Heroinabhängig - tausend Fragen

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Benutzeravatar

Manja
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 30
Beiträge: 2

Beitrag So., 13.06.2010, 19:42

Ich bin neu hier und bin seit 12 Jahren heroinabhängig. Ich habe mittlerweile 7 stationäre Entwöhnungstherapien hinter mir, vor kurzem gerade erfolgreich beendet. Ich bin schwanger und habe vor kurzem 3 Rückfälle mit Schore gehabt.Scheiße...vor allem was mich so traurig macht, ich bin schwanger und habe große Angst davor,das mit meinem Baby irgendwas ist,traue mich aber auch nicht mit meiner Frauenärztin zu reden.Vor allem das Gefühl wieder zu haben,versagt zu haben...kennt das einer...
Was soll ich machen....


Manja

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9612

Beitrag So., 13.06.2010, 19:50

Hi,

könntest du nicht in eine betreute Einrichtung ziehen, damit du mehr Unterstützung beim clean bleiben bekommen kannst?

Was ich gehört habe ist Heroin, nicht wie Alk giftig für den Körper. Alkoholikerinnenbabies sind ja oft behindert, ich könnte mir vorstellen, daß das bei Heroin weniger schlimm ist. Aber da solltest du einfach deinen behandelnden Arzt, oder einen in Drogendingen kundigen Arzt fragen, da gibt es sicher Erfahrungen, wie gefährlich das ist für das Kind.

Benutzeravatar

Manja
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 30
Beiträge: 2

Beitrag So., 13.06.2010, 19:56

münchnerkindl

danke, für deine schnelle antwort

aber weißt du meine letzten 12 Jahre bestanden nur aus Entgiftungen,Therapien und Knast...kannst du dir da vorstellen das man dann allmählich die schnauze voll hat von betreuung? Ich meine ich war 9 Monate clean und die wichtigste Zeit der Entwicklung meiner kleinen Maus ist vorrüber ich habe nur noch 5 Wochen bis zur geburt. Habe trotzdem angst das diese rückfälle schäden hinter lassen...verstehst du??

manja

Benutzeravatar

Schockokuchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 27
Beiträge: 183

Beitrag So., 13.06.2010, 21:07

hallo,.

ich war bei meinen 2. kind auch heroinabhängig ,also ich bin als ich im 3, monat war erst drauf gekommen das ich ein kind bekomme.mehr will ich davon im forum nicht schreiben aber du kannst mri gerne eine pn schreiben,..ich kann dir aber eines gleich sagen. Mein kleiner ist jettzt 3 j ahre alt und hat sich ganz normal entwickeltwar ein braves baby und ist auch jetzt ein ganz normales kleines kind,..wenn du näher drauf eingehen willst was mir mein frauenarzt geraten hat und mein weiteres suchtverhalten in der schwangerscahft dann schreib mri einfach eine pn,.....

auf jeden fall ist erwiesen das heroin in der schwangerschaft dem kind nciht schadet,es wurde noch kein kind missgebildet oder behinder vom heroin,..das schlimme daran ist der entzug nach der geburt die die babs haben. da ich aber bald genug aufgehört habe hatte mein kleiner nach der entbindung gar nichts.

alkohol,xtc,speed und vor allem kokain babys sind die ärmsten,...sie können missgebildet sein,.zurrückgeblieben usw. ich hab das alles gegoogelt ,solltest du auch machen wenn dir das alles so sorgen macht,..alles liebe und for allem rede noch mit deiner ärztin ganz wichtig.

Werbung

Benutzeravatar

anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 27
Beiträge: 1902

Beitrag Mo., 14.06.2010, 07:53

hy,

erstmal: sofort zu ner frauenärztin! nur die kann dir die richtigen tipps an die hand geben und wenn möglich: heroin runterdosieren! das hilft auch! willst du das baby behalten? ist es dein erstes? was sagt der vater? ist der auch drauf? hast du die möglichkeit in i-eine therapeutische einrichtung zu gehen? die nächsten wochen/monate werden sicher nicht easy (hormone spielen verrückt, depressionen, schuldgefühle, suchtdruck). schau auf alle fälle das du dir hilfe suchst. ich hab auch ghört das es auf H nicht unbedingt zu missbildungen kommen kann, aber da du sicher weisst wie sich ein H-entzug anfühlt weisst du sicherlich wie es deinem baby gehen wird wenns auf die welt kommt und du nach wie vor konsumierst. die babys sind wirklich ganz arm dran und kreischen sich die seele aus dem leib wegen der schmerzen ausserdem kommts oft vor, dass babies von drogensüchtigen diverse lernschwierigkeiten etc entwickeln. vieles kommt erst später raus udn ist noch sehr wenig erforscht...

hier ein kleiner artikel (der ein wenig zur beruhigung beitragen soll):

Welche Risiken entstehen durch Opiate in der Schwangerschaft?
Konsumiert die Mutter Opiate wie Heroin während der Schwangerschaft, gehen diese in den Blutkreislauf des Kindes über. Nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen geht man davon aus, dass Heroin alleine keine fruchtschädigende Wirkung hat, also nicht mit Fehlbildungen beim Baby zu rechnen ist. Allerdings besteht das Risiko eines geringeren Geburtsgewichts, und es kommt häufiger zu Fehl- und Frühgeburten.

