Tramadol Entzug ...wie?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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worst case
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Tramadol Entzug ...wie?

Beitrag Mi., 16.04.2008, 08:26

hallo @all,

seit ca 9 monaten nehme ich hochdosiert tramadol, welches ich wegen rückenschmerzen verschrieben bekomme. es hat sich zu einer sucht, einem mißbrauch entwickelt. im moment bin ich dabei mein leben aufzuräumen. deswegen plane ich aus dem tramadol horror auszusteigen.
ein problem dabei könnte meine psych. erkrankung sein, schizoaff. psychose. ich bin zwar seit langem jetzt stimmungsstabil, will das aber nicht aufs spiel setzen. daher überlege ich, ob es die möglichkeit des substituierens hierbei auch gibt.
morgen um halb neun hab ich nen termin bei meinem hausarzt, den ich gerne mag. der ist auch ok, aber tut mir garantiert erstmal das fell runter.
hat das jemand von euch durch?
aufgrund der rückenproblematik kann ich nicht ohne sein. ich hoffe irgendwie runterdosieren zu können, eben mit einem substitut. codein o.ä.
da ich ein alter suchtel bin, hab ich schon etwas erfahrung mit entzügen. bin immer allein durchgekommen und hab das entzogene med. nicht mehr genommen. opioide sind jedoch etwas anderes als benzos oder alk. mich schreckt der körperliche entzug weniger, nur das psychische dabei macht mich besorgt. es könnten halluzinationen auftreten usw.

nun bin ich gespannt auf eure beiträge...

lg worst case
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R.L.Fellner
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Beitrag Mi., 16.04.2008, 08:59

Hallo worst case,

bei einer derart komplexen Situation (Abhängigkeit plus Psychose) halte ich es für ratsam, dies mit einem Facharzt abzuklären, und nicht mit einem Hausarzt.

Praktische Ärzte sind Allgemeinmediziner mit einem sehr breiten Spektrum vom Furunkel bis zum Herzinfarkt - spezifische Kenntnisse des aktuellsten Standes von Psychopharmaka, insbesondere Querwirkungen mit vorhandenen schwerwiegenden psychischen Beschwerden kann man sich von ihnen i.d.R. nicht erwarten, sondern wendet sich bezüglich der anzuwendenden Medikamente am besten von vornherein an die einschlägigen Spezialisten (Psychiater, Neurologen).

Dass nach heutigem Wissensstand für einen nachhaltigen Drogenentzug sowie zur Psychosebehandlung auch regelmäßig durchgezogene Psychotherapie einen elementaren Bestandteil darstellt, wissen Sie ja sicherlich.

Freundliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner

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worst case
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 19:41

ich nochmal,

man kann ja, wenn man schonmal die gäule scheu macht, auch entwarnung geben. wenigstens vorerst.

nachdem die arzttermine, psychiater erst ende märz, der hausarzttermin auch verschoben, so erstmal nicht stattfinden, hab ich mal wieder selbst beraten.

ich hab also letzten dienstag/mittwoch die dosis zumindest auf ein normales maß reduziert. zitter und schwitz. bis heut ist nicht schlimmes passiert und es ist auszuhalten. ich hab also von 2 mal 7 auf 2mal 2 tabl. reduziert. den drang, mir wieder mehr zu nehmen habe ich momentan nicht. ich dachte, es ist schwer, wenn man die droge verfügbar hat. aber es würde mich sowas von ank.....n.

also, ich schleppe mich zwar grenzwertig mit meinen doggies 3 mal am tag um den block, aber alles andere geht doch ganz gut. ich befürchtete, mein haushalt versifft.

mein männe kümmert sich auch liebevoll um mich. er kann vieles auf grund einer behinderung nicht übernehmen, aber was geht macht er sehr lieb und fürsorglich.

lg, w.c.
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F43_1
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 19:50

Sprich deinen Arzt doch mal auf Amitritylin und Gabapentin an. Das kann man in Verbindung mit Tramadol einsetzen, um die Wirkung trotz niedrieger Dosis zu erhöhen und die Schmerzschwelle senken.

