Mein Fetisch zerstört mein Leben

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Möbius
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Beitrag Do., 31.12.2015, 00:15

@ Tischbein

Also dann: Waidmannsheil ! Ski gut einwachsen und nix wie rauf auf die Piste !

Gruß
Möbius

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Tischbein23
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Beitrag So., 10.01.2016, 22:58

So hallo da bin ich mal wieder
Ich wollte nur mal meinen aktuellen Stand durchgeben und vielleicht mag ja die/der ein/-e oder andere Interessierte etwas dazu schreiben.
Ich schaffe es in der jüngsten Zeit, immer besser meinen Fetisch zu akzeptieren, zwar gibt es auch andere Reize, welche mich stimulieren, aber mein Fetisch ist schon sehr dominant und essentiell wichtig. Wie gesagt, dies akzeptiere ich immer mehr und mehr.
Nun kommt mit zunehmender Akzeptanz natürlich auch die Frage auf: Muss ein Fetisch rund um die Uhr gelebt werden, also auch z.B. in der Öffentlichkeit, weil ansonsten der Fetischist keine vollkommene Zufriedenheit erlangt? Ich habe mich gefragt, ob meine Depressionen, Zwänge, Substanzmittelmissbrauche alle nur daher rühren, dass ich den Fetisch bisher nur sexuell ausgelebt habe. Für mich war das bisher allerdings immer normal, klar Selbstbefriedigung zum Fetisch, aber danach ist auch gut und man wendet sich wieder anderen Belangen des Lebens zu.
Ich habe ja bereits beschrieben, dass ich bis ungefähr 12-13 in regelmäßigen Abständen einen Umhang tragen musste, das aber irgendwann eingestellt habe, entweder weil ich es als abnormal angesehen habe oder weil ich es schlicht einfach nicht mehr brauchte, sicher bin ich mir da nicht mehr. Sollte ich also in den nahezu letzten neun Jahren zwar nie das Verlangen nach dem Tragen direkt bewusst, aber unterbewusst gewollt haben? Sollte ich feststellen, dass ich es wirklich rund um die Uhr brauche, wie sollte ich das machen? (eigentlich will ich das gar nicht, denke ich zumindest).
Gibt es Fetischisten, die den Fetisch nur im sexuellen Erleben brauchen oder weitet es sich IMMER auf das gesamte Leben aus, um vollständige Zufriedenheit zu erlangen? Das bewegt mich irgendwie zur Zeit...

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Möbius
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Beitrag Di., 12.01.2016, 22:09

Meine Güte !

Lieber Tischbein ! Hast Du jemals davon gehört, daß Leute in Lycra, Latex, Lederdress und Damenunterwäsche mit nix drüber zur Arbeit, zum Finanzamt oder zu den Schwiegereltern zum Kaffeetrinken gehen ? Oder gehen wollen ?

Wie es so schön heißt: "Mach' ma' n' Punkt !"

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Krang2
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Beitrag Do., 14.01.2016, 23:08

Hallo,

das freut mich, daß dir mein Beitrag weitergeholfen hat. Noch mehr freut es mich, daß du mit einem realen Menschen darüber sprechen konntest, das ist eine andere Qualität, als hier im Forum anonym zu kommunizieren. Schon allein die Tatsache, daß dich dein Freund genauso sieht und akzeptiert und behandelt wie vorher und weiterhin ein offenes Ohr für dich und deine Sorgen hat, kann sehr entlastend sein.

Ein Fetisch im Sinne einer festen Neigung ist rund um die Uhr Teil von einem selbst, was aber nicht heißt, daß er rund um die Uhr gelebt werden muß.
Ich glaube, es ist nicht so wichtig, wie oft du z.B. einen Umhang tragen mußt (? / willst?), sondern eher, ob du dich durch das Ausleben deiner Fetische eingeengt oder bereichert fühlst. Und dann hilft es dir vielleicht zu fragen warum. Was daran beängstigt dich oder engt dich ein? Wenn du ein paar Jahre eine Lieblingsspeise aus deiner Jugend nicht gegessen hättest, würdest du dir dann auch diese Frage stellen, ob sie der unbewußt sehr gefehlt hat? Nein, du würdest sie vielleicht mal wieder probieren, aber insgesamt unbefangener damit umgehen. Also, es muß doch einen Grund für diese Angst vor „Kontrollverlust“ geben, und wenn du den herausfindest, bist du vielleicht ein Stück weiter.

