Alkohol und Opiate

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Arni
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Alkohol und Opiate

Beitrag Fr., 07.09.2018, 02:08

Hallo

Ich bin neu hier und hoffe mir kann jemand helfen.

Ich war 3 Jahre lang trocken und habe nun wieder begonnen Alkohol zu trinken. Ich trinke nicht täglich aber immer mal wieder und dann kenne ich kein Ende für 1 bis 2 Tage. Dann ist wieder Schluss für ne Woche ca.

Habe mir nun wieder vorgenommen trocken zu bleiben (seit 4 Tagen nichts mehr getrunken).

Das selbe Problem habe ich mit Benzos und Opiaten. Ich konsumiere alles nur max. 1 mal die Woche, eher seltener, habe also keine körperliche Abhängigkeit.

Mir geht es nach dem Konsum immer so schlecht das ich mir fest vornehme nichts mehr zu konsumieren, aber irgendwann ist es dann doch wieder so weit.

Vorallem der Alkohol macht mir zu schaffen, da ich auf Alk immer Mist baue der mir dann lange Zeit noch zu denken gibt.

Ich leide an Depression und Angststörung, nehme seit Jahren Antidepressiva und war auch schon in Therapie.

Die Therapie hat schon geholfen meine Angst und Depris auf ein halbwegs erträgliches Niveau zu senken aber ganz bekomme ich es nicht weg.
Mein Therapeut meinte auch (da ich diese Probleme schon seit frühster Kindheit habe und auch sehr stark, ..konnte vor der Therapie nicht mehr raus und mit Menschen reden ohne zittern und Schweissausbrüche,..) dass ich diese Probleme vermutlich nicht 100% wegbekomme aber damit umgehen lernen kann.

Ich finde es mehr oder weniger ok so wie es jetzt ist aber ich brauche manchmal einfach eine "Auszeit". Da sehne ich mich dann nach einem Rausch.

Habe schon so viel probiert, mache auch sport und meditation aber es ist nicht das gleiche.

Ich fühle mich einfach meistens unwohl und angespannt oder extrem gelangweilt und weiss eig nichts mit mir anzufangen, sehe kein Sinn in allem (Religion ist nichts für mich bin nicht gläubig) habe auch eig keine Freunde etc. Und weiss auch nicht ob ich überhaupt Kontakte knüpfen will/soll da ich von Kind an immer gemobbt wurde und fast nur schlechte Erfahrungen mit Menschen (auch in der Familie) gemacht habe.

Was soll ich machen wie soll es weiter gehn?

Danke

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spirit-cologne
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Beitrag Fr., 07.09.2018, 10:47

Da gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: eine stationäre Langzeittherapie. Es geht ja darum, mit dem sich aufbauenden Suchtdruck umzugehen und das geht nunmal am besten, wenn genau dann jemand da und verfügbar ist, wenn der Suchtdruckt gerade kommt und das geht nur stationär. Ich weiß nicht, wie da bei euch in Österreich die Regelungen sind, aber hier in Deutschland darf dich kein Therapeut in Therapie nehmen, solange du noch konsumierst, da wäre dann sowieso stationäre Therapie die einzige Möglichkeit. Außerdem hast du ja selbst gemerkt, dass das mit der ambulanten Therapie irgendwie nicht reicht. Also hör auf, dir vorzumachen, du hättest das im Griff und könntest das alleine hinkriegen und suche dir eine stationäre Langzeittherapie.
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leuchtturm
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Beitrag So., 09.09.2018, 11:22

Arni hat geschrieben: Sa., 08.09.2018, 18:49 Kommen noch mehr Antworten? ^^
ja! Ich kann spirit-cologne nur recht geben.

Such dir eine Langzeit-Therapie, am besten stationär.
Und danach eine Selbsthilfe-Gruppe.

Die Entwöhnung braucht viel Zeit, und Rückschläge müssen von Profis aufgefangen werden.
Alleine im stillen Kämmerchen wird das nix :kopfschuettel:

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RoboCat
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 13:00

spirit-cologne hat geschrieben: Fr., 07.09.2018, 10:47 in Deutschland darf dich kein Therapeut in Therapie nehmen, solange du noch konsumierst
Das ist seit einiger Zeit nicht mehr so. Der Grundsatz lautet aber, dass Abstinenz das Ziel des Patienten in der Therapie sein müsste. Ich hatte einen Therapeuten, der es toleriert hat, dass ich kiffte, jeden Tag, jedoch ausschließlich abends nach "getaner Arbeit" und in sehr kleinen Mengen. Das wurde nie großartig problematisiert, nur sehr selten wurde mir empfohlen, dass doch lieber einzustellen, was aber meine Entscheidung sei.
:axt:

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RoboCat
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 13:05

Arni hat geschrieben: Sa., 08.09.2018, 18:49 Kommen noch mehr Antworten? ^^
Hm, ne Langzeittherapie find ich schon nen harten Vorgang, in deinem Fall. Ich sehe dein Kosumverhalten weniger dramatisch, als die Vorposter. Jedenfalls wenn es stimmt, dass Alk und Benzos nicht deine täglichen Begleiter sind.

