Mein Freund und der Alkohol...

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Ive
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Beitrag Do., 26.05.2011, 11:54

Selina,

nimms mir nicht übel, aber ich denke, Du hast Dich ans Forum gewandt, weil Du lesen wolltest, dass andere eine solche Situation gemeistert bzw. wie sie den Partner in den Griff gekriegt haben. Dieser Wunsch ist ja auch verständlich. Du bist aber nicht bereit, den unangenehmen Tatsachen ins Gesicht zu schauen: dass das nämlich zu 99,9 % nicht funktionieren wird.

Er ist insgesamt lieb, hat nur den kleinen Fehler, dass er sich gelegentlich zusäuft? Damit kann man leben, oder man kann es nicht. Punkt. Kläre dies für Dich, aber erwarte nicht, dass er sich Dir zuliebe ändert; das tut er allenfalls für sich, aber nicht, wenn Du es erwartest. So sind leider die zigtausendfach erlebten Erfahrungen in dieser Sache.

Alles Gute trotzdem, natürlich.
Ive

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Nico
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Beitrag Do., 26.05.2011, 12:11

Ach Ive, niemand wendet sich wegen dem
was selina uns hier auftischt erstmalig an
Ein Psychoforum. Was Selina hier schreibt
Ist garantiert nur die Spitze des Eisberges
aber sie hat halt gehofft damit hier auch
Lösungen für das was unter dem Wasser
schmerzliches verborgen ist, gleich mit
Zu bekommen.
Funktioniert nur leider nicht und erst wenn
Selina das wirklich versteht kann sich da
was ändern für sie.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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selina89
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Beitrag Do., 26.05.2011, 12:42

Ich habe schon verstanden, um was es geht und was zu ändern ist...ich kann damit leben, wenn er was trinkt..nur nicht damit, wenn er dann aggro wird..ja letztes We war für mich wirklich so die Spitze des Eisberges.ich bin echt kein verklemmter Mensch und hab auch nichts gegen Alkohol an sich, aber werd mich nun eben auch mehr wehren, falls es wieder vorkommt..ja das stimmt, falls er ein problem hat, wird er es nicht einfach so ändern können...nur, wenn er sich das eingesteht und es will..schaun wir einfach, was die Zukunft bringt..mein Plan ist, ihn einfach zu ignorieren und stehn zu lassen, falls es wieder vorkommen sollte und wenn er's dann nich rafft, mich einige Tage von ihm abzuwenden..spätestens dann wird er verstehn, wie ernst mir das Thema ist, er is ja nich dumm..

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Thread-EröffnerIn
selina89
sporadischer Gast
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Beitrag Do., 26.05.2011, 12:43

doch ich hab mich genau deshalb das erste mal an so ein forum gewandt und auch sonst keinem andern grund..es kam wie gesagt scho um die 3 mal vor, aber war nich so schlimm wie am letzten We..deshalb hier die Posts

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Nico
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Beitrag Do., 26.05.2011, 12:55

Wenn jemand unter Alkoholeinfluss aggressiv wird
Wird er das immer werden wenn er was getrunken
Hat. Da kannst du dich auf den Kopf stellen
Und es wird sich dennoch nix daran ändern.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Ive
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Beitrag Do., 26.05.2011, 12:58

ich kann damit leben, wenn er was trinkt..nur nicht damit, wenn er dann aggro wird..
Genau das scheint ja bei ihm mittlerweile gekoppelt zu sein. Sanft und trinkend kannst Du ihn Dir nicht backen. Warum - es gibt ein paar mögliche Gründe: Die Menge steigert sich, er verträgt es inzwischen nicht mehr, Du redest ihm rein, er will ungehindert weiter trinken ... ist aber auch egal, die Tatsachen reden schon jetzt sehr deutlich.

Nun gut, Du bist fest entschlossen, in Zukunft anders zu reagieren; das ist auch das einzige, was Du tun kannst. Ich wünsch Dir dazu alles Gute.

Nico, ja, auch Co-Abhängige müssen ihre eigenen, meist bitteren Erfahrungen machen, niemand kann sie ihnen abnehmen.

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Nico
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Beitrag Do., 26.05.2011, 13:17

Stimmt Ive aber deshalb kann ich Selina
auch nicht schreiben dass sie mit ihrer
Einschätzung richtig liegt, oder ?
Es ist halt irgendwie trotzdem schwer
Still zu sein, auch wenn man weiß dass es nix
nuetzt.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Blue Moon
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Beitrag Do., 26.05.2011, 13:41

Nico hat geschrieben:Es ist halt irgendwie trotzdem schwer
Still zu sein, auch wenn man weiß dass es nix
nuetzt.....
Aber so ist es halt mit jeder Abhängigkeit. Erst wenn derjenige so richtig in der S*** steckt, wird er möglicherweise nachdenken und was ändern.
Ob es nun der Alkoholiker ist oder der Co-Abhängige.

