Ist das eine seriöse Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 11.07.2023, 13:36

man hört so viel von Exposition ... dass das rückblickend nicht besonders hilfreich war, so allein, merke ich jetzt leider auch.
Dann hörst Du von mir mal das Gegenteil! Es hat geholfen, auch wenns hammerhart war. Natürlich mit echt professioneller Begleitung, äußerer Sicherheit und einem angemessenen Stresslevel. Nicht zu hoch und nicht zu klein.
Ich würde es immer wieder machen, nur Mut! 8aber bitte beim profi)

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sunny87
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Beitrag Di., 11.07.2023, 13:46

Dem kann ich nur zustimmen!

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Tchu
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Beitrag Di., 11.07.2023, 14:49

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 13:36 Dann hörst Du von mir mal das Gegenteil! Es hat geholfen, auch wenns hammerhart war. Natürlich mit echt professioneller Begleitung, äußerer Sicherheit und einem angemessenen Stresslevel. Nicht zu hoch und nicht zu klein.
Ich würde es immer wieder machen, nur Mut! 8aber bitte beim profi)
Ich denke auch, dass das sicherlich (in Maßen) und mit noch weiterer Unterstützung etc. bei einigen Phobien durchaus gut helfen kann. Ist sicherlich aber auch von der Problematik/Situation des Patienten und dessen Geschichte abhängig. Am Ende muss dann jeder eben doch den eigenen Weg beschreiten, bei manchen hilft Exposition, bei anderen eine kognitive Verhaltenstherapie, wieder jemand anders wird von Hypnose befreit und noch jemand macht es tatsächlich irgendwie selbst, ohne Therapie. So gerne ich es auch manchmal hätte, dass es den EINEN Weg für alle geben würde ... :lol:
Darf man denn auch erstmal Nein sagen, wenn man etwas noch nicht will? In der Therapie, meine ich. Für mich macht es nämlich einen wahnsinnig großen Unterschied, ob ich mich selbst zu etwas zwinge, oder ob jemand anders das tut.
Dass jeder am Ende sein Ziel erreichen will und die vermiedenen Dinge wieder tun möchte (bzw. die Einschränkungen hinter sich lassen will), mit Expositionstherapie oder auf anderem Weg, erklärt sich ja von selbst, denke ich.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 11.07.2023, 14:59

Selbstverständlich entscheidet der Patient. Zwingen kann dich ja sowieso niemand.
Nur hat Exposition erwiesen die höchste Wirkung gerade bei Phobien. Und eine Exposition sollte nicht aus Angst oder aufgrund von Fehlinformationen (zu hart, zu heftig...) oder Vorurteilen vermieden werden.

Ich habe eine Traumexposition hinter mir, bei Komplextrauma. Das war sehr gut vorbereitet, gemeinsam entschieden, wir sind schrittweise vorgegangen. Und das war das Beste was ich machen konnte. Das hat so viele Symptome so sehr verinngert. So viel an Lebensqualität gebracht.

Das was du jetzt machst hiflt nur dem Geldbeutel dieses Scharlatans.
Bitte such dir einen qualifizierten Therapeuten, du gibst nicht nur viel Geld aus, sondern schadest dir auch selbst mit diesem Mist.
Und Online ein bisschen rumwurschteln ohne den Patienten überhaupt zu kennen ist wirklich ein Kunstfehler

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rainyday
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Beitrag Di., 11.07.2023, 15:16

Hallo Tchu,

schau mal auf Youtube nach Andreas Winter Coaching. Habe von ihm einiges angehört und auch ein Buch gelesen. Von so jemandem würde ich mir guten Gewissens helfen lassen.
Es gibt auch ein Vorbereitungsvideo - sieht so aus, als ob der Mensch, zu dem du gegangen bist, alles andere als echte Hypnose macht...
alatan hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 05:53 Zur Erinnerung; Voraussetzung für Heilpraktiker ist ein Hauptschulabschluss und das Bestehen von einigen Fragen beim Gesundheitsamt. Keinerlei Ausbildung notwendig. Schon gar keine seriöse.
Das stimmt so nicht. Es gibt Heilpraktikerschulen, die ausbilden und die Prüfung ist so hart, dass die meisten sie nicht bestehen. Eine Bekannte von mir war früher Ingenieurin, sehr kluge Frau - trotzdem durchgefallen.

LG Rainy
Would he walk upon the water
If he couldn't walk away?
And would you carry the torch for me?

