Psychologe oder Psychiater?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

Maskerade
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Beitrag Mo., 01.04.2019, 21:04

Hallo Jack,

Psychologischer Psychotherapeut kann nicht eingestuft werden als Ppsychotherapeut. Da gibt es lediglich Unterschiede in der Ausbildung.

In Freiburg gibt es von allen dreien wie Sand am Meer. Und die theraputische Ausrichtung ist je nach Therapieverfahren auch nochmal ein Unterschied.

Du kannst zu Deiner Krankenkasse gehen und nach der Liste für Psychiater und Psychotherapeuten geben lassen, oder sie Dir schicken lassen. Die Therapeuten haben die meisten lange Wartelisten. Mit den Therapeuten kannst Du 3 Probegespräche führen, auch bei verschiedenen, ehe Du Dich entscheiden musst. Ist ein Geduldspiel. Ich wünsche Dir viel Glück

LG Maskerade
Liebe Grüße, Maskerade

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leonidensucher
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Beitrag Di., 02.04.2019, 05:44

In D.

Psychiater: Mediziner mit dem Recht, Medikamente zu verschreiben und einer Weiterbildung im Bereich Psych, Neur.
Psychologe: gesetzlich geschützter Begriff für einen Menschen der ein Hochschulstudium der Psychologie absolviert hat, das aber mit Therapie reichlich wenig zu tun hat, einzig die klinische Psychologie streift das Gebiet wenn denn dann überhaupt.
Psychotherapeut: nicht geschützte Bezeichnung, kann von jedem geführt werden, der psychotherapeutisch arbeit, können auch Heilpraktiker, Ärzte oä sein.
Psychologischer Psychotherapeut ist ein geschützter Begriff, der nach 3jähriger Weiterbildung, aufbauend auf einem der zugelassenen Hochschulstudiengänge (Medizin oder Psychologie, diese aber zwingend mit klinischer Psychologie weshalb zB Absolventen der Fernuni Hagen zwar Psychologen sind aber nicht die Weiterbildung zur PT beginnen können) mit der Approbation abschließt. Erst in diesen 3 Jahren bekommen die Leute das Wissen vermittelt, das sie dazu befähigen soll mit Patienten zu arbeiten. (Entzauberung ahoi, scheint mir aber bei Durchsicht des Forums durchaus bei dem ein oder anderen angebracht zu sein).
Der als Werbespruch in den Köpfen verankerten "wissenschaftlichen Hintergrund" lasse ich mal unkommentiert.
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alatan
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Beitrag Di., 02.04.2019, 06:23

Psychotherapeut ist sehr wohl ein geschützter Begriff. Es dürfen sich nur Personen mit entsprechender Approbation so nennen, nämlich Ärzte mit entsprechender Weiterbildung (da reicht auch die Zusatzbezeichnung Psychotherapie, müssen also keine Fachärzte sein), Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, die oft Pädagogen sind. Heilpraktiker dürfen sich ausdrücklich nicht als Psychotherapeuten bezeichnen (haben ja auch keine Approbation).

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leonidensucher
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Beitrag Di., 02.04.2019, 08:11

alatan hat geschrieben: Di., 02.04.2019, 06:23 Psychotherapeut ist sehr wohl ein geschützter Begriff. Es dürfen sich nur Personen mit entsprechender Approbation so nennen, nämlich Ärzte mit entsprechender Weiterbildung (da reicht auch die Zusatzbezeichnung Psychotherapie, müssen also keine Fachärzte sein), Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, die oft Pädagogen sind. Heilpraktiker dürfen sich ausdrücklich nicht als Psychotherapeuten bezeichnen (haben ja auch keine Approbation).

stimmt. Sorry. War noch im alten System.
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Jack85
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 11:58

Wenn ich mit den Therapeuten 3 Probegespräche führen kann bevor ich mich festlege, aber bei jedem auf eine Warteliste komme und ca. 1/2 Jahr auf einen Termin warte kann das nicht nur ein Geduldsspiel, sondern eine Lebensaufgabe werden.

Da kommt ja bei manchen Leuten, je nach dem, jede Hilfe zu spät... .

Oder habe ich da was falsch verstanden?

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 12:32

Naja, irgendwo muss ja mal ein Anfang gemacht werden.
Und deshalb macht es auch Sinn sich nicht erst jemanden zu suchen, wenn man kurz vor dem Absturz steht.
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stern
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 13:01

Jack85 hat geschrieben: Da kommt ja bei manchen Leuten, je nach dem, jede Hilfe zu spät... .

Oder habe ich da was falsch verstanden?
Nee, da hast du Jens Spahn schon richtig verstanden, der Therapeutenmangel bestreitet. Wartezeiten sind nicht in erster Linie ein organisatorisches Problem, sondern ein politisches. Termine für ein Erstgespräch sollten mittlerweile einigermaßen zügig erfolgen. Dann ist warten angesagt. Evtl. kann man hier schon etwas vorselektieren.
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Schneerose
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 13:12

Der Psychotherapeut - in Deutschland - ist an ein Vorstudium gebunden, sprich Arzt oder Psychologie, ergibt psychologischer Psychotherapeut oder eben wenn Arzt, dann Psychiater oder Arzt mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung.