Außerdem entwickelt das werdende Kind im Mutterleib eine Opiatabhängigkeit. 24 bis 48 Stunden nach der Geburt (seltener nach einigen Tagen) kommt es zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen, das neonatale Abstinenzsyndrom (NAS) tritt ein. Dabei erleidet das Kind Entzugssymptome, die meist mehrere Wochen in der Klinik behandelt werden.

Das im Straßenhandel erworbene Heroin birgt meist weitere gesundheitliche Gefahren für Mutter und Kind, da es in der Regel mit Streckmitteln versetzt wird wie Barbiturate, Diazepam oder GHB. Diese können zu verschiedenen Komplikationen während der Schwangerschaft führen (z. B. Fehlgeburt, vorzeitige Wehentätigkeit).

Empfehlung
Abruptes Absetzen des Opiats wird nicht empfohlen, da es ein hohes Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt zur Folge hat. Bei opiatabhängigen schwangeren Frauen zählt die Substitution mittlerweile zu den anerkannten Behandlungsmethoden. Dabei ist eine engmaschige frauenärztliche Betreuung notwendig. Zwar leiden auch die Babys substituierter Mütter unter NAS, die Mütter leben aber meist in stabileren Verhältnissen und kümmern sich mehr um ihre Kinder als nicht substituierte Frauen.
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

Benutzeravatar

ananda
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 34
Beiträge: 32

Beitrag Mo., 14.06.2010, 19:32

hey manja,

Ja wenn du während der 9 Monate bis auf 3 RF clean warst, wird's schon gutgehen.
Bist du in gar keinem Programm??

Das Baby meiner Schwester hatte starke Entzugserscheinungen und musste
5 Wochen im Spital unter Beobachtung bleiben. Sie war während der Schwangerschaft auf Subutex zum Schluss nur mehr 1 oder 2 mg.
(Bei Süchtigen weiß man das nicht so genau ist's meist das doppelte mit wahrscheinlichen Beikonsum von H.)
Ich habe keine Ahnung ob sie wie so oft gelogen hat. Sie hat einmal probiert ganz runterr zugehen mit den Subu auf 1mg und weniger, hatte aber dann sofort frühzeitige Wehen und musste wieder raufdosieren. Das Baby blieb zwei Wochen länger als nötig im Bauch und das war auch gut so: knappe 3 kg.
Jedenfalls begann das Baby bereits einige Stunden nach der Geburt zu niesen und musste lange mit Vendalzäpfchen behandelt werden.
Als sie es mit nachhause nehmen durfte musste sie es noch lange an eine Herzüberwachungsgerät anschließen.
Mir ging es damals irre schlecht und ich bekam sogar auch Herzrythnmusstörungen.
Damit solltest du rechnen. Sonst ist alles gut. Sie hat sogar gestillt, da ja Subutex angebl. nicht in die Muttermilch geht. Das pltzl. Kindstodrisiko ist zwar erhöht, wobei mich stutzig machte, dass sie dann stillt, aber es war zum Glück nix.
Das Kind ist super gesund, entwickelt sich hervorragend.
Sie hat vom Jugendamt eine Therapieauflage bekommen. Aber das Kind ist das beste was ihr seit Jahren passiert ist, sagt sie.

Die Sucht aber bleibt , wenn man wieder alleine mit seinem Körper dasteht, will man das dannn auch "feiern" und dosiert möglicherweise wieder höher.