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alatan
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Beitrag Di., 11.07.2023, 16:30

Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 13:20 die gute Frau verlangt für eine Sitzung von 1,5 Stunden sage und schreibe 350 Euro bei meinem Problem ... auch online! Für die Anamnese 200 Euro, und man soll für online gleich fünf Sitzungen buchen. Und es ist "nur" eine Heilpraktikerin. Das kann doch alles nicht sein, oder?
HP dürfen soviel verlangen, wie sie wollen. Psychotherapeuten dagegen sind an die KV-Verträge oder GOÄ bzw. GOP gebunden und müssen bei Forderungen, die darüber etwas hinaus gehen sehr gut begründen, warum das der Fall ist.

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Sinarellas
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Beitrag Di., 11.07.2023, 16:50

"Das stimmt so nicht. Es gibt Heilpraktikerschulen, die ausbilden und die Prüfung ist so hart, dass die meisten sie nicht bestehen. Eine Bekannte von mir war früher Ingenieurin, sehr kluge Frau - trotzdem durchgefallen."

Doch, Alatan hat Recht. Mag sein, dass viele durch die Prüfung fallen, aber die Voraussetzung ist wirklich gering, die "Ausbildung" vollkommen unterschiedlich, am Ende wird in den multiple Choice Fragen und der mündlichen-praktischen geprüft, ob derjenige eine Gefahr für die Gesundheit im Allgemeinen oder bei Patienten darstellt. Sie können alles behandeln, abgesehen von bestimmten Ausnahmen und dürfen Diagnosen verteilen.

Elendiges Thema, aber da muss man sich im Klaren sein: Man kann an völlig wilde HPs geraten, die völlig wilde "Konzepte" und Preise anbieten. Bei schwarzen Schafen in bei "Profis" kann man was tun, bei HPs nicht. Pech gehabt. Es kann also teilweise keinen Unterschied machen ob ich zu einem Geistheiler, einer Natur-Hexe oder einem HP gehe, daher bei ernsthaften psychotherapeutischen Themen, Finger weg vom HP.
..:..

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stern
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Beitrag Di., 11.07.2023, 17:01

Bei einem HP ist die Wahrscbeinlichkeit doch recht hoch, vom Regen in die Traufe zu kommen. Hauptschulabschluss ist die Mindestanforderung und wenn man Pech hat, wurde gar keine Schule besucht... oder es wurde eine besucht und es werden danach dennoch irgendwelche unwirksame bis schädliche Methoden angewandt. Es gibt keine standardisierte Ausbildung. Coach für Business... hier saniert jemand seine eigenen Finanzen.
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.07.2023, 17:22

Ich würde auch die stattgefunde Sitzung nicht bezahlen, weil da hat nicht die versprochene Leistung stattgefunden.

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Montana
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Beitrag Di., 11.07.2023, 20:40

münchnerkindl hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 17:22 Ich würde auch die stattgefunde Sitzung nicht bezahlen, weil da hat nicht die versprochene Leistung stattgefunden.
Genau deshalb verlangt der doch die Zahlung im Voraus.

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Montana
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Beitrag Di., 11.07.2023, 20:45

Zum Thema erzwungene tägliche Exposition fällt mir grad was ein. Ich glaube nämlich auch, dass das ein riesen Unterschied zu einer therapeutisch begleiteten Exposition ist. Ich muss jetzt mal ein Beispiel konstruieren, und dafür nehme ich mal eine Spinnenphobie. Wenn die alltägliche Exposition darin besteht, dass ich jeden Tag mit nem Besen Spinnen aus meiner Wohnung kehren muss und jedesmal eine Panikattacke erleide, dann hat das keinerlei positiven Effekt. Wenn ich aber in Begleitung eines Therapeuten die Anwesenheit einer Spinne so lange aushalte, bis ich keine Anzeichen einer Panik mehr spüre, und dann erst den Besen nehme um sie rauszuschieben, dann ist das ein Fortschritt.

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Tchu
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Beitrag Di., 11.07.2023, 22:28

Ein Update. Habe die Therapie bei dem Herrn jetzt abgeblasen, habe gesagt, ich will einen anderen Weg gehen und dass ich mir anderes vorgestellt habe. Wollte nicht näher drauf eingehen, warum denn, weil ich glaube, bei dem Therapeuten, da wäre sowas rumgekommen wie, ich wäre selbst schuld, weil ich mir mein Ziel nicht positiv genug vorgestellt habe, denn darauf pochte er in den Sitzungen. Hätte ihn wahrscheinlich auch nicht interessiert (nur seinen Geldbeutel). Zumal das auch nichts geändert hätte, ihm das zu sagen, leider ... er wird schon wissen, dass er mit seiner Quacksalberei den Leuten nicht hilft, und er wird auch damit fortfahren. Eine schlechte Bewertung meinerseits wird's auf jeden Fall geben. Hab einen guten Weg von ihm gewünscht bekommen und nun ist's aus.

