Benzoentzug / Körpergefühl

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Thread-EröffnerIn
SHADE
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Benzoentzug / Körpergefühl

Beitrag Mo., 20.04.2009, 23:18

Hallo liebe Gemeinde,

meine Googlemaschine hat mich hergebracht. Auf der Sucher nach etwas Mutmachendes u. Beruhigendes bin ich hier gelandet.
Bin seid 25 Jahren Benzo abhängig. Habe vor 7 Wochen eine Entgiftung gemacht, ausschleichend.
Seid 4 wochen bin ich nun clean, fällt mir aber sehr schwer. Quäle mich von Tag zu Tag um durchzuhalten, in der Hoffnung das dieses Körpergefühl mal von selber weniger wird. Ich frage mich was schlimmer ist.... mit Benzo oder ohne, ist nicht zum Aushalten.

lg.
SHADE

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anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 27
Beiträge: 1902

Beitrag Di., 21.04.2009, 07:06

welche art von "körpergefühl" meinst du? das dir grad alles zu intensiv ist oder das du dich i-wie nicht mehr spürst? 25 jahre sind eine lange zeit und gerade die benzos sind extrem heimtückisch und der entzug ist quälend lange und vor allem total extrem geht das auch a.d.psyche... ich hab sehr sehr lang gebraucht bis ich nicht mehr zu den benz gegriffen hab wenn ich probleme hatte. benzos sind eben schnell wirksam, leicht zu kriegen, billig, sauber, ... find ich aber total klasse das du den entzug gemacht hast und nun versuchtdein leben neu zu erfahren- ganz ohne gift...RESPEKT
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Morgen
Helferlein
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männlich/male, 35
Beiträge: 127

Beitrag Di., 21.04.2009, 10:46

Hallo SHADE,

du warst 25 Jahre Benzodiazepine abhängig!
Du bist jetzt seit 4 Wochen clean, es wird noch ein wenig dauern bis du dich besser fühlst!
ABER es wird besser von Woche zu Woche, das kann aber unter Umständen auch etwa 4 Monate dauern.
Das solltest du jetzt duchhalten, dann ist es für immer vorbei!

Ich selber bin seit Samstag auf 0 von 350mg Oxazepam.
Im Entzug wechselte ich auf Diazepam und began die Reduktion bei 70mg Gewacalm. Das war am 11.Feb.
Du kannst dir sicher vorstellen, dass es auch mir derzeit nicht gut geht.
Ich war 8 Jahre abhängig von den Benzodiazepinen, davor war ich 8 Jahre Kokain & Heroin süchtig.
In die Benzo-Sucht bin ich durch den Heroin Entzug geraten, damals wurden mir Praxiten verschrieben.

Es ist ein teufliches Zeug aber ich weiß, dass ich mich auf einige Wochen des Unwohlseins, Unruhe, Nervosität, Zittern, Gefühlsschwankungen etc. einstellen muss!

Es wird leichter, soviel ist sicher. Es wird auch wieder besser und irgendwann wird unser beider Leben wieder normal sein, noch dieses Jahr, noch diesen Sommer!

Wir müssen das jetzt nur aushalten!

Ich hoffe du hast alle Benzos aus deiner Umgebung entsorgt, ganz wichtig!

Du schaffst das genauso wie ich! Bleib hier im Forum bis es dir besser geht! Sieh zwischendurch hier in deinen Thread rein und schreibe etwas! Wir sind hier und hören zu!

Liebe Grüße ...cc

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Andrej
sporadischer Gast
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Beiträge: 27

Beitrag Fr., 15.05.2009, 05:50

Ich kann mich dem nur anschließen, es erfordert eben viel Geduld bis es einem wieder gut geht, ich denke sogar es dauert Jahre, wobei es aber von Tag zu Tag besser wird und die guten Momente mehr werden. ich finde es toll, dass ihr das geschafft habt, mir gefällt auch, dass ihr den Entzug nicht über Jahre gemacht habt sondern über Wochen, weil ich zweifle am Willen Benzofrei zu leben, wenn Leute Zeiträume von jahren dafür einsetzen. LG Andrej

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Eve...
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Beiträge: 2989

Beitrag Fr., 15.05.2009, 07:49

Du hast wahrscheinlich nur diese eine Möglichkeit. Entscheidest Du Dich für die vermeintliche Erleichterung - dürfte das das eingeläutete Ende sein. Du hast nur dieses eine Leben. 25 Jahre davon hast Du schon "im Tran" gelebt; jetzt kannst Du es als Herausforderung nehmen, es klar und nüchtern im Kopf zu meistern. Dein Körper wird sich beruhigen.