Du könntest aus meiner Sicht auch erst mal zur Drogenberatung gehen und dir Tipps geben lassen. Vielleicht kannst du es auch ambulant schaffen mit Selbsthilfegruppe, Therapie uä. Wie bist du denn sonst im Leben eingebunden? Hast du eine Partnerschaft, Freunde, Arbeit, hobbys? Alles Faktoren, die dir helfen können, es ambulant zu schaffen...
:axt:

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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 18:37

RoboCat hat geschrieben: Mo., 10.09.2018, 13:00 Das ist seit einiger Zeit nicht mehr so. Der Grundsatz lautet aber, dass Abstinenz das Ziel des Patienten in der Therapie sein müsste. Ich hatte einen Therapeuten, der es toleriert hat, dass ich kiffte, jeden Tag, jedoch ausschließlich abends nach "getaner Arbeit" und in sehr kleinen Mengen. Das wurde nie großartig problematisiert, nur sehr selten wurde mir empfohlen, dass doch lieber einzustellen, was aber meine Entscheidung sei.
Da muss ich dir widersprechen, der Therapeut darf dich nur therapieren, wenn absehbar ist, dass bis zur 10. Stunde Abstinenz erreicht wird. Es müssen also zumindest Abstinenzabsicht und konkrete Bemühungen da sein, das Ziel bis zur 10, Stunde zu erreichen. Das gilt jedenfalls für die Patienten, die eine Diagnose Abhängigkeit oder schädlicher Gebrauch haben. D.h. wer nur gelegentlich in Maßen trinkt, braucht nicht vollständig auf Alkohol verzichten. Bei illegalen Drogen ist die Meinung allerdings sehr eindeutig. Da geht man allein aufgrund der Tatsache, dass man mit dem Konsum negative rechtliche Konsequenzen billigend in Kauf nimmt, grundsätzlich von schädlichem Gebrauch aus, sofern es sich nicht um einmaligen Konsum handelt. Dass es Therapeuten gibt, die im Alltag gegen die Regeln verstoßen, ist eine andere Thematik. Da gilt: wo kein Kläger, da kein Richter. Wenn keiner davon weiß, und es für ihn in Ordnung ist, wird nichts passieren, aber wenn die KV oder die Krankenkasse davon Wind bekommt, kann ihn das die Zulassung kosten. Das ist genauso wie mit privaten Kontakten zu Patienten. Da gibt es auch klare Regeln und eine ganze Reihe von Therapeuten halten sich nicht dran. Wird dadurch aber nicht besser.

Und diese Regeln machen auch Sinn, mal ganz abgesehen vom Thema Abhängigkeit ist eine Therapie ja darauf ausgerichtet, mit den Gedanken und Gefühlen des Patienten zu arbeiten und das kannst du in die Tonne kloppen, wenn der Patient sich lieber alle schlechten Gefühle und Gedanken wegsäuft oder wegkifft, statt sie in der Therapie zu bearbeiten.
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Arni
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 00:49

RoboCat hat geschrieben: Mo., 10.09.2018, 13:05
Arni hat geschrieben: Sa., 08.09.2018, 18:49 Kommen noch mehr Antworten? ^^
Hm, ne Langzeittherapie find ich schon nen harten Vorgang, in deinem Fall. Ich sehe dein Kosumverhalten weniger dramatisch, als die Vorposter. Jedenfalls wenn es stimmt, dass Alk und Benzos nicht deine täglichen Begleiter sind.

Du könntest aus meiner Sicht auch erst mal zur Drogenberatung gehen und dir Tipps geben lassen. Vielleicht kannst du es auch ambulant schaffen mit Selbsthilfegruppe, Therapie uä. Wie bist du denn sonst im Leben eingebunden? Hast du eine Partnerschaft, Freunde, Arbeit, hobbys? Alles Faktoren, die dir helfen können, es ambulant zu schaffen...
Also eine tolle partnerin habe ich, arbeit auch, freunde eig auch also 1,2 richtige und ein paar bekannte aber ich bin eher ein einzelgänger und gern allein.. habe mich auch von falschen freunden trennen müssen etc. Lange story

Also ich hab jetzt zum beispiel 8 tage garnichts genommen aber gestern hab ich mir wieder mal ein bischen codein genehmigt aber nur wenig sonst nichts..
Jetzt überlege ich ob ich mir heute noch benzos geben soll, niedrig dosiert, vom alk lass ich lieber mal wieder die finger der tut mir echt nicht gut.

Mein problem ist, dass ich mit mir nichts anzufangen weiss. Ich bin immer so extrem gelangweilt und mich interessiert nichts.. ich mache sport und lese gerne ok aber das auch nur 2 oder 3 stunden dann sitz ich wieder rum und starre löcher in die luft.. zocken oder tv schaun, youtube, internet,.. interessiert mich alles nicht auch keine aktivitäten mir ist alles zu langweilig und habe auch keine lust auf irgendetwas, also so fühlt es sich für mich an. Ich denk die ganze zeit was kann ich machen aber mir fällt nichts ein wofür ich mich begeistern kann das geht leider schon ewig so. Nehme ich dann opiate macht alles plötzlich spass. Es hört sich dumm an aber ist leider so, habe schon probiert mich zu vielen dingen zu zwingen aber ohne erfolg..

Danke für die antwort lg

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Carpincha
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 08:36

Arni hat geschrieben: Mi., 12.09.2018, 00:49 Mein problem ist, dass ich mit mir nichts anzufangen weiss. Ich bin immer so extrem gelangweilt und mich interessiert nichts.. ich mache sport und lese gerne ok aber das auch nur 2 oder 3 stunden dann sitz ich wieder rum und starre löcher in die luft.. zocken oder tv schaun, youtube, internet,.. interessiert mich alles nicht auch keine aktivitäten mir ist alles zu langweilig und habe auch keine lust auf irgendetwas, also so fühlt es sich für mich an. Ich denk die ganze zeit was kann ich machen aber mir fällt nichts ein wofür ich mich begeistern kann das geht leider schon ewig so. Nehme ich dann opiate macht alles plötzlich spass. Es hört sich dumm an aber ist leider so, habe schon probiert mich zu vielen dingen zu zwingen aber ohne erfolg..
Ich weiß nicht, wie lange du das schon so handhabst, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du früher oder später doch noch in eine körperliche Abhängigkeit gerätst, ist ziemlich groß. Opiate über einen langen Zeitraum kontrolliert zu konsumieren, gelingt nur sehr wenigen. Du wirst merken, dass es dir zunehmend schwerer fällt, die Pausen einzuhalten und/oder nicht mit der Dosis hochzugehen, sofern du das nicht bereits festgestellt hast.

Ein anderes Problem ist, dass die Langeweile, die du beschreibst, nicht besser, sondern schlimmer und schwerer zu ertragen wird, wenn du regelmäßig Opiate und Benzos nimmst. Damit haben sogar Leute, die dieses Problem ursprünglich nicht hatten, zu kämpfen, wenn sie sich an diese Substanzen gewöhnt haben.

Einen wirklichen Rat habe ich leider nicht, finde eine stationäre Langzeittherapie allerdings auch etwas übertrieben. Dort sind in der Regel ja Leute, die seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten schwerstabhängig sind. Bestenfalls würdest du dich dort einfach fehl am Platz fühlen, schlimmstenfalls Kontakte für eine "ernsthafte" Drogenkarriere knüpfen...

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Arni
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 09:29

Carpincha hat geschrieben: Mi., 12.09.2018, 08:36
Arni hat geschrieben: Mi., 12.09.2018, 00:49 Mein problem ist, dass ich mit mir nichts anzufangen weiss. Ich bin immer so extrem gelangweilt und mich interessiert nichts.. ich mache sport und lese gerne ok aber das auch nur 2 oder 3 stunden dann sitz ich wieder rum und starre löcher in die luft.. zocken oder tv schaun, youtube, internet,.. interessiert mich alles nicht auch keine aktivitäten mir ist alles zu langweilig und habe auch keine lust auf irgendetwas, also so fühlt es sich für mich an. Ich denk die ganze zeit was kann ich machen aber mir fällt nichts ein wofür ich mich begeistern kann das geht leider schon ewig so. Nehme ich dann opiate macht alles plötzlich spass. Es hört sich dumm an aber ist leider so, habe schon probiert mich zu vielen dingen zu zwingen aber ohne erfolg..
Ich weiß nicht, wie lange du das schon so handhabst, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du früher oder später doch noch in eine körperliche Abhängigkeit gerätst, ist ziemlich groß. Opiate über einen langen Zeitraum kontrolliert zu konsumieren, gelingt nur sehr wenigen. Du wirst merken, dass es dir zunehmend schwerer fällt, die Pausen einzuhalten und/oder nicht mit der Dosis hochzugehen, sofern du das nicht bereits festgestellt hast.

