Therapie beenden trotz starker Abhängigkeit

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Arakakadu
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:36

Danke für eure Antworten!

Lilien das Klingt gut, dass du langsam weiter kommst. Ich glaube meiner sagt das ganz gleiche. Wie würde es sich für dich anfühlen wenn du in dieser Phase der Abhängigkeit noch 2 Freundinnen dort hättest?

Hikhik das klingt schon hart und traurig. Ihr hattet dann auch nie mehr ein Gespräch oder? Hast du die Therapieform auch gewechselt? Mich destabilisiert das ganze und jetzt suche ich nach Verhaltenstherapien.. Aber ist nirgends was frei. Hat er dir geantwortet auf deine Mail? Ich habe nur einmal per SMS beendet und ich habe mich 2 Tage so extrem frei gefühlt. Aber er hat gesagt dass er das eben so nicht akzeptieren kann und direkt nach einem Gesprächstermin gefragt.

Candykills wielange hat es denn insgesamt gedauert? Klingt gut wenn es sich aufgelöst hat. Ich denke die frequenz brauche ich einfach.. Ich habe so massive Probleme und es wäre mir einfach zu wenig wegen meiner essstörung.

Diese Themen der Vergangenheit sind eben so anstrengend zu bearbeiten.
Manchmal denke ich mir dass es Gründe gibt warum man Dinge verdrängt und dass es vl nicht immer wichtig ist da rum zu rühren..
Aber auf lange Sicht hats eben Schon Erfolge...

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lemon
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:41

Marlena hat geschrieben: Mi., 12.08.2020, 21:04 Der Grund ist, dass ich ihn ja mag =Übertragungsliebe? Und aber weiß, dass einiges falsch gelaufen ist 😣 das aber nicht wahrhaben will und denke, dass es eben besser ist. Aber es geht halt schwer. Ich würde eben einen Wechsel machen und auch da stellts mir die Haare auf. Ich weiß halt einfach nicht, wie ich von dieser Therapie wegkommen kann...
Ich denke Davonlaufen wird dich nicht weiter bringen.
Jetzt hast du die Chance an dir zu arbeiten.
Nähe- Distanzproblem üben aufzulösen.
Du kannst ihn ja trotzdem mögen und ihm in der Therapie nahe sein und dann dich wieder distanzieren. So wie das im Leben auch funktioniert; sogar in einer Liebesbeziehung wird jongliert mit Nähe und Distanz, da kaum ein Mensch immer ganz nah sein will und auch keiner immer ganz distanziert, außer wiederum im Berufsleben manchmal. Im besten Falle lernt das ein Kind von seinen Eltern.
Viele brechen ja einfach so den Kontakt ab und melden sich nie mehr . Mit diesen Gedanken spiele ich täglich.
Gibts dann nicht Schwierigkeiten mit der Krankenkasse.
Außerdem finde ich das kindisch und unfair. Das würde dir im Nachhinein sicher kein gutes Gefühl hinterlassen. Wenn es denn schon sein müsste, dass du abbrichst solltest du das fair und ehrlich gestalten und dich noch verabschieden.

Gruß
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Candykills
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:45

Die Frequenz sagt nichts darüber aus, wie massiv die Probleme des Klienten sind.
Ich hatte lange Zeit 2 mal die Woche Frequenz, letztendlich war aber eine geringere Frequenz dann hilfreicher, weil die Abhängigkeit dadurch nachließ. Der Großteil der Therapie findet sowieso außerhalb der Stunde statt. Mir scheint, dass du dir dem noch nicht bewusst bist. Der Therapeut kann deine Essstörung nicht wegmachen, das obliegt allein dir. Und da ist es egal, ob du ihn wöchentlich oder alle 2 Wochen siehst. Wenn du in der Zwischenzeit nciht an dir arbeitest, weil sich alles um den Therapeuten dreht, kommst du weder so noch so zum Ziel. Meine Meinung und Erfahrung.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Arakakadu
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:50

