Kokain-Entzug / Koks-Entzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lester82
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 26
Beiträge: 2

Kokain-Entzug / Koks-Entzug

Beitrag Fr., 29.08.2008, 11:09

Also wie folgt ist die Problematik, eine Freundin von mir ist Koks abhängig, da ich selbst sehr wenig über die Materie weiß würde ich sagen sie ist mittelmäßig abhängig. Ich schätze ihren Konsum auf 3-4x die Woche, über die Menge weiß ich nicht bescheid.

Sie selbst will unbedingt aufhören und hatte es zuletzt Geschäft 4 Wochen ohne Koks auszuhalten.
Sie hatte auch schon einige Therapien gemacht, die natürlich im Therapiezentrum recht leichter zum erfolg führen als im realem umfeld, da für genug Abwechslung gesorgt wird. Sie ist zurzeit 17 und ich nehme mal an das sie schon seid 2-3 Jahre abhängig ist. Das eigentliche Problem ist, das wenn sie zuhause ist, sie durch ihren Freundeskreis mit Drogenkonsum konfrontiert wird. Sprich sie macht die Therapie erfolgreich kommt zurück und wird rückfällig. Da sie in einer ländlichen Gegend wohnt ist es dazu noch erschwert, überhaupt Kontakt mit außenstehenden zu bekommen und dank der tollen Arbeitslosen Politik in Deutschland, ist sie gezwungen dort leben zu müssen. Dies liegt daran, das sie keinerlei finanzielle Einkünfte hat bzw. ihr Leben nicht selbst tragen kann und ihren Eltern auch nicht die möglichkeit haben den Standort zu wechseln oder ihre Tochter in einer anderen Stadt eine Wohnung zu bezahlen.

Ich selbst versuche sie nicht zu sehr mit dem Thema Drogen zu konfrontieren, sondern lasse sie an meinem drogenfreien Leben teilhaben, um ihr zu zeigen das es auch ohne geht. In meiner Gegenwart hat sie auch keine Entzugserscheinungen sie zeigen sich eher, wenn sie dann wieder nach Hause muss bzw. dort angekommen ist.

Ich habe auch schon gelesen, das eine Therapie zu reinen Kokain Abhängigkeit die speziell darauf basiert, so gut wie nicht vorhanden ist, sondern sich eher auf Heroin usw. konzentriert. Gibt es in Deutschland irgendwelche Therapien die erfahren sind mit der Kokain Abhängigkeit und über ein staatliches Programm verfügen, welches Personen ermöglicht das soziale Umfeld zu wechseln. Dabei sollte wichtig sein das sie in kein Betreutes wohnen kommt wo anderen ex abhängige Leben, da dort das Risiko eines Rückfalls höher sind.

Kann mir jemand einige Informationen darüber geben?

Gruß Lester

Werbung

Benutzeravatar

anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 27
Beiträge: 1902

Beitrag Fr., 29.08.2008, 13:11

hm, nur mal in aller kürze:
spritzt sie? nein oder-? ich nehm an sie snieft?!

kokain ist nur eine psych.abhängigkeit. körperliche symptome gibts eigtl keine (naja- schwitzen vielleicht)
das heisst wenn man vom kokain weg will- hört man einfach auf. begleitend kann sich deine freundin ja hilfe holen (therapeut, drogenberatungsstelle...) aber zu allererst muss sie WISSEN was sie will und es dann auch durchziehen. und eben solche kreise meiden- denn die versuchung ist wirklich schlimm
eine kokain thera gibts nicht - da eben keine körperl.abhängigkeit da ist. daher gibts auch keine substitutionspräparate etc...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