Alles, alles Gute
Ani

Benutzeravatar

Soleil
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 144

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:10

Hallo zusammen. ich habe mittlerweile 7 Monate mit einem Heroinabhängigem Mann hinter mit. Ich selbst habe nichts mit Drogen zu tun. Nach seinem ersten Rückfall haben wir einen Neuanfang gemacht.Er nimmt Subutex.Doch jetzt,3 Monate später sitze ich wieder alleine da und er konsumiert. Es läuft immer gleich ab, er wird launisch,unzufrieden und fängt Streit an.
Die ganze Beziehung war ein einziges auf und ab. wenn der Streit perfekt ist geht er "mit gutem Grund"
2 Tage später ruft er an, heult-wie soll es weitergehen jetzt??
Ich bin ein Wrack und habe kein Vertrauen und keine Hoffnung mehr auf ein normales Leben mit ihm.
Ich musste die Erfahrung machen das auch ein starker Mensch auf Dauer nicht stark genug ist um dieses auf und ab mitzumachen.Mich quälen depressionen und Angstgefühle. Ich vermisse ihn und habe Angst , nicht von ihm loszukommen.
Wer so eine Beziehung verhindern kann sollte es tun.
Es frisst einen auf.

Gruss an alle... Was meint ihr?

Benutzeravatar

anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 27
Beiträge: 1902

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:16

ja soleil-
ich bin ganz deiner meinung: die beziehung zu einem süchtigen (welche sucht auch immer) frisst einen auf. weil man einfach keinen partner hat auf den man sich verlassen kann. man bekommt stattdessenb ein kleines kind, dass sich immer wieder mit lügen und ausreden durchschlägt und bei kleinstem anlass sofort die nerven verliert. man kriegt quasi nen 3 jährigen in der trotzphase. und dann ist da noch die angst...die ständige fragerei "wo ist er jetz" was tut er schon wieder und "was, wenn ihm was passiert"

schrecklich...;-(
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

Benutzeravatar

K0pper
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 26
Beiträge: 33

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:19

Soleil hat geschrieben: Ich musste die Erfahrung machen das auch ein starker Mensch auf Dauer nicht stark genug ist um dieses auf und ab mitzumachen.Mich quälen depressionen und Angstgefühle. Ich vermisse ihn und habe Angst , nicht von ihm loszukommen.
Wer so eine Beziehung verhindern kann sollte es tun.
Es frisst einen auf.
Gruss an alle... Was meint ihr?
Ist es möglich, daß du dir selbst auferlegst, immer stark sein zu müssen?

Hast du in deinem Leben ebentuell schon viele Verletzungen einstecken müssen und dich deshalb "stark" machen müssen? Ich glaubte von mir auch, dass ich stark bin - aber oft bin ich gar nicht so stark, wie ich vorgebe!

Ich kann Dir nur empfehlen, auf jeden Fall auch eine Suchtberatungsstelle für ein Gespräch zu suchen, denn dort bist Du in guten Händen, bekommst dort auch Unterstützung.

Oder willst du so eine Beziehung nochmal?

Benutzeravatar

Soleil
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 144

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:27

Hallo mit stark sein meine ich ich dachte immer ich sei stark. Ich hatte eigendlich nie das Gefühl das mich irgendwas überfordert (Steinbock :=) )
Doch diese Beziehung hat mit meine Schranke gewiesen.
Ich habe Angst um mich--endlich!!!

Benutzeravatar

Soleil
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 144

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:28

Hallo mit stark sein meine ich ich dachte immer ich sei stark. Ich hatte eigendlich nie das Gefühl das mich irgendwas überfordert (Steinbock :=) )
Doch diese Beziehung hat mit meine Schranke gewiesen.
Ich habe Angst um mich--endlich!!!

Benutzeravatar

Soleil
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 144

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:33

ZU der Frage ob ich eine solche Beziehung nochmal möchte--klares nein.
Meine Angst ist das ich wenn er wieder ankommt,nicht stark genug bin ihn endgültig abzuschmettern.
Versteht das jemand?

Benutzeravatar

K0pper
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 26
Beiträge: 33

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:39

Ich denke, dass werden hier fast alle verstehen.

Tu dir selbst einen Gefallen und gehe in die Beratungstelle.

Benutzeravatar

Soleil
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 144

Beitrag Sa., 09.10.2010, 18:47

Ich werde nichts unversucht lassen um diese " Beziehung" hinter mir zu lassen.
Es wird nicht leicht, aber ich werde zu Not auch professinelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ist keine Schande.
Befor ich daran kaputt gehe...............

Benutzeravatar

Minerva
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 99
Beiträge: 389

Beitrag Sa., 09.10.2010, 19:30

Solei,

ich und mein Partner sind vermutlich der minimale Teile die es geschafft haben trotz auf's und Ab's eine funktionierende Beziehung zu führen. Leider ist das seltens der Fall.

Ich denke jeder kann dich verstehn das du die beziehung beenden möchtest. Manchmal denke ich mir rückblickend das ich es an manch einer stelle selbst hätte tun sollen. Aber meine Hoffnung war immer noch zustark um den schritt zu gehn - und ich denke das diese hoffnung mich die zeit hat überstehen lassen.

viele grüße und Kraft
M
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag