Missverstanden

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dornenröschen
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Missverstanden

Beitrag Do., 31.01.2008, 17:50

hallo,
ich hoffe hier rat zu finden.

mit 14 kam ich das erste mal psychotherapie wegen verdacht auf BL, selstverletzung und suizidversuchs. nach der therapie gings mir ne zeit gut, doch seit 2 jahren verschlechterte sich meine situation.

ich kann nicht mehr aufstehen, ohne das es eine qual ist, mein ganzes leben ist eine qual. ich schffe es nur unter größter anstrengung, überhaupt zur uni, in die arbeit oder zu treffen mit freunden zu gehen. ich empfinde alles als belastung, die ich nicht aushalt. ich sitze abends zuhause und weine mir die augen aus, weil ich mich wie tot fühle. aber ich seh keinen ausweg mehr. mein leben ist eine last, die ich kaum tragen kann.

nun bin ich seit 3 wochen wieder in therapie kmit diagnose depression. meine therapeutin schickte mich wegen meds zum neurologen (sie empfahl ihn mir). der allerdings meinte, ich lächle ja eh noch und verschrieb mir cipralex für ein monat zur *motivationshilfe+. ich fühle mich irgendwie missverstanden. und frage mich, ob meine therapeutin mich auch nicht versteht? wie kann es sein, dass der kerl mich als F32.0 leicht depressiv einstuft und ich aber das gefühl habe, die traurigkeit der ganzen welt auf den schultern zu haben? und nicht weiß, wie ich weiterleben kann? ich habe gottseidank einen freund, sonst wär ich ganz verloren, und ich wünsche mir eine zukunft mit ihm, aber ich kann nicht daran glauben, dass es die gibt, auch wenn er davon spricht. ich glaube einfach nicht, dass ich das erreichen könnte oder es verdient hätte. ich steh so kurz davor mich auszuklinken und mich nur noch zu verkriechen um dahin zu vegetieren und weiß aber, dass ich nicht darf. es ist alles aussichtslos. ich kann nicht vor und nicht zurück.
desweiteren habe ich vollkommen unkontrollierbare emotionen. ich breche extremm schnell in wut aus, genauso werde ich von einer sekunde zur andren todtraurig. ich hab die kontrolle verloren und weiß nicht, wie ich das meiner therapeutin oder dem neurologen *sagen* soll.

hat jemand ähnliche erfahrungen? kann mir jemand sagen, wie ich es vielleich schaffe, mich besser zu erklären? oder bilde ich mir nur ein, dass es mir so schlecht geht..

danke und alles liebe
Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.

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candle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 6138

Beitrag Do., 31.01.2008, 18:30

Hallo dorn!

Hm, es hilft wohl nicht viel zu sagen, lass den Neurologen sabbeln, denn er hat von Depressionen wahrscheinlich wenig Ahnung. Aber er kann Dir das Medikament verschreiben. Mehr mußt Du von ihm nicht erwarten.
Also orientiere Dich nur an Deiner Therapeutin. Sie hat Dich, wie ich denke, durchaus richtig eingeschätzt und vielleicht hilft Dir das Cipralex ja, dass in ein paar Wochen für Dich ein kleiner Silberstreifen am Horizont erscheint. Leider gehen die Entwicklungen nicht von heute auf morgen. Ich hänge grad genauso durch wie Du, obwohl oberflächlich gesehen alles gut läuft.
Sicher bildest Du Dir nicht ein, dass es Dir schlecht geht, aber leider sieht das Umfeld sowas gar nicht, aber Deine Therapeutin weiß es und sie glaubt Dir sicher!
Bitte gebe die Hoffnung nicht auf! Das ist alles was wir noch haben!

Liebe Grüsse!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Tamara31
Helferlein
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Beiträge: 96

Beitrag Do., 31.01.2008, 18:37

ich kann nicht mehr aufstehen, ohne das es eine qual ist, mein ganzes leben ist eine qual. ich schffe es nur unter größter anstrengung, überhaupt zur uni, in die arbeit oder zu treffen mit freunden zu gehen. ich empfinde alles als belastung, die ich nicht aushalt. ich sitze abends zuhause und weine mir die augen aus, weil ich mich wie tot fühle. aber ich seh keinen ausweg mehr. mein leben ist eine last, die ich kaum tragen kann.
Hast Du den beiden das wortwörtlich genau so gesagt? Das sagt eh alles, was soll Dir da wer anderer noch an Ausdrucksmöglichkeit raten? Die können halt nicht in Dich reinschauen, Du musst sagen, was da drinnen is, sonst wird das natürlich nix....

lg
Tamara
Sieh dich nicht um.
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Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.

(I.Bachmann)

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dornenröschen
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Beiträge: 2

Beitrag Do., 31.01.2008, 20:10

hej,

naja, ich dachte bis jetzt zumindest, ich hätte mich deutlich genug ausgedrückt.. aber anscheinend kann ich das schriftlich besser als mündlich.. als wär da ne blockade in meinem kopf und ich könnt diese dinge nicht so sagen, wie sie mir bei einem tief durch den kopf gehen
und manchmal hab ich dann bei der therapie das gefühl, ich red nur *normales* zeug.. aber vielleicht will sie da ja hin, denk ich mir dann. weil ich das problem nicht seh, dass mich kaputt macht.
auf jeden danke candle für deine aufmunternde worte. es is nur schwer nicht aufzugeben, wenn man dann irgendwie das gefühl vermittelt kriegt, es sei alles nicth so schlimm wie ich mir einred und ich übertreib.
vielleicht sollt ich nächstes mal ein wenig radikaler ausdrücken. wünscht mir glück!
alles liebe
Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt.

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