In Österreich läuft das ja etwas anders, bei uns gibt es den psychologischen Psychotherapeuten garnicht - sondern "nur" den Psychotherapeuten...
das ist hier oft das was in die Irre führt.
Unsere Psychotherapeuten sind genauso gut wie eure psychologischen Psychotherapeuten.

Was aber in D noch anders ist,
ihr habt auch noch die Heilpraktiker für Psychotherapie - das kann tatsächlich jeder, absolut jeder werden, ohne akademisches Studium, ohne Abi, rein aus Lebenserfahrung und der HP f. Psy. Ausbildung.

Was den Psychologen betrifft - der Psychologe befasst sich mit dem Verhalten der menschlichen Spezies und forscht auch darin - sprich eben Forschungsgebiete.
Ein Psychologe kann in vielen vielen Bereichen arbeiten, Sportpsychologie, Verkehrspsychologie ect. ect.
der klinische Psychologe, klinischer Gesundheitspsychologe -
wirkt BERATEND !!! führt mit dir beratende Gespräche, oder arbeitet in der Art Krisenintervention ect.

der PsychoTHERAPEUT therapiert dich!!!

D.h. Therapie findet ja meist statt wenn man schon "erkrankt" ist und Hilfe braucht um wieder gesund zu werden.
Der Psychologe arbeitet durch die Beratung auch präventiv oder vermittelt dich weiter.

In Psychotherapie kann es häufig durch den intensiven regelmäßigen Kontakt zu einer arbeitsbedingten Abhängigkeit kommen, die sehr mühsam werden kann,
welche es bei Psychologen eher selten gibt, da die Arbeitsebene eine andere ist.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Jack85
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Beitrag Mi., 03.04.2019, 19:06

ok, Danke euch allen.

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stern
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Beitrag Do., 04.04.2019, 05:44

Bei den Berufsbezeichnungen geht einiges durcheinander.

Ein Psychologe könnte in D (bei Vorliegen einer entsprechenden Fortbildung) Psychotherapie höchtens auf Basis des Heilprakikergesetzes anbieten. Psychotherapie ist in D jedoch kein geschützter Begriff, Psychotherapeut hingegen schon. Einen HP für Psychotherapie übernimmt die Kasse idR nicht, aber je nach Hintergrund (zB viel klinische Erfahrung) gibt es auch hier kompetente Leute.

Um sich Psychotherapeut nennen zu dürfen, ist in D ein Medizin- oder Psychologiestudium Voraussetzung für die Approbation. Dem Studium schließt sich dann noch eine umfassende Psychotherapieausbilding an, sei nach dem Psychologiestudium oder um Facharzt zu werden (anders in Ö... dort braucht es nicht unbedingt ein solches Studium als Ausbildung, um PT zu werden!) Daher kann man je nach Vorbildung Psychotherapeuten in Ärzte oder Dipl. Psychologen unterschieden. Je nach Facharzt können natürlich auch solche Ärzte Psychotherapie anbieten... so sind “neuere“ Psychiater idR auch Facharzt für PT und könnten Psychotherapie anbieten (machen es aber nicht immer). Es gibt verschiedene Fachärzte, die über ihre Ausbildung qualifiziert sind, PT anzubieten (machen es aber nicht immer). Den Hintergrund kann man erfragen.

Auch bzgl. der Ausbildung plante unser Herr Spahn Änderungen. So entfällt gem. einem Gesetzesentwurfs streng genommen seit 2019 die Bezeichnung Psychologischer Psychotherapeut zugunsten des vereinheitlichten Begriffs Psychotherapeut.

Zusammenfassend würde ich sagen: Es ist egal, ob man zu einen psychologischen oder ärztlichen PT geht, wenn man eine Psychhotherapie will. Beide sind in D idR hochgradig qualifiziert. Will man Medikamente, sucht man sich einen Arzt, der entsprechend qualifiziert und tätig ist... manche Psyhiater verordnen hauptsächlich Medikamente. Aber auch Hsusärzte könnten ein Rezept ausstellen. Wie sinnvoll das ist, sei dahingestellt.
Liebe Grüße
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Maskerade
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Beitrag Do., 04.04.2019, 21:42

Hallo Stern,

Hausärzte können Psychopharmaka verschreiben, tun es aber nicht gern, weil diese Budget sehr belasten und Psychiater generell über ein höheres Budget verfügen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Do., 04.04.2019, 21:57

Jack85 hat geschrieben: Mi., 03.04.2019, 11:58 Wenn ich mit den Therapeuten 3 Probegespräche führen kann bevor ich mich festlege, aber bei jedem auf eine Warteliste komme und ca. 1/2 Jahr auf einen Termin warte kann das nicht nur ein Geduldsspiel, sondern eine Lebensaufgabe werden.

Da kommt ja bei manchen Leuten, je nach dem, jede Hilfe zu spät... .

Oder habe ich da was falsch verstanden?
Du hast ( leider ) richtig verstanden. Die Wartezeiten sind inzwischen wirklich ausserirdisch, deswegen ist es ratsam, sofort mit der Suche beginnen, lieber gestern wie heute. Und ich würde sogar so weit gehen, die Kennenlerngespräche zeitgleich anstreben, damit keine Zeit verloren geht. Und während der Wartezeit, würde ich immer wieder mal anrufen und nachfragen, denn manchmal ergeben sich kuzfristige Änderungen.
Liebe Grüße, Maskerade

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