Ich glaube, ob der Fetisch nur im sexuellen Erleben gebraucht wird oder ob er sich aus andere Lebensbereiche „ausweitet“, hängt von anderen Faktoren als der reinen „Lust“ ab. Der Fetisch kann sich z.B. ausweiten, wenn andere Lebensbereiche unzufriedenstellend verlaufen und er dann so eine Art Trost/Ersatz/Ablenkung wird. Oder er kann sich ausweiten, wenn Grundbedürfnisse anderweitig gar nicht befriedigt werden können. Oder er kann sich ausweiten, wenn er nicht nur sexuell, sondern auch in anderen Bereichen „angelegt“ ist. Das alles zu diskutieren und zu erörtern ist zwar äußerst faszinierend, aber für dich wohl nicht hilfreich, weil dir Fallbeispiele anderer keine Antworten auf deine eigene Zukunft geben. Hast du konkret Anlaß zur Befürchtung, daß sich dein Fetisch ausweitet? Warum glaubst du, könnte das geschehen? Siehst du das als unumkehrbar? Denkst du, daß das deine Lebensgestaltung und dein Funktionieren und anderen Bereichen beeinträchtigen würde/wird? Inwiefern?

Die Ausweitung solcher „Probleme“ auf andere Lebensbereiche kann auch bereichernd sein: Man ist mitunter gezwungen, sich viel intensiver mit Fragen zu beschäftigen, die „normale“ Leute nur am Rande stellen. Man bekommt andere Blickwinkel und Einsichten wie z.B., was Freundschaft oder Offenheit oder Grenzen oder eben Sexualität für einen bedeuten. Und … man lernt solche interessanten Foren und ihre Nutzer kennen, die man ansonsten vielleicht nie angeklickt hätte, weil man vorurteilsbefangen gedacht hätte, das sei eh nutzlos.

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Tischbein23
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Beitrag Mo., 18.01.2016, 02:23

Moin Krang,
schön wieder von dir zu hören, hast ja einige Fragen am Start, dann versuche ich da mal drauf einzugehen

Ja ich habe mit meinem besten Freund wie gesagt drüber gesprochen, er konnte es sich allerdings sehr schwer vorstellen, dass es sowas überhaupt gibt, das Menschen NUR durch bestimmte Gegenstände erregt werden, das hat mich ein wenig verwundert, ich dachte, er wäre in dem Gebiet ein bisschen bewanderter, aber klar, "normal" gepolte Menschen haben wohl nicht die Pflicht, sich so tiefgehend mit Sexualität zu befassen, wie wir "Anderen", sie leben sich einfach aus. Aber unserer Beziehung zueinander hat das Ganze natürlich keinen Abbruch getan, hätte ich auch nicht erwartet, dafür ist das Band viel zu dick.

Was beängstigt mich eigentlich am Fetisch?
Hm, ja, für mich wirkt er irgendwie unheimlich. Ist schwer zu beschreiben, wirklich. Aber ich denke unheimlich trifft es ganz gut und verboten, etwas Merkwürdiges, Anderes, was abseits meiner sonstigen Persönlichkeit steht. Natürlich könnte man erotische Fantasien mit Superheldinnen als die Flucht in eine Stärke und Kraft sehen, die im Alltag nicht durchkommt, dort ist man dann zum Beispiel sehr schwach und ängstlich. So würde ich meine Kindheit und Jugend durchaus beschreiben, habe mich aber sehr gewandelt in den folgenden Jahren und ein gutes Selbstbewusstsein, stabile Meinungen zu verschiedenen Themen und durchaus auch keine Konfliktscheu erlernt. Der Fetisch würde in diesem Zusammenhang also eher als ein Relikt aus vergangenen Tagen wirken, wieder also keine Vereinbarung mit meiner Persönlichkeit. Natürlich ist aber bei meiner Persönlichkeitsentwicklung noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, soziale Ängste und auch andere sind mir durchaus immer noch bekannt und wurden mit der Realisation des Fetischs als meine Sexualität nur noch verstärkt. Ich kann z.B., seitdem ich mich mit meiner Sexualität genau beschäftigt habe, mich Frauen gegenüber nur noch sehr schlecht öffnen, wirke oft verschlossen und abweisend und fühle mich unterlegen, dies weitet sich zunehmend auch auf Männer aus, besonders größere Menschengruppen. Ich denke mir so oft: "Du könntest jetzt offener sein und Spaß haben, aber du bist ein scheiss Freak, anders als die, also verzieh dich lieber in die Isolation."

Warum habe ich Angst vor Kontrollverlust?
Naja, ich habe gewisse Prinzipien und Erwartungen ans Leben und Kontrollverlust ist für mich einer der schlimmsten Dinge die passieren können, weshalb ich auch immer öfter z.B. auf Alkohol und Drogen verzichte, weil ich merke und auch an anderen sehe, welch fatale Folgen ein Kontrollverlust, besonders im Rausch haben kann.

