kein gesellschaftlicher Lebensstil

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

kein gesellschaftlicher Lebensstil

Beitrag Mo., 29.11.2010, 19:28

Guten Abend,
ich habe mich hier eben gerade neu angemeldet. Zur Zeit mache ich mir wirklich viele Gedanken um "einen" Freund.
Da fängt das Problem schon an. Vor 5 Monaten haben mein Ex und ich uns getrennt und vor 3 Wochen ist er ausgezogen. Der "Freund" nennen wir ihn Marc ist ein Kumpel von meinem Ex und er und ich hatten in dieser Zeit mal was, mittlerweile hat sich da viel draus entwickelt.
Er ist ein Mensch mit dem ich mich so wahnsinnig gut unterhalten kann, wie glaub ich mit noch niemanden (vllt mit einer Ausnahme). Er bedeutet mir ne Menge, auch wenn das im Moment etwas zwischen Freundschaft und Beziehung ist.
Jetzt das Hauptproblem: er hat einen ganz ganz arg ungesunden Lebensstil. Er trinkt viel Alkohol, ich würde sagen am Wochenende freitags und samstags und manchmal unter der Woche, alles mit Ausnahmen. Vor ein paar Wochen war es soweit, dass er Blut gekotzt und Blut gepinkelt hat. Woraufhin er auch zum Arzt gegangen ist, der hat ihm nur Salztabletten gegeben zum Schutz des Magens. Alle anderen Untersuchungen seien unauffällig gewesen. Okay er nimmt Drogen zu sich (Gras). Das finde ich eigentlich nicht ganz so bedenklich, aber eben in der Kombination mit den anderen Dingen. Isst irgendwie nichts, geht nicht einkaufen und wenn dann Fertigprodukte, Fast Food bzw Süßigkeiten, also was grad so da ist und schnell geht, wenn überhaupt! Er ist nicht untergewichtig, eher leicht übergewichtig und kräftig. Trotzdem gesund ist was anderes. Als Resümee kann man sagen ihm ist es egal. Er sieht im Moment keinen Grund seinen Lebensstil zu ändern. Wenn er dabei drauf geht, hat er wenigstens sein Leben gelebt.

In der Zeit als wir uns näher kennengelernt haben, wollte er seinen Lebensstil ändern. Weniger Alkohhol, gesunde Ernährung, Sport. Soweit ist es irgendwie nie gekommen. Auch sonst ist seine Vergangenheit eher schlecht, er wurde geschlagen und gedemütigt. Er war früher sehr Agressiv, hat die Gewalt gesucht, mit Waffen und Drogen gehandelt. Im Gegensatz dazu ist das schon ein Wandel.
Ich mache mir aber Sorgen um ihn, seine Gesundheit. Er soll eine Perspektive haben und einen Sinn finden.

Ich bin dazu ein ziemliches Gegenteil. Ernähre mich sehr gesund, mache Sport, eig noch nie Probleme mit der Polizei gehabt, trinke mäßig auch mal was. Gerade was Ernährung und Sport betrifftist mir persönlich das sehr wichtig.

Ich hoffe von euch was dazu zu hören. Ich weiß ich kann niemanden ändern, das können die Menschen nur selbst. Trotzdem würd ich da gerne was anstoßen... vielleicht sehe ich hier noch andere Möglichkeiten oder Sichtweisen.

Freue mich auf eure Antworten

Die Glücksuchende

Werbung

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11966

Beitrag Di., 30.11.2010, 06:26

Glücksuchende hat geschrieben:.

Ich weiß ich kann niemanden ändern, das können die Menschen nur selbst.
Damit hast du alles gesagt was zu sagen ist.
Jetzt musst du dich nur noch daran halten und die richtigen Schlüsse ziehen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Di., 30.11.2010, 16:13

Danke für die Antwort, leider weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll.
Ich kann damit schlecht umgehen... deswegen hab ich das Thema gepostet.

Letzendlich soll ich das akzeptieren? Um meiner selbst willen den kontakt abbrechen? Wieder einen Menschen verlieren, den ich gern habe? So leidet man auch...

Benutzeravatar

sanierer
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 24
Beiträge: 56

Beitrag Di., 30.11.2010, 19:52

Über was unterhaltet ihr euch denn so gut?

Warum ist es mit dem Ex auseinandergegangen?

Werbung

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11966

Beitrag Di., 30.11.2010, 20:12

Glücksuchende hat geschrieben:
Letzendlich soll ich das akzeptieren? Um meiner selbst willen den kontakt abbrechen? Wieder einen Menschen verlieren, den ich gern habe? So leidet man auch...

Du hast die Wahl zwischen kurzem Leiden das dir eine Zukunft gibt, oder langem Leiden das dir nicht weiter hilft.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 01.12.2010, 15:40

Guten Tag,
wir können uns über fast alles unterhalten Probleme, Vergangenheit, Gedanken, Sorgen... es ist ja nicht so, dass er sich dessen nicht im klaren ist. Er hat im Moment einfach keinen Grund was zu ändern.

Mein Ex war das genaue Gegenteil. Keine gute Kommunikation, kein Gedankenaustausch, keine Diskussionen.... dafür lieb und nett. Irgendwie mehr Schein als Sein. Mir hat die Kommunikation gefehlt.