Deine Entscheidung, täglich, stündlich, minütlich.

Es LOHNT!

Eve, die das vor über 20 Jahren
durchgemacht hat (Tavor, Speda)

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Frantic
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Beiträge: 1

Beitrag Mi., 27.05.2009, 20:12

Hallo SHADE,
habe/hatte einen ähnlichen Lebenstil wie Du , bei mir waren´s 16 Jahre, hab mit 14 begonnen
die "gemütlichen Tabletten" zu nehmen.
Entzug ist einemal eine gute Sache, klar, doch musst Du dich fragen warum Du dir dieses Zeug eigentlich überhaupt eingeworfen hast und Du jetzt davon weg willst / bist!

Denke wenn Du damit Erfolg haben willst, musst Du´s sowieso für dich selbst machen!!!!!!
Ja es stimmt, der Benzoentzug dauert bei manchen Menschen wirklich sehr lange, die Symtome kennst ja - bei mir hats bei meinem vorletzten Entzug überhaupt keinerlei Probleme gegeben -habs gar nicht mitbekommen, vielleicht war ich mit dem Morphentzug zu beschäftigt da ich von Beiden entzogen habe.
Der letzte Entzug dauerte ein Monat und nach der Entlassung konnte ich nicht mal alleine auf der Straße gehen - ich hatte wieder von Benzos und Morphium entzogen. Das Körpergefühl nach dem Entzug war einfach fürchterlich für mich. Ich habe wieder alles gefült - die Trauer, Depressionen, auch Freude - alles sehr extrem. Benzos haben mich immer beruhigt, mich cool=kühl gemacht, mir im Alltag mit Selbstsicherheit geholfen. War Arbeiten usw., normales Leben - nicht mal meine Freundin hats gemerkt.

Ich stelle mir vor das es dir grad geht wie mir nach dem Spital. Alles ist wieder da - wirklich alles! Und das muss verarbeitet werden.
Ich frage mich was schlimmer ist.... mit Benzo oder ohne, ist nicht zum Aushalten.
Das Frage ich mich auch täglich, daher kann ich dir leider keine Antwot geben...
Ich persönlich habe es quasi nicht so ganz ohne geschafft - ich nehme täglich eine minimale dosis und kann so leben. Ich muss nur aufpassen, dass es wirklich nicht mehr wird - das ist einfach die große Gefahr. Für mich war dies der einzige Weg, sonst wäre ich zum psychischen Wrack geworden.

Ich wünsche dir alles Glück der Welt, dass du es schaffst,

lg
Frantic

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Ivadaljunkie
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weiblich/female, 37
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 30.10.2009, 12:11

Hallo, an alle die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder machen!

Ich bin seit 7 Jahren Ivadalabhängig (Zoldem) also Benzo, habe einige Entzüge gemacht und bin bis jetzt immer gescheitert, dass heisst sicher nicht das ich aufgebe momentan nehme ich so 6, 7 Ivadal am Tag damit ich meinen Alltag gestalten kann, in die Arbeit gehen kann usw. Ich möchte mich jetzt langsam selber runterdosieren, wenn ich auf 3 Ivadal pro Tag komme, dann bin ich schon mal sehr stolz. Ich suche und möchte mich einfach mit Leuten austauschen, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben, die auch auf dieses Zeug süchtig geworden sind und bin über jede Anregung von Euch dankbar. Mein Benutzername ist bezeichnent "Ivadaljunkie" aber ich finde das umschreibt mein Problem am einfachsten. Die letzten 7 Jahre in meinem Leben immer auf der Suche nach einem Arzt der dir das Rezept verschreibt. Wenn das Zeug mal ausgegangen ist, dann das grosse Chaos und die Suche in der ganzen Wohnung um noch irgend ein Stückchen zu finden, vielleicht kommt euch das irgendwie bekannt vor. Also nicht davon abschrecken lassen von dem Namen.

