Die Büchse der Pandorra

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 09:28

Vincent hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 09:18 Das ist übrigens ein Zitat von Beate Uhse. :lol:
Na, wenn die das sagt, dürfen das auch Typen wie mental_ability glauben. ;)
1. auch Frauen können chauvinistisch eingestellt sein oder chauvinistische Inhalte von sich geben. (auch wenn ich im Fall von Beate Uhse dann eher mal davon ausgehe, dass es in erster Linie was mit opportunistischer Geschäftspolitik zu tun hatte ;) .
2. empfinde ich den Gebrauch eines solchen Zitats als chauvinistisch (auch wenn es demjenigen vielleicht nicht klar war, aber genauso wirkt ja Chauvinismus, es werden unbewusste Denkmuster und Vorurteile beeinflusst/bedient)
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Cougar
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 09:44

Ob das sinnvoll ist eine Männer vs. Frauendiskussion daraus zu machen weiß ich nicht. Partnerschaft ! Fertig. Kann beide Seiten betreffen. @vincent: Termin Paartherapeut in 1,5 Wochen.


Vincent
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 09:50

@Spirit-cologne
Stimme dir zu. Aber ja: nehmen wir uns Cougars verborgene Bitte zu Herzen und bleiben bei ihm.

@Cougar
Geht ihr denn zusammen hin?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Cougar
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 09:51

Ja. Wir gehen zusammen hin.


Vincent
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 09:53

Gut.
Habt ihr nochmal gesprochen? Was sagt sie denn eigentlich dazu, da sie weiß, dass es dir nicht gut damit geht?
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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 10:02

Cougar hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 09:44 Ob das sinnvoll ist eine Männer vs. Frauendiskussion daraus zu machen weiß ich nicht.
Aber Cougar, ist das nicht (auch) ein Männer/Frauen-Thema? Geht es nicht vielleicht gerade um unterschiedlichen Umgang mit Phantasien und um einen Machtanspruch, die Phantasie des anderen für sich, die eigenen Zwecke nutzen und ihn ein Stück damit kontrollieren zu wollen? Aber ist es nicht gerade das Wesen der Phantasie, dass sie eben nicht kontrolliert oder "besessen" werden kann?

Ich glaube schon, dass sich auch in der Sexualität das gesellschaftliche Rollenverhalten widerspiegelt. Männer oft (selbst dann wenn es eigentlich gar nicht ihrer Natur entspricht) das Gefühl haben, der "Starke" sein zu müssen, der in der Sexualität "den Ton angibt" (oder eben in der Sexualität das genaue Gegenteil ihrer gesellschaftlichen Rolle suchen und leben). Gleiches gilt auch für Frauen. Frauen leben oft in der Sexualität die gleiche Rolle, wie sie ihnen in der Gesellschaft zugewiesen wird: sich um den anderen kümmern, einfühlsam sein, die Wünsche des anderen erfüllen, sich selbst zurücknehmen (oder eben auch das genaue Gegenteil). Egal ob die Rolle gelebt wird, die die Gesellschaft zuweist oder das Gegenteil, in jedem Fall bleiben viele Menschen in diesem gesellschaftlichen Muster aus Besitz, Über- und Unterordnung gefangen - ist jedenfalls meine Beobachtung, mag sein, dass andere das anders erleben...
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Cougar
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 10:20

Ja wir haben noch lange sehr offen gesprochen. Es ist ihr Gefühl als Sub dominiert zu werden und dieses Szenario erlaubt es ihr besonders. Es geht ihr um die Tatsache „benutzt“ zu werden. Das Szenario ist EINE Möglichkeit diese Neigung auszuleben, was für sie nur durch mich als Dom zu bewerkstelligen ist. „Ich erlaube es sie benutzen zu lassen.“ „Sie wird dann im Endeffekt von anderen benutzt“. Genauso geht es ihr aber auch in anderen Szenarien,... sagt sie.

@Vinc: wie es ihr damit geht: „ich kann das nachvollziehen. Ich würde es wenn es umgekehrt wäre auch mit einem faden Beigeschmack erleben“ ihre Worte. Wissen beide nicht wie es zu Händeln ist und daher auch die therapeutische Hilfe. Hat sich aber deutlich zugespitzt und ich fühle auf eine starke Entfremdung bei mir....

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Sehr
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 11:07

Warum will sie denn benutzt werden? Nur oder gehts auch anders?
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 11:16

Sehr hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 11:07 Warum will sie denn benutzt werden? Nur oder gehts auch anders?
Naja, in den Kopf eines anderen Menschen kannste nicht reinschauen. Ob nur kann ich nicht mehr auseinanderhalten. Warum sie das Gefühl braucht? Ich bin kein Psychoanalytiker. Aber das Dom/Sub Gefälle hatten wir schon sehr lange. Ü 13 Jahre. Durch das Szenario kam jetzt ein richtiger Schub.

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Sehr
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 11:22

Ja aber du, ihr sprecht ja anscheinend miteinander. Dachte, das wäre eventuell mal Thema gewesen, warum.

Ich kenne mich mit Dom/Sub nicht aus.
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 12:00

Sehr hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 11:22 Ja aber du, ihr sprecht ja anscheinend miteinander. Dachte, das wäre eventuell mal Thema gewesen, warum.

Ich kenne mich mit Dom/Sub nicht aus.
Was genau dahinter begründet ist weiß sie selber nicht. Ich denke es muss für sie auch nicht sein, dass bis ins kleinsteDetail zu hinterfragen... Schon nicht einfach das ganze Thema.

