Schmerzensgeld, Proaktives Handeln, Konfrontation

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Lawendelblüte
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Schmerzensgeld, Proaktives Handeln, Konfrontation

Beitrag Mo., 19.06.2023, 16:04

Hallo,
ich habe mal eine Frage in die Runde.
Hat jemand von euch, abseits der Anzeige oder einem offiziellen juristischen Weg, seinen Täter konfrontiertß

Z.b. wenn man ihm zufällig über den Weg gelaufen ist, oder so gar evtl. per Brief. Wo ein proakives Vorgehen im Sinne " das was du gemacht hast ist strafbar" , "ich werde dich anzeigen" (Obwohl die Verjährung schon längst eingetreten ist) oder "für das was du gemacht hast, bekommt man Schmerzensgeld, weil Folgekrankungen die hohe Kosten nach sich ziehen...

Ja, nun kann ich mir die Frage stellen, warum ich das frage, oder was es mir bringen soll.

Das weiß ich nicht, am ehesten ein Schuldeingeständis? Wahrscheinlich ist das naiv, aber trotzdem kommen mir solche Gedanken.

Ich weiß von einem anderen Fall, gleicher Täter, da hat eine Bekannte zu ihm gesagt "alle wissen was du getan hast" dann hat nichts abgestritten, sondern gesagt, "das wäre doch schon so her" Das alleine bestätigt, dass er sich seiner Tat bewusst ist, oder?

Könnt ihr meinem Wirrwarr im Kopf folgen?

lg

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Lawendelblüte
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Beitrag Do., 22.06.2023, 15:18

Ok, es haben 138 Menschen gelesen, das heißt, besagte Konfrontation hat bei den wenigsten stattgefunden.

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Tobe
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Beitrag Do., 22.06.2023, 17:05

Hallo Lawendelblüte,

ich habe Deinen Beitrag auch gelsen, kann jedoch nichts dazu sagen, da ich jeglicher Konfrontation immer aus dem Weg gegangen bin. Ich wäre einer solchen Situation halt auch jetzt nach so langer Zeit immer noch nicht gewachsen.

Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen,...
doch wird es (so glaube ich) die Täter auch nach einer längeren Zeit nicht intressieren, was ihre Opfer durchmachen, oder durchgemacht haben.
Für mich wäre es im Nachhinein auch nochmal eine "Klatsche", wenn ein Täter dies dann bagatellisiert, oder gar abstreitet.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 06.07.2023, 06:19

--
Lawendelblüte hat geschrieben: Mo., 19.06.2023, 16:04
Ich weiß von einem anderen Fall, gleicher Täter, da hat eine Bekannte zu ihm gesagt "alle wissen was du getan hast" dann hat nichts abgestritten, sondern gesagt, "das wäre doch schon so her" Das alleine bestätigt, dass er sich seiner Tat bewusst ist, oder?

Könnt ihr meinem Wirrwarr im Kopf folgen?

lg
Was erwartest du denn? Schuldeingeständnis, selbst wenn das passiert, was dann?
Soll es Erleichterung oder Validierung geben? Was wenn nicht, wirds dann ungeschehener oder schlimmer?
Würds wohl abwägen, was das Ziel ist und wie realistisch es ist zu erreichen.

Übrigens 138 Menschen gelesen ist nicht das gleiche wie 138 Zugriffe auf die Seite. Manches klickt man an ohne zu lesen und wieder zurück oder man liest es durch und stellt fest "nicht mein Thema".
..:..

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Gespensterkind
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Beitrag Do., 06.07.2023, 06:39

Da ich damit keine Erfahrung habe und es für mich derzeit auch nicht in Frage kommt, Täter zu konfrontieren kann ich dazu wenig sagen.
Ich denke, dass das aber jeder für sich selbst auch anders entscheiden kann. Kommt drauf an aus welchen Gründen man den Täter/die Täter konfrontieren will.

