Quelle: http://psychiatrietogo.de/2013/11/13/zu ... lashbacks/In der Traumatherapie spielt eine präzise Sprache eine ganz besonders wichtige Rolle. Ein Punkt ist, dass die häufigeren Intrusionen von den selteneren, dafür sehr viel pathologischeren Flashbacks unterschieden werden müssen. Es ist nicht gut, einem Patienten, der Intrusionen hat, zu sagen, er habe Flashbacks, und ihn entsprechend falsch zu behandeln… Zur Rekapitulation:
Intrusionen
Intrusionen sind laut Wikipedia der Überbegriff über unangenehme Erinnerungen, Flashbacks und Albträume.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden als Intrusionen am ehesten Erinnerungen aus der Vergangenheit benannt, die dem Patienten in den Sinn kommen, und die er als störend oder belastend erlebe. Dabei besteht Distanz zu diesen Erinnerungen und er kann diese Erinnerungen als solche zuordnen. Er kann dabei ganz normal weiterarbeiten. Er bleibt Herr des Geschehens.
Flashbacks
Flashbacks gelten als Unterbegriff der Intrusionen. Ein Flashback ist ein Zustand, in dem jemand mit Haut und Haaren in ein vergangenes Erlebnis hinein gerissen wird, und es jetzt noch einmal durchlebt, als geschehe es gerade jetzt noch einmal. Dabei durchlebe er nicht nur die abstrakte Erinnerung, sondern auch die damit verbundenen Sinneswahrnehmungen wie Gerüche, Berührungen und die damit verbundenen Gefühle wie Angst etc. noch einmal mit durch. Der Flashback ist hier Herr über das Erleben.
Retraumatisierung vs. Trigger
Danke für deinen Beitrag Lotosritter. Durch ihn bin ich auf Intrusionen gestoßen und denke das kommt meinem derzeitigen Problem ziemlich nahe. Zwar geht es auch hier wieder um Traumafolgen, aber es ist ziemlich zutreffend.
After all this time ? Always.
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Danke kaja, das klärt für mich auch einiges.
Am Anfang meiner Traumatherapie habe ich viele Flashbacks wie oben beschrieben erlebt, was ich aber nicht als Retraumatisierung empfunden habe, da ich in diesen Stunden (dauerte bei mir ziemlich genau 20 - 30 Stunden) meinen Therapeuten kontaktieren konnte und auch meinen Partner zur Seite hatte. Während dem Flashback konnte ich die Erfahrung machen, dass ich Hilfe erhalte und mit jemandem zusammen (oft auch allein) Lösungen für mich finden konnte.
Gerade da ich in diesen Momenten den Therapeuten (und auch meinen Mann) in meine Vergangenheit quasi hinein zog, in ihm abwechselnd den Vater oder den Täter sah, manchmal auch einen Arzt oder einen Bruder, den ich gern gehabt hätte, waren das für mich schlussendlich heilsame Erfahrungen. Wie eine Korrektur.
Intrusionen hatte ich auch, waren aber nicht überwältigend, legten sich nicht wie ein zweiter Film über die Gegenwart, so dass ich die Realität nicht mehr sehen konnte.
Das hat mich aufgewühlt, ich erfuhr viel über mich dadurch. Mehr Information als direktes Wiedererleben.
Im Flashback erkannte ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, da konnte ich nur mühsam etwas lernen, da war durchhalten angesagt.
Wenn ich in diesen Momenten wieder ganz hilflos gewesen und allein gelassen worden wäre und die Situation im Therapiezimmer / mit dem Therapeuten weiterhin als deckungsgleich mit der Vergangenheit empfunden hätte, ja, die Vergangenheit immer mehr auf die Gegenwart übertragen hätte, und der Therapeut deutliche Fehler / Übergriffe gemacht hätte, bis es sich mir dann bestätigt hätte, ja, es ist wieder genau so wie früher...
Ich denke, dann wäre es retraumatisierend gewesen. Diese Gefahr besteht sicher, empfand ich jedenfalls so.
Dann braucht man dann z.B. Therapie von der Therapie.
Ich bin also nicht der Meinung, dass ein Trigger automatisch eine Retraumatisierung auslöst.
Das Wort Trigger finde ich auch doof, aber ich komm nicht aus ohne... manchmal sag ich meinem Therapeuten, er steht in einem Minenfeld...
Eine Traumatherapie zu machen ohne getriggert zu werden kann man glaub vergessen.
Aber man kann damit arbeiten.
Mit Retraumatisierung kann man meiner Ansicht nach nicht mehr arbeiten, dann ist das Geschirr zerschlagen.
LG Igelkind
Am Anfang meiner Traumatherapie habe ich viele Flashbacks wie oben beschrieben erlebt, was ich aber nicht als Retraumatisierung empfunden habe, da ich in diesen Stunden (dauerte bei mir ziemlich genau 20 - 30 Stunden) meinen Therapeuten kontaktieren konnte und auch meinen Partner zur Seite hatte. Während dem Flashback konnte ich die Erfahrung machen, dass ich Hilfe erhalte und mit jemandem zusammen (oft auch allein) Lösungen für mich finden konnte.
Gerade da ich in diesen Momenten den Therapeuten (und auch meinen Mann) in meine Vergangenheit quasi hinein zog, in ihm abwechselnd den Vater oder den Täter sah, manchmal auch einen Arzt oder einen Bruder, den ich gern gehabt hätte, waren das für mich schlussendlich heilsame Erfahrungen. Wie eine Korrektur.
Intrusionen hatte ich auch, waren aber nicht überwältigend, legten sich nicht wie ein zweiter Film über die Gegenwart, so dass ich die Realität nicht mehr sehen konnte.
Das hat mich aufgewühlt, ich erfuhr viel über mich dadurch. Mehr Information als direktes Wiedererleben.
Im Flashback erkannte ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, da konnte ich nur mühsam etwas lernen, da war durchhalten angesagt.
Wenn ich in diesen Momenten wieder ganz hilflos gewesen und allein gelassen worden wäre und die Situation im Therapiezimmer / mit dem Therapeuten weiterhin als deckungsgleich mit der Vergangenheit empfunden hätte, ja, die Vergangenheit immer mehr auf die Gegenwart übertragen hätte, und der Therapeut deutliche Fehler / Übergriffe gemacht hätte, bis es sich mir dann bestätigt hätte, ja, es ist wieder genau so wie früher...
Ich denke, dann wäre es retraumatisierend gewesen. Diese Gefahr besteht sicher, empfand ich jedenfalls so.
Dann braucht man dann z.B. Therapie von der Therapie.
Ich bin also nicht der Meinung, dass ein Trigger automatisch eine Retraumatisierung auslöst.
Das Wort Trigger finde ich auch doof, aber ich komm nicht aus ohne... manchmal sag ich meinem Therapeuten, er steht in einem Minenfeld...
Eine Traumatherapie zu machen ohne getriggert zu werden kann man glaub vergessen.
Aber man kann damit arbeiten.
Mit Retraumatisierung kann man meiner Ansicht nach nicht mehr arbeiten, dann ist das Geschirr zerschlagen.
LG Igelkind
Das hast du so treffend ausgedrückt, denn genau so ist es.Igelkind hat geschrieben: ↑Di., 02.12.2014, 23:06
Wenn ich in diesen Momenten wieder ganz hilflos gewesen und allein gelassen worden wäre und die Situation im Therapiezimmer / mit dem Therapeuten weiterhin als deckungsgleich mit der Vergangenheit empfunden hätte, ja, die Vergangenheit immer mehr auf die Gegenwart übertragen hätte, und der Therapeut deutliche Fehler / Übergriffe gemacht hätte, bis es sich mir dann bestätigt hätte, ja, es ist wieder genau so wie früher...
Ich denke, dann wäre es retraumatisierend gewesen. Diese Gefahr besteht sicher, empfand ich jedenfalls so.
Dann braucht man dann z.B. Therapie von der Therapie.
Mit Retraumatisierung kann man meiner Ansicht nach nicht mehr arbeiten, dann ist das Geschirr zerschlagen.
Manche Therapeuten haben leider kein Gespür, wann sie ihre "Klappe" halten sollten und evtl. ein feinfühligerer Umgang mit einem Patienten nötig ist.
Schön, dass es mich gibt
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