Ein anderes Problem ist, dass die Langeweile, die du beschreibst, nicht besser, sondern schlimmer und schwerer zu ertragen wird, wenn du regelmäßig Opiate und Benzos nimmst. Damit haben sogar Leute, die dieses Problem ursprünglich nicht hatten, zu kämpfen, wenn sie sich an diese Substanzen gewöhnt haben.

Einen wirklichen Rat habe ich leider nicht, finde eine stationäre Langzeittherapie allerdings auch etwas übertrieben. Dort sind in der Regel ja Leute, die seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten schwerstabhängig sind. Bestenfalls würdest du dich dort einfach fehl am Platz fühlen, schlimmstenfalls Kontakte für eine "ernsthafte" Drogenkarriere knüpfen...
ja ich krieg scho richtig aggressionen weil mir immer so langweilig is -.-
ich mach das schon seit jahren so mit benzos und opis
aber benzos sind langweilig ricchtig gut drauf bin ich nur auf opis

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Arni
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 09:31

hab schon als kind immer gesagt mama mir is so fad gg und das ständig

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Carpincha
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 09:59

Arni hat geschrieben: Mi., 12.09.2018, 09:29 ich mach das schon seit jahren so mit benzos und opis
aber benzos sind langweilig ricchtig gut drauf bin ich nur auf opis
Nun, dann bist du sicherlich bereits ein Stück weit abhängig, wenn auch (noch) "nur" psychisch. Ich sehe da eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

Entweder du entscheidest dich aufzuhören, hältst die Langeweile und andere unangenehme Gefühle, die dann aufkommen, aus, und machst vielleicht noch mal eine ambulante Therapie, um damit besser klarzukommen.

Oder du machst so weiter wie bisher und nimmst in Kauf, dass du dann wahrscheinlich irgendwann "drauf" kommst. Allerdings solltest du dir wirklich klar machen, was eine Opiatabhängigkeit neben der Substanzabhängigkeit selbst noch so mit sich bringt (Abhängigkeit von Dealern und/oder Ärzten, finanzielle und/oder rechtliche Probleme, nicht einfach mal ins Ausland fahren können etc.).

Wenig Sinn macht es in meinen Augen, so weiter zu machen, sich gleichzeitig aber zu sagen, dass man jetzt aufhören will/muss. So machst du dir nur zusätzlichen Druck, änderst aber rein gar nichts und bist noch frustrierter und konsumierst erst recht.

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Arni
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 14:00

Ja du hast schon recht, die psychische abhängigkeit ist bestimmt schon da.

Ich kann zum beispiel auch darauf verzichten aber ich brauche einen ersatz.

Früher als kind war es essen, da war ich sehr dick, später als junger erwachsener war es dann abnehmen, sport und muskeln aufbaun sprich bodybuilding. Habe dann auch steroide missbaucht und war täglich stunden lang gewichte heben, habe meine mahlzeiten über den tag geplant. Das war dann mein lebenssinn. Leider habe ich mir dann durch das extreme training und die hohen gewichte meinen körper kaputt gemacht. Habe jetzt zum beispiel 2 operationen vor mir. Ich gehe zwar noch zum training aber ich kann nicht mehr richtig vollgas geben. Das frustriert mich und ich habe dann auch oft keine lust wenn ich nach einem harten training wieder tagelang schmerzen habe..

Mir fehlt ein sinn im leben. Ich bin ein typ mensch der etwas braucht wo man sich voll und ganz reinsteigern kann. (Es gab aich eine zeit da waren es online spiele, aber das interessiert mich einfach nicht mehr)

Leider hab ich solche gefühle bei nichts ausser bodybuilding bzw gewichte heben. Das gibt mir einfach ein unbeschreiblich gutes gefühl.

Gehe zwar auch gerne laufen aber das kann man nicht vergleichen. Das macht zwar spass aber es ist lange nicht das was eben "mein" sport für mich war.