Ich mache mich nun auf die Suche nach einer ambulanten Therapie (Krankenkasse). Das macht Mut, hier zu hören, wie so etwas anderen schon geholfen hat, und dass man mit dem Therapeuten alles plant, bespricht und das Ganze nichts mit Zwang zutun hat. Das ist eigentlich genau das, was ich suche. Und eben auch jemanden mit vernünftiger Anamnese, der sich mit Ängsten auskennt und hoffentlich viel früher merkt als ich, warum etwas so oder so bei mir ist.
Wird einem die Diagnose eigentlich mitgeteilt? Weil mir wichtig ist, dass die Phobie eben nicht (wie bei manchen anderen mit selbigem Problem) fehldiagnostiziert wird und ich in Therapiepläne rutsche, die am Thema vorbeigehen.
Spielt es eigentlich überhaupt eine Rolle, wie spezifisch die Phobie ist? Oder sagen wir, das Phobien-Konstrukt (sind ja mehrere, die zusammenhängen bei mir)? Das Internet ist voll davon, wie selten mein Problem ist und wie wenig erforscht, aber eigentlich ist es ja nur einfach unbekannter, Phobien sind doch sehr gut erforscht. Da sollte ein guter Therapeut doch fähig sein, einfach die Lage zu erfassen (vielleicht ggf. ein bisschen zu recherchieren, falls komplett unbekannt) und das dann eben passend zu behandeln, wie es bei Phobien gehandhabt wird, oder? Ich bin ja auch nicht auf den Mund gefallen, wenn es um das Ausdrücken von Gefühlen und Gedanken geht bei dem Thema, also ich kann dann schon genau nennen, was es ist, welche Gedanken es auslösen, wann es womit anfing etc. Da sollte man sich als Therapeut ja schon ein Bild machen können?
Die Flinte ins Korn werfen, nur weil im Internet (wo bei der Suche nach Symptomen und Krankheiten generell, egal ob Kopfschmerzen oder psychischen Sachen ja sowieso immer nur sofort von Krebs und Tod die Rede ist) und von ausnahmslos privat finanzierten "Fachmännern" und Kliniken behauptet wird, es wäre ja alles so selten und schwierig, will ich auch nicht ... irgendeinen Weg hier heraus muss es ja geben, andere haben es auf dem ein oder anderen Weg ja auch geschafft. :ermm:
stern hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 17:01 Coach für Business... hier saniert jemand seine eigenen Finanzen.
Finde ich generell auch seltsam, dass so viele Hynotherapeuten auch (und vermutlich größtenteils, statt Behandlung schwerwiegender psychischer Störungen) Coaches sind, und auch Heilpraktiker. Meistens die drei Sachen in der Konstellation in ähnlichen Bereichen. Zumal ich die Kombi Coaching und Therapie von Phobien auch irgendwie seltsam finde, denn wenn ich weiß, derjenige macht zu 80% seiner Zeit simple Kommunikationscoachings, dann denke ich doch, ich bin da mit meinen komplexeren Problemen irgendwie falsch?
Und alle Psychotherapeuten in meiner Nähe (weiß nicht, wie das regulär ist) machen nur eins, KVT oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie (jedenfalls laut Website, wenn denn vorhanden), aber nichts mit Hypnose. Gibt es überhaupt Psychotherapeuten, die mehr als nur eine Technik vereinen, oder sind die in mehreren Sachen ausgebildet und die Therapie vereint dann schon mehrere Dinge, nur mit Fokus auf eben z.B. KVT?
Montana hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 20:40 Genau deshalb verlangt der doch die Zahlung im Voraus.
Am Anfang haben meine Bekannten gedacht, oh je, der Arme wurde bestimmt schon mal über den Tisch gezogen und ist deshalb jetzt so misstrauisch. Aber wohl nein. Andersherum. :kopfschuettel:
rainyday hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 15:16 schau mal auf Youtube nach Andreas Winter Coaching.
Das Video war toll, dankeschön, schau ich mich mal durch. Bei den Preisen ist mir aber echt die Kinnlade runtergefallen. :lol:
Montana hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 20:45 Zum Thema erzwungene tägliche Exposition fällt mir grad was ein.
Gutes Beispiel! Bei mir muss man sich denken, dass ich quasi jeden Tag mehrfach kleine Spinnen rausschieben muss, geht bei der Phobie von mir nicht anders. Große Spinnen gibt's auch, aber in sehr schlechten Phasen bereiten auch die kleinen Panikattacken ... ich schätze mal, in der Situation ist therapeutische Hilfe noch wichtiger, oder? Damit man mich auf der Stufe stabilisieren kann, und dann vorsichtig weitergehen?