Ja klar soll es fair und ehrlich sein ich denke mir ja so einiges permanent.. Kann nie abschalten und habe 1000 Dinge im Kopf,
Ich merke ich komm auf so viel drauf grad. Ich hab das Problem nicht nur in meiner Therapie, sondern auch mit Freunden.. Gehe zb mit ner Freundin Kaffee trinken, es ist alles voll gut und beim nachhause fahren denke ich mir, dass ich mich nie mehr melden will. Oder mal länger nicht. Oder lösche Nummern..
Oder bei der Arbeit: habe gewechselt, nach nem. Jahr wollt ich wieder weg, habe mich ständig wo anders beworben und dadurch in unangenehme Situationen gebracht. Und auch in meiner Liebesbeziehung nebenher Affären gehabt :( vl bricht grad viel und und deshalb hakt es so aus.

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Arakakadu
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:53

Candykills ja da hast du natürlich auch recht. Ich habe 1-2x Termine in der Woche gehabt... Keine Ahnung.. Vl sollt ichs echt so probieren.

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Candykills
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Beitrag Do., 13.08.2020, 18:59

Was kann denn passieren, außer dass es vielleicht nicht hilft die Frequenz zu ziehen?
Im Moment denkst du sogar so radikal, dass du einfach abtauchen willst.
Davor macht es doch viel mehr Sinn ihn einfach nur 2 Mal im Monat zu sehen und zu schauen, ob dann auch mal Raum für deine eigentlichen Probleme entstehen kann oder ob es sich weiterhin alles um ihn dreht. Abbrechen kannst du dann immer noch.

Ich kann die Not des Abbruchs total nachvollziehen, auch wenn's bei uns dafür noch andere Gründe gab, als nur meine Abhängigkeit. Es gab Anteile bei mir, die haben wöchentlich die Therapie abgebrochen, meine Thera vergab trotzdem nie den Termin und hat auf uns gewartet und meistens kam ich (oder wer anderes) dann auch.

Es tat unserem System in mehrerlei Hinsicht gut, als meine Therapeutin darauf bestand die Frequenz zu ziehen. Ich konnte mir niemals vorstellen, dass es damit besser werden würde, aber wurde es.
Heute sehen wir sie alle paar Wochen/Monate mal und das passt so.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal alles mögliche ausprobieren, bevor du abbrichst (was du ja eigentlich gar nicht willst, weil du ja nun mal abhängig von ihm bist).
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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chrysokoll
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Beitrag Do., 13.08.2020, 19:09

Marlena hat geschrieben: Do., 13.08.2020, 18:53 Candykills ja da hast du natürlich auch recht. Ich habe 1-2x Termine in der Woche gehabt... Keine Ahnung.. Vl sollt ichs echt so probieren.
Marlena, ich kann dir nur dringend raten jetzt einfach mal GAR NICHTS zu probieren.
Geh zu deinem Therapeuten und klär dort die Dinge.

Ohne ununterbrochen abbrechen zu wollen, ohne heimlich nach anderen Therapeuten zu suchen, ohne Frequenzänderung und vor allem ohne das alles ständig mit zig Freundinnen durchzukauen und zu hecheln.

Wer sind denn diese "alle" die dir zum Therapieabbruch raten und warum besprichst du sowas überhaupt mit zig Leuten?
Was sollen diese vielen threads hier wo du alles was jemand rät, als Beispiel sagt, von sich erzählt ausprobieren willst?

Es ist bei allem was du an Problemen, Diagnosen, "Störungen" hast schon auch deine Verantwortung und deine Entscheidung.
Und man KANN (!!) wenn man will die Entscheidung treffen jetzt einfach mal nicht weiter wild zu agieren sondern nur hinzugehen. Nichts sonst.