Ich weiss es auch nicht, aber du hast vollkommen recht. Ich muss diese schlechten gefühle einfach aushalten. Hmm :(

Danke für die antwort und lg

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spirit-cologne
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 18:21

Weißt du, ich glaube dein Problem liegt darin, dass du zu stark auf dein Lustempfinden fokussiert bist. Das leben besteht halt nicht nur aus "Lust auf etwas haben". Auch habe ich das Gefühl, dass andere Menschen in deinem Denken und Fühlen nicht viel Raum haben. Die meisten Menschen empfinden aber vor allem in den Dingen Sinn, die mehr oder weniger mit anderen Menschen zu tun haben, z.B. eine Partnerschaft haben, Familie gründen, gemeinnützig oder in einem Verein tätig sein usw. Hast du es denn mal damit probiert, z.B. etwas für andere zu tun oder mit anderen etwas gemeinsam etwas nützliches zu tun? Weißt du, schwierige Familien und Mobbingerfahrung kennen viele von uns. Damals warst du Kind und hilflos, heute bist du das nicht mehr. Andere, positive Erfahrungen kannst du nur machen, wenn du es versuchst. Wie heißt es so schön: "Das Leben ist nichts für Feiglinge". Ausprobieren, hinfallen, aufstehen, weitermachen. Das ist das Leben. Das geht uns allen so. Du kannst natürlich dich auch mit Dope und Alk als Freunden in dein stilles Kämmerlein zurückziehen, aber da ist es nun mal langweilig...
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Arni
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 19:39

spirit-cologne hat geschrieben: Mi., 12.09.2018, 18:21 Weißt du, ich glaube dein Problem liegt darin, dass du zu stark auf dein Lustempfinden fokussiert bist. Das leben besteht halt nicht nur aus "Lust auf etwas haben". Auch habe ich das Gefühl, dass andere Menschen in deinem Denken und Fühlen nicht viel Raum haben. Die meisten Menschen empfinden aber vor allem in den Dingen Sinn, die mehr oder weniger mit anderen Menschen zu tun haben, z.B. eine Partnerschaft haben, Familie gründen, gemeinnützig oder in einem Verein tätig sein usw. Hast du es denn mal damit probiert, z.B. etwas für andere zu tun oder mit anderen etwas gemeinsam etwas nützliches zu tun? Weißt du, schwierige Familien und Mobbingerfahrung kennen viele von uns. Damals warst du Kind und hilflos, heute bist du das nicht mehr. Andere, positive Erfahrungen kannst du nur machen, wenn du es versuchst. Wie heißt es so schön: "Das Leben ist nichts für Feiglinge". Ausprobieren, hinfallen, aufstehen, weitermachen. Das ist das Leben. Das geht uns allen so. Du kannst natürlich dich auch mit Dope und Alk als Freunden in dein stilles Kämmerlein zurückziehen, aber da ist es nun mal langweilig...
Ja das ist schon richtig, ich bin schon auf mein lustempfinden fixiert, ich weiss das leben ist nicht immer lustig und auch hart und oft langweilig, andererseits warum soll ich mir das dann antun wenn es mir nicht wirklich gefällt kann ich mir ja auch gleich ne kugel in kopf jagen und hab dann wenigstens ruhe (keine angst bin jetzt nicht suizidgefährdet ich mein nur)..

Partnerschaft hab ich ja und bin auch froh darüber aber kinder etc will ich auf keinen fall, ich bin auch unfähig richtige gefühle für die meisten menschen zu empfinden, irgendwie ist mir das alles gleich.

Ich hab das mit dem verein mal probiert wenn man das so nennen kann aber ich kann mich in gruppen nicht einfügen, bin irgendwie asozial veranlagt und habe auch ein aggressionsproblem.

Das was du sagst hat mir auch mein therapeut empfohlen etwas für andere tun und so, naja ich könnte mir vorstelln mich um tiere zu kümmern oder soetwas, ich mag tiere sehr aber ich kenn mich und ich würde dann einfach nicht mehr hingehn wenn ich zum beispiel dort eingeteilt bin aber müde bin oder keine lust habe und wenn ich versuche mich zu zwingen bekomme ich wieder aggressionen, es ist ein teufelskreis

Wenn ich für etwas brenne wie damals für den sport dann geht das von alleine, da kann ich es garnicht erwarten an die gewichte zu gehen etc.
Habe aber soviel schon probiert und nichts anderes wirkt auf mich so.. ausser vielleicht morphin etc. aber da hab ich dann auch nach 1 oder 2 tagen wieder genug von, will ja die situation nicht noch verschlimmern und bin mir den gefahren bewusst, wär lieber tot als mir den stress anzutun mit einer körperlichen abhängigkeit

Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser fall

Danke fürs antworten

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 20:50

p.s. der Gebrauch lässt dich auch fad werden, heisst je öfters du konsumierst, um so weniger hast Du das Gefühl dich für etwas zu interessieren. Also mach einen med. Entzug und schaue während dieser Zeit, dass Du etwas findest, was dich fesselt, damit du nicht mehr konsumieren musst. Weil im Momment konsumierst du WEIL es Dir fad ist. Also ein Kreislauf
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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