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stern
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Beitrag Di., 11.07.2023, 23:05

Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28 Gibt es überhaupt Psychotherapeuten, die mehr als nur eine Technik vereinen, oder sind die in mehreren Sachen ausgebildet und die Therapie vereint dann schon mehrere Dinge, nur mit Fokus auf eben z.B. KVT?
Es gibt auch Therapeuten, die Hypnotherapie anbieten. Weiß aber nicht, wie viele. Wenn es eine Kassenleistung sein soll, geht manches nicht als alleinige Leistung, sondern es muss u.U. dann sogar in einer Gesamtbehandlungspkan eingebettet sein. Selbstzahler wären daran nicht gebunden. Es gibt auch Therapeuten, die in mehr als einem Richtlinienverfahren ausgebildet sind. Es wird nicht immer jede Aus- oder Fortbildung ersichtlich sein für den Patienten, kann aber evtl. erfragt werden. Die VT wird mehr noch als die Tiefenpsychologie per se aus verschiedenen Methoden/Konzepten schöpfen.
Letztlich wird es darauf ankommen, ob der Therapeut den Eindruck hat, dir helfen zu kônnen und ob dich der Therapeut ebenfalls überzeugt.
Man kann sich mehrere ansehen.

Die Preise, die du genannt hast, finde ich unverschämt. Das bekommt ja nicht einmal ein Zahnarzt für manche Leistungen, die sicherlich um einges anspruchsvoller sind als das Blabla des Heilpraktikers.

Und gerade in Bereich Hypnose/Mediation gibt es auch viele for free auf YouTube oder Spotify.
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Di., 11.07.2023, 23:35

Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28
Wird einem die Diagnose eigentlich mitgeteilt? Weil mir wichtig ist, dass die Phobie eben nicht (wie bei manchen anderen mit selbigem Problem) fehldiagnostiziert wird und ich in Therapiepläne rutsche, die am Thema vorbeigehen.
Spielt es eigentlich überhaupt eine Rolle, wie spezifisch die Phobie ist? Oder sagen wir, das Phobien-Konstrukt (sind ja mehrere, die zusammenhängen bei mir)? Das Internet ist voll davon, wie selten mein Problem ist und wie wenig erforscht, aber eigentlich ist es ja nur einfach unbekannter, Phobien sind doch sehr gut erforscht. Da sollte ein guter Therapeut doch fähig sein, einfach die Lage zu erfassen (vielleicht ggf. ein bisschen zu recherchieren, falls komplett unbekannt) und das dann eben passend zu behandeln, wie es bei Phobien gehandhabt wird,
Die Diagnose sollte mitgeteilt werden. Was deine speziellen Ängste angeht, könntest du auch direkt mit der Türe ins Haus fallen und die Problematik schildern. Du hast dich ja schon viel damit befasst. Dann kann man umso besser abgleichen, ob der Therapeut etwas damit anfangen kann und ob dir das zusagt. Es gibt massig Phobien. Ich möchte tippen, nicht jeder Therapeut hat mit jeder einzelnen spezielle Erfahrungen. Aber ich denke auch, die Chance ist hoch, dennoch etwas im Erfahrungspool zu finden, das evtl. übertragbar ist.
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Tobe
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Beitrag Mi., 12.07.2023, 03:21