Benutzeravatar

capslui
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 27
Beiträge: 4

Beitrag Fr., 29.08.2008, 16:57

Hallo!
Ich bin hier neu in diesem Forum habe aber sehr sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet Abhängigkein, überhaupt wenn es sich um das Kokain handelt. Ich habe sehr Lange "nur" Kokain konsumiert (nie intravenös) und weiss so ziemlich genau wie du "lester82" dich fühlst, da meine Schwestern auch das selbe gemacht haben als ich meinen Tiefpunkt im punkto Koks erreicht habe. Es ist sehr sehr nett von dir dass du zu deiner Freundin stehst und ihr bei ihrem Problem helfen willst. Ich beschreibe dir ein bischen wie es bei mir ausgesehen hat. Das Koks ist eine Droge die körperlich keine Entzugserscheinungen zeigt, es ist rein psychisch. Das aber zu bekämpfen ist schwieriger als man sich vorstellen kann. Zuerst musst du wissen dass das Koks einen Menschen total verändert, das bedeutet (in meinen Fall war es so), ich habe mir Geld ausgeborgt und gesagt morgen gebe ich es zurück, hatte auch immer einen Plan im Kopf wie ich es zurückgeben kann jedoch als ich das Retourgeld in der Hand hatte kaufte ich mir wieder was, ich habe alle immer belogen um ans Geld zu kommen, eltern irgendwelche geschichten erzählt, weiss ich ich brauche ein Ticket oder dergleichen nur um 40 euro für einen Gramm zu bekommen. Ich hatte einen Job den ich 8 Jahre hatte und alle Privilegien der Welt genießen konnte und selbst denn habe ich durch Beschaffungskriminalität verloren. Ich will dir nur damit sagen dass deine Freundin dir vielleicht manchmal etwas vormacht, nur um in deinen Augen gut darzustehen um viellecht wieder etwas zu bekommen. Das meint sie aber nicht böse und weiss dass es falsch ist. Aber genau das ist das was einen koksabh. ausmacht. Ich war sehr agressiv und vor allem impulsiv! Ich habe die leute immer gleich angeschrien und denen immer ein schlechtes Gewissen eingeredet wenn ich nicht das bekommen habe was ich wollte.
Ich war ca. 5-6 mal auch in der psychiatrie wegen diesem problem. Dort habe ich auch etwas dagegen gemacht. Medikamentös kann man die Koksabhängigkeit nur mit Antidepressiva behandeln und selbst das ist nicht wirklich hiflreich. Was bei mir sehr gut gewirkt hat ist das "TRUXAL"! Ich hatte eine Zeit von über 6 Monaten die ich Clean war.
Also ein wirkliches Rezept wie du deiner Freundin helfen kannst kann ich dir nicht wirklich geben, allerdings ein paar tips die bei mir immer wieder gut gewirkt haben. Schau dass deine Freundin niemals alleine ist, selbst um 6 Uhr in der Früh wird sie sich was holen wenn sie sonst nicht dazukommt. Es kann auch in der Nacht sein. Sie sollte sich Ziele setzten. Bei mir war das ich kaufe mir etwas total blödes was ich sonst nie gekauft hätte. Z. B. ich habe mir ein Schlagzeug gekauft, ich wollte es immmer schon aber ich habe es mir verboten zu kaufen wenn ich was nehme. du solltest deiner freundin immer vorhalten wie brav sie ist wenn sie nichts genommen hat. (z. B. wow du hast schon seit 5 tagen nichts genommen). Niemals sagen pfua du bist unfähig aufzuhören. so lange zeit und DU haust alles wieder zusammen. so bekommt sie ein schlechtes gefühlt und flüchtet wieder in ihren Rausch. Das was das kokain nämlich wirklich gut kann ist probleme verdrängen. und glaube mir ich habe mich bis ins gefängniss gekokst.
so ich schweife extrem aus. ich hoffe dass ich dir wenigstens ein bischen geholfen habe. Solltest du fragen haben kannst du mich immer anschreiben. am besten mittels privatnachricht.

lg
lukasz

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
lester82
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 26
Beiträge: 2

Beitrag Fr., 29.08.2008, 18:25

Danke euch zwei erstmal für die schnelle Antwort.

Also ich weiß das sie "nur" Lines zieht und eben das mit dem alleine sein ist das Problem, ich selbst wohne knapp 150km entfernt von ihr und zuhause hat sie halt nur ihre Freunde die durchweg selbst Konsumieren. Geld hat sie nie von mir bekommen würde sie auch nicht, da sie für mich nen Kumpel ist. Was ich an ihr schätze ist jedoch das sie mir gegenüber ehrlich ist und auch sagt was Sache ist. Als sie vor 3 Tagen nach 4 Wochen wieder konsumierte hat sie es mir auch gleich gesagt und hat nicht versucht mir irgend etwas aufzutischen, was sie hätte tun können. Wie sind deine Schwestern damit umgegangen bzw. was haben sie gemacht, was dir geholfen hat?