An Fallbeispielen andere bin ich immer interessiert, man findet relativ wenig Handfestes im Internet dazu.

Ob ich konkret Anlass dazu habe, zu befürchten, dass es sich ausweitet?
Das Problem ist, dass ich wirklich SEHR viel gelesen habe, ich denke ich habe zu einschlägigen Suchbegriffen, schon sämtliche Foren-, Frage-, etc. Seiten durchgelesen. Und da kommen dann immer öfter auch so Beiträge von regelrecht versessenen Fetischisten durch, wie z.B.: "ich trage jeden Tag eine Strumpfhose, es ist so geil, ich bin dauernd geil davon" oder: "ich kaufe mir ständig neue Schuhe, es werden immer mehr, ein Leben ohne geht gar nicht mehr" oder auch: "mein Mann schreibt jeden Tag wildfremde Frauen an, ob er ihre Füße küssen darf". Neulich habe ich durch Zufall einen Schuhfetischisten auf Facebook gefunden, sein gesamtes Profil, von Bildern über Beiträgen bestand nur aus High Heels.
Da stellst du dir schon die Frage: Käme ich damit noch klar? Will ich so werden? Ganz sicher nicht, da habe ich ganz klar andere Bedürfnisse und Vorstellungen vom Leben. Allerdings scheint der Weg dorthin ausweglos und vorprogrammiert. Das macht einen sehr traurig.

Das wars erstmal wieder von mir. Wer Interesse hat, kann mich auch gerne privat anschreiben, um sich evtl. nochmal genauer zu unterhalten. Ich stehe grade im Zwiespalt, weil ich hier schon sehr viel von mir preisgebe, aber auch nicht evtl anderen Betroffenen, die sich nicht so frei trauen, über ihre Probleme zu reden, einen Ansatz und Erfahrungsbericht zu rauben.

Greetz

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Krang2
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Beitrag Do., 28.01.2016, 23:31

Das ist ein guter und loyaler Freund, den du da hast, hege und pflege ihn.

Jemand zum Aussprechen muß nicht bewandert sein. Bloß weil jemand viel Fachliteratur oder Forenbeiträge zu einem Thema gelesen hat, heißt das nicht, daß er unvoreingenommener oder offener ist. Teilweise sogar umgekehrt, denn die Internetbeiträge oder krasse Fallbeispiele können die Wahrnehmung verzerren. So werden gerade bei seltenen Fetischen die problematischen Fälle mehr ausgebreitet als die folgenlosen, und die Selbstdarsteller unter den Fetischisten erscheinen als statistische Bezugsgröße, obwohl sie nur einen Teil der Menschen mit bestimmten Phantasien repräsentieren. Es gibt vermutlich genauso viele, die im Netz niemals ein Wort darüber verlieren. Manchmal kann es auch eine Gegenreaktion zur Geheimhaltung im realen Leben sein.

Vielleicht wirkt dein Fetisch auf dich unheimlich, weil es ein Teil deiner selbst ist, den du noch nicht akzeptiert hast und durch den du dich deswegen bedroht fühlst. Du schreibst selbst, daß er nicht zu deinem Selbstbild paßt und dir eher als unschönes Relikt erscheint, wie ein Makel. Das dachte ich früher auch, daß meine Neigungen gar nicht zum Rest meiner Persönlichkeit passen würden, aber diese Ablehnung oder Furcht macht sie eher stärker als schwächer und tatsächlich bedrohlicher, weil sie dann stärker im Unbewußten wuchern als im Bewußtsein verankert werden zu können. Wenn etwas Vorhandenes nicht zu deiner Persönlichkeit paßt, dann solltest du eher dein Bild deiner Persönlichkeit ändern und dich nicht selbst in ein Schema oder Wunschbild pressen wollen, das du nicht bist. Dein Fetisch „paßt“ zu dir wie deine Haarfarbe oder deine Talente, du kannst ihn natürlich hemmen oder fördern, aber er wird immer zu dir gehören. Der Gedanke, daß der Fetisch „unpassend“ ist, wird meist nur durch Vorurteile gegenüber Menschen mit bestimmten Fetischen erzeugt, die dann auch noch vom sozialen Umfeld und der Erziehung geprägt worden sind. Wenn ich mal im Internet querlese, was man mit meinereiner assoziiert, na kein Wunder, daß ich denke: „Das paßt aber nicht zum Rest meiner Persönlichkeit.“
Erotische Fantasien mit Superheldinnen können für dich doch auch etwas anderes bedeuten als Flucht in Stärke. Oder sie symbolisieren sogar den starken Teil in dir. Oder du sehnst dich nach einer Idealfrau. Oder es hat auch gar keine Bedeutung und ist einfach nur ein Geschmack, so wie man eben Erdbeereis und andere Vanilleeis mögen. Psychoanalytiker neigen sowieso dazu, hinter allem etwas anderes Bedeutungsschweres deuten zu wollen, diese Denkweise kann einen auch irre machen. Im Grunde ist das doch noch eine schöne Phantasie, verglichen mit anderen.