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Beitrag Fr., 27.07.2018, 12:13

Cougar hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 12:00 [Was genau dahinter begründet ist weiß sie selber nicht. Ich denke es muss für sie auch nicht sein, dass bis ins kleinsteDetail zu hinterfragen... Schon nicht einfach das ganze Thema.
Klar muss sie das nicht, aber es scheint ja mittlerweile zu einem ernsthaften Problem in eurer Beziehung zu werden... Da wäre es schon vielleicht sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, warum eine Phantasie, die meine Partnerschaft beeinträchtigt, für mich eine so große Bedeutung hat.

Also meine Phantasien haben letztendlich immer auch was mit nicht gelebten Wünschen/Bedürfnissen zu tun. Wenn ich also herausfinde, welche unerfüllten Wünsche hinter meinen Phantasien stecken, dann kann ich diese Wünsche vielleicht im Alltag (zumindest teilweise) leben oder mich damit auseinandersetzen, dass es eben unerfüllbare Wünsche sind (z.B. der Wunsch nach symbiotischer Nähe oder nach einem vollkommen "guten Objekt" dass mich vollumfänglich hält und dem ich mich vorbehaltlos anvertrauen kann). Wenn das passiert ist, brauche ich die sexuellen Phantasien vielleicht gar nicht mehr...
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 12:16

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 12:13
Cougar hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 12:00 [Was genau dahinter begründet ist weiß sie selber nicht. Ich denke es muss für sie auch nicht sein, dass bis ins kleinsteDetail zu hinterfragen... Schon nicht einfach das ganze Thema.
Klar muss sie das nicht, aber es scheint ja mittlerweile zu einem ernsthaften Problem in eurer Beziehung zu werden... Da wäre es schon vielleicht sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, warum eine Phantasie, die meine Partnerschaft beeinträchtigt, für mich eine so große Bedeutung hat.

Also meine Phantasien haben letztendlich immer auch was mit nicht gelebten Wünschen/Bedürfnissen zu tun. Wenn ich also herausfinde, welche unerfüllten Wünsche hinter meinen Phantasien stecken, dann kann ich diese Wünsche vielleicht im Alltag (zumindest teilweise) leben oder mich damit auseinandersetzen, dass es eben unerfüllbare Wünsche sind (z.B. der Wunsch nach symbiotischer Nähe oder nach einem vollkommen "guten Objekt" dass mich vollumfänglich hält und dem ich mich vorbehaltlos anvertrauen kann). Wenn das passiert ist, brauche ich die sexuellen Phantasien vielleicht gar nicht mehr...
das ist ein interessanter Aspekt. So habe ich das noch nie gesehen. Vielleicht hilft der Therapeut da weiter. Aber bedeutet das in Umkehrschluss, dass jede sexuelle Phantasie auch etwas unbewusstes mit sich bringt und dahinter etwas ernsteres steht? Reine Wissensfrage jetzt!

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Beitrag Fr., 27.07.2018, 12:32

Alles was wir bewusst denken und fühlen ist immer mit unbewussten Anteilen verbunden... Gerade die Sexualität ist ein sehr basaler Überlebenstrieb, der stark im Unbewussten verwurzelt ist. Von daher finde ich es nicht ungewöhnlich, dass sich gerade in der Sexualität, die zentralen Themen des Unbewussten zeigen und widerspiegeln. Das ist aber nicht zwangsweise was "Ernstes" im Sinne von "pathologisch" oder "gestört", sondern zeigt einfach nur, wie eng unsere Sexualität mit unserem gesamten Leben verknüpft ist. Im Prinzip ist es ja auch nichts Schlechtes, unerfüllte oder unerfüllbare Wünsche durch sexuelle Phantasien zu sublimieren, es sei denn die sexuellen Phantasien, werden für uns zu einem Problem, idem sie z.B. eine Partnerschaft gefährden, die ansonsten wichtig für uns ist und uns andere basale Bedürfnisse erfüllt.

Häufig sind das Problem also eigene mit einander konkurrierende, aber sich gegenseitig ausschließende Wünsche/Bedürfnisse die zu solchen Konflikten führen. In der sexuellen Phantasie lebe ich z.B. den Wunsch nach vollkommenem sich anvertrauen aus (das ist ja das Wesen der SUB-Postion), während ich in der gelebten Partnerschaft das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstwirksamkeit auslebe. Beides gleichzeitig ausleben geht nicht, deshalb suchen sich die Bedürfnisse unterschiedliche Ausdrucksformen.
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Beitrag Fr., 27.07.2018, 12:40

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 27.07.2018, 12:32

Häufig sind das Problem also eigene mit einander konkurrierende, aber sich gegenseitig ausschließende Wünsche/Bedürfnisse die zu solchen Konflikten führen. In der sexuellen Phantasie lebe ich z.B. den Wunsch nach vollkommenem sich anvertrauen aus (das ist ja das Wesen der SUB-Postion), während ich in der gelebten Partnerschaft das Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstwirksamkeit auslebe. Beides gleichzeitig ausleben geht nicht, deshalb suchen sich die Bedürfnisse unterschiedliche Ausdrucksformen.
So beschrieben wären die Ausdrucksformen dann ja gut, da die beiden Bedürfnisse nicht in sich im "normalen Leben" vereinbar sind...? Wie kann man dann die unerfüllten Wünsche in der Realität umsetzen? Bin gerade etwa verwirrt. Schon recht hohes Niveau zu dieser Thematik.

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