Wie gesagt, hierzu ARZT fragen.
Immer Mensch bleiben!

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indya76
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Beitrag Di., 29.04.2008, 21:24

Hallo!
Hier die Geschichte meines Ehemannes:

Mein Mann hatte vor ca. 15 Jahren einen schweren Unfall, ist 50 Meter in die Tiefe gefallen, hat sich etliche Verletzungen zugezogen u.a. einen Wirbelbruch.
Nach 3 Monaten Klinikaufenthalt, war soweit alles wieder in Ordnung. Einige Zeit mußte er Tramadol in Tropfenform einnehmen, konnte diese aber gut absetzten.
Vor 3 Jahren hatte mein Mann dann einen Berufsunfall, ist auf glattem Küchenboden ausgerutscht und auf den Rücken gefallen, wieder war der und ist noch immer der B12 Wirbel gebrochen. Wieder mußte mein Mann Tramadol einnehmen um die starken Schmerzen ertragen zu können. Unser Hausarzt verschreibt dies ohne jegliches Nachfragen. Die tgl. Dosis wurde immer höher. Eine 100 ml Flasche reichte gerade mal eine Woche aus. Jetzt am vergangenen Donnerstag hat mein Mann zwei Teelöffel Tramadol eingenommen, ca. 250 Tropfen auf einmal. Ca. 2 Std. später fand ich ihn auf dem Boden liegend mit einem Krampfanfall, der ca. 3 Minuten anhielt.danach trat eine Bewußtlosigkeit ein. Bis der Krankenwagen vor Ort war, vergingen nochmals ca. 3 Minuten. In der Klinik war man sich nicht wirklich sicher, ob der Anfall von der Überdosis kam, etließ meinen Mann dann aber 1 tag später wieder. Er befindet sich nun in Neurologischer Behandlung, dort wird alles weitere abgeklärt. In der klinik teilte man uns mit, das mein Mann dringenst einen Entzug vom Tramadol vornehmen muß. Als wir beim Hausarzt vorstellig wurden, wollte dieser wieder Tramadol-Tropfen verschreiben, bis ich recht sauer wurde. Er bekam dann Tramadol long 100mg, morgens und abends eine. Mein Mann hat versucht aus eingener Kraft die tabletten über das Wochenende abzusetzten, hatte dann jedoch so starke Rückenschmerzen das er es kaum aushielt und weinte. Kalte Hände und Füsse kamen hinzu. Wir fuhren am Sonntag zum bereitschaftsarzt. Dieser verschrieb ein Schmerzmittel und ein Schmerzmittel mit Entzündungshemmender Wirkung. Beide schlug nicht an, also landete er wieder bei Tramadol long. Morgens und Abends nimmt er jetzt jeweils eine ein. Gestern waren wir beim Neurologen, dieser sagte uns, längerfristig müsste mein Mann mit Tramadol aufhören, da die Leber irgendwann nicht mehr mit macht und es soweit käme, das er irgendwann sterben würde. Er riet uns die Dosis langsam zu verringern. Eine Woche tgl. zwei tabletten, dann nach einer woche nur noch eine am abend und dann müsste man sehen wie es ihm ergehen würde, sollte es so nicht gehen, müsste er in eine Entzugsklinik. Als wir heute den Bereitschaftsarzt vom Sonntag aufsuchten, da wir dachten dieser hätte einiges mehr im Kopf. Dieser sagte nur alles das was die anderen ärzte sagen wäre Blödsinn und verschrieb Oxycodon HCI beta 20 mg. Davon soll mein Mann jeweils zwei Tabletten tgl. einnehmen und das Tramadol ganz weglassen. Bis jetzt hat mein mann die Tabletten nicht angerührt. Ich halte auch nicht viel davon. Er möchte schließlich weg von dem ganzen Gift, hat aber Angst vor den starken Rückenschmerzen, die ich als Entzugsschmerzen deute. Vielleicht irre ich??? Ich habe Angst das er einen erneuten Anfall bekommt, weiß nicht wie ich Ihm helfen soll. Hier bei uns gibt es 5 Schmerztherapeuten und alle haben eine Wartezeit von 6 Monaten, ich brauche aber jetzt Hilfe. Der neurologe geht in den urlaub, neuer termin ist erst Anfang Juni. Der bereitschaftsarzt geht ebenfalls in den Urlaub, neuer termin Mitte Mai. Unser hausarzt hat nichts im Kopf meines erachtens nach. Hat ja immer fleißig Tramadol verschrieben, in wöchentlichen Abständen ohne jemals nachzufragen oder zu Kontrollieren. Wenigsten der Bereitschaftsarzt möchte jetzt einen kompletten gesundheitscheck vornehmen. Ein MRT erfolgt noch durch den Neurologen.
Wie kann ich meinem Mann helfen? Wer sagt nun das richtige? Weg vom Tramadol und mit oxicodon anfangen? Ist das der richtige Weg? Wer kann mir bitte weiter helfen?
LG
Mirjam

