Verlieben und Selbsthass

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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mondlicht
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Verlieben und Selbsthass

Beitrag Mo., 19.11.2007, 19:28

Hallo allerseits,

ich bin im alten forum schon länger dabei gewesen ...

Ich komme momentan mit meinen gefühlen nicht klar. Bin dabei, eine frau kennenzulernen (ich bin lesbisch). Den kontakt habe ich mit einem für meine verhältnisse mutigen schritt angebahnt, indem ich sie direkt ansprach. Sie wohnt in meiner nachbarschaft. Ich hatte gar nicht erwartet, dass sie (sie ist auch lesbisch) so offen reagieren würde. Sie zeigt interesse an mir - welcher art, weiß ich noch nicht, wir haben uns erst drei mal getroffen.
Jetzt zu meinem problem: ich habe mich nach ihrem ersten anruf in eine wahnsinnige aufregung hineingesteigert, konnte nicht mehr schlafen, mich nicht mehr konzentrieren etc., ziemlich durchgeknallt, aber überwiegend positiv. Vor unseren treffen steigerte sich das ganz (kalter schweiß, durchfall etc.). Während der treffen empfand ich mich als etwas angespannt und sehr unsicher. Ich überspiele unbewusst meine unsicherheit, indem ich mehr rede, als normal für mich. Unsere begegnungen haben mich immer mehr für sie eingenommen. Nur ich selbst komme mir etwas vor wie ein hampelmann, mache dauernd hektische bewegungen und quassele herum. Das schlimmste aber tritt nach den treffen ein: ich fühle mich wie in einem selbstzerfleischungswolf. Ich lasse unsere gespräche revue passieren und mir fallen lauter schlimme patzer meinerseits auf - dass blödes zeug geredet habe, nicht auf sie eingegangen bin, kein interesse an ihr gezeigt habe und so. Nach unserem gestrigen treffen dachte ich, sie geht nur aus mitleid auf meinen kontaktwunsch ein. Mir war nur noch danach, mir die kante zu geben. Bin heute verkatert und habe dauernd gesprächsfetzen in meinem kopf, die ich teilweise laut wiedergebe und mit denen ich mir messerstiche versetze. HILFE! Traue mich auch nicht, sie anzurufen und zum beispiel zu fragen, ob es o.k. war für sie gestern. Ich glaube, ich möchte mich in sie verlieben. Jedenfalls finde ich sie ganz toll. Anstatt ein langsames kennenlernen zu genießen, werde ich ganz krank an meinen gefühlen. Was soll ich tun? Was wollen mir diese gefühle sagen? Hat jemand einen rat? Ich kenne das von mir zwar, aber so extrem irgendwie lange nicht mehr.

lieben gruß

mondlicht

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mo., 19.11.2007, 19:41

hallo mondlicht,

ich würde übungen machen mich zu zentrieren. bei mir bleiben, mich akzeptieren wie ich bin und akzeptieren, daß ich so genommen werde wie ich bin, oder eben nicht. man kanns eh nicht ändern, egal welches spiel ich vorspiele - also besser gleich so sein wie ich bin.
wenn du nervös bist, dann sag es ihr doch.... sei offen zu ihr, du willst sie doch kennenlernen und mußt ihr auch die chance geben dich kennenzulernen. also verstell dich nicht, sei du selbst, steh zu deinen unsicherheiten und gefühlen, dann ist die hälfte unsicherheit sowieso schon mal weg.

sie wird dich verstehen. vielleicht geht es ihr ähnlich?

so wie du machst bist am besten weg in psychische probleme die aber hausgemacht sind. versuche wirklich jede sekunde du selbst zu sein!
wenn du nervös bist, akzeptiere daß du nervös bist und sage dir "ich bin jetzt nervös, ok"
wenn du lust hast sag es auch ihr "ich bin grad nervös" ist doch auch schmeichelhaft.

wenn du eine show abziehst wird sie sich irgendwann entfernen weil du bei ihr nicht ankommst, oder nur subtil, dann kennt sie sich nicht aus, und dann wirst du dir in den a beißen...

also, ruf sie aber auch an und frag wie es ihr geht und ob der abend für sie ok war, ob ihr euch wieder trefft usw.....

lg u


Zerrissene
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Beitrag Mo., 19.11.2007, 19:46

Hallo mondlicht,

ich habe das Gefühl, dass du dich einfach zu sehr unter Druck setzt, aus welchen Gründen auch immer.
Diese Frau scheint dir sehr wichtig zu sein und du willst jetzt unbedingt nichts falsch machen. Doch leider reagiert dein Körper anders, als du es dir erhoffst. Kann es sein, dass da sehr viel Altes mitmischt und dein Körper deshalb so massiv reagiert? Vielleicht kannst du einen Zusammenhang zwischen körperlichen Symptomen und vergangenen Erfahrungen erkennen. Wenn nicht, ist vielleicht deine Erwartungshaltung zu hoch, also dass du körperlich nicht mithalten kannst.