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Hikhikhik
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Beitrag Do., 13.08.2020, 20:05

Marlena hat geschrieben: Do., 13.08.2020, 18:36
Hikhik das klingt schon hart und traurig. Ihr hattet dann auch nie mehr ein Gespräch oder? Hast du die Therapieform auch gewechselt? Mich destabilisiert das ganze und jetzt suche ich nach Verhaltenstherapien.. Aber ist nirgends was frei. Hat er dir geantwortet auf deine Mail? Ich habe nur einmal per SMS beendet und ich habe mich 2 Tage so extrem frei gefühlt. Aber er hat gesagt dass er das eben so nicht akzeptieren kann und direkt nach einem Gesprächstermin gefragt.
Nein, hatten wir nicht. Vor ein paar Monaten, bin ich ihm begegnet. Ich war aber zum Glück in Begleitung. Er hat mich ziemlich wütend angeschaut. Das war sehr unangenehm und ich fühlte mich sehr schuldig. Es kam auch nicht zum Gespräch.
Er hatte mir damals auf meine Mail geantwortet. Erst hat er mich nicht ernst genommen, dann ganz nett und dann ziemlich frech und dann sehr Verständnisvoll. Also die ganze bandbreite. War zu viel. Ich habe auf anraten nirgends drauf reagiert. Er wollte mich nicht ziehen lassen. Hatte auch ein Gespräch eingefordert. Aber auch darauf sollte ich nicht reagieren. War sehr schwer für mich, denn ich war da so abhängig. Ich hätte mich soooo gerne gemeldet, wenn nicht sogar entschuldigt. Wobei es von meiner Seite nichts zu entschuldigen gab. Das aber zu sehen, dass hat lange gebraucht.
Die Therapieform habe ich beibehalten. Aber das lag mehr an die neue Therapeutin. Sie ist aber recht flexibel und nicht so versteift auf ihr Verfahren. Sprich, sie ist selbst auch offen für Neues.

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Arakakadu
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Beitrag Do., 13.08.2020, 20:24

Ui ok.... Hast du das alles schon mit ihr gemacht, also dass sie dir geraten hat? Ich finde es nicht gut, dass er dich nicht ernst genommen hat.. Das klingt irgendwie unprofessionell.. Aber ja, für einen Therapeuten ist es sicher auch nicht leicht, wenn der Klient einfach so geht. Denn auch er hat ja eine Beziehung zu dir aufgebaut... Ich stelle mir das sehr schräg vor.

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lemon
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Beitrag Do., 13.08.2020, 20:33

Marlena hat geschrieben: Do., 13.08.2020, 18:50 Ja klar soll es fair und ehrlich sein ich denke mir ja so einiges permanent.. Kann nie abschalten und habe 1000 Dinge im Kopf..
Wenn du nie abschalten kannst, was tust du bisher, dass es mit der Zeit besser würde?

Machst du Sport? Den Körper mal so richtig auspowern und das regelmäßig (am besten täglich), stellt das Gleichgewicht langsam wieder her zwischen Seele, Geist und Körper. Da gibts genug zu googeln drüber oder auch Joga könnte dienlich sein.
...oder lösche Nummern
Oder bei der Arbeit: habe gewechselt, nach nem. Jahr wollt ich wieder weg, habe mich ständig wo anders beworben und dadurch in unangenehme Situationen gebracht. Und auch in meiner Liebesbeziehung nebenher Affären gehabt :( vl bricht grad viel und und deshalb hakt es so aus.
Welche Werte sind dir für deinen Charakter wichtig Marlena? Welche begrüßt du bei anderen?
Sei es Geduld, Zuverlässigkeit, Fairness, Wertschätzung dir selbst und anderen gegenüber ...

Letztendlich trägst du die Verantwortung für dein Tun und den Konsequenzen dessen selbst.
Der Therapeut kann dich lediglich unterstützen deine Richtung zu finden, an dir arbeiten musst du selbst.

Viel Erfolg!
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
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