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 29.04.2008, 21:27

Er sollte mal einen Schmerzspezialisten aufsuchen.. Ganz dringend..

http://www.uk-sh.de/index.phtml?NavID=676.1874.3&

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indya76
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Beitrag Di., 29.04.2008, 21:47

Das möchte er ja, ich habe es ja auch in der UNI-sh versucht. Diese haben 8 Monate Wartezeit, alle anderen Spezialisten 6 Monate. Ich weiß nicht weiter. Scheint denen nicht dringend genug zu sein. Er weigert sich in eine Entzugsklinik zu gehen, da man ihm sagte er müsse dort mind. 6 wochen bleiben. Ich bin mitten in einer Ausbildung, wir haben zwei kleine Kinder, ich wüßte auch nicht so recht wie wir diese Zeit hinbekommen sollten. ich habe aber auch keine Kraft mehr. Er leidet sehr und dies tut mir weh.

Hinweis Admin: bitte keine Fullquotes (siehe Netiquette). Danke!

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 29.04.2008, 22:19

Na, er kann von dem Tramadol nicht entziehen wenn er für seine Schmerzen nicht was anderes hat... Es sei denn daß die Entzugsklinik ihm wenn die Schmerzen durch den Entzug zurückkommen einen Platz in der Schmerzambulanz besorgt Weil oft geht die Überweisung von einer Klinik in eine andere bedeutend schneller. Zumindest weiß ich daß wenn Du in einer Psychiatrie bist eine Verlegung in eine psychosomatische Klinik die normalerweise eine Warteliste hätte erheblich beschleunigt werden kann...

Mal eine Frage, nimmt er das Zeugs wirklich nur zur Schmerzstillung oder ist es eine echte Drogensucht? Also hat er die drei Teelöffel genommen weil er anders die Schmerzen nicht weggekriegt hätte oder hat das Zeugs auch einen Kick, auf den er abfährt?

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Taffi
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Beitrag Di., 29.04.2008, 23:24

Hallo indya76,

ich hab mal eben bei Wikipedia reingeschaut, und das neue Medikament (Oxycodon) hat laut Wiki ein wesentlich höheres (körperliches und psychisches) Abhängigkeitspotenzial. Außerdem sind die Nebenwirkungen enorm, was bei Tramadol nicht so der Fall ist. Tramadol fällt übrigens nicht unters BtMG, weil es nicht so leicht zur psychischen Abhängigkeit führt (und noch seltener zu körperlicher; dennoch sind "Entzugsschmerzen" in den ersten zwei bis drei Wochen möglich), obwohl es durchaus auch sedierende Wirkung haben kann. Andererseits ist es gegen Schmerzen auch nicht so wirksam wie Oxycodon, das den Schmerz neutralisieren soll. Oxycodon lässt sich wohl am ehesten mit Morphium vergleichen.