Mein Vater hat getrunken seit ich denken kann. Hat uns Kinder geschlagen, meine Mama wohl auch was ich von Erzählungen weiß.
Sie hat ihn nach außen immer verteidigt, uns Kinder angewiesen uns still zu verhalten damit es nicht schlimmer wird. Es hat sie kaputt gemacht, sie ist nach jahrelangem Kampf gegen den Krebs gestorben.
Als ich ihn konfrontierte, geriet alles außer Kontrolle, er ritzte sich den Arm auf und kam in die Klappse. Seit dem ist er trocken!

Klar muß nicht jeder Alki gewalttätig oder sonstwas sein. Aber die Augen davor zu verschließen und schönreden macht es mit Sicherheit nicht besser.

Mein Ex war auch auf dem besten Weg dazu. Er war nicht unbedingt agressiv wenn er getrunken hatte aber seine Gedanken kreisten ständig um den Alkohol. Wenn eine Bierwerbung kam fand er das toll. Anfangs mußte immer Bier zu Hause sein, damit er sich nach Feierabend seine 1, 2 Flaschen reinpfeifen konnte. Wenn wir aus waren, dann kannte er kein Ende. Als es mir zu blöd wurde und ich nichtmehr so oft mit wegging und er halt alleine wegging, betrank er sich exzessiv. Kam mit vollgekotzten Klamotten heim, pinkelte in die Wohnung und was er so mit Mädels trieb will ich gar nicht so genau wissen. Mir reicht was ich gehört habe.

Naja, nachdem Schluß war konnte er sich wieder besaufen ohne Mecker so haben wir Beide unsere Ruhe!

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Ive
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weiblich/female, 44
Beiträge: 1398

Beitrag Do., 26.05.2011, 13:46

Nein, Nico, gerade das macht es schwer, ruhig zu bleiben, schon richtig. Obwohl wir es am besten wissen müssten, dass mit Engelszungen und dem Gegenteil zu reden nichts bringt ...

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Kampfgrunz
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Beitrag Do., 26.05.2011, 14:20

ist echt schwer zuzusehen, aber es muss da jeder seine eigene Bewältigungstaktik finden, manche bleiben co-abhängig und andere schaffen es, bzw. trennen sich früher oder später...
Diese Erfahrung kann man wohl niemandem abnehmen

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Medea
Forums-Insider
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Beiträge: 410

Beitrag Do., 26.05.2011, 14:59

1-2 Bier am Tag nach der Arbeit ist doch schon eine alkoholabhängigkeit...

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Kampfgrunz
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Beitrag Do., 26.05.2011, 15:03

ich würd mich nicht auf die Menge einschießen, sondern eher auf den inneren Zwang, Alkohol zu bekommen, da fängts an, da kanns genauso um eine Rumkugel gehen wie um eine Flasche Schnapps

man spürt das sehr schnell wenn man jem. kennt, ich hab zumind. die Erfahrung gemacht, was für ein starker Suchtdruck da sein kann...schlagartig, auch nach Monaten der Abstinenz.

Das Traurige dabei ist, dass man dabei nicht wirklich helfen kann, nur ablenken und ev an die Vernunft (sollte sie nicht völlig ausgeschaltet sein) appellieren.

Mit Alkohol stell ichs mir noch schlimmer vor, weil der überall verfügbar ist und soz. anerkannt, während die Spritze in der Vene nicht so "gern" gesehen wird....

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Nico
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männlich/male, 62
Beiträge: 11978

Beitrag Do., 26.05.2011, 15:14

Die maenge ist nicht so ausschlaggebend, irgendwann, wenn die Leber hin ist
Verträgt man ohnehin fast nix mehr und
Es reichen auch 1 - 2 Bier.
Alarmierend ist dass er in Kauf nimmt sein
Mädel zu beschimpfen und ev noch mehr, statt auf
Den Alk zu verzichten.
Das lässt sich eigentlich nur mit Sucht
Erklären oder ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Kampfgrunz
Helferlein
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Beitrag Do., 26.05.2011, 15:18

stimmt. wenn man weiß, dass man auf alk aggressiv reagiert, so müsste man das eigentlich lassen, alleine schon weils peinlich ist, man keinen Ärger haben will und schon gar nicht die eigene Freundin beleidigen möchte!

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