebnis bleibt eine Meinungsverschiedenheit und diese sollten wir nicht weiter überbewerten!


Liebe Grüße!
Rene

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MelaNiete
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Beitrag Mo., 24.08.2009, 22:14

Morgen hat geschrieben:Einer meiner besten Freunde kämpft schon seit Ewigkeiten damit, Seroxat abzusetzen und kommt davon nicht los wegen "psyhischer" Symptome, die wahnsinnige körperliche Auswirkungen haben in der sogenannten "Ausschleichphase".
Paroxetin ist eines jener AD, die am ehesten zu Absetzerscheinungen führen, v.a. wegen der kurzen Halbwertszeit. Man könnte versuchen, auf Fluoxetin zu wechseln, weil es eine sehr lange Halbwertszeit hat und deshalb wesentlich leichter ausgeschlichen werden kann.

Psychische Absetzsymptome werden auch oft mit dem Wiederauftreten der Grunderkrankung verwechselt.
Dieser Zustand ist einfach eine Reaktion auf den Entzug, in diesem Fall eine Reaktion auf Cannabis. Diese Attacken vergehen nach einiger Zeit und sollten nicht mit eine Krankheit verwechselt werden. Ich finde es erheblich übertrieben wegen einer Reaktion auf einen Entzug, ein AD einzuschleichen oder vielleicht sogar ein NL zu geben.
Man sollte sich aber fragen, weshalb es überhaupt zu der Abhängigkeit gekommen ist. Ein Mensch, dem es wirklich gut geht, wird nicht süchtig. Da müssen schon irgendwelche psychischen Probleme zugrundegelegen haben.

Die Threaderöffnerin hat außerdem geschildert, daß sie bei einer Suchtmedizinerin war. Warum sollte sie ausgerechnet dort etwas bekommen, wovon sie gleich wieder abhängig wird. Vielleicht hat sie einfach ein vorrangig beruhigendes AD wie z.B. Opipramol (welches normalerweise relativ leicht abzusetzen ist) erhalten.
Morgen hat geschrieben:Rezeptblock ist einfach zu schnell in der Hand und es wird nichtmal nachgedacht darüber was verschrieben wird.
Das sehe ich auch so, wobei es aber auch Ärzte gibt, die in dieser Hinsicht etwas vernünftiger sind.
Ich bin sicher, dass dir die Wirkungsweise eines Betablockers bestens bekannt ist und du erkennen kannst, dass durch die Stressabschirmung des Herzens, die Attacken wunderbar abgefangen werden können.
Gegen Deinen Vorschlag mit dem Betablocker habe ich überhaupt nichts einzuwenden; ich bezog mich auf den zweiten Teil jenes Satzes.
Ich sehe die Sache aus der Sicht des Patienten und du aus der Sicht der Medizin. Hier gibts kein Zusammenfinden.
Ich bin auch Patientin!

VG, Melanie


S.Wortschatz
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 26.08.2009, 16:36

Wie kommt man aus der Angst vor der Angst- Achterbahn am besten wieder raus ??? Lg Mona
Hallo Mona, konsumierst du noch Alkohol und Cannabis oder andere Rauschmittel ?
Das ist mir nicht klar geworden aus deinem thread-posting / Text.

Bei den beschriebenen Beschwerden solltest du Medikamente nehmen
und unbedingt auf die Einnahme von Drogen verzichten.

Wenn du doch noch konsumierst, dann sprich das bei den
Medikamente verschreibenden Ärzten offen an
um Risiken aus Mischkonsum zu vermeiden.

Mit der Angst vor Tablettenabhängigkeit könntest Du dir
in die eigene Tasche lügen, schliesslich hast du schon
andere Mittelchen über viele Jahre genommen und die
Tabletten dienen dem Zweck, die Panik zu dämpfen
und das ist wichtig.