Also, ich bin nicht sicher, ob dein Mann einen Entzug von Tramadol machen muss. Die Leber... Die Werte werden doch sicher regelmäßig kontrolliert? Dass die Dosis deinem Mann nicht reicht, kann daran liegen, dass die Schmerzen, die er hat, für dieses Medikament zu stark sind. Allerdings kann es auch sein, dass er sich in seine Schmerzen "reinsteigert", d.h. zu sehr seinen Rücken und die Schmerzen fokussiert, wodurch der Schmerz intensiver wahrgenommen werden kann. Das ist nicht ungewöhnlich. Insofern wäre die Betreuung durch einen Schmerztherapeuten sicher anzuraten.

Mir stellt sich die Frage, warum die Schmerzen nicht ursächlich behoben, sondern symptomatisch behandelt werden (können). Heute sind Wirbelsäulen-OPs ja schon fast Routine. Meine Freundin hatte sich Anfang des Jahres ebenfalls einen Wirbel gebrochen. Sie wurde operiert, trägt jetzt Titan in ihrem Körper und ist (auch dank Reha) weitgehend beschwerdefrei. Sicherlich hat sie nach langen Tagen abends auch mal Schmerzen, die sie aber ohne Medikamente gut aushalten kann.

Viele Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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indya76
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Beitrag So., 04.05.2008, 19:39

Hallo!
Nein, er nimmt das Medikament ausschließlich gegen seine Schmerzen! Es ist keine echte Drogensucht! Er erträgt die Schmerzen ohne das medikament einfach nicht! Wenn ein mann weint, dann soll das schon etwas heißen! ich selbst teile ihm die tabletten nun ein und wir kommen einigermaßen gut über den Tag und massieren, massieren, massieren! Danke für Deinen Beitrag!
münchnerkindl hat geschrieben:Na, er kann von dem Tramadol nicht entziehen wenn er für seine Schmerzen nicht was anderes hat... Es sei denn daß die Entzugsklinik ihm wenn die Schmerzen durch den Entzug zurückkommen einen Platz in der Schmerzambulanz besorgt Weil oft geht die Überweisung von einer Klinik in eine andere bedeutend schneller. Zumindest weiß ich daß wenn Du in einer Psychiatrie bist eine Verlegung in eine psychosomatische Klinik die normalerweise eine Warteliste hätte erheblich beschleunigt werden kann...

Mal eine Frage, nimmt er das Zeugs wirklich nur zur Schmerzstillung oder ist es eine echte Drogensucht? Also hat er die drei Teelöffel genommen weil er anders die Schmerzen nicht weggekriegt hätte oder hat das Zeugs auch einen Kick, auf den er abfährt?

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indya76
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Beitrag So., 04.05.2008, 19:44

Hallo!
Vielen lieben Dank für Deine Antwort!
Ich habe nun auch endlich eine Schmerztheraputin gefunden, die uns sicherlich weiter helfen wird. Mein Mann wird nachdem er Deinen Beitrag gelesen hat, das Oxycodon nicht einnehmen. Wir bleiben ersteinmal bei Tramadol, allerdings in dem Maße, das es nicht wieder zu einem Hirnkrampf kommt. Mit 3 Tabletten also insgesammt 300 mg kommt er gut über den Tag! Alles weitere werden wir mit der Schmerztherapeutin abklären. Ebenfalls die Möglichkeit einer OP wird in den nächsten tagen abgeklärt! Vielen Dank nochmals an Dich, Du hast uns mit Deinem beitrag sehr geholfen.
LG
Mirjam
Taffi hat geschrieben:Hallo indya76,