Weshalb kannst du dich Frauen gegenüber nicht öffnen, was hat das mit deiner Sexualität zu tun? Fühlst du dich weniger liebenswert, weil du anders bist? Ich frage, weil mir das überhaupt nicht so geht. Ich kann auf jeden offen zugehen, schrecke zwar die meisten ab, aber das hat andere Ursachen.
Fühlst du dich nur wegen deiner Sexualität als „Freak“ oder auch wegen anderer Dinge? Wer weiß, wie viele deiner Gesprächspartner selbst seltsame Phantasien oder auch Ansichten haben, für die du sie als Freaks ansehen würdest. Oder denkst du, „Freaks“ hätten kein Recht auf Fröhlichkeit und Ausgelassensein, sondern müßten in der Schämecke stehen und den Fußboden anstarren?

Bitte nimm die Foreneinträge in einschlägigen Foren nicht 1:1 für bare Münze! Die meisten sind nur „Tastenwichser“, was ich gar nicht negativ werte. Wenn ernst gemeint wäre, was so in den Foren steht, die ich besuche, gäbe es tagtäglich schwere Gewaltdelikte. Tatsache ist aber, daß die meisten „Opfer“ sich bester Gesundheit (wenn auch nicht psychischer) erfreuen.

Was die Kontrolle angeht, stimme ich dir zu, wobei es wie gesagt kein Sucht“stoff“ ist, d.h. eine wie auch immer geartete Abhängigkeit ließe sich auch jederzeit wieder rückgängig machen. Wenn es dich nicht glücklich macht, den Hauptteil deines Lebens damit auszufüllen, dann ist das auch kein vorgezeichneter Weg.

Alles Gute

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Tischbein23
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Beitrag Do., 11.02.2016, 23:38

Hallo Krang

hier auch mal wieder etwas von mir. Ich hatte vor ein paar Tagen mein erstes Vorgespräch bei einem renommierten, sehr guten Therapeuten. Ich werde es nicht näher beschreiben, aber ich denke er ist auf dem speziellen Gebiet einer der führenden in Deutschland. Dementsprechend lange musste ich auch warten und muss es auch wieder bis zum nächsten Gespräch. Er hat mir ein bisschen Hoffnung gemacht, wobei ich diese Hoffnung nicht so recht glauben wollte. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, kann ich an meiner Präferenz doch zumindest teilweise etwas ändern.
Wie gesagt, obwohl sein Ruf hoch ist, gab mir diese Aussage zu denken, da man ja doch eigentlich fast ÜBERALL liest, das man an seiner Sexualität bewusst nichts ändern kann. Er meinte auch, bis zu 3mal am Tag masturbieren und dann auch nur zu Pornos wäre zuviel und ich sollte einmal rein als Experiment gesehen, versuchen nur noch 2-3 mal die Woche und dann auch nicht zu Pornos zu masturbieren, sondern zu Fantasien.
Das ist jetzt 3 Tage her und es ist nicht grade einfach, eigentlich nahezu unmöglich und ich merke auch, dass der Verzicht auf Pornos mir psychisch etwas zusetzt. Allerdings ist mir auch schmerzlich bewusst geworden, wie isoliert und verschlossen ich mein Leben bisher gelebt habe und wie wenig Chancen bestanden, überhaupt reelen Sexkontakt zu haben.
Mein nächstes Gespräch ist Anfanng nächsten Monats. Im Laufe des Jahres sollte laut ihm wohl auch eine regelmäßige Therapie möglich sein: grob vorangeschlagene Mindestdauer der angestrebten Therapie laut ihm: 2 Jahre. Irgendwie wird mich das Gefühl nicht los, dass ich versucht werde, "geheilt" zu werden, wie früher Homosexuelle, obwohl mir natürlich genau das am liebsten wäre. Aber eigentlich ist das gar nicht seine Maxime denke ich, er ist kein religiös motivierter oder Freudscher Anhänger oder sowas. Naja, abwarten, was die Zukunft bringt...
Grüße


hague
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Beitrag Fr., 12.02.2016, 20:18