LG und ich freue mich über jede Nachricht von Euch.

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urknall
Forums-Insider
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Beiträge: 193

Beitrag Fr., 30.10.2009, 16:23

Hi du

hm, hast du schon mal daran gedacht eine db aufzusuchen und dich dort beraten zu lassen ?
Ich weiß nicht wie es bei zoldem ist, aber oft verwendet man ein anderes medikament um abzudosieren diazepam z.b wegen der langen halbwertszeit (also das habe ich z.b oft gehört das es verwendet wird wenn man von z.b flunitrazepam oder oxi´s runter will), das würden die dir z.b dann auch verschreiben was natürlich kohlemäßig eine entlastung wäre und vorallem hast du bei nem doc ja auch wem an der hand der sich auskennt und dich dann auch super begleiten kann und dir halt genau sagt wieviel du nehmen solltest und wie du am besten reduzierst und am wichtigsten halt auch wie es dannach weitergeht das du nicht rückfällig wirst, natürlich müsstest du auch nicht dauernd auf der suche nach rezepten sein, weil das ist sicherlich stressig und man dauernd bammel das einen der stoff ausgeht.

wollte ich nur mal so loswerden, viel glück dir.

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Ivadaljunkie
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weiblich/female, 37
Beiträge: 3

Beitrag Mo., 16.11.2009, 14:02

Hallo Helferlein!

Danke für Deinen Eintrag, sorry das ich erst jetzt meinen Senf dazu gebe. Aber ich habe die ganze Zeit gerätselt was DB ist. Ich bin da nicht so versiert, sicher ist nur das ich die Benzos/Ivadal endlich bekämpfen möcht oder meinen Verbrauch wenigstens eindämmen, was mir aber alleine nicht so richtig gelingt.

Lg Ivadaljunkie

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Otherwise
Forums-Gruftie
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Beiträge: 670

Beitrag Mo., 16.11.2009, 18:00

DB = Drogenberatung

Hi Ivadal,
das wäre auch meine erste Idee gewesen - hast du schon Ärzte, Drogenberatung oder ähnliches zu Rate gezogen?
Wie hast du deine Entzüge gemacht? Zu Hause oder unter ärztlicher Kontrolle?

Wie willst dus diesmal angehen - was ich so rauslese möchtest ja wieder entziehen bzw. eindämmen!?

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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gerdon
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag Mo., 28.12.2009, 12:00

hi iva...,
ich bin politox und habe auch dieses zolpidem genommen, was ja ein eigentlich kein benzo ist ( andere strukturformel ), aber genauso wirkt. der einzige "vorteil" ist bei dem zeug, dass es eine sehr kurze wirkungsdauer hat, 2-3 Stunden und sehr schnell wieder ausgeschieden wird. der nachteil ist, du brauchst jeden tag unmengen von dem Mittel. bei meiner letzten entgiftung wurde ich nur mit diazepam substituiert, die jeden tag langsam um 5 mg reduziert wurden. wichtig ist beim benzoentzug, dass du ein mittel gegen krampfanfälle einnimmst und tagsüber sehr viel bewegung hast und beschäftigst bist. so und jetzt kommt die zeit nach der entgiftung,
alte umgebung, alte gewohnheiten, alte freunde........und wie soll ich jetzt clean bleiben??? :( nach wochen der quälerei und schlaflosen nächten kommt das große tiefe loch, indem du drohst zu fallen, wenn du nicht schon drin sitzt. alleine wirst du es nicht schaffen clean zu bleiben. du solltest dir gleichgesinnte exuser suchen und eine selbsthilfegruppe finden oder gründen, die vieles auffangen kann. es gibt auch gruppen die ambulante therapie machen und psychotherapeutische einrichtungen oder einzeltherapien, die von den krankenkassen bezahlt werden. na ( narkotics anonymus ), sowas wie aas, ist auch ne alternative.
viel erfolg und alles gute
gerdon
p.s. fallen darf man, man muss nur wieder aufstehen

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