Werbung

Benutzeravatar

capslui
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 27
Beiträge: 4

Beitrag Fr., 29.08.2008, 18:54

hallo lester82

tja was mir geholfen hat kann ich dir nicht wirklich empfehlen. ich hatte eine zeitlang mit speed zu tun und daraufhin hab ich aufgehört mit dem koks. aber wirklich es hat mir nichts mehr gegeben und auch im kopf war es weg. ich kann es mir selbst nicht erklären. Das ist aber keine Lösung sondern ein neues problem, bei mir wurde es durch eine 5 monatige Haftstrafe die ich wegen dem Speed bekamm beendet! Soweit soll es aber nicht kommen.

Was allerding wirklich zu empfehlen ist, ist das Medikamet TRUXAL! Es ist ein Antidepressiva, ich hatte von Antidep. 16 verschiedene ausprobiert um mein Koksproblem zu beenden. Natürlich unter ärztlicher aufsicht. Aber das TRUXAL war das einzig was in meinem Kopf das Bedürfniss ausgeschaltet hat.
Du solltest aber wissen dass ein Abhängiger für immer abhängig ist und sobald es im Leben zu unangenehmen Zwischenfällen kommt wird sie als erstes an die Drogen denken. Mir geht es immer noch so. Obwohl ich mittlerweile 3 Jobs, eine 8,5 jährige Beziehung (mit 3 Kindern) durch die Scheisse verloren habe.

Meine Schwestern (9 und 10 Jahre älter als ich) haben folgendes getan, ich weiss nicht ob es Absicht war aber es ist auch egal: sie haben mich wirklich ausgefragt was ich damit mache, wie ich es besorge, wie konsumiere, was ich dabei fühle. Ich hatte immer das Gefühl die wollen das Problem nicht bekämpfen sondern verstehen. Die ältere hat mal sogar darüber geschmunzelt dass sie es selbst nehmen sollte falls ihr alles zu viel im leben wird. Ich hatte immer das Gefühl die verstehen mich, klar sie wussten sogar wann ich es nehme. Ich habe dann irgendwann entdeckt dass ich immer wenn was passiert und ich was Sniefen wolle ich zuerst eine meiner Schwestern anrufen sollte. Die haben mir einfach gesagt. Lukasz nimm das geld und gib es einfach für dumme sachen aus. Am anfang habe ich es getan, ich habe manchmal im 1€ SHOP 60 Artikeln gekauft . Natürlich ist auch das keine dauerlösung aber es kamm dann von alleine dass ich einfach Geld in der Tasche behalten hatte und mir nichts geholt habe.

Frag mal deine Freundin folgendes: Wieviel Geld hast du gerade Einstecken, ganz ehrlich? Wenn sie was hat dann frag sie ob sie sich gerne was holen würde. Wenn sie Ehrlich ist dann sagt sie JA, dann kannst du versuchen ihr einzureden um das Geld, weiss nicht irgendwas blödes zu machen. Kauft euch T-Shirts wo drauf steht "Ich habe es statt der Droge". Natürlich findet ihr so ein shirt nirgends aber dann lasst es euch doch drucken, das kann man überall, und sie wird es ja wissen wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! So funktioniert es ja auch beim besorgen von Koks. Man hat immer eine Idee wie man daran kommt!
! ! ! Teufelszeug ! ! !

Benutzeravatar

urknall
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 26
Beiträge: 193

Beitrag Do., 28.01.2010, 19:39

In meiner Gegenwart hat sie auch keine Entzugserscheinungen !


was kein wunder ist, kokain verursacht keine entzugserscheinungen, das suchtproblem ist ein rein psychisches, das zu besiegen ist allerdings auf dauer schwierig ganz klar, aber sowas wie akute entzugsescheinungen gibt es bei kokain nüd.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag