Sexualität und Offenheit als Problem

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sebi
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Beitrag Fr., 23.09.2022, 19:59

peppermint patty hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 19:40
LuckyBull hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 10:31 Ich meinte hier jetzt konkret meine Vergangenheit. Ich würde vieles anders machen wollen und hätte mich Menschen gegenüber viel offener stellen sollen und mein wahres Ich zeigen sollen, dann hätte ich auch mehrere zwischenmenschliche Beziehungen gehabt (spreche hier jetzt explizit nicht von rein sexueller Natur, sondern auch einfach nur Freunde) .

Genau das ist was deine Freundin getan hat. Sie hat gelebt, du in den genannten Bereichen eher nicht. Und genau das scheint dich (evtl. unbewußt?) zu wurmen oder du neidest es ihr. Auf jeden Fall klingt es für mich problembelastet und nagt vermutlich auch an deinem Selbstwertgefühl.
So ist es. D a s was ich m i r nicht erlaubte, werfe ich dem anderen vor. Es muss einem halt bewusst werden. Bewusst werden, dass der Vor-Wurf mich selber entlastet. Der Andere ist es, der mir Probleme bereitet. Nicht ich mir.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Beitrag Mi., 05.10.2022, 08:18

peppermint patty hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 19:40 Genau das ist was deine Freundin getan hat. Sie hat gelebt, du in den genannten Bereichen eher nicht. Und genau das scheint dich (evtl. unbewußt?) zu wurmen oder du neidest es ihr. Auf jeden Fall klingt es für mich problembelastet und nagt vermutlich auch an deinem Selbstwertgefühl.
Ja, man kann sagen, dass ich es ihr neide, aber gleichzeitig muss ich persönlich auch sagen, dass ich froh bin das sie eben gewisse Lebenserfahrungen (jetzt auch abseits des Themas Sexualität) sammeln durfte.
Sie hat vieles in Ihrem Leben zugelassen und das ist per se auch gut so.
Sydney-b hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 18:08 Mir kam noch der Gedanke:

Eventuell bist du innerlich noch gar nicht wirklich bereit für eine Partnerschaft.
........
Das mag sein, dass ich im Moment eigentlich nicht bereit für eine Beziehung bin. Es mag auch sein, dass ich aufgrund meiner prägenden Momente in der Jugend nicht das Gefühl von Zuneigung, Liebe und Nähe gespürt habe und aus diesem Grund eben das Haar in dieser Suppe suche.

Ekeln ist hier vielleicht das falsche Wort.
Ich bin grundsätzlich der Meinung gewesen, dass man Sex mit Menschen haben sollte, die man liebt oder zu denen man eben irgendwie nähere Gefühl hat.
Ich weiß, dass es per se unfair ist, Dinge einzufordern, an die ich mich selber nicht gehalten habe, aber ich fühle mich aufgrund der Tatsache, dass die Person Ihre Erfahrungen gemacht hat und sich im Thema Sexualität ausgelebt hat, weniger wert.
Mein Gedanke ist in dieser Hinsicht, dass es für sie nichts Besonderes sein kann, einfach weil sie das alles schon hatte und speziell der Gedanke an Ihre Vorlieben und das speziell diese Vorlieben mit Menschen geteilt wurden, die sie nicht schätzt und Sie selbst Nähe in der Hinsicht hergegeben hat, wo ich auch der Meinung bin, dass man diese "Nähe" den Menschen geben sollte, die man liebt und denen man vertraut. (Ungeschützer Verkehr, Ejakujation im Mund usw.)

Für mich persönlich ist alles neu. Für mich ist diese Gefühlswelt komplett neu und für sie wohlmöglich auch. Aber der Gedanke, dass für mich sehr vieles neu ist, ist per se unnötig, aber wurde/wird von mir als belastend wahrgenommen.

Ich habe in meiner Jugend sehr viel zugehört und auch viel gehört, wie Männer über die verschiedensten Erfahrungen mit Frauen gesprochen haben.
Man hat sich diesen Frauen sehr abwertend verhalten, eine schlechte Meinung über Sie gehabt, weil Sie vieles zugelassen haben ...man hat die Frauen in fast allen Fällen in meinen Augen ausgenutzt und dieser Gedanke des ausnutzen, schlecht über diesen Menschen denken und speziell dem Wissen, wie die Partnerin mit dem Thema umgeht (sich komplett hergeben - auch im nicht Beziehungssetting), ist etwas für mich, was das Ganze schwierig macht und mich in meinen Augen weniger wert macht.
Ich hab all diese Erfahrungen nicht sammeln können und wenn nur in meiner Beziehung, wo es eben dieses Vertrauen schon da war. Ist es nachvollziehbar was ich meine?

Ich weiß, dass ich diesen Erzählungen nicht so viel Raum geben darf, aber es macht mich irgendwie traurig zu wissen, dass es Menschen gibt, die diesen Menschen den ich gerne hab, "schlecht" und abwertend in Erinnerung haben.
Ich weiß aber auch, dass dieser Gedanke nicht ok ist, weil es wahrscheinlich nur zählt, wie ich zu diesem Thema stehe.
Viele Momente in der Vergangenheit die prägend waren muss man zur Seite legen...
Zuletzt geändert von Pauline am Mi., 05.10.2022, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 08:20

peppermint patty hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 17:55 .......für mich klingst du wie jemand der sehr wenig Selbstwertgefühl hat und sich aus diesem Grund mit diversen Problemen und Gefühlen herumschlägt. Ein Stück weit entlädt sich dein mangelndes Selbstwertgefühl im Thema Sexualität.
Du hast wenig Erfahrung, sie hat viel Erfahrung - das mindert deinen Wert.
...............
Hat definitiv mit meinem Selbstwertproblem zu tun, da gebe ich dir Recht. Danke für deinen Text.

Mit dem Ex-Liebhaber und gemeinsamen Kaffehausbesuch:
Da geht es mir auch sehr um den Gedanken, dass dieser Mensch auf sexueller Hinsicht sich dem anderen Menschen hergegeben hat. Es sitzen also zwei Männer am Kaffeetisch und haben vielleicht eins gemeinsam - nur das der Eine eine Beziehung geführt hat und der andere nicht.

LuckyBull hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 08:41
Der Gedanke, dass meine jetzige Partnerin auch für sexuellen Partner nur eine Nummer war und der Herr sich in vielerlei Hinsicht "ausleben" hat können und voraussichtlich schlecht über sie denkt, ist für mich ein Punkt, der mich belastet und ich nochmal sagen möchte, dass ich weiß, dass meine Gedanken in dieser Hinsicht sehr unreif und unfair sind.
peppermint patty hat geschrieben: Fr., 23.09.2022, 17:55 Diese Gedanken finde ich machohaft und zeigt ein Gedankengang der sehr herabschauend und entwertend bzgl Frauen ist. .............
Da gebe ich dir auch Recht. Es ist abwertend gegenüber der Frau.
Da muss ich auch erwähnen, dass diese sexuell Praktiken speziell auf das "Besitz des Lovers" ausgehen und man im Prinzip - vielleicht nicht im ganzen Ausmaß - genau das auch gelebt hat.

Wenn Sie über den Lover schlecht denkt, ist das für mich nicht belastend. Wahrscheinlich absurderweise könnte ich mit so einen Lover/Beziehungstypen zumindest gemeinsam ein Kaffee trinken, auch wenn ich wahrscheinlich recht negativ ihm gegenüber eingestellt gewesen wäre, weil er den Menschen den ich mag, negativ geprägt hat (persönlich).
Woher kommen diese Gedanken?

Ja, es ist eigentlich sehr schade....
Zuletzt geändert von Pauline am Mi., 05.10.2022, 17:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Mi., 05.10.2022, 11:29

LuckyBull hat geschrieben: Mi., 05.10.2022, 08:18
Ekeln ist hier vielleicht das falsche Wort.
Ich bin grundsätzlich der Meinung gewesen, dass man Sex mit Menschen haben sollte, die man liebt oder zu denen man eben irgendwie nähere Gefühl hat.
Und genau deshalb hattest du was dich mit Prostituierten?
"Sich selbst zu lieben - ist der Beginn einer lebenslanger Romanze"
Oscar Wilde

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