Blos zu einen Arzt des Vertrauens gehen und dich dann
an den Abmachungen halten.
Wenns ganz arg kommt/ist, ist es keine Schande
im Notfall in eine Psychiatrische Einrichtung zu gehen.
Das ist besser als aus Scham und Pein Kurzschlusshandlungen
zu unternehmen, die nicht rückgängig zu machen sind.

Das ist mein ungefährer Eindruck, der sich mir ergab.

Wie ist denn nun der aktulle Stand zur Zeit ?

Alles Gute,
S. Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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mona88
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Beitrag So., 06.09.2009, 16:43

Danke für eure Antworten :o)

@ S.Wortschatz Nein ich konsumiere nicht gar nix mehr !!

Nehme seid dem 20.08.09 Venlafaxin und wenn es Tagsüber schlimmer wird Promethazin. Ich hoffe daß das der richtige weg ist.... weil ohne AD ging es mir noch schlimmer. Die Venlafaxin machen schon bisel schlapp und müde komme morgens net raus aber habe gelesen daß das sich nach ne Zeit legen soll. Schaffe es wieder mal ein zu kaufen, was auch ein Problem war. Auch wenn ich meistens bevor ich raus gehe noch Promethazin brauche.

Habe einen Netten Psychiater gefunden *freu* leider muß ich noch bis zum 6.10.09 warten da ich erst in Neuen Quartal den Neuen Termin habe. Die AD`s hab ich mir so lang von meinen Hausarzt verschreiben lassen. Zu den Alten Psychiater möchte ich nicht mehr gehen. Da ich zu dem überhaupt kein Vertrauen habe.

Über Absetzerscheinungen versuche ich im Moment nicht nach zu denken... sonst mache ich mich wieder verrückt.

Am Mittwoch hab ich einen Termin bei einen Psychotherapeuten was mir auch schon bisel angst macht weil der Termin um 9 Uhr ist.

LG @ll Mona

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mona88
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Beitrag Di., 08.09.2009, 21:45

Hallo

Ich bin soooooo sauer , daß ich nicht weiß wie ich anfangen soll. Ich nehme wie gesagt Venlafaxin 75 mg das ist ein Antriebsteigerndes Antidepressivum. War aber die letzten zwei Wochen voll müde schlief bis 12 Uhr mittags hatte gar keinen Antrieb nur einen Tag fühlte ich mich gut.
Dannach hatte ich zu nichts mehr lust ( aufstehen , anziehen , einkaufen, kochen ) Mein Partner brach seid zwei Wochen morgens die Kinder zu Schule.
Habe im I-Net raus gelesen daß es sein kann daß ich eine falsche dosierung habe.
Hab bei den Neuen Psychiater angerufen die Arzthelferin sagte ich kann erst am Donnerstag zu einen Kurztermin kommen. Ich Solle erst noch den alten Psychiater anrufen.
Und das war mein Fehler. Ich rief den Psycho an und wollte nachfragen ob es normal sei daß ich so müde von den Tabletten bin. Da maulte der mich an ich hätte einen Termin bei ihm nicht eingehalten , der würde sich kaum noch an mich erinnern und am liebsten würde der mich einweisen. Nett oder so ein Arsch. *sorry* Und zum schluss sagte der ich muß hochdosiert werden auf 150 mg. Habe zu Hause nur 75 mg .... dachte mir 75 mg + 75 mg sind doch 150 mg hab dann 2 Tabletten genommen und siehe da mir ging es besser. Bin wieder raus einkaufen kochen kein Problem.
Nun weiß ich nicht ob ich nicht doch lieber 150 mg mir verschreiben lassen sollte. Aber das erfahre ich am Donnerstag.
Noch nie hat ein Arzt so mit mir geredet bin soooooooooo sauer wollte nur fragen ob die Dosierung richtig ist. Hammer Hart echt.
Darf ein Arzt überhaupt so mit einen reden ???

Darf ich eigentlich 2 mal 75 mg nehmen ? Weil in den Beilagzettel steht man sollte immer nur eine Tablette nehmen. Hat jemand von euch erfahrungen?

LG Mona

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