ich hab mal eben bei Wikipedia reingeschaut, und das neue Medikament (Oxycodon) hat laut Wiki ein wesentlich höheres (körperliches und psychisches) Abhängigkeitspotenzial. Außerdem sind die Nebenwirkungen enorm, was bei Tramadol nicht so der Fall ist. Tramadol fällt übrigens nicht unters BtMG, weil es nicht so leicht zur psychischen Abhängigkeit führt (und noch seltener zu körperlicher; dennoch sind "Entzugsschmerzen" in den ersten zwei bis drei Wochen möglich), obwohl es durchaus auch sedierende Wirkung haben kann. Andererseits ist es gegen Schmerzen auch nicht so wirksam wie Oxycodon, das den Schmerz neutralisieren soll. Oxycodon lässt sich wohl am ehesten mit Morphium vergleichen.

Also, ich bin nicht sicher, ob dein Mann einen Entzug von Tramadol machen muss. Die Leber... Die Werte werden doch sicher regelmäßig kontrolliert? Dass die Dosis deinem Mann nicht reicht, kann daran liegen, dass die Schmerzen, die er hat, für dieses Medikament zu stark sind. Allerdings kann es auch sein, dass er sich in seine Schmerzen "reinsteigert", d.h. zu sehr seinen Rücken und die Schmerzen fokussiert, wodurch der Schmerz intensiver wahrgenommen werden kann. Das ist nicht ungewöhnlich. Insofern wäre die Betreuung durch einen Schmerztherapeuten sicher anzuraten.

Mir stellt sich die Frage, warum die Schmerzen nicht ursächlich behoben, sondern symptomatisch behandelt werden (können). Heute sind Wirbelsäulen-OPs ja schon fast Routine. Meine Freundin hatte sich Anfang des Jahres ebenfalls einen Wirbel gebrochen. Sie wurde operiert, trägt jetzt Titan in ihrem Körper und ist (auch dank Reha) weitgehend beschwerdefrei. Sicherlich hat sie nach langen Tagen abends auch mal Schmerzen, die sie aber ohne Medikamente gut aushalten kann.

Viele Grüße,
Taffi

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st45
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Beitrag Mo., 08.12.2008, 14:23

Ich nehme auch schon länger Tramal. Und habe jetzt mit meinem Arzt einen schrittweisen Entzug begonnen. Meiner meinung nach die einzige sinnvolle Methode. Besonders da bei mir und sicher vielen anderen die Lebensituation keinen kalten Entzug zulässt.
Ich hätte aber gerne ein paar Tipps gegen die psychische komponente der Tramal sucht, mit der ich micht später bestimmt auseinandersetzen muss.
Und das hauptproblem beim Tramal ist das selbst ärzte die Erfahrung haben denken das es harmlos sei, sowohl das Medikament als auch der Entzug, deshalb wird es wohl bedenkenlos auch über längere Zeiten verschrieben. Ich hatte das riesenglück einen Arzt zu finden der offenbar weiss was ein Tramal etzug bedeutet, und das das halt nicht nur ein wenig unruhe und Durchfall ist. Deshalb hat er mir wohl noch eine zweite Chance für einen ambulanten Entzug gegeben da ich den ersten bereits versaut hatte eben wegen dieser psychischen Komponente.
Jedoch ist die andere Seite der Medallie das ich finde wenn jemand starke chronische Schmerzen hat soll er das Zeug doch nehmen solange er das möchte, ihm dann plötzlich die rote Karte zu zeigen ist sicher keine Lösung und jedem Arzt der sein Handwerk versteht sollte klar sein das sich eine Abhängigkeit und eine Toleranz bilden und der Patient dann bis zu einem gewissen Grad immer höhere Dosen nehmen muss.
Ich will von diesem Zeug runter, denn ich brauche es nicht mehr zur Schmerztherapie nur noch um die Entzugserscheinungen in Schach zu halten und normal arbeiten und zu meiner Tochter schauen zu können.
Habe eben vergessen am Freitag ein neues Fläschchen zu holen und heute ist Feiertag, deshalb sehe ich mal wieder wie besch... der Entzug von dem Mist ist. Und ich will das NIE NIe mehr erleben.

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Calisstra
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Beitrag Di., 09.12.2008, 19:03

Hi

ich wollt nur mal sagen.. ich drücke echt allen die Daumen das sie den absprung von dem sch*** tramadol schaffen.. ich häng ebenfalls an dem zeug.. zwar unter dem namen tradolan, aber ist ja eh das gleiche.. im moment hab ich allerdings nicht die kraft ..

also.. *daumendrück*

lg
Cali
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avenahar
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 15:11

also ich bin 25 jahre alt und seit gut zwei jahren tramadoltropfen( ca. 400mg täglich manchmal auch mehr) abhängig. habe schon mehrmals einen entzug versucht aber immer nur mit kurzzeitigem erfolg. Einmal war ich in einer klinik zur entgiftung wo ich es exakt 4 tage ausgehalten habe. Und jetzt kommt mein zweites problem was die sache um vieles komplizierter macht als sie ohnehin schon ist, und auch der grund war das ich da wieder abgehauen bin.
Ich leide unter sehr schwerer Trennungsangst und angst davor das mir oder meinem freund während meines aufenthalts etwas schlimmes passiert, das rührt daher das ich in meiner kindheit schreckliche angst um meine mutter hatte die auch psychisch krank war/ist( Magersucht, damals pneumotorax, depression,tramadolsucht).Ich vermute zumindest das es daher kommt.
Ich bin verzweifelt da ich seit langem arbeitslos, und auch irgendwie arbeitsunfähig bin wegen der schweren depressionen und ängste.
Ich weiss das ich etwas gegen meine sucht tun MUSS, aber wie soll ich das machen mit dieser schrecklichen angst?!
Ich möchte auch nicht mehr "kriminell" sein um an mein tramal zu kommen, ich kann einfach nicht mehr . ich habe mir jetzt überlegt das ich erst was gegen meine trennungsangst tun muss damit ich in eine klinik gehen kann, aber wie kann ich mich einem arzt anvertrauen wegen dem tramal und wird er mir das dann auch verschreiben, oder mich wie leider so viele erstmal verurteilen?! Es ist nämlich sehr wichtig für mich das ich meine sucht erstmal legalisiere um aus diesem sog rauszukommen, ein anfang sozusagen. Aber wie kann ich gegen diese trennungspanik vorgehen( weil klinik geht ja nicht das ist im moment noch ausgeschlossen).

hat irgendjemand eine idee oder selbst erfahrung mit trennungsängsten( das ist übrigens kein heimweh sondern richtig schlimm und der horror, so das mir wärend des klinikaufenthaltes nach 4 tagen von der stationsleitung geraten wurde das abzubrechen und erst da was gegen zu machen)

Ich kann nicht mehr...

lg avenahar

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Eve...
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 18:23

Hallo!

Da ich "nur" die Diazepam-Abhängigkeit kenne, kann ich zu Tramadol direkt nichts sagen.
Mir kam aber beim Lesen der Gedanke, Deine massive Angst, die Du als Trennungsangst wahrnimmst, könnte eventuell auch eine Begleitwirkung des Tramadol-Entzuges sein, zumindest im Zuge dessen bis zur Unerträglichkeit gesteigert werden - ein Teufelskreis. Gegen die Angst nimmst Du weiter die Dinger ein, sie bzw. der versuchte Entzug steigert Deine Angst, Du weichst wieder auf die Droge aus usw. ...

Ich meine, Du bräuchtest dringend eine Anlaufstelle, wo Du das alles offen besprechen und klären kannst - am besten erst einmal, BEVOR Du einen neuen Arzt aufsuchst. Wie ist es mit der Drogenberatung? Dort kann man Dir vielleicht auch einen kompetenten Arzt empfehlen.

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