MatthiasTa hat geschrieben:Ein Fetisch kann ein (Sexual)leben auch bereichern.
Mag sein. Ich kann (für mich) nur folgendes feststellen: die Fixierung auf einen Fetisch oder auf Pornografie, also auf etwas "äußeres", verhindert so etwas wie das Erleben der eigenen Sexualität - bzw. macht das Erleben von etwas äußerem abhängig. Der Kick entsteht dann durch Bilder oder durch ein Verlangen nach... Dagegen würde ich auf eine Sexualität setzen, die auf das eigene (Selbst)Erleben setzt und sich nicht durch etwas äußeres stimulieren läßt. (Mann kann zb versuchen, zu lernen "fantasielos" zu masturbieren, also ohne Bilder, Porno etc.)

HaGü

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Krang2
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:04

Den letzten Beitrag habe ich nicht verstanden. Wenn der Fetisch die eigene Sexualität ist, wie soll er dann das Erleben verhindern? Im Gegenteil, er ermöglicht es doch erst?!


Markus321
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 18
Beiträge: 1

Beitrag Mi., 11.05.2022, 13:17

Habe auch viele sehr nervige Fetische habe das gleiche Problem wie du und die gleichen gedanken.

Geldsklave
Füße/Socken/Schuhe dieses ganze Packet

Weiß auch das ich das niemals denke ich ganz wegbekommen werde aber ich will irgendwie immer versuchen dann es stark einzuschränken. Allerdings bei der nächsten erregung ist alles weg und ich fange sofort wieder an Geld oder so etwas dafür auszugeben.
Es ist genau wie eine sehr sehr starke sucht.
Ich bin völlig kopflos mit dem Geld umgegangen zahle mehr und mehr und habe das gefühl es wird schlimmer und schlimmer.

Kann dir da also echt sehr gut zustimmen.

Dann gibt es leute die sagen ist doch nicht schlimm wir aktzeptieren dich so wie du bist. Damit hat das nichts zutun es geht darum das ich eine normale freundin haben möchte eine normale Beziehung leben möchte und auch mein Geld für mich behalten möchte.

Deswegen stört mich auch fast nur dieser unterwürfige Geldsklaven fetisch.

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Jens72
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 63

Beitrag Sa., 28.05.2022, 22:45

Fetische können verschiedene Ursach haben. Ich mag es zum Beispiel wenn Frauen dünn sind und flache oder gar kein Brüste haben. Dat geht auf mein Erfahrung mit meiner Pflegemuter zurück welche wege einer Krankheit ein Brustsamputation mach muste

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AlterHase
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Beiträge: 8

Beitrag Mo., 10.10.2022, 16:52

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, sind für mich besonders Frauen mit einer Amputation sexuell attraktiv. Aber das ist nicht mein aktuelles Problem, weshalb ich hier schreibe. Neben dieser Besonderheit habe ich auch noch einen Regenmantelfetisch, d.h. Frauen in gummierten Regenmänteln turnen mich an. Ich habe gelernt diesen Fetisch weitgehend anzunehmen, mich nicht mehr dafür zu schämen. Auch meine Frau kommt mir bei diese Vorliebe in jeder Hinsicht entgegen.

Aber es ist nicht der Sex mit Regenmantel, der die ultimative Erfüllung darstellt. Wenn immer es regnet, muss ich in die Stadt gehen, um attraktive Frauen mit Regenmantel zu erblicken. Es hat die Züge einer Sucht. Wenn eine hübsche Frau mit dem entsprechenden Mantel dabei ist, fantasiere ich, wie es wohl mit dieser zusammen wäre usw..

Ich weiß, dass dahinter der unerfüllbare Wunsch steht, die Mutter meiner frühen Kindheit wiederzufinden. Ich musste meine Mutter mit vier oder fünf Jahren verlassen, weil sie manisch-depressiv war und bin dann bei meinen Großeltern aufgewachsen, ohne damals zu wissen warum.

Ich habe schon viele Therapien hinter mir und habe so viele Hürden des Lebens bewältigt. Wenn gummierte Regenmäntel nicht so eine Modetrend wie zu Zeit wäre, würde ich vielleicht nicht täglich mit diesem Fetisch und der damit verbundenen Sucht und Enttäuschung konfrontiert werden.

Ich frage mich, ob mir eine Psychoanalyse helfen könnte, die traumatische Trennung von meiner Mutter zu verarbeiten, nach dem Prinzip Übertragung und Ablösung von einer Therapeutin. Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrung?

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