Hallo Tchu,
Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28 Ein Update. Habe die Therapie bei dem Herrn jetzt abgeblasen, habe gesagt, ich will einen anderen Weg gehen und dass ich mir anderes vorgestellt habe. Wollte nicht näher drauf eingehen,...
Das ist m.E. eine folgerichtige und gute Entscheidung.
Du bist ihm auch keine Rechenschaft schuldig. Wichtig ist nur, daß vereinbarte Termine rechtzeitig abgesagt werden.
Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28 Wird einem die Diagnose eigentlich mitgeteilt? Weil mir wichtig ist, dass die Phobie eben nicht ... fehldiagnostiziert wird und ich in Therapiepläne rutsche, die am Thema vorbeigehen.
Spielt es eigentlich überhaupt eine Rolle, wie spezifisch die Phobie ist? Oder sagen wir, das Phobien-Konstrukt...?
Diagnosen werden einem eigentlich schon mitgeteilt und auch besprochen, so daß man auch Zusammenhänge besser verstehen kann. So ist zumindest meine eigene Erfahrung.
Ich denke das sich die Herangehensweise bei Phobien kaum grundlegend voneinander unterscheiden wird, egal um welche Phobien es geht.
Gerade bei einer Verhaltenstherapie geht es in erster Linie darum einen gesunden Umgang und eine gesunde Bewältigungsstrategie bezüglich der Phobien, Ängste und sonstiger Probleme zu entwickeln.
Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28 Das Internet ist voll davon, wie selten mein Problem ist und wie wenig erforscht,...
Ob Dein Problem wirklich so selten ist, kann ich nicht beurteilen.
Ein guter Therapeut wird sich auf die jeweiligen Probleme und Bedürfnisse des Patienten einstellen können. Alles natürlich nur soweit, wie es die Berufsordnung erlaubt.
Tchu hat geschrieben: Di., 11.07.2023, 22:28 Und alle Psychotherapeuten in meiner Nähe … machen nur eins, KVT oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie ..., aber nichts mit Hypnose.
Gibt es überhaupt Psychotherapeuten, die mehr als nur eine Technik vereinen, oder sind die in mehreren Sachen ausgebildet und die Therapie vereint dann schon mehrere Dinge, nur mit Fokus auf eben z.B. KVT?
Ich kann hier natürlich nur von meinen eigenen Erfahrungen mit meinem Therapeuten (Verhaltenstherapie) berichten.
Ich wusste zu Beginn gar nicht, worin er ausgebildet ist und was er alles anbietet. Dies spielte für mich persönlich damals auch eine sehr untergeordnete Rolle, da ich mich in einer sehr akuten Krise befand. Mein langjähriger Lebensgefährte war an Krebs erkrankt und es war absehbar, daß er daran sterben wird. Ich wollte damals einfach nur Hilfe und Unterstützung, daß ich diese Krise irgendwie durchhalte. Mein Lebensgefährte verstarb dann im August 2021.
Erst danach ging es eigentlich um meine grundlegenden Probleme, die dazu geführt haben, daß ich diese Krise nicht alleine überstehen konnte.

Mein Therapeut hat keine Homepage, somit fand ich auch erst später durch intensive Internetrecherchen heraus, worin er außer VT noch ausgebildet ist, bzw. Erfahrungen hat.
Zu meinem Glück bringt er genau das mit, was ich zum bearbeiten meiner eigentlichen Probleme brauche.

Mein Therapeut lässt innerhalb meiner Verhaltenstherapie (Kassenleistung) einiges einfließen, was als s.g. Kassenleistung als solches nicht abrechenbar ist. Ganz individuell nach meinen Bedürfnissen, oder auch mal zum Ausprobieren, z.B. Atem- oder Entspannungsübungen, Therapeutische Boxen, körperorientierte Psychotherapie usw.

Ich denke einige, vor allem aber interessierte und erfahrene Therapeuten haben auch Ausbildungen oder Erfahrungen in Bereichen, oder Methoden, die nicht auf deren Homepage (sofern vorhanden) stehen. Die sie bei Bedarf aber dennoch gerne einbringen.
Da hilft nur nachfragen.
Wie es jetzt speziell mit Hypnose-Methoden aussieht weiß ich nicht.
Aber es gibt ja auch andere Methoden, um eine oder auch mehrere Phobien zu behandeln.

Je offener Du zu Beginn Dein Problem dem Therapeuten schilderst, desto eher kann dieser abschätzen, ob er Dir helfen kann.

Bei kassenfinanzierten Therapien stehen Dir s.g. probathorische Sitzungen zu...
5 je Therapeut, diese sind zum Kennenlernen, ob man zueinander passt und der Therapeut einem helfen kann.
Du kannst also mehrere Therapeuten parallel “ausprobieren“ und dich danach dann entscheiden, wer zu Dir am besten passt.

Dies wusste ich damals auch alles nicht und ich hatte mir diesbezüglich auch keine Gedanken gemacht. Da bei mir eben auch diese akute Krise und Dringlichkeit im Vordergrund stand.
Ich hatte damals einfach nur wahnsinniges Glück, durch Zufall genau an den für mich richtigen Therapeuten zu geraten.

Besser ist es natürlich, wenn man sich vorher genau informiert, was es gibt und was man brauchen könnte. Auch eben verschiedene Therapeuten “auszuprobieren“, um einen Vergleich zu bekommen.
Das Wichtigste ist, daß man sich bei dem Therapeuten gut aufgehoben und verstanden fühlt.
Wenn die “Chemie“ absolut nicht passt, nützt die beste Therapie nichts.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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