Sind nur so einige Gedanken von mir.

Viele Grüße

Zerrissene

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mondlicht
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Beitrag Mo., 19.11.2007, 20:56

Danke euch für die antworten.

undercover, ja du hast ganz recht. Es ist das problem, dass ich mich schwer akzeptieren kann - so wie ich bin. Ein show ziehe ich nicht ab, ich stehe ziemlich nackt vor ihr mit meiner unsicherheit. Dem allen liegt wahrscheinlich zugrunde, dass ich mich für überhaupt nicht liebenswert halte. Das zu akzeptieren, ist schon schwer. Es zu zeigen, in einer situation des kennenlernens, könnte auch die andere person überfrachten, fürchte ich. Dass ich schüchtern bin, habe ich schon gesagt. Aber wenn ich auch nur einen teil dieses inneren abgrunds für sie öffnen würde, ich glaube sie wäre über alle berge.

@zerrissene, wenn der selbstwert so gering ist, dann steigt der erwartungsdruck, anders sein müssen. Das macht mein körper anscheinend nicht mit. Danke für die anregung.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Di., 20.11.2007, 10:45

@mondlicht

also wenn du dich nicht zeigst, dich nicht zu erkennen gibst, wer bist du dann wenn du ihr gegenüber sitzt?
wen lernt sie denn kennen?


lg u

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mondlicht
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Beitrag Di., 20.11.2007, 19:11

@undercover
Ich bin zwar insgesamt ein eher selbstunsicherer mensch, aber ich bin zum glück nicht nur das. Dass ich unsicher bin, wird sich ihr vermitteln. Was da im moment bei mir abläuft, empfinde ich selbst als ziemlich extrem. Ich meinte nur, es könnte unser kennenlernen unter ein problematisches vorzeichen setzen, wenn ich ihr meine starken selbstzweifel an den hals hänge. Mich nervt an der ganzen sache auch, dass ich so doll mit mir und meinen gefühlen beschäftigt bin, mehr als mit ihrer person. Das möchte ich zum beispiel auch nicht an sie herantragen. Ein teil in mir würde sie gerne anrufen und fragen, ob sie an unserem letzten treffen gestört hat, dass ich soviel (nach meinem empfinden) geredet habe. Ein kleiner austausch über diese frage würde mich vielleicht etwas beruhigen. Ein anderer teil in mir würde es hassen, das zu tun und sie damit in meine eigendrehung hineinzuziehen, weil ich es nicht packe einfach anzurufen und zu fragen, wann sie mal wieder zeit und lust hat mich zu sehen oder ihr zu sagen, was mir an ihr gefällt.

lg.

m.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mi., 21.11.2007, 14:42

@mondlicht

naja, selbstsicherheit wirst du nicht erlangen indem du ihr eine ganze ladung an selbstzweifeln aufbürdest, das meinte ich so auch nicht.
wie sagt man so schön, die dosis macht das gift.

ein wenig öffnen wird dir allerdings nicht erspart bleiben wenn du eine wahrhaftige begegnung anstrebst. an deinem selbstwert mußt natürlich du selbst arbeiten.
dazu gibts viele threads im alten forum wo du dich informieren kannst, oder therapie machen oder wie auch immer....

wenn du auf diesem trip bleibst, wirst du es dir selbst verbocken... mit ihr, mit allen die du kennenlernst.

also auf zu neuen taten, eine entwicklung muß her!

lg u

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Engelwesen
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Beitrag Do., 22.11.2007, 14:41

Hallo Mondlicht!

Also für mich klingt die Schilderung Deines Befindens einfach danach, dass Du in diese Frau schwer verliebt bist (Was ja nichts Schlechtes ist!) Und wahrscheinlich fragst Du Dich, ob Du für Sie gut genug bist bzw. was sie an Dir finden könnte. Aber auch wenn Du Dich selbst nicht liebenswert findest, fragst Du Dich gar nicht, warum sie sich bereits 3 Mal mit Dir getroffen hat?? Also, wenn ich jemanden nicht mag oder er geht mir auf den Keks, dann finde ich garantiert hundert Ausreden, um mich nicht mit dieser Person treffen zu müssen, Du nicht auch? Außerdem weißt Du (woher, schreibst Du nicht, hat sie Dir das gesagt?), dass sie auch lesbisch ist. Das klingt doch alles recht gut, finde ich. Also, überlasse doch ihr die Entscheidung, ob sie Dich mag.

Mir geht es genauso, wenn ich nervös bin, rede ich auch viel mehr und wirres Zeug, obwohl ich in Wahrheit eher introvertiert bin. Ich hatte auch einmal ein Treffen mit einer Frau, in die ich sehr verliebt war, noch immer bin, und ich war so nervös, dass ich nicht einmal trinken konnte, weil ich so zitterte...obwohl sie davon gar nichts wusste, es also kein "Rendez-vous" war, sondern nur ein normaler after-work-drink. Und Bauchweh hatte ich natürlich vor dem Treffen auch - das sind alles ganz normale körperliche Reaktionen, die Dich nicht beunruhigen sollten.

Wenn Dir anrufen schwer fällt, dann schreib ihr ein kurzes SMS, z.B. mit einer kurzen, unverfänglichen Frage, auf die sie antworten kann. Vielleicht wartet sie ja schon darauf. Oder schreib ihr einen Brief oder E-mail. Mir persönlich fällt Schreiben leichter als reden oder telefonieren. Man hat mehr Zeit zu überlegen und wird nicht gleich mit einer unerwarteten Reaktion überrascht. Und so lässt Du auch ihr die Möglichkeit, zu überlegen, was sie antwortet. Schreib ihr einfach, was Dir an ihr gefällt und warum Du die Zeit mit ihr genossen hast. Ohne viel Psychokram und Firlefanz, und ganz ehrlich. Da kannst Du nicht viel falsch machen. Also, alles Gute!!

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mondlicht
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 14:10

Hallo Engelwesen,

danke dir für deine antwort. Dass sie an einem kennenlernen interessiert ist, glaube ich ja auch - bzw. dass sie mich nicht total blöd findet. Wir haben mittlerweile einen weiteren abend miteinander verbracht und uns auch für die nächsten 2 wochenenden verabredet. Ich habe mir eure feedbacks zu herzen genommen und mich bei unserem letzten treffen auch etwas besser entspannen können. Ich gehe davon aus, dass sie meine verschossenheit wahrnimmt. Sie ist total ruhig bei allem. Unsere aufregung (zumindest nach außen sichtbar) ist sehr unterschiedlich verteilt. Ich kann mittlerweile etwas besser zu meiner unsicherheit stehen. Allerdings möchte ich eine gleichberechtigte beziehung zu ihr entstehen lassen, auf welcher ebene auch immer. Meine unsicherheit erschwert das momentan. Sie ist ja auch an jahren um einiges älter und wirkt total souverän. Diese unterlegenheit finde ich an der "figur", die ich so abgebe, ziemlich unattraktiv.
Du hast gefragt, woher ich weiß, dass sie lesbisch ist. Ich hatte es mir sowieso gedacht, sie hat aber auch einen regenbogenaufkleber auf ihrem auto.
SMS-en und emails kann ich ihr nicht schreiben, weil ich ihre nummern und so nicht habe. Ist vielleicht auch ganz gut so. Ich schreibe ja auch lieber, aber das ganze hebt so schnell von der gelebten realität ab.
Magst du mal etwas von deiner liebe erzählen? Du schreibst, dass du immer noch verliebt bist. Hast du denn diesen faktor aufregung und verwirrung in den griff bekommen? Konntest du dich ihr offenbaren?

lieben gruß

mondlicht

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candle
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 15:54

Hallo mondlicht!

Wie kann man jemanden lieben, wenn man sich selbst haßt?
Ist es vielleicht nur die verzweifelte Suche nach etwas, was man von jemand anderes zu bekommen glaubt was man sich selber nicht geben kann?
mondlicht hat geschrieben: Diese unterlegenheit finde ich an der "figur", die ich so abgebe, ziemlich unattraktiv.
Hier sprichst Du ja schon in Bezug auf Dich eine spezielle Problematik an. Die Frage ist, ob dieses Empfinden in Dir überhaupt eine Beziehung zulassen kann?
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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mondlicht
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 19:32

hallo candle,
Hier sprichst Du ja schon in Bezug auf Dich eine spezielle Problematik an.
welche spezielle problematik meinst du?

lg

mondlicht

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candle
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 19:35

Hallo mondlicht!

Das sich "unterlegen fühlen und die Unattraktivität". Möchtest Du nicht erstmal eine gute Beziehung zu Dir aufbauen?
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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mondlicht
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 20:52

hallo candle,

es ist allgemein nicht mein problem, dass ich mich unattraktiv und unterlegen fühle. In dieser speziellen situation ist es in einer ganz bestimmten hinsicht so, in bezug auf meine unsicherheit ihr gegenüber. Verstehen tue ich das eigentlich nicht so ganz.

Ansonsten glaube ich daran, dass man sich entwickeln kann in beziehungen, genauer gesagt, nur in beziehungen (welcher art auch immer). Die reihenfolge "erst mit mir ins reine kommen, dann auf andere zugehen" finde ich nicht so überzeugend.

lg,

mondlicht

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candle
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Beitrag Mo., 26.11.2007, 21:15

Hallo mondlicht!
mondlicht hat geschrieben: In dieser speziellen situation ist es in einer ganz bestimmten hinsicht so, in bezug auf meine unsicherheit ihr gegenüber. Verstehen tue ich das eigentlich nicht so ganz.
Ist es Dir möglich in Dich hineinzuhören wo es möglicherweise herkommt? Wenn ich mich das fragen würde, wäre es für mich ein Zeichen, dass irgendetwas "nicht paßt" in dieser Beziehung. Sollte man nicht üblicherweise auf Wolke 7 fliegen und alle Bedenken würden sich in Luft auflösen? Ich denke dieses "Gefälle" was Du zu dieser Frau spürst ist ein Signal. Die Frage ist nun, ob es für Dich gut ist, wenn Du Dich unter dieser Voraussetzung in eine Beziehung begibst? Besteht nicht darin eine Gefahr, dass Du in Deiner "gefühlten Position" bleibst und somit die Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt ist?
Ansonsten glaube ich daran, dass man sich entwickeln kann in beziehungen, genauer gesagt, nur in beziehungen
Nun ja, man kann sich miteinander entwickeln oder auch gegeneinander. Aber generell würde ich sagen, dass sich jeder für sich selber entwickelt oder auch nicht. Ein Partner kann das nicht unbedingt bewirken.
Was würde es denn für Dich brauchen um Dich mit dieser Frau besser zu fühlen? Hast Du da eine Erwartung an sie?
"erst mit mir ins reine kommen, dann auf andere zugehen" finde ich nicht so überzeugend.
Warum überzeugt es Dich nicht? Ich denke schon, dass es bis zu einen gewissen Grad notwendig ist mit sich selbst im reinen zu sein. Ich sehe es so: Wer sich haßt, kann nicht lieben und auch keine Liebe empfangen. Wer nichts fühlt, kann keine Gefühle mitteilen und empfangen....
Ich denke es gehört eine Menge Glück dazu einen Partner/In zu finden, der die "Probleme" des Partners mit tragen kann und vielleicht auch helfen kann, die Probleme zu reduzieren oder abzustellen.
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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mondlicht
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Beitrag Di., 27.11.2007, 10:43

hallo candle,
candle hat geschrieben:Wenn ich mich das fragen würde, wäre es für mich ein Zeichen, dass irgendetwas "nicht paßt" in dieser Beziehung.
Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich sehe auch die gefahr, dass sich meine "gefühlte position" wie du so schön sagst verhärten könnte.

Ich erkläre mir meine unsicherheit damit, dass ich in eine rolle geschlüpft bin, die ich nicht besonders gut kenne. Normalerweise lasse ich mich "erobern". In diesem fall habe ich die initiative ergriffen und bin auch gefühlsmäßig (glaube ich) stärker eingestiegen. Ich muss es aushalten, selbst in meinen phantasien auf wolke 7 zu schweben, auf ihrer seite aber nicht die gleiche aufgewühltheit, sondern "nur" sympathie und interesse an mir wahrzunehmen. Ich riskiere eine bauchlandung. Das alles verunsichert mich anscheinend.
candle hat geschrieben:Was würde es denn für Dich brauchen um Dich mit dieser Frau besser zu fühlen? Hast Du da eine Erwartung an sie?
Wir sind je gerade erst dabei uns kennenzulernen. Mit entwicklungsmöglichkeiten in einer beziehung meine ich dann schon eine verlässliche "beziehung". Aber auch in dieser phase einer beziehung, in der ich mich nicht (nur) gut fühle, mache ich eine vielleicht wichtige erfahrung. Wenn meine nachbarin sich weiter so benimmt wie bisher, nämlich offen, zugewandt, authentisch, dann könnte sich die situation dahingehend entwickeln, dass ich mich auch besser fühle. Sie lässt mich bisher ja in meiner neuen rolle gewähren und ewig wird dieser schwebezustand nicht anhalten, dafür werde ich sorgen.
candle hat geschrieben:Wer sich haßt, kann nicht lieben und auch keine Liebe empfangen. Wer nichts fühlt, kann keine Gefühle mitteilen und empfangen....

Das kann stimmen. Nur habe ich noch nie einen menschen getroffen, der hinreichend dadurch zu beschreiben wäre, dass er oder sie sich "selbst hasst" oder "nichts fühlt". Wenn ich in einer bestimmten situation selbsthass spüre, dann bedeutet das nicht, dass ich mich selbst hasse. Den unterschied finde ich wichtig. Generalisierende selbstbeschreibungen der art "ich bin depressiv", "ich habe keinen selbstwert", "ich hasse mich" sind meiner meinung nach kontraproduktiv.

lg

mondlicht

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