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Lawendelblüte
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Beitrag Do., 06.07.2023, 22:39

Hallo,
ich glaube es hat was mit "Machtverschiebung" zu tun. Da ich mir so einen Schritt nie vorstellen konnte, habe ich nun nach einiger Zeit Therapie doch mehr Selbstverständins entwickelt, dass ich NICHT schuld bin. Gestärkt dadurch wäre die Konfrontation ein Zeichen von Stärke meinerseits. Das mit dem Scherzensgeld würde dann das I-Tüpfelschen des Schuldeingestädnisses sein-was mir gut täte...
Ich habe ihn vom Auto aus gesehen, fühlte mich megastark und dachte, so nun bist du fällig.... War aber nach 5 Min. wieder vorbei.

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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 07.07.2023, 05:53

Gedanken daran kann ich nachvollziehen. Schmerzensgeld einzufordern - nun das ist dann sicherlich noch mal ein weiterer Weg und Auseinandersetzung, für die man auch Kraft und Durchhaltevermögen braucht.
Ich finde es mutig und richtig, wenn das jemand macht. Ich würde das momentan nicht hinkriegen. Es sollte gut überlegt und auch therapeutisch vorbesprochen sein, denke ich.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 07.07.2023, 06:55

Hast du den Wunsch in der Therapie mal besprochen? Ich glaube ich würde so ein Vorhaben gut durchgehen und mir Begleitung dabei wünschen, wenn es zur Ausführung kommt.
..:..

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candle.
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Beitrag Fr., 07.07.2023, 07:35

Hallo Lavendelblüte!
Lawendelblüte hat geschrieben: Do., 06.07.2023, 22:39 Gestärkt dadurch wäre die Konfrontation ein Zeichen von Stärke meinerseits.
Hast du denn eine Idee wie das stattfinden soll? Ich kann mir das vorstellen, wenn jemand im Gefängnis ist und du dich begleiten läßt, aber dieser Mensch ist ja offenbar nicht im Gefängnis.
Oder bist du mit diesem Menschen verwandt und dieser gesprächsbereit, dass du ihn mit Unterstützung besuchen kannst?
Was ist da genau der Plan?
Das mit dem Scherzensgeld würde dann das I-Tüpfelschen des Schuldeingestädnisses sein-was mir gut täte...
Schmerzensgeld läßt sich wohl nur mit juristischer Unterstützung bekommen, wenn überhaupt. Ich denke dafür muß die Person an sich verurteilt worden sein Rechtsansprüche geltend zu machen.

Jedenfalls mußt du wohl aufpassen selber auf dem rechten Pfad zu bleiben, sonst besteht die Möglichkeit, dass du selber angezeigt wirst. :!!:

Ich würde dir raten entweder eine Anzeige für dein Wohl zu machen und auch deswegen um weitere Opfer zu vermeiden oder es auf andere Weise für dich selbst zu verarbeiten. Aber so sehe ich nicht wie du da einen guten Weg gehen kannst. Warum sollte der Mensch auch jetzt Schmerzensgeld zahlen, wenn er nicht muß?

Viele Grüsse
candle
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Lawendelblüte
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Beitrag Fr., 07.07.2023, 22:52

@candle, ich habe gar keinen Plan, sind nur Gedankenspiele, die durch die Begegung zu Stande kam. Ich bin nicht verwandt mit ihm, er war mal ein Bekannter der Familie. Rechtsanspruch und so was gibt es eh nicht mehr, ist ja alles verjährt nach fast 40 Jahren.
Natürlich ist es naiv zu denken, er sieht seine Schuld ein und zeigt Reue und würde zur Wiedergutmachung Schmerzensgeld zahlen. Totaler Schwachsinn meinerseits.

@Sinarella, klar habe ich das besprochen, habe ja von der Begegung erzählt. Die T. ist aber gar nicht darauf eingegangen sondern fragte nach meinen Gefühlen und so. Ich glaube sie denkt nicht wirklich, dass ich ihn Konfrontieren möchte/würde.

Vor allem weil er schon mal in einer anderen Konstellation, er war damals auch Täter, hat er eine Verfehlung zugegeben. Das glaube lässt mich hoffen, dass er die Schuld eingestehen würde...

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