Es ist ja nicht, dass Marc zu mir nicht lieb und nett ist. Das ist er ja!

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11966

Beitrag Mi., 01.12.2010, 15:49

Aber er ist nach deinen eigenen Worten das genaue Gegenteil zu dir.
Nicht gerade gute Voraussetzungen für eine erfüllende funktionierende Partnerschaft, oder?
Ausserdem sieht er im Zusammeleben mit dir keinen Grund seinen Lebensstil zu ändern, was willst du also machen ?
Deinen Lebensstil an seinen angleichen ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 01.12.2010, 17:13

Angleichen werde ich nichts. Vom Zusammenleben sind wir ja mehr als meilenweit entfernt.
Warscheinlich nur Illusion zu sagen, dass dich das noch ändern wird.

Vor ein paar Wochen wollte er das ja alles ändern: weniger Alkohol, weniger Kiffen, gesündere Ernährung, mehr Sport.
Der Vorsatz hat glaub ich eine Woche angehalten. Ja gut, wenn ich nicht als Grund ausreiche, hats keinen Sinn....

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Mi., 01.12.2010, 18:45

Letzendlich soll ich das akzeptieren? Um meiner selbst willen den kontakt abbrechen?
vielleicht auch um seinetwillen. wirklich ändern kann er nur selbst etwas. v.a. wenn er genügend veränderungsmotivation hat. wenn du bleibst, hat er sie vielleicht nicht. wenn du gehst und ihm klar wird, warum, dann könnte ihn das dazu bringen nachzudenken, weil er etwas verlieren könnte, was ihm uU auch wertvoll ist. dann muss er sich entscheiden. für dich oder für den alk.
wenn du bleibst, obwohl du seinen lebenswandel nicht akzeptieren kannst und vor allem um eine veränderung dir zu liebe hoffst, dann könnte das der beginn einer "wunderbaren" co-abhängigkeit sein... gegenseitiges aneinander kleben in der destruktivität aus vermeintlicher liebe... liebe ist NICHT, den anderen ändern zu wollen. und du würdest dir selbst sehr wenig respekt erweisen, wenn du ein leben führtest, dass du nicht wirklich akzeptieren kannst und dir wünschst.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 01.12.2010, 19:09

Danke Carö,
natürlich hast du recht. Wenn sich das wirklich vertiefen sollte, muss ich alle Karten auf den Tisch legen und er muss sich entscheiden. Der Moment ist leider auch keine befriedigende Lösung.
Zumindest hat er den Wunsch eine Beziehung zu führen, ob ich das jetzt bin sei dahingestellt. Aber anscheinend macht er sich doch mehr Gedanken um alles, als er zugeben mag. Er sagte zwar, er will mich, ist sich aber nicht sicher, ob das funktionieren würde. Das bin ich mir auch nicht.
Trotz allem macht das ja keine Beziehung aus, die Gleichheit. Man muss sich "nur" gegenseitig akzeptieren, respektieren, lieben und tolerieren.

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11966

Beitrag Mi., 01.12.2010, 19:22

Glücksuchende hat geschrieben:
Trotz allem macht das ja keine Beziehung aus, die Gleichheit. Man muss sich "nur" gegenseitig akzeptieren, respektieren, lieben und tolerieren.
Das stimmt in der Theorie natürlich, aber in der Praxis schaut es dann doch meistens ein bisserl anders aus. Gewisse Gegensätze sind durchaus belebend, wenn diese allerdings zu gravierend sind, wirken sie bei den kleinen Hürden mit denen jede Partnerschaft umzugehen hat, extrem verstärkend. Und zwar mindestens im gleichen Umfang wie Gleichheit und Gemeinsamkeiten bei partnerschaftlichen Problemchen als verbindend wirken.
Funktionieren könnte es in eurem Fall wohl nur wenn du bereit bist deinen Freund so zu nehmen wie er ist.
Bist du das tatsächlich?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Mi., 01.12.2010, 19:36

Ich könnte mit niemanden eine Zukunft aufbauen, der sie praktisch mit seinen Handlungen zerstört.

Benutzeravatar

chandelle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 1747

Beitrag Mi., 01.12.2010, 19:37

Glücksuchende hat geschrieben:Ich könnte mit niemanden eine Zukunft aufbauen, der sie praktisch mit seinen Handlungen zerstört.
Guter Ansatz!

Mit ihm sieht es ja nicht gerade rosig aus.

chandelle

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Glücksuchende
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 21
Beiträge: 18

Beitrag Fr., 03.12.2010, 15:59

Hallo
vielen Dank für Antworten. Für Außenstehende mag das vielleicht leicht sein.. klar wenn man mittendrin steckt nie. Jedenfalls wird das nichts. Das habe ich nun auch erkannt. Was die Entscheidung nun leichter macht sind natürlich auch seine Zweifel.
Es fällt mir zwar wahnsinnig schwer, schwerer als die Trennung von meinem Ex. Obwohl wir uns erst seit 2 Monaten näher gekommen waren und das ja nun auch schon alles ist.

Also danke an alle die sich damit befasst haben.

Alles Gute
die Glücksuchende

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11966

Beitrag Fr., 03.12.2010, 16:01

Wirst dein Glück schon noch finden !
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag