Ich denke in vielen Fällen funktioniert eine Kranheits-, Problem- oder Behandlungseinsicht auch nicht anders. Ich bin zumindest nicht so co-abhängig, dass ich meine, meinen Mann retten zu können. Auch versuche ich mittlerweile nicht mehr, ihn von seiner Krankheit zu überzeugen. Weil es nichts bringt. Letztendlich weiß ich, dass er sich nur selbst retten kann, wenn er das will. Ich muss mich eben auch selbst retten. Ich arbeite daran. Wie war es bei Dir (wenn Du darüber schreiben magst), warum bist Du bei ihm geblieben?Takli hat geschrieben: ↑Sa., 01.01.2022, 12:45 Mein Mann hatte leider auch überhaupt keine Krankheits- und Behandlungseinsicht. Er kam erst zur Vernunft, als er die Treppe runterfiel und sich diverse Knochen brach. Das hätte auch noch schlimmer ausgehen können. Seitdem ist er zum Glück trocken geblieben. Erst nach einigen Wochen Abstinenz konnte er erkennen, was der Alkohol mit ihm gemacht hat.
Ja, mein Therapeut weiß das natürlich. Auch mit dem Auto. Wobei es nicht nur allein das Suchtproblem meines Mannes ist, warum ich lieber im Auto übernachte. Ich mache die Therapie nicht primär wegen der Beziehungsproblematik. Natürlich spielt diese auch eine Rolle, weil es auch um das Umfeld geht. Die Therapie mache ich aufgrund anderer Probleme, die ich schon lange habe und die nicht mein Mann verursacht hat.chrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 01.01.2022, 15:02 Ich denke nicht dass deine ganze Therapie jetzt viel Sinn macht solange du in einer derartigen Beziehung, in einem solchen Umfeld verharrst.
Weiss dein Therapeut davon, könnt ihr daran arbeiten?
Der erste Schritt wäre da wegzukommen. Und es gäbe für dich viele Hilfen wenn du das angehen möchtest!
Aber Du hast völlig Recht, es ist schon irgendwo auch ein Teil-Ziel, dass ich die eher schädliche Beziehung zu meinem Mann beende. Aber davor gibt es eben noch sehr viele andere sehr schwierige Ziele.
Danke dafür, Malia. Das trifft es ganz gut. Wenn man sein Leben lang mit Destruktivität aufgewachsen ist, dann erscheint dies eben als die einzige Konstante und Sicherheit, die das Leben so hatte. Darauf konnte ich mich verlassen. Um diese Sicherheit aufzugeben bedarf es zunächst der Stabilisierung und Traumatherapie, um die eigene Sicherheit von innen zulassen zu können. Und dabei gibt es bei mir eben sehr unterschiedliche Kinder, die sehr unterschiedliches erlebt haben, die alle zunächst einmal ein eigenes Sicherheitsgefühl brauchen.Malia hat geschrieben: ↑Sa., 01.01.2022, 16:33 Es gibt "Störungen" bei denen es "hilft", schlecht mit sich umzugehen - um am Leben zu bleiben.
Um andere Wege zu finden, lebendig sein zu dürfen, braucht es lange und intensive Psychotherapie.
Jemandem die "Destruktivität" zu schnell weg zu nehmen, kann gefährlich sein, könnte zu einer schlimmen Krise führen.
Die Problematik meines Mannes ist ein aktuelles Problem, welches aber die Kinder gerade nicht lösen können. Weil sie selbst noch zu sehr in ihren jeweils eigenen Traumata hängen.